Faszination Wimbledon Faszination Wimbledon: Alles, was Sie über den Rasenklassiker wissen müssen

René Weder

25.6.2019

Wir nähern uns unaufhaltsam dem wichtigsten Tennis-Turnier des Jahres. «Bluewin» klärt Sie über alles Wissenswerte auf und liefert Zahlen und Fakten, mit denen Sie im Small-Talk brillieren können. 


Bevor wir loslegen: Ein kleines Wimbledon-Quiz zum Aufwärmen

Was Sie sonst noch wissen müssen

Court No. 1 neu mit einem Dach

Der No. 1 Court ist der zweitgrösste Platz in Wimbledon. Er hat eine Kapazität von 11'429 Plätzen. Im April 2013 bestätigte der All England Club die Absicht, ein verschliessbares Dach über dem Court zu errichten. Dieses ist nun fertig und wird dafür sorgen, dass bei Regenpausen zumindest auf zwei Plätzen weitergespielt werden kann.


Die wichtigsten Termine

Turnier: Montag, 1. Juli bis Sonntag, 14. Juli – Titelverteidiger Novak Djokovic eröffnet den Centre Court am kommenden Montag um 14 Uhr Schweizer Zeit. Der mittlere Sonntag (7. Juli) ist traditionell spielfrei.

Qualifikation: Wird noch bis Donnerstag gepielt. Insgesamt nehmen 128 Spieler an der Qualifikation um die 16 verbleibenden Startplätze der Hauptrunde teil. Gesetzt werden am Ende jeweils 32 SpielerInnen.

Auslosung: Freitag, 28. Juni um 11 Uhr Schweizer Zeit.

Setzliste: Wird am Mittwoch, 26. Juni final kommuniziert und richtet sich im Normalfall nach der Weltrangliste, wobei die Turnierorganisatoren in Wimbledon eine eigene Formel anwenden und etwa Rasenspezialisten höher platzieren. Schon heute ist klar: Djokovic wird an Nr. 1 gesetzt, Federer an Nr. 2 – damit wird der Schweizer sein erstes Spiel am Dienstag, 2. Juli austragen und frühestens im Endspiel auf den Serben treffen. Ob Nadal in Federers oder Djokovics Hälfte zugelost wird, zeigt sich am Freitag.



Wimbledon in Zahlen

▶️ 90 Prozent des Outfits aller Teilnehmer muss komplett in weiss gehalten sein. Die Schuhsohle muss weiss sein, wie Roger Federer auch schon erfahren musste.

▶️ 1877 wurde das erste Turnier in Wimbledon ausgeführt, an dem lediglich 22 Spieler teilnahmen.

▶️ Ungefähr 64 Kilometer Saitenmaterial wird während des Turniers zur Bespannung verbraucht.

▶️ Das Turnier fiel aufgrund des Ersten und Zweiten Weltkrieges insgesamt zehn Mal komplett aus.

▶️ Boris Becker gewann im Alter von 17 Jahren und 227 Tagen im Jahr 1985 als jüngster Sieger der Geschichte das Herreneinzel.

▶️ Schnellster Satzgewinn: 15 Minuten benötigte Yaroslava Shvedova 2012 gegen Sara Errani in der dritten Runde, um einen einen Satz ohne Punktverlust zu gewinnen.

▶️ Das 2009 auf dem Centre Court eingeweihte Dach lässt sich innerhalb von zehn Minuten schliessen. 

▶️ In Wimbledon wurden erstmals 1986 gelbe Bälle benutzt. Zuvor waren die Bälle ausschliesslich weiss. Erst seit 1972, mit dem Durchbruch des Farbfernsehens, gibt es überhaupt gelbe Tennisbälle. Das Turnier an der Church Road wird zwar seit 1937 im TV übertragen, jedoch waren damals die weissen Bälle im Schwarz-Weiss Fernsehen auch noch gut erkennbar. Mit der Einführung des Farbfernsehens musste dann eine andere Ballfarbe her, die im Fernsehen besser zu sehen ist.

▶️ Fünf Mal hintereinander gewannen Björn Borg (1976 bis 1980) und Roger Federer (2003 bis 2007) das Herreneinzel jeweils. Rekordsieger in der Open-Era bei den Männern ist Roger Federer mit insgesamt acht Titeln.


▶️ Gleich drei verrückte Rekorde stellten John Isner und Nicolas Mahut bei ihrem Match in der ersten Runde von Wimbledon 2010 auf (6:4, 3:6, 6:7 (7:9), 7:6 (7:3) und 70:68):

✅ Das bisher längste Grand Slam-Match bei den Männern, das mit elf Stunden und fünf Minuten erst nach drei Tagen beendet wurde. Eine Tafel bei Court 18 zeugt heute noch von dieser historischen Partie.
✅ Die grösste Anzahl an Assen in einem Match mit 112 – geschlagen von John Isner.
✅ der längste Entscheidungssatz in der Grand Slam-Geschichte: Der fünfte Satz, in dem Isner Mahut besiegte, dauerte acht Stunden und elf Minuten.


Geschätzter Lebensmittelverbrauch während den zwei Turnierwochen

🍌 Bananen im Spielerbereich: 4'000 Kilogramm 
🍝 Pasta im Spielerbereich: 4'235 Portionen 
🍾 Champagner auf der gesamten Anlage: 22'000 Flaschen 
🍟 Fish and Chips auf der gesamten Anlage: 18'000 Portionen 
🍞 Verzerrte Sandwiches auf der gesamten Anlage: 75'000 
🍓 Erdbeeren mit Sahne auf der gesamten Anlage: 170'000 Portionen 
☕ Kaffee/Tee auf der gesamten Anlage: 310'000 Becher 

Noch Fragen?
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Bild: Getty

Favoriten

Bei den Buchmachern ist der vierfache Wimbledon-Sieger Novak Djokovic Top-Favorit auf den diesjährigen Titel. Knapp vor dem achtfachen Rekordsieger Roger Federer. Auch Sandhase Rafael Nadal wird einiges zugetraut. Bei den Frauen ist das Feld weit offen. Serena Williams und Petra Kvitova gehören zu den Favoritinnen, sollten sie denn spielen, was vor allen Dingen im Fall von Kvitova infolge einer Verletzung unwahrscheinlich scheint. Karolina Pliskova gehört ebenfalls zum Kreis der meistgenannten Titelaspirantinnen. Die Führenden in der Weltrangliste (Ashleigh Barty und Naomi Osaka) dürfen nicht vergessen werden, ebenso Titelhalterin Angelique Kerber und die Schweizerin Belinda Bencic. 


Die Schweizer

Roger Federer, Stan Wawrinka und Belinda Bencic
sind selbstverständlich gesetzt. Dazu stehen Jil Teichmann, Stefanie Vögele, Timea Bacsinszky und Viktoria Golubic bei den Frauen im Hauptfeld. Henri Laaksonen scheiterte völlig überraschend in der ersten Runde der Qualifikation. Ebenso Conny Perrin und Ylena In-Albon.


Der Rasen

Auf acht Millimeter, nicht mehr und nicht weniger, wird der Rasen getrimmt. Dem gibt es nichts hinzuzufügen. Betreten werden darf das heilige Grün nur von den Spielern, den Ballkindern und einigen Offiziellen. Zuwiderhandlung wird mit der sofortigen Verbannung von der Anlage geahndet. Halten Sie sich also zurück, sollten Sie die Reise Anfang Juli nach London in Angriff nehmen – und überlassen Sie das Flitzen jenen, die mit einem lebenslangen Zutrittsverbot kein Problem haben 😉


Die Titelverteidiger

Novak Djokovic bei den Männern und Angelique Kerber bei den Frauen. Ein kurzer Blick zurück auf die Finalspiele des letzten Jahres:


Tickets: Die Warteschlange

Ein Besuch in Wimbledon lässt sich nicht einfach auf die Schnelle realisieren. Man braucht nicht nur das nötige Kleingeld, sondern auch viel Geduld. Stundenlanges Warten in der Schlange gehört für viele Tennis-verrückte Briten aber zum Turnier, wie die Sahne auf die Erdbeeren. Ab sechs Uhr in der Früh werden täglich einige Tickets für die drei Hauptplätze verkauft. Um die Chancen zu erhöhen, sollte man schon am Vorabend in Wimbledon Park die Zelte aufschlagen. Dann hilft nur noch beten – und Pimms trinken. Natürlich wird die ganze Prozedur typisch britisch zelebriert.

Es gibt selbstverständlich weitere Möglichkeiten, um zumindest auf die Anlage zu kommen. Für Preise ab 25 Pfund können so genannte Ground Tickets erworben werden, die den Zutritt auf die Anlage ermöglichen. Mit diesen Tickets, die nicht reserviert werden können, kann man Spiele auf den Plätzen drei bis 18 schauen, sofern sie nicht schon komplett besetzt sind. 

Openair-Feeling im Wimbledon Park.
Openair-Feeling im Wimbledon Park.
Bild: Getty

Wichtigste Neuerung

Epische Wimbledon-Schlachten gehören der Vergangenheit an. Der fünfte Satz wird erstmals nicht mehr ausgespielt – also fast nicht. Beim Stand von 12:12 kommt es zum Tie-Break. Einen Rekord à la Mahut-Isner wird es also nicht mehr geben. Grund für die Anpassungen nach dem letzten Turnier war auch der eine halbe Ewigkeit dauernde Halbfinal zwischen (na, wem wohl) John Isner und Kevin Anderson. Der Südafrikaner, der zuvor Roger Federer im Viertelfinal eliminierte, gewann damals mit 26:24 im fünften Satz, war danach aber paniert wie ein Schnitzel und im Endspiel gegen Novak Djokovic absolut chancenlos (2:6, 2:6 und 6:7). «Wir glauben, dass die Zeit reif ist, den Tie-Break einzuführen bei Matches, die nicht zu einem vernünftigen Zeitpunkt im entscheidenden Satz beendet sind», liess man im Herbst 2018 verlauten. 


TV-Übertragung

Teleclub überträgt via Sky das Wimbledon-Turnier täglich ab 12:00 Uhr Schweizer Zeit live auf bis zu fünf Kanälen (im Web auch via Swisscom TV Air). Auch SRF zeigt täglich ausgewählte Spiele aus London im Free TV.

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