US-Open-Aus in der 1. Runde Stricker-Trainer schlägt Alarm: «Habe das Gefühl, er hat den Spass am Tennis verloren»

Jan Arnet

27.8.2024

Dominic Stricker ist auf der Suche nach seiner Topform.
Dominic Stricker ist auf der Suche nach seiner Topform.
Keystone

Vor einem Jahr musste sich Dominic Stricker an den US Open erst in den Achtelfinals geschlagen geben. Jetzt bedeutet zum wiederholten Mal in diesem Jahr die Startrunde Endstation. Die Aussagen von Strickers Coach lassen aufhorchen.

Jan Arnet

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Nach der langen Verletzungspause läuft es Dominic Stricker noch nicht nach Wunsch.
  • An den US Open scheitert der Berner in der 1. Runde am Argentinier Francisco Comesana.
  • Strickers Trainer Dieter Kindlmann wird nach der Niederlage deutlich: «Wenn ich ihm in den Matches zuschaue, habe ich das Gefühl, er hat den Spass am Tennis verloren.»

Dominic Stricker hat schwierige Monate hinter sich. Rückenbeschwerden zwangen ihn in der ersten Jahreshälfte zu einer langen Pause, seit dem Comeback läuft es auch nicht wie gewünscht. An neun Turnieren hat Stricker seit der Rückkehr auf die Tour teilgenommen, sechsmal bedeutete schon die Startrunde Endstation. So auch an den diesjährigen die US Open.

Gegen den Argentinier Francisco Comesana (ATP 108) gewinnt der 22-Jährige noch den Startsatz, agiert danach aber zu fehlerhaft und verspielt mehrmals einen Vorsprung. Am Ende muss sich Stricker in vier Sätzen 6:4, 3:6, 6:7, 3:6 geschlagen geben. Letztes Jahr stürmte der Linkshänder in New York in die Achtelfinals, räumte unter anderem Stefanos Tsitsipas aus dem Weg. Von den 205 Punkten aus dem Vorjahr fallen jetzt 195 weg. Damit wird Stricker in der Weltrangliste aus den Top 300 fallen.

«Der Spass muss unbedingt zurückkommen»

Sein Trainer Dieter Kindlmann hatte als Jahresziel ausgerufen, 2024 in den Top 200 zu beenden. Dieses Ziel ist nun in weite Ferne gerückt. «Es gibt nichts schönzureden: Das war ein absolut schlagbarer Gegner. Und so, wie das Spiel läuft, muss es Dominic gewinnen. Wir sind alle sehr enttäuscht», sagt Kindlmann nach der Niederlage gegen Comesana dem «Tagesanzeiger». «Ich habe kein Problem damit, wenn Dominic verliert. Was mich nachdenklich stimmt: die Art und Weise. Wir müssen das Ganze jetzt genau analysieren.»

Sie hätten gehofft, dass Stricker nach der langen Verletzungspause nun weiter sein würde. Doch sein Schützling sei in allen Bereichen noch gehemmt. «Es fehlen die Leichtigkeit, das Selbstvertrauen, die Entschlossenheit bei wichtigen Punkten, das Spielverständnis. Überall fehlen ein paar Prozent. Wenn ich ihm in den Matches zuschaue, habe ich das Gefühl, er hat den Spass am Tennis verloren. Dieser Spass muss unbedingt zurückkommen. Denn der zeichnet ihn aus», so Kindlmann.

Dieter Kindlmann (links) über Dominic Stricker: «Überall fehlen ein paar Prozent.»
Dieter Kindlmann (links) über Dominic Stricker: «Überall fehlen ein paar Prozent.»
Keystone

Im Training habe er zuletzt grosse Fortschritte gemacht, sagt Stricker selbst. «Aber in den Matches kommen die Nerven ins Spiel. Was da in wichtigen Momenten in dir vorgeht, kannst du nicht im Training simulieren. Wenn es eng wird, werde ich nervös und verkrampfe mich.» Sein Trainer wird deutlich: «Letztes Jahr machte sich Dominic nicht gross Gedanken und ging spielerisch alles sehr leicht. Nun verpasst er seine Chancen und fällt dann komplett auseinander. Er geht durch ein dunkles Tal.»

Neben Stricker ist auch Viktorija Golubic in New York bereits in der Startrunde gescheitert. So ruhen die Schweizer Hoffnungen nur noch auf Stan Wawrinka, der am Dienstagabend gegen den Italiener Mattia Bellucci (ATP 101) in die US Open startet.


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