Medvedev entfernt Netzstange Zverev: «Einer der unfairsten Spieler der Welt»

DPA/SB10

14.4.2023

Zverev niedergerungen gegen Medvedev

Zverev niedergerungen gegen Medvedev

In einem äusserst spannenden Aufeinandertreffen zwischen Alexander Zverev und Daniil Medvedev brauchte es fünf Stunden, um den Sieger zu ermitteln. Zverev verlor die hitzige Partie mit 6:3, 7:5 und 7:6.

14.04.2023

Alexander Zverev und Daniil Medvedev werden wohl keine Freunde mehr auf dem Tennisplatz. Für den Deutschen hat der Russe vor allem eines nicht: menschliche Grösse.

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Nach seinem Achtelfinal-Aus beim ATP-Turnier von Monte Carlo hat Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev seinen russischen Gegner Daniil Medvedev als «einer der unfairsten Spieler der Welt» bezeichnet. «Ich nehme Fairness und Sportsmanship sehr, sehr ernst. Davon hat er leider nichts», ärgert sich Zverev nach der bitteren 6:3, 5:7, 6:7 (7:9)-Niederlage nach über drei Stunden bei Sky.

Am Donnerstagabend schlug Zverev zweimal zum Matchgewinn auf: jeweils bei 5:4 im zweiten und dritten Satz. Doch Medvedev wehrte im entscheidenden Tiebreak zwei Matchbälle ab und zog ins Viertelfinale ein. Aus Sicht des 25-jährigen Hamburgers auch mit teils unfairen Mitteln: So entfernte der Russe beim Stand von 5:4 für Zverev im zweiten Satz beim Gang zu seiner Bank den Netzpfosten und legte ihn auf den Platz, verwarnt wurde er dafür nicht.

Keine Rivalität wie Federer-Nadal

«Er versucht, alles zu tun, wenn er hinten liegt. Darüber bin ich extrem enttäuscht als Sportler», meint Zverev auch in Bezug auf diese Szene. Beim 4:3 im dritten Satz für Zverev nahm der Russe eine Toilettenpause, «wo es gar keine mehr gibt. Es gibt tausend Situationen, wo er das Gefühl hat, dass ich angefangen habe, besser zu spielen und wo er jedes Mal versucht, etwas zu machen», so Zverev, der den einstigen US-Open-Sieger Medvedev aber auch als einen der besten Spieler der Welt bezeichnete.

Zugleich übte er Selbstkritik. «Klar kann man argumentieren, dass ich mich davon nicht ablenken lassen darf. Das ist auch völlig mein Fehler, das ist auch wirklich schlecht von mir heute gewesen. Aber trotzdem, ich finde, Fairness im Sport sollte immer ein Teil davon sein.»

Beide hätten eine «unglaubliche Rivalität» – ähnlich wie die früheren Weltranglisten-Ersten Roger Federer und Rafael Nadal. «Aber einer der Gründe, warum Roger und Rafa so beliebt waren und die Rivalität überall auf der Welt geschätzt wurde, war, weil sie immer fair zueinander waren. Das kann man leider von ihm nicht behaupten und das ist für mich als Sportler wirklich schade», betont Zverev nach der achten Niederlage im 14. Vergleich.

Der lange verletzt fehlende Zverev zog trotzdem auch Positives aus seinem ersten richtigen Härtetest auf Sand: «Es war ein super Match. Aber natürlich möchte ich anfangen, solche Matches wieder zu gewinnen.»

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