RoyalsDie Queen verlässt den Palast – Königsfamilien in Corona-Zeiten
dpa/tafu
19.3.2020
Medien spekulieren, ob die Queen neuerdings Handschuhe als Corona-Schutz trägt. Aber trug sie die nicht auch vorher schon? Viele machen sich Sorgen um die bald 94 Jahre alte Königin. Sicher ist: Die Coronakrise krempelt auch den Alltag der Königsfamilien um.
Galadinner, Empfänge, Charity, weite Reisen – der Hauptjob von Königen und Königinnen, Prinzen und Prinzessinnen ist es, andere Menschen zu treffen, sich zu zeigen und in Kontakt zu treten. Doch all diese Dinge sind in der Corona-Krise schwierig bis nicht machbar.
Die europäischen Königsfamilien müssen sich umstellen und sind zeitgleich sehr gefragt: Schliesslich sind sie es, die ihrem Land auch Stabilität und Zuversicht vermitteln können. So heisst es für viele, erst einmal in den Palästen und Landsitzen zu bleiben und aus der Distanz zu repräsentieren. Und um manche gibt es sogar Sorge.
An announcement regarding changes to The Queen's diary in the coming weeks: https://t.co/x1qR4Ga3zv
Im britischen Königshaus ist das Programm der Queen und ihres Thronfolgers Prinz Charles wegen der Pandemie zusammengestrichen worden. So sagte Königin Elizabeth II. eine im März geplante Reise in die Umgebung von Manchester und einen Besuch im Londoner Bezirk Camden ab.
Die Queen ist besonders gefährdet
Die Königin – im April 94 – beginnt ihre Osterferien eine Woche früher, wie der Palast weiter mitteilte. Am Donnerstag verliess sie den Buckingham-Palast in Richtung Schloss Windsor. Auch ihr Mann, der 98 Jahre alte Prinz Philip, traf am Donnerstag dort ein, wie eine Palastsprecherin bestätigte. Er wurde Berichten zufolge per Hubschrauber von dem ostenglischen Landsitz Sandringham eingeflogen.
Die beiden gelten aufgrund ihres hohen Alters als besonders von der Lungenkrankheit Covid-19 gefährdet, die durch das neuartige Coronavirus hervorgerufen wird. In der Londoner Innenstadt gibt es bislang deutlich mehr bestätigte Infektionen als in anderen Teilen des Landes. Britische Medien spekulierten, die Queen trage neuerdings Handschuhe als Schutz. Das habe sie auch schon zuvor getan, sagte eine Palastsprecherin der Deutschen Presse-Agentur.
Royale Hochzeit trotz Corona?
Bei ihrem 71 Jahre alten Sohn, Thronfolger Prinz Charles, wurde vorsichtshalber eine mehrtägige Auslandsreise verschoben. Er wollte mit seiner Frau Camilla (72) in diesem Monat für mehrere Tage nach Bosnien-Herzegowina, Zypern und Jordanien fliegen.
Ende Mai soll eigentlich einer der feierlichen Höhepunkte des Jahres in der Königsfamilie stattfinden: die Hochzeit von Prinzessin Beatrice mit dem Immobilienmogul Edoardo Mapelli Mozzi. Das Paar sei sich sehr bewusst, unter den gegenwärtigen Umständen keine unnötigen Risiken eingehen zu wollen, teilte ein Palast-Sprecher mit. Die beiden wollten ihre Pläne für den 29. Mai überprüfen, ein Empfang sei bereits gestrichen worden. Möglicherweise finde aber eine kleine Feier mit Familie und Freunden statt.
Erleichterung in Spanien
Grosses Aufatmen gab es bereits bei den spanischen Royals: Königin Letizia hat sich entgegen Befürchtungen nicht mit dem neuen Coronavirus Sars-CoV-2 infiziert. Die 47-Jährige und ihr Ehemann, König Felipe VI. (52) sind bereits in der vergangenen Woche negativ getestet worden. Seither nimmt Letizia keine öffentlichen Termine wahr, sie bleibt weiterhin zu Hause im Palacio de la Zarzuela nordwestlich von Madrid.
Letizia hatte an einer Veranstaltung teilgenommen, bei der sie Gleichstellungsministerin Irene Montero zum Abschied zwei Küsschen auf die Wangen gegeben hatte. Später war dann bekanntgeworden, dass Montero vom Linksbündnis Unidas Podemos (UP) positiv getestet worden sei. König Felipe VI. sprach den Bürgern seines Landes in einer Rede am Mittwochabend Mut zu. «Dieses Virus wird uns nicht bezwingen. Es wird uns als Gesellschaft stärker machen.»
Terminabsagen in Norwegen und Dänemark
Das norwegische Königspaar ist in Quarantäne, weil Harald und Sonja vor kurzem zu einem offiziellen Besuch in Jordanien waren. Die beiden sind nicht krank, aber in Norwegen muss jeder, der im Ausland war, für zwei Wochen in die Isolation. Alle öffentlichen Termine des Königshauses sind bis Ostern abgesagt, aber König Harald verfolgt die Entwicklungen genau. Am Sonntag bat er in einer Fernsehansprache das norwegische Volk, den Empfehlungen der Behörden zu folgen.
Auch die dänische Königin hat alle Aktivitäten abgesagt, das gilt auch für ihre Geburtstagsfeier. Margrethe II wird am 16. April 80 Jahre alt, und auf dem Programm standen Empfänge, ein Galadinner, eine Ausstellung sowie eine Theater- und eine Ballettvorstellung. Die Kronprinzenfamilie hat ihren Aufenthalt in der Schweiz vorzeitig abgebrochen und ist nach Dänemark zurückgekehrt. Prinz Christian (14) hatte in der Schweiz für zwölf Wochen zur Schule gehen sollen.
Auch die schwedische Kronprinzessin Victoria durfte ihren Namenstag am 12. März nicht so ausgiebig feiern wie sonst. Anstelle der grossen traditionellen Militärzeremonie gab es nur eine kleine mit Blumen und Gratulationen – ohne Publikum. Die Termine von König Carl Gustaf und Prinzessin Victoria sind nicht abgesagt, aber das Königshaus hat darauf hingewiesen, dass kurzfristige Änderungen vorgenommen werden können.
Königs-Party fällt ins Wasser
Etliche öffentliche Aktivitäten des niederländischen Königshauses wurden abgesagt. Am schmerzlichsten für die Niederländer ist dabei wohl, dass auch die offizielle Party zum 53. Geburtstag ihres populären Königs Willem-Alexander der Corona-Epidemie zum Opfer fällt.
Den «Koningsdag» am 27. April wollte er zusammen mit Königin Máxima (48), seinen Töchtern und Tausenden Bürgern in Maastricht begehen. Traditionell wird der Königsgeburtstag in den Niederlanden bei etlichen Volksfesten gefeiert. Auch der normalerweise öffentlich zugängliche Königliche Palast in Amsterdam wurde inzwischen für Besucher gesperrt.
König Philippe hat in der Viruskrise viel zu tun. In einer Fernsehansprache schwor er die Bevölkerung auf den Ernst der Lage ein und rief die Menschen zu einem verantwortungsvollen Verhalten auf.
Zugleich hat Philippe dank Covid-19 auch eine Sorge weniger: Die monatelange Suche nach einer Regierungsmehrheit ist vorläufig beendet, weil die Opposition in der Krise die amtierende Ministerpräsidentin Sophie Wilmès zu stützen verspricht. Fotos aus den bewegten Tagen zeigen den König und die Regierungschefin allerdings auf Distanz – das gehört zu den Vorsichtsmassnahmen gegen die Ansteckungsgefahr.
Ihre Oma-jestät: Das sind die Enkel und Ur-Enkel der Queen
Ihre Oma-jestät: Das sind die Enkel und Ur-Enkel der Queen
Herzlichen Glückwunsch! Prinz Harry und Herzogin Meghan sind zum ersten Mal Eltern geworden – und die Queen damit einmal mehr Urgrossmutter. Acht Enkel und acht Urenkel hat Elizabeth II. nun mittlerweile. Kennen Sie alle davon?
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Prinz Charles mag ihr Erstgeborener und damit ihr Thronerbe sein. Doch zum ersten Mal Oma wurde Queen Elizabeth II. 1977 durch ihre Tochter Anne.
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Prinzessin Anne und ihr erster Ehemann Mark Phillips wurden am 15. November 1977 Eltern eines Sohnes, den sie Peter nannten. Das Angebot der Queen, ihm einen Titel zu verleihen, lehnten sie ab. Darum darf sich Peter Phillips im Gegensatz zu seinen Cousins nicht Prinz nennen, obwohl der heutige Sportmanager bei seiner Geburt fünfter der Thronfolge war.
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Mit Ankunft des neuen Royal Baby ist Peter Phillips inzwischen auf Rang 15 der britischen Thronfolge abgerutscht, gefolgt von seinen beiden Töchtern Savannah und Isla. Mutter der beiden Mädchen, die 2010 und 2012 das Licht der Welt erblickten, ist die kanadische Unternehmensberaterin Autumn Kelly.
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Sie gilt als Lieblingsenkelin der Queen – obwohl Zara Tindall einst den Ruf eines Wildfangs weg hatte. «So wild war ich gar nicht», verteidigte sich die 1981 geborene Tochter von Prinzessin Anne 2015 im «People»-Magazin. Inzwischen ist die passionierte Reiterin, die 2008 mit einem Zungenpiercing für Schlagzeilen sorgte, selbst Mutter.
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Zusammen mit dem ehemaligen Rugby-Nationalspieler Mike Tindall hat Zara Tindall zwei kleine Töchter. Mia kam 2014 zur Welt, danach erlitt Zara Tindall zwei Fehlgeburten. Im Juni 2018 freute sich die Familie schliesslich über die Ankunft von Lena Elizabeth Tindall, das siebte Urenkel der Queen.
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Die bekanntesten Urenkel der Queen stammen jedoch von Thronfolger Prinz Charles ab: Dessen ältester Sohn Prinz William dürfte als nun dreifacher Vater Windeln mit geschlossenen Augen wechseln können.
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Als zukünftiger König und Dritter der Thronfolger ist es eine der wichtigsten dynastischen Aufgaben von Prinz William, für legitimen Nachwuchs zu sorgen. Eine Pflicht, der der 1982 geborene Herzog von Cambridge offenbar gerne nachkommt: 2013 kam der kleine Prinz George zur Welt, ...
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... 2015 begrüssten Prinz William und seine Frau Kate dann Prinzessin Charlotte.
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Am 23. April 2018 erblickte zudem Prinz Louis das Licht der Welt. Ist damit die Familienplanung im Hause Cambridge abgeschlossen? Womöglich: «Ich denke, William wäre ein bisschen besorgt», antwortete Kate kürzlich auf die Frage, ob ein viertes Baby eine Option für sie sei.
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Drei Kinder wollen angeblich auch Prinz Harry und seine Frau Meghan. Doch mit ihrem ersten Sohn Archie Harrison sollten die beiden erst einmal gut beschäftigt sein.
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Prinz Andrews Ehe mit Sarah Ferguson hielt nur zehn Jahre, doch es reichte, um England um zwei Prinzessinnen reicher zu machen: Die ältere, Beatrice von York, erblickte 1988 das Licht der Welt – und machte rund zwei Jahrzehnte später dann zur Freude der britischen Presse die Londoner Clubszene unsicher, gern in Begleitung ihrer jüngeren Schwester.
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Prinzessin Eugenie, Jahrgang 1990, gilt mittlerweile als die wahrscheinlichste Kandidatin dafür, der Queen das nächste Urenkel zu bescheren. Immerhin ist die ehemalige Partyprinzessin von York seit Oktober 2018 mit Jack Brooksbank verheiratet. Seither ruhen alle Augen auf ihrem Bauch.
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... und grosse Schwester: 2007 kam ihr kleiner Bruder James zur Welt, der gemeinerweise einen Rang höher als sie in der Thronfolge steht. Seit 2015 begleiten die Geschwister ihre Eltern mittlerweile auch zu royalen Auswärtsterminen, etwa nach Südafrika, drücken aber ansonsten in London die Schulbank.
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