«Match in Africa» «Match in Africa»: Federer schlägt Nadal vor Rekordkulisse in drei Sätzen

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7.2.2020

Roger Federer und Rafael Nadal liefern sich in Kapstadt vor einer Rekordkulisse von 50'000 Zuschauern ein packendes Spiel. Dass Federer die Partie in drei Sätzen gewinnt ist dabei nur Nebensache.


Live-Ticker: Roger Federer v. Rafael Nadal

3,5 Millionen US-Dollar und ein Weltrekord.
Wie gerade bekannt wurde, konnten dank des «Match in Africa» 3,5 Millionen US-Dollar in Spenden generiert werden. Hut Ab!
Zudem wurde auch noch die Rekordkulisse bestätigt. Das Spiel im Cape Town Stadium wurde offiziell von 51'934 Zuschauern mitverfolgt. Ein neuer Weltrekord.

2:1 – 50'000 feiern Federer-Sieg
Sofort nach dem Matchball umarmen sich die beiden Spieler am Netz und grinsen gegenseitig um die Wette. Was für ein herrliches Match. Auch die Zuschauer sind aus dem Häuschen. Es sind ja heute doch ein paar gekommen.

1:1, 6:3 – Federer gewinnt
Nadal erspielt sich tatsächlich noch einmal einen Breakball, vergibt diesen dann aber etwas sehr locker. Federer erspielt sich kurz darauf den Matchball und gewinnt das Spiel mit einem sensationellen Stoppball. Der Lärmpegel in Kapstadt geht durch die Decke.



3. Satz

1:1, 5:3
Nadal lässt sich sein letztes Aufschlagsspiel nicht abnehmen und verkürzt auf 5:3. Jetzt schlägt Roger für das Match auf. Ohrenstöpsel bereitmachen.

1:1, 5:2
Federer kommt dem (eigentlich völlig unwichtigen) Sieg immer näher. Nadal präsentiert sich als vornehmer Gast und überlässt dem Schweizer das 7. Game im dritten Satz ohne grosse Gegenwehr. Einmal darf der Spanier noch aufschlagen.

1:1, 4:2
Nadal lanciert sein Aufschlagsspiel mit einem Zauber-Volley und zieht diese Eleganz durch das ganze Game durch. 2:4.

«Sweet Caroline»
50'000 Zuschauer geben den Klassiker «Sweet Caroline» zum Besten. Man muss wirklich sagen, die Stimmung in Kapstadt ist einmalig. Nadal singt mit, Federer gibt eine Tanzeinlage. So schön kann Tennis sein.

1:1, 4:1
Ein perfekter Rückhand-Smash versetzt die Zuschauer in Ekstase und ermöglicht Federer die Chance, auf 4:1 davonzuziehen. Er nutzt sie...
...nicht – holt sich das Game aber über Einstand.

1:1, 3:1
Nadal kommt wieder etwas ran und verkürzt mit starkem Aufschlagsspiel auf 1:3.

1:1, 3:0
Nadal erwischt Federer erneut mit einem perfekten Lob. Aber es reicht nicht – der Maestro setzt sich durch und bestätigt das Break.

1:1, 2:0 – Break Federer
Gleich bei der ersten Gelegenheit holt sich Federer das Break im 3. Satz. Das Publikum tobt.

1:1, 1:0
Dieses Mal ist es wieder Federer, der sich das erste Game ergattert. Dieses Mal aber per eigenen Aufschlag.



2. Satz

1:0, 3:6
Nadal macht bei eigenem Aufschlag kurzen Prozess und schickt das Match in den dritten Satz. Vamos!

1:0, 3:5
Federer muss erneut einen Breakbälle abwehren, holt sich das Game aber schlussendlich. Nadal schlägt zum Satz auf.

1:0, 2:5
Nadal bringt seinen Aufschlag ebenfalls durch und beklagt sich danach im Interview bei Trevor Noah lachend über den Wind. «Ich gebe mein Bestes», bekräftigt der Spanier mit einem Grinsen.

1:0, 2:4 – Rollentausch
Federer sieht sich mit zwei Breakbällen konfrontiert und weiss sich nicht anders zu helfen, als das Racket dem Ballmädchen in die Hände zu drücken. Nadal will sich dieser Herausforderung nicht stellen und lässt an seiner Stelle den Balljungen antreten.
Federers Vertreterin macht den Punkt per Netzroller und motiviert Federer damit so sehr, dass er sich danach mit vier herausragenden Punkten das Game sichert. Herrliche Bilder.

1:0, 1:4
Federer lässt ein wenig nach, Nadal kann das Break endlich bestätigen.

1:0, 1:3 – Rerebreak (?)
Nadal lässt sich ebenfalls nicht beeindrucken und nimmt Roger den Aufschlag auch gleich wieder ab. 

1:0, 1:2 – Rebreak
Federer lässt sich nicht durcheinander bringen und setzt Rafa sofort wieder unter Druck. Erfolgreich – dem Schweizer gelingt sogleich das Rebreak.

1:0, 0:2
Jetzt verweht es auch ein paar Bälle des Schweizers. Nadal erspielt sich zwei Breakbälle und macht gleich beim ersten den Sack zu.

1:0, 0:1
Der Start in den zweiten Satz gelingt Nadal deutlich besser. Er bringt sein Aufschlagsspiel durch und legt vor.


1. Satz

6:4 – Federer
Der 20-fache Grand-Slam-Sieger beendet den ersten Satz mit einem Ass. Scheint, als könnte er auch den Wind kontrollieren. Wen wundert's?

5:4
Der Wind verbläst einen Aufschlag Nadals dermassen, dass der Ball beinahe ausserhalb des Feldes aufkommt. Lässig schlendert Federer zum Abdruck und rät Nadal lachend, er solle doch vielleicht eine Challenge in Erwägung ziehen. Der Spanier lehnt dankend ab.

5:3
Ein Rafa-Volley aus der Drehung bringt Federer beinahe aus dem Konzept. Aber nur beinahe – er führt mit 5:3.

«Seine Trickshots sind sehr gut»
Beim Seitenwechsel wird Federer von Trevor Noah interviewt. Und er gibt dem Maestro sogleich die Möglichkeit, sich über den misslungenen Tweener lustig zu machen. «Seine Trickshots sind sehr gut», lacht der Schweizer.

4:3
Rafael Nadal versucht sich bei 40:0 an einem Tweener. Der Ball landet allerdings im Netz. Wenig später holt sich der Spanier das Game.

4:2 – Erste Trickshots
Auch Federer zeigt eine erste Showeinlage und spielt den Ball zum 15:0 hinter dem Rücken. Artig wie der Schweizer ist, entschuldigt er sich natürlich sofort. Dafür lässt er Nadal in den nächsten drei Ballwechseln keine Chance und zieht auf 4:2 davon.

3:2
Mit einem wunderschönen Volley lässt Nadal das Stadion ein erstes Mal aufleben. Sein Aufschlagsspiel bringt er nicht in Gefahr.

3:1
Benefizspiel hin oder her, Federer spielt gutes Tennis und legt erneut vor.

2:1 
Jetzt findet auch Nadal langsam in die Partie. Sein zweites Aufschlagsspiel gewinnt er souverän. Der Wind scheint jedoch nicht nachzulassen.

2:0 – Break bestätigt
Bei eigenem Aufschlag zieht Federer sofort nach und bestätigt das Break.

1:0 – Federer
Der Wind hat in der grossen Arena einen sichtbaren Einfluss. Roger Federer scheint damit besser umgehen zu können und breakt gleich zu Beginn.


19:57: Los geht's!
Rafael Nadal hat den Münzwurf – der mit der limitierten Roger-Federer Münze von Swiss Mint durchgeführt wurde – gewonnen und schlägt zu Beginn des Matches auf.


19:38: Die Stars sind da!
Unter tosendem Applaus betritt Roger Federer das Cape Town Stadium, in dem heute ein neuer Zuschauerrekord für ein Tennis-Match erwartet wird. Die Arena fast 55'000 Zuschauer.

«Wenn er mich in Sachen Grand-Slams überholt, dann ist das okay», sagt Federer ins Mikrofon. Gemeinst ist natürlich Rafael Nadal. Und da kommt er auch schon.

Der Empfang des Spaniers lässt sich durchaus mit demjenigen von Federer vergleichen. Der 33-Jährige geniesst offenbar auch in Südafrika ein grosses Ansehen. Zurecht würde man meinen. Er freue sich sehr auf die Partie, meint er.

Zum Schluss wird auch noch der Umpire willkommen geheissen. Der Applaus hält sich in Grenzen.


Zehn Jahre nach dem ersten «Match for Africa» in Zürich steht am Freitagabend der mutmassliche Höhepunkt der inzwischen sechsteiligen Serie auf dem Programm. In der Heimat seiner Mutter ist die Vorfreude auf den Show-Event, der einige Millionen in die Kassen von Federers Stiftung spülen dürfte und letztlich benachteiligten Kindern zugutekommen wird, riesig. Hier halten wir Sie über die Geschehnisse in Südafrika tagsüber auf dem Laufenden.

Warm-up auf dem Mini-Court

In wenigen Minuten spielen sie in einem Fussballstadion vor rund 50'000 Zuschauern, ein erstes Aufwärmprogramm absolvierten Roger Federer und Rafael Nadal aber in bedeutend kleinerem Rahmen – auf einem bedeutend kleineren Feld. 

Wenig später schlagen die beiden Hauptdarsteller dann auch auf dem «echten» Court ein paar Bälle.

Lachanfall bei «Märlistund»: Federer und Nadal haben sichtlich Spass

Im Vorfeld der Exhibition besuchen Federer und Nadal Schulkinder aus der Region – und haben sichtlich Spass dabei. Vor allem, als die beiden eine Geschichte vorlesen …

Nadal: «Ich muss kein Heuchler sein, oder?»

Bevor Rafael Nadal am heutigen Freitag in Kapstadt auf Roger Federer trifft, stand der Spanier bereits am Mittwoch für ein Exhibition-Match im Einsatz. Der Anlass dazu war die Eröffnung der vierten «Rafael Nadal Academy» in Kuwait, wo Nadal die Anlage mit Landsmann David Ferrer feierlich einweihte. Nach dem Schaukampf stand er den Medienvertretern Red und Antwort und sprach unter anderem über die Rückkehr in das «normale» Leben.

Denn mit 33 Jahren neigt sich die grosse Karriere von Nadal langsam aber sicher dem Ende zu. «Ich weiss, dass dieses Glück nicht ewig währt», ist sich Nadal dessen bewusst. «Der Zeitpunkt zu einem Rückzug ins normale Leben rückt immer näher. Besonders aufgrund des Alters und weil das sportliche Leben eines Menschen immer einen Anfang und ein Ende hat. Ich bin jetzt 33,5 Jahre alt und das ist nicht mehr dasselbe wie mit Anfang 20.» Das heisst aber keineswegs, dass der 19-fache Grand-Slam-Sieger genug hat: «Ich werde versuchen, die unvergesslichen Momente und Erlebnisse, die ich dank des Tennis geniessen konnte, so weit wie möglich zu verlängern.»

Die grossen Erfolge bringen Nadal aber nicht nur Vorteile. Grundsätzlich bleibt er nirgends auf dieser Welt unerkannt – ein Umstand, auf den der Spanier ab und an verzichten könnte. «Die Wahrheit ist, dass es immer Momente gibt, in denen ich lieber anonym bleiben möchte. Aber wenn mir diese Gedanken durch den Kopf schiessen, versuche ich sie zu verdrängen. Denn bei all den guten Dingen, die ich in meinem Leben habe, wäre es sehr unfair, über so etwas nachzudenken», relativiert er sofort. Meist sehe er seine Position als Bereicherung: «Ich glaube nicht, dass ich mir etwas anderes wünschen würde.»

Anders gewünscht hätte sich Nadal allerdings den Verlauf der Australian Open Ende Januar, wo er im Viertelfinal an Dominic Thiem hängen blieb. Weil der Österreicher im Endspiel Nadals Rivale Djokovic aber in fünf Sätzen unterliegt, muss Nadal die Führung in der Weltrangliste wieder an den Serben abtreten. «Natürlich hätte ich den Sieg von Thiem vorgezogen. Ich muss kein Heuchler sein, oder?», gibt Nadal zu. «Ich persönlich wäre besser dran gewesen, wenn Thiem gewonnen hätte. Aber, um ehrlich zu sein, habe ich in den letzten Tagen trotzdem sehr gut geschlafen.»

Für Champion Djokovic hat er nur lobende Worte. «Dieses Turnier liegt ihm besonders. Und jetzt ist er der beste Spieler der Welt. Das sagen die Zahlen. Und das Einzige was ich tun kann, ist ihm zu einem weiteren grossen Erfolg zu gratulieren.»

Worum geht's?

Sportlich um rein gar nichts. Dafür ist der ideologische Stellenwert umso grösser: Roger Federer sammelt Geld für seine Stiftung. Dass ihn dabei mit Rafael Nadal einer seiner grössten Widersacher auf dem Court unterstützt, macht den Anlass erst recht speziell. Federer sagt: «Es war nur Rafa, der diesen Event für die Menschen hier noch besonderer machen kann. Und ich habe mir gedacht, wenn ihn jemand hierher kriegt, dann bin es wahrscheinlich ich.» Und wie man sieht, ist auch Nadal mächtig stolz, Federer heute zu unterstützen:

Wer spielt mit?

Natürlich die beiden Grand-Slam-Rekordsieger Roger Federer (20 Titel) und Rafael Nadal (19). Als weitere Stargäste kommen zum Einsatz: Microsoft-Gründer, Federer-Freund und Multimilliardär Bill Gates und US-TV-Host («Daily Show») Trevor Noah, der in Südafrika geboren wurde und auch Schweizer Wurzeln hat: Vater Robert Noah ist ein Deutschschweizer-Auswanderer. Eine aktuelle Kostprobe seines Könnens? Gerne:

Wann geht's los und wo kann ich den Event sehen?

Das Programm (Schweizer Zeit)
15:00 Uhr: Türöffnung mit Eröffnungsshow
18:30 Uhr: Doppel Federer/Gates – Nadal/Noah
19:30 Uhr: Federer – Nadal

SRF zwei steigt ab 19:15 Uhr in die Übertragung ein. Hier mit Swisscom TV Air schauen.


Federer, die Exhibitions und der Stolz der Eltern

Während im letzten Spätherbst nicht alle Roger Federers Exhibition-Tour durch Südamerika verstanden haben, gibt es keine Zweifel, dass der Auftritt in der Heimat seiner Mutter Lynette weit mehr als eine Show ist. Es ist für den Tennis-Weltstar ein echtes Anliegen. Südafrika hat einen speziellen Platz in Federers Herz. Seine Mutter ist in der «Regenbogen-Nation» geboren, seine Eltern lernten sich dort kennen, die Familie machte früher dort Ferien und Federer war für seine Stiftung, mit der er Kinder unterstützt, schon oft dort. «Ich weiss, dass meine Eltern sehr glücklich und sehr stolz sind», so Federer. Anfang Jahr sagte Mutter Lynette in einem Interview: «Das ‹Match for Africa› in Kapstadt ist für uns eine emotionale Geschichte. Und wir sind ja alle nah am Wasser gebaut.» Gut möglich, dass heute Abend die eine oder andere Träne verdrückt wird.

Der Zuschauerrekord

Die Organisatoren hoffen auf über 50'000 Zuschauer, was ein offizieller Rekord bei einem Tennisspiel bedeuten würde. Gespielt wird übrigens auf einem roten Hartplatz-Court, der aussieht wie ein Sandplatz. Federer meint, er habe das so gemacht, damit Sand-König Nadal sich wohlfühle. Wird die Täuschung funktionieren?

Die Fitness

Ob Federer nach seinen Adduktoren-Problemen in Melbourne wieder zu hundert Prozent fit ist, dürfte für die Exhibition, die nie mit letztem Einsatz gespielt wird, nicht von grosser Bedeutung sein. Nach den Australian Open hatte der Basler eine kurze Pause, ehe er diese Woche erstmals Namibia besuchte. Nach dem «Match in Africa» geht es für Federer dann ziemlich intensiv weiter. In den nächsten zwei Monaten hat er zwei Turniersiege (Dubai, Miami) und einen Final (Indian Wells) zu verteidigen.

Die Roger Federer Foundation

Der Erlös der Benefizpartie kommt vollumfänglich der Roger Federer Foundation zu. Diese hat seit 2003 über 1,2 Millionen Kindern geholfen und den Zugang zu Schuldbildung ermöglicht. Total wurden schon über 45 Millionen Franken investiert. Allein mit seinen bisher fünf «Matches for Africa» sammelte Federer knapp 10 Millionen Franken.

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