Lust auf Kälte? Der Hitze entfliehen: An diesen Orten in der Schweiz ist es garantiert kühl

Kerstin Degen

1.8.2018

150 Meter lang, 10 Meter unter der Gletscheroberfläche, frostige Temperaturen: Der Rundgang durch die Gletschergrotte auf dem Titlis ist ein wahrhaft cooles Abenteuer.
150 Meter lang, 10 Meter unter der Gletscheroberfläche, frostige Temperaturen: Der Rundgang durch die Gletschergrotte auf dem Titlis ist ein wahrhaft cooles Abenteuer.
Keystone

Die aktuelle Rekordhitze lässt kaum anderes zu: Wer kann, tummelt sich an Flüssen und Seen, in der Badi oder am Strand. Doch auch das Wasser wird immer wärmer, die erhoffte Abkühlung bleibt aus. Wir verraten, an welchen Orten es derzeit  in der Schweiz noch kühl ist.

Brütende Hitze, kreischende Kinder, tropfende Glacé und eine Armada von Sonnenanbetern, schon ein einziger Tag in der Badi überfordet meine Sinnesorgane: zu laut, zu grell, zu heiss!

Aber der Sommer ist gerade in Hochform, und wird wohl nicht so schnell den Rückzug antreten. Eine Lösung muss her!

Doch wo ist es jetzt noch dauerhaft kühl? Wo kann man den Menschenmassen für einen kurzen Moment entfliehen? Ich habe mich auf die Suche gemacht, und so einige stille Örtchen gefunden:

1. Kühle Höhlen

Lac Souterrain St-Léonard: Der «unterirdische See von St-Léonard» liegt in den Walliser Alpen zwischen Sitten und Siders. Er ist rund 300 Meter lang und befindet sich zwischen 30 bis 70 Meter unter der Erde. Das glasklare Wasser und das uralte Gestein allein sind eine Reise wert, noch verlockender ist aber die Aussicht auf die langersehnte Abkühlung. Denn hier unten herrscht ganzjährig eine Lufttemperatur von rund 15 Grad.

Auf einer 30-minütigen Fahrt mit dem Ruderboot erfahren Sie alles über die Entstehung des  unterirdischen Sees von St-Léonard. Schatten und Abkühlung inklusive!
Auf einer 30-minütigen Fahrt mit dem Ruderboot erfahren Sie alles über die Entstehung des  unterirdischen Sees von St-Léonard. Schatten und Abkühlung inklusive!
myswitzerland.com

Wer lieber zu Fuss und auf eigene Faust unterwegs ist, erkundet die Höllgrotten im Lorzentobel bei Baar, ZG. Rund 45 Minuten dauert der Rundgang durch die märchenhaften Grotten, man kann sich aber auch länger aufhalten und bei herrlichen 10 Grad Celsius die bizarr geformten Tropfsteine bewundern. 

Auch einen 70 Meter hohen unterirdischen Wasserfall hat die Schweiz zu bieten, das einzigartige Naturspektakel gibt es in der Feengrotte im Rhônetal zu bestaunen. Ein Besuch bringt nicht nur Schatten und Erfrischung, eine Sage um den legendären Feenbrunnen verspricht Besuchern die Erfüllung ihres Herzenswunsches!

2. Ultimative Abkühlung

Wem das Erdinnere noch nicht kühl genug ist, der trete die Reise nach oben an. Denn auf den Gipfeln einiger unserer schönsten Berge wartet nicht nur eine atemberaubende Aussicht, sondern eine frostige Überraschung:

>> Gletschergrotte Titlis 

>> Eispalast Jungfraujoch

>> Eispavillon Saas-Fee

Wenn der Atem gefriert: Erleben Sie die faszinierende Gletscherwelt der Schweiz hautnah.
Wenn der Atem gefriert: Erleben Sie die faszinierende Gletscherwelt der Schweiz hautnah.
engelberg.ch

3. Wellness im Sommer

Ungestört Saunieren, den Whirlpool für sich alleine haben und im Ruheraum völlig unbehelligt vor sich hindämmern. Was wir uns von einem Wellness-Wochenende erhoffen, trifft zur Wellness-Hochsaison, also sobald die Tage kürzer und grauer werden, leider nur selten ein.

Wer sich aber jetzt in einen Spa begibt, entflieht nicht nur den Menschenmassen in der Badi, sondern geniesst das volle Angebot und spart sich den Aufschlag für den Privat-Spa. 

Auch im Hochsommer: Dies sind die 20 schönsten Wellness-Hotels der Schweiz

4. Skaten in der Halle

Geht man im Sommer einer Indoor-Aktivität nach, erntet man dafür nicht selten hochgezogene Augenbrauen. Bloss warum? Sechs Tage draussen, ein Tag drin, die Bilanz geht für uns allemal auf.

Also weshalb sich an Wochenenden und Regentagen mit Allerwelt ins Vergnügen stürzen, wenn man den Spass bei 30 Grad fast alleine geniessen kann.

>> Sprungspass pur: Das Bouncelab weckt das Kind in jederman

>> Skaten, Biken, Fitness oder doch lieber Kaffee trinken? Skillspark macht's möglich!

>> Freestyle-Sport Mekka für Jung und Alt: das Rolling Rock in Aarau öffnet an 363 Tagen im Jahr seine Türen

5. Ab in den Tunnel

Zurück ins Erdinnere, doch diesmal mit mehr geschichtlichem Hintergrund. Genau das richtige für Alle, die nach dem Sonnenbaden ihre grauen Zellen wieder in Schwung bringen möchten.

Wie wäre es mit einer Führung durch den längsten Eisenbahntunnel der Welt? Beim Gotthard-Tunnel-Erlebnis erfahren Sie spannende Fakten rundum den Bau des Jahrhundertwerks und erhaschen nebenbei einen Blick auf vorbeirauschende Züge.

Das Gotthard-Tunnelsystem misst mit all seinen Zugangs- und Verbindungsstollen über 152 Kilometer. Dieses Besucherfenster in Amsteg gibt den Blick auf die vorbeirauschenden Züge frei.
Das Gotthard-Tunnelsystem misst mit all seinen Zugangs- und Verbindungsstollen über 152 Kilometer. Dieses Besucherfenster in Amsteg gibt den Blick auf die vorbeirauschenden Züge frei.
 AlpTransit Gotthard AG

Lieber ein bisschen Militärhistorik? In der Schweiz stehen einige militärische Befestigungen und Bunker aus dem Ersten Weltkrieg, die besonders historisch Interessierten spannende Einblicke bieten. Der Besuch dieser Anlagen wird vom Verein Historische Militäranlagen Freiburg Bern auf Absprache organisiert.

Alles über Sel des Alpes erfahren Sie in den Salzminen von Bex. Ein Besuch des riesigen unterirdischen Labyrinths bringt Ihnen die verschiedensten Techniken der Salzgewinnung näher, vom Durchbruch im Jahre 1684 bis heute. 

6. Noch mehr kühle Orte

All die genannten stillen, kühlen Örtchen liegen möglicherweise nicht gerade vor Ihrer Haustüre. Wenn Sie keine Zeit oder schlicht keine Lust zu Reisen haben, begeben Sie sich in Ihrer Heimat auf die Suche.

Bestimmt steht in Ihrer Stadt eine Kirche, dort ist es garantiert still und kühl. Das soll aber auch so bleiben, also stürmen Sie den religiösen Rückzugsort nicht gerade in Scharen!

Das gleiche gilt übrigens für Museen. Es ist toll, eine ganze Ausstellung für sich alleine zu haben und im Museum ist es meist kühl. Dennoch sollte man vielleicht nicht gleich Strandtuch und Picknick auspacken.

Mit Kindern gehen Sie besser ins Kino, es kommt schon mal vor, dass Sie im Hochsommer riesige Säle für sich alleine haben. Popcorn, Klimaanlage und 90 Minuten kein Wort aus dem Kindermund.

Und wenn auch diese Orte nicht verfügbar sind, oder die Öffnungszeiten nicht über den Feierabend hinausgehen, bleibt immer noch der Ausflug in den Supermarkt. Ich persönlich kenne mittlerweile jeden Käse im Kühlregal...

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