Frage der WertschätzungFreundschaft mit dem Ex – kann das gut gehen?
Ricarda Dieckmann, dpa
19.6.2019
Freunde bleiben – das nehmen sich viele Ex-Partner vor. Doch längst nicht allen gelingt es. Gerade, wenn Wut, Enttäuschung oder Sehnsucht dazwischenfunken, wird es kompliziert. Die besten Chancen auf eine gute Freundschaft haben Paare, die sich auf Augenhöhe getrennt haben.
«Lass uns Freunde bleiben!» Dieser Satz kommt vielen über die Lippen, wenn sie sich von ihrem Partner oder ihrer Partnerin trennen. Die Idee liegt nahe: Man hatte tiefe Gespräche, gemeinsame Hobbys – wäre doch schön, wenn sich das in Form einer Freundschaft fortführen liesse, oder?
Doch hinter dem Vorschlag «Lass' uns Freunde bleiben» steckt nicht immer ein ernst gemeintes Angebot. «Der Satz kann auch ein Ausdruck von Hilflosigkeit sein», sagt Paarberaterin und Coach Katrin Gerber. «Meist kommt er von dem Partner, der sich trennt. Dadurch hat er ein schlechtes Gewissen und möchte dem anderen so wenig Schmerz zufügen wie möglich.»
Auch fehlender Mut, einen endgültigen Schlussstrich unter die Beziehung zu setzen, kann eine Rolle spielen. Manchmal ist es aber auch der Verlassene, der vorschlägt, als Freunde weiterzumachen. «Dahinter steckt dann oft die Hoffnung, doch mit dem Partner zusammenbleiben zu können. Diese bleibt aber meist unerfüllt», weiss Annette Oschmann aus Essen. Sie ist Mediatorin und Coach für «Conscious Uncoupling», also bewusstes und achtsames Trennen.
Egal ob der Vorschlag, Freunde zu bleiben, über die eigenen Lippen kommt oder vom Partner ausgesprochen wird: Es ist sinnvoll die Absicht zu hinterfragen. Denn sowohl schlechtes Gewissen als auch heimliche Hoffnungen auf ein Beziehungs-Comeback bieten kein stabiles Fundament für eine Freundschaft.
Art der Trennung ist entscheidend
Die Experten sind sich einig: Die Art der Trennung ist entscheidend, wenn es um die Frage geht, ob aus Liebenden Freunde werden können. «Funktionieren kann es bei Paaren, die nur kurz zusammen waren, weil sie festgestellt haben, dass aus ihrer Verliebtheit keine Liebe wird», erklärt Holger Kuntze, Paartherapeut und Buchautor in Berlin. Trennen sich die Liebes-Wege, kann die Sympathie füreinander ein guter Nährboden für eine Freundschaft sein.
Ähnlich ist es bei Paaren, die viele Jahre Alltag, Bett und Klingelschild geteilt haben. Wenn beide merken, dass die Leidenschaft füreinander schwindet, sie sich aber dennoch als Menschen wertschätzen, ist eine Freundschaft gut möglich. Generell gilt: Hat sich ein Paar auf Augenhöhe getrennt – ohne fliegende Fetzen und starke Vorwürfe – ist eine Freundschaft eher möglich.
Trennungen auf Augenhöhe sind jedoch nicht die Regel. Das beobachtet Holger Kuntze bei seiner Arbeit: «Dementsprechend sind Freundschaften zwischen Ex-Partnern schwierig.» Nach vielen Trennungen bleiben starke Emotionen wie Wut, Enttäuschung oder Trauer zurück.
Meist werde, so Kuntze, einer der Partner stärker verletzt als der andere, etwa weil die Trennung für ihn aus heiterem Himmel kam. Das führt zu Wunden, die es schwierig machen, ein gelassenes und freundschaftliches Verhältnis zum Ex-Partner aufzubauen.
Auf die eigenen Bedürfnisse hören
Entscheiden sich zwei Ex-Partner dafür, als Freunde verbunden zu bleiben, sollten sie nichts überstürzen. Sich am Dienstag trennen und am Sonntag im liebsten Café zum Frühstück treffen? Keine gute Idee.
«Es ist wichtig, sich Zeit und Abstand zu geben», sagt Gerber. Einige Ex-Paare brauchen Monate oder gar Jahre, um wieder aufeinander zugehen zu können. Auch körperlicher Abstand kann helfen. Steht man dem oder der Ex gegenüber, ist es in der ersten Zeit ratsam, auf Umarmungen, die an früher erinnern, zu verzichten.
Und wenn man merkt, dass die Freundschaft mit dem oder der Ex kein gutes Gefühl gibt? Wenn jedes Treffen von Sehnsucht nach alten Zeiten begleitet – oder vom Schmerz, zum Leben des Ex nicht mehr dazuzugehören? «Dann darf man die Tür schliessen und die Freundschaft auf Eis legen», sagt Gerber. Wichtig sei es, auf die eigenen Bedürfnisse und Gefühle zu hören.
Karlheinz Weinberger – der Fotograf für das Ungewöhnliche
Karlheinz Weinberger – der Fotograf für das Ungewöhnliche
Hells Angels Camp, Mesocco, 1974.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Halbstarke in der Wohnung von Fotograf Weinberger, 1962.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Halbstarke an der Herbstmesse in Basel, 1962.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Zürich, ca. 1962.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Zürich, ca. 1972
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Karlheinz Weinberger am Tag seiner Pensionierung, 1986.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
«Der Kreis» war nicht nur ein Magazin für Homosexuelle, sondern auch eine Organisation, die Clubabende und Feiern organisierte. Karlheinz Weinberger hiess im «Kreis» Jim und war einer der beiden Vereinsfotografen. Dieses Bild stammt von einem Maskenball im Neumarkt.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Zürich, ca. 1968
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Zürich, ca. 1974
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Blues war ein beliebtes Modell. Madonna – so sagt das Gerücht – habe in einer Gruppenausstellung in New York in der 303gallery ein Blues-Portrait von Karlheinz Weinberger erworben (Zürich, 1968).
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Karlheinz Weinberger war in den frühen 1950er Jahren im Athletik-Sportverband Adler in Zürich der Hausfotograf, später auch Ehrenmitglied. Im Adler trainierten vor allem junge Arbeitsmigranten ihre Muskeln.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Zwei kämpfende Ringer: Das Lieblingsbild von Nachlassrverwalter Patrik Schedler.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Zwischen 1955 und 1964 reiste Weinberger jeden Sommer in den Süden, nach Sizilien, auf die Liparischen Inseln und nach Tanger. Dieses Bild entstand wahrscheinlich in Sizilien um 1958.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Dieses Bild entstand ebenfalls auf Sizilien um 1958.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Jünglinge, Sizilien zwischen 1958 und 1963.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Arbeiter, frühe 1950er Jahre.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Arbeiter, frühe 1950er Jahre.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Als im Hallenstadion die Stühle flogen: Rolling-Stones-Konzert, Hallenstadion Zürich, 14. April 1967.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Tätowierer Rocky, 1970er Jahre.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Rocker in der Leventina, 1972.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Lone Star Camp, Bad Ragaz, 1969.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Grosser Urlaub im Militär: Karlheinz Weinberger auf dem Genfersee bei Vevey, Ostern 1942.
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