Swisscom Nachhaltigkeitsblog Was Sie 2019 über richtiges Heizen wissen müssen

Res Witschi

19.2.2019

Im Winter soll die Stube wohlig warm sein. Aber zu welchem Preis?
Im Winter soll die Stube wohlig warm sein. Aber zu welchem Preis?
Bild: iStock

Eine kuschelig warme Stube macht den halben Charme des Winters aus. Aber Heizen hat mehr als eine dunkle Seite – die Heizkostenrechnung wird von Jahr zu Jahr höher, und die meisten Heizungssysteme stellen eine grosse Umweltbelastung dar.

Heizkosten können bis zu 50 Prozent der Nebenkostenabrechnung ausmachen. Gleichzeitig stammen mehr als 40 Prozent der schweizerischen CO2-Emissionen aus Heizungsanlagen und der Warmwasserbereitung.

Diesen Anteil können wir stark beeinflussen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie einfach und mit wenig Aufwand eine ganze Menge Kosten und Energie einsparen können.

1. Heizen im Zeitalter der Digitalisierung

In Zeiten von Smartphones kann eine Heizung ferngesteuert werden. So kann man per SMS oder App (zum Beispiel «TeleButler») die Heizung von unterwegs aus übers Internet ein- und ausschalten. Es lohnt sich bereits ab einer Abwesenheit von zwei Tagen, die Heizung abzuschalten.

2. Raumtemperatur angemessen wählen

Wer noch annimmt, dass die ganze Wohnung im Winter rund 22 Grad Celsius warm sein muss, lebt nicht im Jahr 2019. Solche Temperaturen sind lediglich im Badezimmer nötig.

Der Schweizerische Mieterverband empfiehlt in Wohnräumen, in denen man sich grundsätzlich ein bisschen bewegt, 20 Grad Celsius und im Schlafzimmer nur gerade 17. Man schläft schliesslich nicht umsonst unter einer warmen Decke.

3. Richtig Lüften

Gekippte Fenster sind wahre Energiefresser und bringen fast nichts. Werden Fenster nur gekippt, kommt die Luft im Raum gar nicht erst richtig ins Zirkulieren. Wärme geht verloren, und die Luft ist auch nicht bedeutend frischer als zuvor. Besser zweimal am Tag alle Fenster für fünf Minuten weit öffnen und dann wieder verschliessen.

4. Zu viel Heizung macht krank

Wenn es draussen kalt ist, sind zu warme Innentemperaturen nicht besonders gesund und können das Immunsystem schwächen. Der Körper gewöhnt sich normalerweise ein Stück weit an das Klima und die Temperatur.

Ist es drinnen zu warm, funktioniert diese Gewöhnung nicht – man friert draussen mehr und holt sich schneller eine Erkältung. Zudem ist Heizungsluft sehr trocken und kann die Atemwege reizen.

5. Abdichten: Trick 77

Schöne Altbauwohnungen haben zwar Charme, aber auch alte und undichte Fenster. Wer Mieter ist und sich keine professionelle Abdichtung leisten will, kann auf einfache Heimwerker-Methoden ausweichen. Im Baumarkt oder in grossen Supermärkten gibt es Silikondichtungen, die wie Tesafilm in den Fensterrahmen geklebt werden und so schon für ein bisschen weniger Wärmeverlust sorgen.

6. Sparpotential im Ferienhaus

In der Schweiz gibt es knapp eine halbe Million Zweitwohnungen. 300 Tage im Jahr stehen diese im Durchschnitt leer. Geheizt werden sie trotzdem. Der Grund: Die Ferienwohnungen in der Schweiz liegen vorwiegend in Wintersport- und Berggebieten.

Dank der ferngesteuerten Heizsysteme können die Ferienwohnungen vor der Ankunft aufgeheizt werden und sind in Abwesenheit der Besitzer ungeheizt. So kann man sich gleich das Skibillet querfinanzieren.

Das Bundesamt für Energie wirbt derzeit mit Make Heat Simple für die ferngesteuerte Heizung in der Zweitwohnung. Die Kampagne informiert generell über das Thema und liefert Unterstützung und praktische Tipps zum Realisieren einer eigenen ferngesteuerten Heizanlage.

Über den Nachhaltigkeitsblog

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Res Witschi ist Leiter Corporate Responsibility bei Swisscom und Experte für Energie- und Umweltmanagement.
Res Witschi ist Leiter Corporate Responsibility bei Swisscom und Experte für Energie- und Umweltmanagement.
Bild: Swisscom
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