Swisscom NachhaltigkeitsblogWie benutzen eigentlich Blinde ein Smartphone?
Von Jürg Studerus
18.3.2020
Rund 377'000 Menschen in der Schweiz sind sehbehindert. Dank immer mehr barrierefreier digitaler Inhalte können sie heute aber trotzdem fernsehen, Internetseiten lesen und Smartphones nutzen.
Ist einer unserer fünf Sinne nicht voll leistungsfähig, müssen die anderen das kompensieren. Deshalb «sehen» blinde Personen beispielsweise mit ihrem Tastsinn. Weitläufig bekannt ist etwa die Blindenschrift, dank der Text mit den Fingern entschlüsselt werden kann.
Wie funktioniert das aber bei einem Smartphone? Dass es überhaupt keine Tasten mehr hat, mag für gut sehende Menschen modern und optisch ansprechend sein. Allein für den Tastsinn ist das Gerät so allerdings nicht mehr zugänglich.
Dank verschiedenster Hilfsapplikationen kann das Smartphone für sehbehinderte Personen aber dennoch ganz neue Türen öffnen.
Neue Möglichkeiten dank dem Smartphone
David Rossé ist einer von 77'000 Menschen in der Schweiz, die sehbehindert sind. Er ist bei Swisscom für die Barrierefreiheit von Produkten (im Web sowie bei Apps) und Dienstleistungen (Shops, Call Center) zuständig. «Da ich selbst sehbehindert bin, denke ich, dass die Smartphones für Personen mit einer Sehbehinderung sogar nützlicher sein können als für alle anderen Personen», so David Rossé.
Die Mobilgeräte sind kein Modegag, sondern bieten sehbehinderten und blinden Menschen noch nie dagewesene Möglichkeiten, sich im Alltag einfacher zurechtzufinden. Mit dem Smartphone können sie jederzeit und überall Zeitung lesen, Fahrpläne abrufen, Filme «ansehen», ein GPS zur Orientierung nutzen oder sich helfen lassen, wenn sie mit den ÖV unterwegs sind.
Dank dieser zahlreichen Funktionen können Smartphones blinde und sehbehinderte Menschen im Alltag vielfältig unterstützen und ihnen mehr Unabhängigkeit geben. Das ist vielen ein grosses Anliegen.
Wie funktioniert’s?
Damit blinde Personen die Inhalte auf dem Smartphone tatsächlich erfassen können, gibt es Vorlesesoftware, wie den sogenannten Screenreader. Dieser liest laut vor, was auf dem Bildschirm geschieht. Wenn Sie beispielsweise die Rückwärtstaste bedienen, spricht Ihr Smartphone das Wort «Back-Taste» aus. Wie sollen Sie aber die Back-Taste bedienen, wenn Sie den Bildschirm nicht sehen können?
Solche und andere Funktionen werden mit ganz speziellen Gesten auf dem Bildschirm ausgedrückt. So führt ein mit zwei Fingern auf den Bildschirm gemaltes N beispielsweise dieselbe Funktion aus wie die Back-Taste. Für Personen mit einer Sehbehinderung gibt es zudem Zoomsoftwares, die den Seiteninhalt stark vergrössern.
Um eine Internetseite zu lesen, muss der Screenreader ihren HTML-Code interpretieren können. Deshalb muss sie korrekt mit Überschriften strukturiert sein und alle Elemente sollten mit einer Tastatur steuerbar sein. Damit die Software Bilder «lesen» kann, müssen diese mit einer korrekten Beschreibung hinterlegt sein, da der Screenreader die Bildbeschreibung vorliest.
Barrierefreiheit noch beschränkt
Obwohl all diese Möglichkeiten bestehen, sind noch lange nicht alle digitalen Inhalte tatsächlich für Menschen mit einer Sehbehinderung zugänglich. Nur wenige Internetseiten sind so konzipiert, dass der Screenreader sie direkt erkennen kann.
Die sogenannten Web Content Accessibility Guidelines definieren verschiedene Regeln, die es zu beachten gilt, damit eine Website vom Screenreader vollständig gelesen werden kann. «In der Schweiz ist gerade mal eine von zehn Websites für blinde Menschen zugänglich», schätzt David Rossé.
Bilder sind in den seltensten Fällen mit einer Beschreibung hinterlegt, was besonders die Nutzung der sozialen Medien schwierig macht. Gerade dort werden viele Bilder gepostet, zum Beispiel auf Instagram. Derzeit liegt es auch im Trend, Schriftzüge in Bilder zu integrieren. Diese sind für Screenreader allerdings nicht lesbar.
So posten Sie barrierefrei
Damit der Zugang zu digitalen Inhalten für blinde und sehbehinderte Menschen einfacher wird, kann jede und jeder einen Beitrag leisten. Möchten Sie, dass Ihre Posts auf Facebook oder Instagram auch für alle zugänglich sind?
Kein Problem. Die Plattformen bieten inzwischen sehr benutzerfreundliche Möglichkeiten, dies zu tun. Dazu müssen Sie in den Einstellungen eines Beitrags einen Bildbeschreibungstext, auch Alternativtext genannt, hinzufügen und den Inhalt des Bildes beschreiben. Dieser Text wird ausschliesslich von Screenreadern vorgelesen und ist für alle anderen User unsichtbar.
Swisscom engagiert sich
Im Rahmen der Partnerschaft mit dem Verein Apfelschule engagiert sich Swisscom dafür, dass blinde und sehbehinderte Menschen sich vollumfänglich an der digitalen Welt beteiligen können. Diese Partnerschaft ist Swisscom wichtig, weil sie blinde und sehbehinderte Menschen in die Nutzung der digitalen Medien einschliessen will.
In der Schweiz sind 300'000 Personen sehbehindert, die meisten davon nutzen die Dienstleistungen von Swisscom. Deshalb unterstützt Swisscom die Apfelschule. Swisscom gewährt zudem allen Kundinnen und Kunden, die bei der Apfelschule eine Ausbildung absolvieren möchten, einen Rabatt von 50 Franken.
Über den Nachhaltigkeitsblog
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Das sind die zwölf verrücktesten Pflanzen der Welt
Tödliches Gift: Der Wunderbaum (Ricinus communis) gilt mit seinen Früchten als giftigste Pflanze auf der Erde. Das Endosperm der Samen ist stark giftig, da es das toxische Eiweiss Rizin enthält. Rizin ist eines der potentesten natürlich vorkommenden Gifte überhaupt. Der Tod tritt unbehandelt durch Kreislaufversagen etwa 48 Stunden nach der Vergiftung ein. Der Wunderbaum ist in Ost- und Westafrika beheimatet, wird
Bild: iStock
Gross, grösser, am grössten: Der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) im Westen der USA ist das massivste beziehungsweise voluminöseste bekannte Lebewesen der Welt. Der immergrüne Baum kann bis zu 95 Meter hoch und einen Stammdurchmesser von 17 Meter haben.
Bild: iStock
Kletternder Parasit: Mit einem Durchmesser von über einem Meter bildet die Riesenrafflesie (Rafflesia amoldi) die grösste Einzelblüte. Allerdings existiert die gigantische Blüte der Kletterpflanze nur wenige Tage, dann zerfällt das rote, nach Aas riechende Organ. Zurück bleibt ein Haufen schwarzen Schleims.
Bild: iStock
Blüte mit Heizung: Naht die Blütezeit, macht die Titanwurz eine erstaunliche Verwandlung durch: Bis zu zehn Zentimeter am Tag schiesst ihr gigantischer Blütenstand nach oben. Und um Insekten für die Befruchtung anzulocken, verströmt das Fortpflanzungsorgan einen Aasgeruch und heizt sich auf 36 Grad Celsius auf.
Bild: Getty Images
Königin der Anden: Die Riesenbromelie (Puya raimondii) ist die weltweit grösste Bromelie, mit mehr als zehn Metern Höhe. Sie hat auch eine der grössten Blütenstände aller Pflanzen und ist eine vom Aussterben bedrohte Art, die in den Anden in Peru und Bolivien beheimatet ist.
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Ganz schön alt: Der Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans) wächst als immergrüner Baum, der ein Alter von etwa 400 Jahren erreichen kann. An bevorzugten Standorten kann er Wuchshöhen von 65 Metern in 50 Jahren erreichen. Er gilt als der höchste Laubbaum der Welt, möglicherweise sogar als der höchste Baum überhaupt. Bei einem 1872 gefällten Exemplar wurden 132 Meter an Höhe gemessen.
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Königlich stark: De Riesenseerose Victoria ist wohl eine der eindrucksvollsten Pflanzen auf dem blauen Planeten überhaupt. Mit bis zu drei Metern hat sie den grössten Blattdurchmesser. 1840 entdeckt vom Botaniker Richard Schomburgh, wurde sie benannt nach Queen Victoria. Viele Botanische Gärten bauten in der Folge eigene Victoria Häuser.
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Gefiederte Blätter: Die Raphia-Palme ist vorwiegend im tropischen Afrika beheimatet. Ihre Blätter gelten mit bis zu 25 Meter Länge als die grössten im Pflanzenreich. Sie sind nicht nur sehr gross, sondern auch gefiedert und bleiben nach dem Absterben an der Pflanze.
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Schweres Früchten: Der Jackfruchtbaum (Artocarpus heterophyllus) ist in Indien beheimatet. Er bekommt, wenn man von Zuchterfolgen wie Riesenkürbisse und dergleichen einmal absieht, die schwersten Früchte. Sie können mehr als 30 Kilogramm wiegen.
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Über 4000 Jahre alt: Im Patriarch Grove in den White Mountains in Kalifornien stehen 17 Exemplare der Langlebigen Kiefer (Pinus longaeva), die über 4000 Jahre alt sind. Ein Baum, dessen Alter von 4700 Jahren durch Auszählung der Jahresringe in einem kleinen Bohrkern bestimmt wurde, trägt den Namen «Methuselah». (Archivbild)
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Fast 10'000 Jahre alt: Über die älteste individuellen Lebewesen wird, je nach Definition, gestritten. Aber eine Pflanze ist es auf jeden Fall: Eine Gemeine Fichte (Picea abies) in Schweden, deren Stamm viel jünger ist, konkurriert mit den Langlebigen Kiefern. Sie geht aus Wurzelwerk hervor, das seit etwa 9600 Jahren existieren soll.
Bild: iStock
Affen-Gesicht: Wer die Dracula simia ansieht, wundert sich wahrscheinlich nicht, warum sie den Beinamen Affen-Orchidee trägt. Viel Fantasie um das Gesicht eines Primaten zu erkennen, braucht es nicht. Die Pflanze wächst in 300 bis 600 Meter Höhe in Peru und Ecuador und duftet nach Orange.
Bild: Getty Images
Klein, aber hübsch: Die Wurzellose Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza) gilt als kleinste Blütenpflanze über- überhaupt. Ihre Blüten sind für das menschliche Auge unsichtbar. Der Pflanzenkörper selbst ist maximal 1,5 Millimeter lang. Und übrigens: Sie ist als Aronstabgewächs mit der Titanwurz recht eng verwandt.
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