LadenhüterDeutsches WM-Shirt: Ein Trikot des Grauens
dpa/bb
2.7.2018
Zwei Wochen lang war das Trikot der deutschen Fussballer Symbol einer Nation von Gewinnern. Nach dem WM-Aus in der Vorrunde ist es jetzt zum Ladenhüter geworden. Und trotzdem: Sport und Mode beeinflussen sich weiterhin erfolgreich.
Obwohl Deutschland bereits in der Vorrunde aus der Fussball-Weltmeisterschaft in Russland ausgeschieden ist, erwartet Hauptsponsor Adidas mehr Trikotverkäufe als bei der WM vor vier Jahren.
Der deutsche Sportartikelhersteller hat von den angetretenen Mannschaften zwölf Teams unter Vertrag und damit mehr als die Konkurrenten Nike (zehn Teams), Puma (Schweiz, Uruguay und Senegal; Italien schied bereits in der WM-Qualifikation aus) oder New Balance.
Insgesamt haben es die Hälfte der von Adidas gesponserten Mannschaften ins Achtelfinale geschafft.
Inspiriert vom WM-Trikot 1990
«Eigentlich hätte das Trikot der deutschen Nationalelf doch alles gehabt», schrieb die deutsche Tageszeitung «Der Tagesspiegel» nach der Niederlage, «um darin den Titel zu holen.»
Das Design sei schliesslich inspiriert vom Dress, den die Deutschen bei ihrem WM-Sieg 1990 in Italien trugen. Aber wäre doch zu schön, wenn so einfach wäre: ins WM-Outfit schlüpfen und gewinnen.
Die grünen Auswärtstrikots, mit den die Deutschen gegen Südkorea verloren, werden nun für immer mit der schrecklichen Niederlage in Erinnerungen gebracht. Wer weiss, vielleicht wird es auch zum Trikot des Grauens erklärt werden.
Sport und Mode beeinflussen sich gegenseitig
Sportmarken orientieren sich schon länger an den Trends, die Luxusmodehäuser wie Gucci und Chanel setzen. Das funktioniert aber auch in der anderen Richtung: In den letzten Jahren sind in Paris, New York und Mailand Sport- und Streetwear in vielen Kollektionen omnipräsent gewesen.
Für die japanische Marke Kenzo liefen für diesen Sommer Models in mit Volants verzierten Trikots über den Laufsteg. Und der Luxuskonzern Louis Vuitton kümmert sich seit acht Jahren darum, dass auch der Pokal gut verpackt ist. Er wird in einem typischen Koffer mit Monogrammaufdruck aufbewahrt, «als sei er Teil des Gepäcks eines neureichen Russen», so «Der Tagesspiegel».
Auch wenn das Vorrunden-Aus der deutschen Fussballer zeigt, wie fragil solche Marketingbemühungen sein können, tragen sie doch im Grossen und Ganzen dazu bei, dass sich das Bild des Fussballs in den vergangenen Jahren völlig verändert hat.
Heute posieren bekannte Spieler, etwa der Schweizer Granit Xhaka, wie selbstverständlich auf teuer produzierten Fotostrecken für Hochglanzmagazinen, als hätten sie das Modeln ebenso wie das Dribbling von Kindsbeinen an gelernt.
Der (verletzte) Brasilianer Dani Alves schaffte es bei der russischen «Vogue» gar auf das Titebild. Und das deutsche Team wird ausserhalb des Platzes von Hugo Boss eingekleidet. Toni Kross – manche behaupten, er sei der schönste deutsche Nationalspieler – hat sogar eine Extra-Kooperation mit der schwäbischen Modemarken geschlossen.
Ziel: Mehr Trikots verkaufen als 2014
Aber vom Erfolg eines einzelnen Teams sei man nicht abhängig, heisst es bei Adidas. Man gehe weiterhin davon aus, weltweit mehr als acht Millionen Trikots zu verkaufen und damit mehr als bei der WM 2014 in Brasilien.
Das frühe Ausscheiden der deutschen Nationalelf bei der Fussball-WM sei dennoch eine Enttäuschung für den Hauptsponsor: «Selbstverständlich sind wir enttäuscht, aber so ist der Sport. Mal gewinnt man, mal verliert man,» liess ein Sprecher verlauten. Adidas stehe aber weiter zu seinem Partner. «Gemeinsam sind wir in der Vergangenheit viermal Welt- und dreimal Europameister geworden.»
Und mit Belgien hat der deutsche Sportartikelhersteller ja noch einen Favoriten im WM-Portefolio. Und auch Schweden (am Dienstag im 1/8-Final gegen die Puma-Schweizer), Mexiko und das russische Überraschungsteam (schaffte bereits gestern den Sprung ins 1/4-Final) haben die Vorrunde erfolgreich in Adidas-Trikots überstanden.
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