Trocknet und stylt Eine Styling-Revolution? Der Dyson Airwrap im Test

Mara Ittig

25.11.2018

Eine glatte Sache: Haarstyling mit dem neuen Dyson Airwrap.
Eine glatte Sache: Haarstyling mit dem neuen Dyson Airwrap.
Bild: Bluewin

Das neue Stylingtool von Dyson wird als Revolution im Haarstyling angepriesen. Was kann das neue Gerät? «Bluewin»-Redaktorin Mara Ittig hat den Dyson Airwrap getestet. 

Stylen und trocknen in einem Schritt – das hört sich erst einmal verlockend an, einfach und zeitsparend. Aber ist der Dyson Airwrap eine Revolution? Gespannt öffne ich den luxuriösen Lederkoffer, in dem der neuste Wurf aus dem Hause Dyson steckt, um mir selbst ein Bild zu machen.

Im Inneren des Koffers, der auf dem Nachhauseweg von der Post vor allem durch sein stattliches Gewicht auffällt, befinden sich ein anthrazitfarbenes Basisteil und gleich mehrere Aufsätze, um Haare in Form zu bringen. Insgesamt acht Tools stehen zur Auswahl: Ein Trocknungsaufsatz für all jene, die einfach ihre Haare trocknen wollen, vier Aufsätze für Locken in unterschiedlichen Grössen, zwei Smoothing-Bürsten für ein glattes Resultat und eine Volumen-Bürste für mehr Fülle. 

So sehen die unterschiedlichen Aufsätze für den Dyson Airwrap aus.
So sehen die unterschiedlichen Aufsätze für den Dyson Airwrap aus.
Bild: Dyson

Kampf dem Frizz

Bereits mein ganzes Erwachsenenleben kämpfe ich mit Föhn und Rundbürste gegen meine ausufernde Lockenpracht an. Frizz und ein strohiges Finish sind meine ständigen Begleiter, seit ich das Streckeisen meinen Haaren zuliebe in den hintersten Winkel des Badezimmerschranks verbannt habe.

Ich verabscheue es, meine Haare zu waschen, schlimmer finde ich eigentlich nur noch: föhnen. So zögere ich das ganze Prozedere Woche für Woche möglichst lange hinaus. Immerhin habe ich von Natur aus trockenes Haar und muss nicht allzu häufig ran. Vor lauter Überdruss habe ich mich sogar dazu durchgerungen, den Kampf gegen meine Naturlocken aufzugeben und meine Haare an der Luft trocknen zu lassen. Das Hantieren mit Föhn, Bürste und all den Haaren, es ging mir einfach zu sehr auf die Nerven. 

Entspannt gelockt: Der Kampf mit den Haaren wurde irgendwann zu nervenaufreibend. Bis jetzt. 
Entspannt gelockt: Der Kampf mit den Haaren wurde irgendwann zu nervenaufreibend. Bis jetzt. 
Bild:  Bluewin

Da kommt der Airwrap gerade recht: Abermals gespannt versuche ich mein Glück zunächst – natürlich – mit dem Glättungsaufsatz. Ich stecke die Bürste aufs Basisteil und fahre damit  Strähne für Strähne durch mein handtuchtrockenes Haar. Meine Haare sind schnell trocken, verblüffend schnell. Normalerweise brauche ich mindestens 20 Minuten dafür, jetzt genügen zehn. Im V9 Motor aus dem Labor der Dyson-Ingenieure scheint viel Power zu stecken.

Sogar noch überzeugender als die Zeitersparnis fällt das Resultat überhaupt aus. Meine Haare sind makellos glatt und geschmeidig. So fühlt sich meine Mähne sonst nur nach einem Coiffeurbesuch an. Dass ich das Glanzresultat erst noch easy einhändig erreichen kann, statt in mühsamer Arbeit mit Bürste und Föhn, setzt dem Ganzen für mich die Krone auf.

Ausgeklügelte Technik für schöne Haare

Der Grund für das geschmeidige Finish liegt – laut Information von Dyson – in einem aerodynamischen Phänomen mit Namen Coanda. Die Bürsten der Glättungsaufsätze richten sich nach dem Luftstrom und verleihen dem Haar beim Trocknen auf diese Weise ein glattes Finish. Unabhängig davon, wie wild man durch die Haarsträhnen bürstet – die Luft strömt in die Richtung des Haarwuchses und glättet so die Schuppenschicht. 

Eine Styling-Revolution? Der Dyson Airwrap im Test

Eine Styling-Revolution? Der Dyson Airwrap im Test

Das neue Stylingtool von Dyson wird als Revolution im Haarstyling angepriesen. Was kann das neue Gerät? «Bluewin» hat den Dyson Airwrap getestet.

23.11.2018

Für das glatte Finish ist offenbar viel Brain-Power vonnöten gewesen: Mehr als sechs Jahre tüftelten Ingenieure und Haarforscher mit verschiedenen Haartypen herum und untersuchten Styling-Gewohnheiten.

«Seit über 25 Jahren beschäftigen wir uns intensiv mit Luftströmungen und deren Beeinflussung. Dies stellt eine unserer Kernkompetenzen dar. Beim Dyson Airwrap haben wir die Kraft des digitalen Motors von Dyson genutzt und ein einzigartiges Styling-Tool entwickelt, das extreme Hitzeschäden beim Styling verhindert. Ich bin sehr stolz auf das, was unsere Ingenieure erreicht haben», erklärt James Dyson, Gründer und Erfinder.

Auch bei der Wärmeregulierung setzt man auf intelligente Technologie: Der Föhn misst die Temperatur des austretenden Luftstroms über 40 mal pro Sekunde und reguliert die Hitze konstant, so dass die Temperatur stets unter 150 Grad bleibt. So soll das Haar vor Hitzeschäden geschützt werden. Ich bevorzuge allerdings weiterhin Hitzeschutzspray, denn meine Haare fühlen sich während des Gebrauchs doch recht heiss an.

Ungeduld und zwei linke Hände sind kein Hindernis

Der Lockenaufsatz ist für ungeduldige Menschen wie mich oder Personen mit zwei linken Händen – auch dazu muss ich mich leider zählen – ein Segen: Die Lockanaufsätze sind so konzipiert, dass sich das Haar durch den Luftstrom (auch hier heisst das Zauberwort Coanda) automatisch um den Aufsatz wickelt.

Der Coanda-Effekt, vom Entwickler erklärt.

Quelle: Youtube

Kein Verheddern, kein Chaos mit Lockenstab und Haaren, kein heisses Metall, das sich an Ohren und Kopfhaut unangenehm anfühlen könnte. Geduld ist allerdings auch hier gefragt, bis man sich Strähne für Strähne einmal um den ganzen Schopf gearbeitet hat. Das Hantieren braucht ein wenig Übung, denn so simpel das Handling auch sein mag, man muss schon ein bisschen reinfinden. 

Das Resultat überzeugt auch hier. Der Clou: Im Set sind jeweils zwei Aufsätze derselben Dicke enthalten, die einmal im Uhrzeigersinn und einmal im Gegenuhrzeigersinn arbeiten. Ein kompliziertes Handling entfällt dadurch, weil man für jede Seite des Kopfes bereits die richtige Luftströmung und Stylingrichtung hat.

Beim Lockenstyling lohnt es sich, das Haar bereits etwas vorzutrocknen, entweder mit dem dazugehörigen Aufsatz oder ganz simpel an der Luft. Allgemein wird empfohlen, den Styler nicht auf klatschnassen, sondern erst auf halb trockenen Haaren anzuwenden.

Nur ranhalten und das Tool die Arbeit machen lassen. Der Luftstrom wickelt das Haar automatisch um den Aufsatz.
Nur ranhalten und das Tool die Arbeit machen lassen. Der Luftstrom wickelt das Haar automatisch um den Aufsatz.
Blid:  Dyson

Ein weiteres Plus: Das Kabel misst ganze 2,62 Meter – das reicht auch für Menschen mit viel Bewegungsdrang oder grossem Badzimmer allemal aus.

Und der Wermutstropfen?

Was mich neben dem fühl- und sichtbar schöneren Haar, dem einfacheren Handling und der Zeitersparnis am meisten überzeugt: Mit dem Dyson Airwrap braucht man nur noch ein einziges Tool für sämtliche Stylings. Statt  bis anhin Föhn, Rundbürste, Streckeisen und Lockenstab zu verwenden, kommt man mit nur einem Gerät über die Runden. Die meisten werden – so wie ich – die anderen Geräte jedoch längst besitzen. Also, wohin damit?

Nach so viel Lobhudelei ist es Zeit für die Kehrseite der Medaille. Der Dyson Airwrap hat mit 549 Franken (in der Version mit vier Aufsätzen, entweder für feines oder für störrisches Haar) respektive 599 Franken im vollen Lieferumfang mit allen acht Aufsätzen einen stolzen Preis. Für Frauen wie mich, die seit Jahren mit ihrem Haar zu kämpfen haben, ist das Tool den Preis jedoch allemal wert. Für all jene, die kein Problemhaar haben und auch gut aussehen, wenn sie nicht lange rumstylen, mag der Preis zu hoch sein. 

Der edle Koffer aus Leder zeigt: Hier kommt der Rolls Royce unter den Haarstyling-Tools.
Der edle Koffer aus Leder zeigt: Hier kommt der Rolls Royce unter den Haarstyling-Tools.
Bild: Dyson

Seit mich eine Freundin beim gemeinsamen Abendessen auf meine geschmeidigen Haare angesprochen hat, steht für mich fest: Der Dyson steht ganz oben auf meiner Wunschliste für Weihnachten. Meinen Mann habe ich vorsorglich schon einmal informiert. 

Zurück zur Startseite