Corona-Pandemie 66 Neuansteckungen — Corona-Pandemie schlägt auf Arbeitsmarkt durch

Agenturen/red

7.5.2020

Das BAG meldet 66 Neuinfektionen in der Schweiz — ein leichter Anstieg. Der Schweizer Arbeitsmarkt bekommt die Corona-Krise deutlich zu spüren. Beim Besuch eines Restaurants ab Montag müssen die Kontaktdaten wohl doch nicht hinterlegt werden. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

In der Schweiz und in Liechtenstein haben sich innerhalb eines Tages 66 Personen neu mit dem Coronavirus angesteckt, etwas mehr als am Vortag. Am Mittwoch hatte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) 51 zusätzliche Fälle gemeldet, am Dienstag waren es nur 28 gewesen.

Insgesamt gab es nach Angaben des BAG vom Mittwoch 30’126 laborbestätigte Fälle. Die Fallzahlen unterliegen einer wöchentlichen Schwankung mit jeweils tieferen Zahlen am Wochenende.

Das BAG gab die Zahl der Todesopfer mit 1518 an. Das Bundesamt bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis am Donnerstagmorgen übermittelt hatten. Die Zahl könne deshalb von den Zahlen der Kantone abweichen, schreibt das BAG. Pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner gab es 351 Infektionen.

Der Schweizer Arbeitsmarkt hat im April die Folgen der Coronakrise zu spüren bekommen. Die Arbeitslosenquote stieg auf 3,3 von 2,9 Prozent, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Donnerstag mitteilte. Es ist der höchste Wert seit Frühling 2017.

Das Schutzkonzept für die Öffnung der Gastronomiebetriebe am 11. Mai beinhaltet die Aufnahme der Kontaktdaten der Gäste durch den Wirt. Ob dies auch so kommen wird, ist fraglich. Laut einem Medienbericht macht der Bund nun offenbar einen Rückzieher.

Der britische Premierminister Boris Johnson gerät mit seinen Plänen für eine Lockerung der Ausgangsbeschränkungen in der Coronakrise zunehmend in die Kritik. Er hatte angekündigt, das weitere Vorgehen der Regierung am Sonntag bekanntzugeben. Erste Lockerungen könnten demnach schon ab Montag gelten. Grossbritannien ist mit mehr als 30'000 Toten Statistiken zufolge das am schlimmsten von der Pandemie betroffene Land in Europa.

Im Weissen Haus ist ein Coronavirus-Fall bestätigt worden. Wie ein Sprecher von US-Präsident Donald Trump mitteilte, wurde ein im Weissen Haus eingesetzter Soldat positiv auf das neuartige Coronavirus getestet. Bei Trump und Vizepräsident Mike Pence seien aber in der Folge Corona-Tests negativ ausgefallen. Beide seien bei «bester Gesundheit».

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Genfer Kantonsregierung will den Organisatoren nach der des Autosalon Genf ein Darlehen gewähren.
  • Laut einer Umfrage verliert die Bevölkerung zunehmend die Geduld mit der Notrechtsregierung des Bundesrats
  • Das Weisse Haus hat einen Coronavirus-Fall gemeldet.
  • Die Arbeitslosenquote in der Schweiz steigt im April auf 3,3 Prozent. Der Bund erwartet im Jahresverlauf sogar bis zu fünf Prozent.
  • Boris Johnson in der Kritik: In Grossbritannien entbrennt ein Streit, inwiefern Massnahmen gelockert werden können.
  • Die Zahl der Neuinfektionen in der Schweiz steigt leicht auf 66 Ansteckungen.
  • In den USA steigt die Zahl der Arbeitslosen auf 33 Millionen.
  • Die Schweizer Hotellerie hat im März einen Rückgang bei den Logiernächten von 62,3 Prozent zu verzeichnen.
  • Die UNO benötigt 6,7 Milliarden Dollar, um weltweit Millionen Menschen vor Hungersnöten zu bewahren. Das ist das Dreifache der bisherigen Schätzung.
  • Die Coronakrise verschärft die Spannungen zwischen den USA und China. Die beiden Staaten werfen sich gegenseitig Lügen vor.
  • Die österreichische Fluggesellschaft Austrian Airlines (AUA) will rund 1'100 ihrer 7'000 Mitarbeiter entlassen.

21.42 Uhr: Bierknappheit: Mexikanern geht Corona aus

21.40 Uhr: Bierknappheit: Mexikanern geht Corona aus

Mexiko geht in der Corona-Krise das Bier aus. Es bleibe nur noch das, was von dem Bier übrig sei, das vor dem 6. April gebraut wurde, sagte die Chefin des mexikanischen Brauereiverbands, Karla Siqueiros, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Damals wurde die Bierproduktion in dem nordamerikanischen Land eingestellt, nachdem die Regierung die Industrie als nicht unerlässlich eingestuft hatte.

Mexiko ist der viertgrösste Produzent und grösste Exporteur von Bier der Welt. Im vergangenen Jahr wurden dort 124,5 Millionen Hektoliter gebraut und gut 40 Millionen Hektoliter in rund 180 Länder exportiert. Die beliebteste mexikanische Marke — im In- wie im Ausland — ist Corona.

In den vergangenen Tagen wurden die Bierregale vor allem in den kleinen Geschäften im ganzen Land immer leerer. Der Betreiber der weit verbreiteten Ladenkette Oxxo teilte am 30. April mit, die Biervorräte würden nur noch zehn Tage reichen. Berichten zufolge erhöhten manche Geschäfte die Bierpreise drastisch.

Auf Twitter verbreiteten sich unter der Kennung #LaÚltimaChela (das letzte Bier) zahlreiche Nachrichten von Mexikanern, die mit Humor ihre Verzweiflung ausdrückten. Einige von ihnen teilten ein Bild von einem Mann in einem Gefrierschrank eines Ladens, mit dem Text: «Taut mich auf, wenn es wieder Bier gibt».

«Die Produktion und der Vertrieb stehen für den einheimischen Markt derzeit komplett still» sagte Siqueiros. Die Industrie sei bereit, unter strengen hygienischen Vorkehrungen wieder loszulegen, sobald die Regierung grünes Licht gebe, betonte sie. Medienberichten zufolge wird für den Export in die USA allerdings weiter gebraut.

Die Einstellung nicht unerlässlicher Aktivitäten zur Eindämmung der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus gilt in Mexiko nach derzeitigem Stand noch bis zum 30. Mai. In diesen Tagen wird in dem lateinamerikanischen Land der Höhepunkt der Ausbreitung des Coronavirus erwartet. Bislang wurden dort nach offiziellen Angaben gut 27 600 Fälle der Lungenkrankheit Covid-19 registriert - 2704 der Erkrankten starben demnach.

21.17 Uhr: Zweifel an Geheimdienstpapier mit Vorwürfen gegen China

An einem westlichen Geheimdienstpapier, das China scharf für den Umgang mit der Corona-Krise kritisiert haben soll, gibt es einem Medienbericht zufolge Zweifel. NDR-Recherchen zufolge sollen dem Bundesnachrichtendienst (BND) entsprechende Informationen vorliegen.

Nach Informationen des Senders soll der BND die Obleute des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag am Mittwoch informiert haben, dass der Nachrichtendienst bei den mutmasslichen Erstellern des Papiers, den Mitgliedern der «Five-Eyes»-Geheimdienstallianz, nachfragte. Diese hätten daraufhin mitgeteilt, dass man keine Kenntnis von einem gemeinsamen Papier habe, berichtete der NDR am Donnerstag unter Berufung auf Teilnehmerkreise der vertraulichen Ausschusssitzung.

Die BND-Vertreter erklärten demnach den Abgeordneten, dass das Dossier vielleicht von einem der Partnerdienste erstellt worden sein könnte und es zu einer Verwechslung gekommen sei. Aber es könne sich auch um eine gezielte Falschnachricht handeln. Der BND wollte sich laut NDR nicht zu der Recherche äussern.



Das Dossier der «Five Eyes» genannten Geheimdienstallianz der USA, Grossbritanniens, Australiens, Kanadas und Neuseelands soll die Vorwürfe und Verdächtigungen gegen China zusammenfassen, wie die australische Zeitung «Saturday Telegraph» vergangenes Wochenende berichtetet hatte. Demnach dokumentiert das Dossier Vertuschung chinesischer Behörden und weist auf riskante Forschungsarbeiten in einem Labor in der chinesischen Stadt Wuhan hin, wo das neue Coronavirus im Dezember erstmals aufgetaucht war.

20.41 Uhr: USA: Frau eröffnet Feuer wegen geschlossenem Restaurantbereich

Weil der Restaurantbereich in einem McDonald's im US-Bundesstaat Oklahomo in der Coronavirus-Krise geschlossen ist, hat eine Kundin das Feuer auf das Personal eröffnet. Vier Mitarbeiter des Schnellrestaurants in Oklahoma City, das zurzeit nur Speisen zum Mitnehmen anbietet, seien bei dem Vorfall am Mittwochabend verletzt worden, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Die 32-Jährige sei kurz danach festgenommen worden. Eine Polizeisprecherin sagte dem Sender NBC, der Sitzbereich des Restaurants sei zur Eindämmung des Coronavirus geschlossen gewesen.

In der Mitteilung der Polizei hiess es, die Frau sei informiert worden, dass der Restaurantbereich nicht zugänglich sei. Sie habe sich dennoch geweigert, das Lokal zu verlassen. Mitarbeiter hätten die Frau daraufhin hinausgedrängt. Sie sei dann mit einer Handfeuerwaffe zurückgekehrt und habe das Feuer eröffnet.

Drei Restaurantmitarbeiter erlitten demnach Schussverletzungen und seien im Krankenhaus behandelt worden. Ein vierter Mitarbeiter, der ursprünglich dabei geholfen hatte, die Frau hinauszudrängen, habe eine Kopfverletzung. Keine der Verletzungen sei lebensgefährlich.

20.24 Uhr: Gästedaten in Restaurants: Bund macht offenbar Rückzieher

Das Schutzkonzept für die Öffnung der Gastronomiebetriebe am 11. Mai beinhaltet die Aufnahme der Kontaktdaten der Gäste durch den Wirt. Ob dies auch so kommen wird, ist fraglich. Wie «Blick» berichtet, macht der Bund nun offenbar einen Rückzieher.



Demnach erklärte Gastrosuisse-Präsident Casimir Platzer: «Nach der heutigen Besprechung mit dem Innendepartement hat man sich darauf geeinigt, dass der Gast nicht verpflichtet ist, seine Kontaktangaben anzugeben.» Der Betrieb müsse lediglich gewährleisten, die Daten aufnehmen zu können.

Zuvor hatte der Eidgenössischen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte hatte die Massnahme kritisiert und erklärt, dass Wirte ihre Gäste nicht zur Herausgabe der Kontaktdaten zwingen dürfen. 

Noch herrscht Ruhe in der Zuger Altstadt: Ab Montag dürfen die Restaurants wieder öffnen und ihre Fläche für Aussenbestuhlung erweitern. 
Noch herrscht Ruhe in der Zuger Altstadt: Ab Montag dürfen die Restaurants wieder öffnen und ihre Fläche für Aussenbestuhlung erweitern. 
KEYSTONE/URS FLUEELER (Archivbild)

20.04 Uhr: Genfer Autosalon soll vom Kanton ein Darlehen erhalten

Die Absage des diesjährigen Genfer Autosalons wegen der Corona-Pandemie hat seine Organisatoren finanziell ernsthaft geschwächt. Die Genfer Kantonsregierung will der Stiftung daher ein Darlehen gewähren.

Die Absage der Geneva International Motor Show (GIMS) habe der Stiftung einen Verlust von rund 11 Millionen Franken eingebrockt, teilte der Staatsrat des Kantons Genf mit. Weitere 5,8 Millionen koste es, das Konzept der Fachmesse neu zu entwickeln.



Die GIMS-Stiftung habe aber ihre finanziellen Reserven ausgeschöpft hat, erklärte die Genfer Regierung. Daher schlägt sie vor, den Organisatoren ein Darlehen von 16,8 Millionen Franken zu gewähren. Ein entsprechender Gesetzesentwurf werde vorgelegt.

Für die Dauer des Darlehens soll die Stiftung ihren 7-Prozent-Anteil am Messekomplex Palexpo im Wert von ebenfalls 16,8 Millionen Franken als Pfand beim Kanton hinterlegen. Die Palexpo wurde 1926 für den Autosalon gebaut.

Zum Genfer Autosalon waren im vergangenen Jahr 600'000 Besucher gekommen. Die wirtschaftliche Bedeutung für den Kanton Genf wird in der Mitteilung auf rund 200 Millionen Franken geschätzt.

19.55 Uhr: Dänemark mit weitreichenden Corona-Lockerungen — Grenze bleibt dicht

Dänemark fährt in einer zweiten Phase der Lockerungen mehrere seiner strikten Corona-Massnahmen zurück. Unter anderem darf ab dem kommenden Montag der gesamte Einzelhandel wieder öffnen, wie aus einer Vereinbarung zwischen der dänischen Regierung und den Parlamentsparteien hervorgeht. Das bedeutet auch, dass die seit Wochen geschlossenen Einkaufszentren wieder geöffnet werden können.

Eine Woche später am 18. Mai dürfen dann auch Restaurants und Cafés ihre Türen unter bestimmten Richtlinien öffnen. Gleiches gilt für Kirchen und Glaubensgemeinschaften. Die sechsten bis zehnten Schulklassen nehmen dann ebenfalls ihren Unterricht wieder auf, nachdem die Kinder der jüngeren Jahrgangsstufen sowie der Krippen und Kindergärten bereits Mitte April in ihre Einrichtungen zurückgekehrt waren. Der Profisport darf mit sofortiger Wirkung wiederaufgenommen werden — allerdings ohne Zuschauer.

Die Grenzen von Deutschlands nördlichstem Nachbar bleiben dagegen zunächst dicht. Ministerpräsidentin Mette Frederiksen wies am Abend vor Reportern jedoch darauf hin, dass man sich darüber mit den dänischen Nachbarländern im Dialog befinde. Die Regierung wolle hierzu bis spätestens dem 1. Juni neue Informationen veröffentlichen. Seit Mitte März sind die dänischen Grenzen für Ausländer ohne triftigen Einreisegrund geschlossen.

Das Versammlungsverbot für mehr als zehn Personen bleibt bis auf Weiteres in Kraft, fügte Frederiksen hinzu.

19.46 Uhr: Tschechien beschliesst Corona-Bonus für Rettungs- und Pflegekräfte

Die tschechische Regierung hat einen Corona-Bonus für Rettungs- und Pflegekräfte beschlossen. Das sei ein Ausdruck der Wertschätzung, teilte Ministerpräsident Andrej Babis am Donnerstag mit. Das Parlament muss dem noch zustimmen. Rund 7000 Mitarbeiter der Rettungskräfte sollen für den Zeitraum März bis Mai monatlich umgerechnet knapp 1580 Franken erhalten. Auch Pflegekräften, die sich um Coronavirus-Patienten kümmern, soll diese Summe zustehen. Insgesamt sind mehr als 43 Millionen Franken für die Bonuszahlungen eingeplant.

Auf seiner Sitzung verabschiedete das Kabinett aus der populistischen ANO des Multimilliardärs Babis und der sozialdemokratischen CSSD zudem ein spezielles «Corona-Gesetz». Es soll dem Gesundheitsminister bis Jahresende weitreichende Befugnisse geben, zum Beispiel zur Schliessung von Geschäften und dem Verbot von Grossveranstaltungen. Nach einer jüngsten Gerichtsentscheidung ist dies bisher nur im Rahmen der Notstandsgesetzgebung möglich. Ob es für die Novelle eine Mehrheit im Parlament geben wird, ist noch offen.

In Tschechien gab es bis Donnerstagabend 8002 bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus. Mindestens 269 Todesfälle wurden mit der Erkrankung in Verbindung gebracht.

19.29 Uhr: Bevölkerung verliert Geduld mit Bundesrat

Die Stimmung in der Bevölkerung kippt offenbar nach sieben Wochen Corona-Notrechtsregierung durch den Bundesrat: Nur noch 15 Prozent der im Auftrag der SRG Befragten bezeichneten sie als gut, und die wirtschaftliche Lage beurteilten erstmals mehr als die Hälfte (57 Prozent) als schlecht bis sehr schlecht.

Eine Wirtschaftskrise (48 Prozent) und der langfristige Verlust der persönlichen Freiheiten (22 Prozent) sind die am stärksten befürchteten Folgen der Coronavirus-Krise. Einen Zusammenbruch des Gesundheitssystems schätzen hingegen nur 6 Prozent als Risiko ein.

Die Wirtschaft leidet unter den Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus. 
Die Wirtschaft leidet unter den Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus. 
KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS  (Archivbild)

Die Angst vor einer Covid-19-Erkrankung ist seit der ersten Befragung am 22. März markant zurückgegangen von 51 auf 34 Prozent. Die Angst vor finanziellen Einbussen hielt sich konstant bei 33 Prozent. Die Angst vor Einsamkeit und Isolation allerdings nahm von 26 auf 32 Prozent zu.

Die für den kommenden Montag (11. Mai) angekündigten Lockerungen begrüsst landesweit gesehen eine Mehrheit - allerdings mit unterschiedlichen Akzenten: Ältere Menschen (über 75 Jahre) befürworten diese am stärksten, junge Menschen weniger deutlich. Nach Sprachregionen aufgeteilt, leben die eifrigsten Befürworter in der Deutschschweiz, weniger eindeutig im französischsprachigen Landesteil, und im Tessin findet gar eine deutliche Mehrheit (62 Prozent) die Lockerung «viel zu überhastet» oder «eher überhastet».

Die Akzeptanz der politischen Massnahmen des Bundesrates hat mit jeder Umfrage abgenommen. So beurteilten zuletzt 23 Prozent der Teilnehmer «viel zu weitgehend» oder «zu weitgehend» im Gegensatz zu 10 Prozent, die das genau umgekehrt einstuften, 67 Prozent gaben sich unentschieden.

19.25 Uhr: Norwegen öffnet alle Schulen wieder

Norwegen schickt auch seine älteren Schüler zurück in den Unterricht. Alle Schulen im Land können ab Montag im Laufe der Woche wieder öffnen, wie Ministerpräsidentin Erna Solberg am Donnerstagabend bei der Vorstellung der zweiten Phase der Lockerung der Corona-Massnahmen in Oslo bekanntgab. Seit knapp zwei Wochen durften bereits Erst- bis Viertklässler wieder zur Schule gehen, die Schüler der fünften bis zehnten Stufen sowie der weiterführenden Schulen dagegen nicht.

«Es zeigt sich, dass unsere Strategie funktioniert hat», sagte Solberg. Es müsse jedoch sichergestellt sein, dass Norwegen dauerhaft Kontrolle über das Coronavirus habe. Die Öffnung des Landes solle deshalb weiter schrittweise und kontrolliert vonstatten gehen.

19.16 Uhr: UN-Organisation rechnet mit Tourismuseinbruch um bis zu 80 Prozent

Die Corona-Pandemie wird nach Einschätzung der Welttourismusorganisation (UNWTO) dieses Jahr zu einem Einbruch des internationalen Reiseverkehrs um 60 bis 80 Prozent im Vergleich zu 2019 führen. Im ersten Quartal sei die Zahl der Touristen wegen des Virus und der damit verbundenen Reisebeschränkungen weltweit bereits um 22 Prozent zurückgegangen, teilte die Organisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Madrid mit.



Der internationale Reiseverkehr habe in den ersten drei Monaten dieses Jahres etwa 67 Millionen weniger Touristen verbucht, was Einbussen von 80 Milliarden US-Dollar (rund 78 Mrd. Franken) bedeute. Im März sei ein Rückgang von 57 Prozent registriert worden, hiess es.

«Die Welt steht vor einer nie dagewesenen Gesundheits- und Wirtschaftskrise», erklärte UNWTO-Generalsekretär Zurab Pololikaschwili. Millionen Menschen liefen in der Branche Gefahr, ihre Arbeitsplätze zu verlieren, warnte er. Die UNWTO spricht von der «schlimmsten Krise des Welttourismus» seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1950.

19.06 Uhr: Thuner Stadtparlament setzt klares Zeichen für die Wirtschaft

Das Thuner Stadtparlament hat das vom Gemeinderat geschnürte Massnahmenpaket zur Unterstützung der Wirtschaft während der Corona-Krise abgesegnet. Sämtliche Ratsmitglieder stellten sich einhellig hinter die Vorlage.

Kern des zwei Millionen Franken schweren Pakets ist ein Solidaritätsfonds. Daneben ist aber auch eine Stundung von Mietzinsen, Abgaben und Gebühren an die Stadt Thun vorgesehen.



Ziel dieser einmaligen und subsidiären Hilfe ist es, in der Stadt Thun Arbeitsplätze zu erhalten. Im Fokus der Massnahmen stehen kleine und kleinste Unternehmungen. Die einzelnen Solidaritätsbeiträge bewegen sich zwischen 5000 und 50'000 Franken. Das Geld muss nicht zurückbezahlt werden, um eine weitere Verschuldung zu vermeiden.

18.51 Uhr: Mysteriöse Kinder-Erkrankung jetzt auch in den USA

Nach einigen Fällen in Europa sind nun auch bei mehreren Kindern in den USA ungewöhnlich schwere Erkrankungen festgestellt worden, die möglicherweise in Zusammenhang mit dem Coronavirus stehen. 64 Kinder im Bundesstaat New York zeigten Symptome wie entzündete Blutgefässe, Fieber und Hautausschlag, teilte die zuständige Gesundheitsbehörde mit. Auch aus anderen US-Bundesstaaten wurden Fälle gemeldet. Zuvor waren unter anderem aus Spanien, Italien, Grossbritannien, der Schweiz und Deutschland solche Fälle gemeldet worden. Ob ein Zusammenhang mit dem Coronavirus besteht, ist noch nicht abschliessend geklärt.



Die Symptome ähneln denen des Kawasaki-Syndroms, das vor allem kleine Kinder betrifft und von dem Ärzte bislang nicht wissen, wie es ausgelöst wird. Die Weltgesundheitsorganisation WHO und Ärzteverbände warnten Eltern bereits vor Panik - die überwiegende Zahl der Kinder, die sich mit dem Coronavirus infizierten, habe einen sehr milden Verlauf der Krankheit und erhole sich komplett. "Es bleibt eine sehr seltene Erkrankung", sagte auch die New Yorker Gesundheitsbeauftragte Oxiris Barbot.

18.44 Uhr: Zu viele Menschen: Zugang zu New Yorker Parks könnte eingeschränkt werden

In der besonders stark von der Corona-Krise betroffenen Millionenmetropole New York könnte der Zugang zu den Parks möglicherweise demnächst eingeschränkt werden. Einige Parks füllten sich bei schönem Wetter sehr schnell mit Menschen, sagte Bürgermeister Bill de Blasio bei einer Pressekonferenz. «Das können wir nicht geschehen lassen, wir müssen die Zahl der Menschen limitieren, die Zugang haben.» Details nannte er vorerst noch keine.

Den Menschen in New York wird derzeit geraten, so weit wie möglich zu Hause zu bleiben. Die Parks der Stadt sind aber weiter geöffnet, Bewegung an der frischen Luft bleibt erlaubt — was bei schönen Wetter in der dicht besiedelten Metropole immer wieder schnell zu sehr vollen Parks führt. Um Abhilfe zu schaffen, sollen demnächst auch viele Strassen für Autos gesperrt werden.



New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo teilte indes mit, dass der Kündigungsschutz von Menschen, die ihre Miete in der Krise nicht mehr bezahlen können, im Bundesstaat New York bis Ende August verlängert werde.

In dem Bundesstaat mit rund 19 Millionen Einwohnern, von denen etwa die Hälfte in der Metropole New York leben, haben sich bislang fast 330'000 Menschen mit dem Virus infiziert. Am Mittwoch seien 231 Menschen nach einer Infektion gestorben, sagte Cuomo am Donnerstag bei seiner täglichen Pressekonferenz. Zum Höhepunkt der Pandemie in New York waren es bis zu 800 pro Tag gewesen.

18.36 Uhr: Kaum noch Corona-Neuinfektionen auf Island

Auf Island gibt es mittlerweile so gut wie keine Neuinfektionen mit dem Coronavirus mehr. Nach drei Tagen ohne jeglichen neu gemeldeten Fall kamen am Donnerstag lediglich zwei neue Corona-Nachweise hinzu, wie die isländischen Behörden mitteilten. Damit steht die Nordatlantik-Insel nun bei 1801 bestätigten Corona-Fällen. Zehn Menschen mit Covid-19-Erkrankung sind bislang in Island ums Leben gekommen, 1755 andere haben sich von der Erkrankung mittlerweile wieder vollständig erholt. Bereits seit Mitte April gab es täglich immer nur vereinzelte Neuinfektionen.

Aufgrund der positiven Entwicklungen wird Island früher weitere Corona-Massnahmen lockern als ursprünglich geplant. Ab dem 25. Mai sollen wieder Versammlungen mit voraussichtlich bis zu 100 Menschen erlaubt sein, auch Fitnessstudios sollen dann wieder öffnen dürfen. Eine Woche zuvor können dies bereits Schwimmbäder wieder tun.

In einer ersten Phase der Lockerungen waren am Montag bereits die bisher mit Einschränkungen geöffneten Schulen wieder zum Normalbetrieb zurückgekehrt. Auch die seit Wochen geschlossenen Universitäten und Hochschulen sowie Friseure, Masseure, Schönheitssalons, Zahnärzte und Museen konnten wieder öffnen. Die erlaubte Teilnehmerzahl für Versammlungen wurde von 20 auf 50 erhöht.

18.13 Uhr: Weisses Haus meldet Coronavirus-Fall

Im Weissen Haus ist ein Coronavirus-Fall bestätigt worden. Wie ein Sprecher von US-Präsident Donald Trump mitteilte, wurde ein im Weissen Haus eingesetzter Soldat positiv auf das neuartige Coronavirus getestet. Bei Trump und Vizepräsident Mike Pence seien aber in der Folge Corona-Tests negativ ausgefallen. Beide seien bei «bester Gesundheit».

Der Nachrichtensender CNN berichtete, der betroffene Soldat gehöre der US-Marine an und arbeite als Butler im Weissen Haus. Zahlreiche Bedienstete am Präsidentensitz in der US-Hauptstadt Washington sind Angehörige der Streitkräfte.



Trump und seine engsten Mitarbeiter werden regelmässig auf das neuartige Coronavirus getestet. Der für sein Krisenmanagement viel kritisierte Präsident weigert sich entgegen der offiziellen Empfehlungen, eine Schutzmaske zu tragen.

In den USA wurden bereits mehr als 1,23 Millionen Coronavirus-Infektionen und mehr als 73'500 Todesfälle bestätigt. Das sind die mit Abstand höchsten Zahlen weltweit.

Das Weisse Haus hat einen Coronavirus-Fall gemeldet.
Das Weisse Haus hat einen Coronavirus-Fall gemeldet.
KEYSTONE/AP/SUSAN WALSH (Archivbild)

17.52 Uhr:  Ohne Kontrolle Tausende Tote in Afrika möglich

Sollte Covid-19 in Afrika nicht kontrolliert werden, könnten nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bis zu 190'000 Menschen im ersten Jahr der Pandemie sterben. Zudem könnten sich bis zu 26 Prozent der rund eine Milliarde Bewohner mit Covid-19 infizieren, sagte die Afrika-Leiterin der WHO, Matshidiso Moeti, am Donnerstag in einer Online-Pressekonferenz. Dies wäre der Fall, sollten «Massnahmen der Eindämmung scheitern», hiess es in einer Mitteilung der WHO. Allerdings haben Moeti zufolge bislang viele afrikanische Länder Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie ergriffen. Einige, wie Südafrika, lockern diese inzwischen wieder. Die WHO zählt 47 Länder zur Afrika-Region.

Die WHO erwartet demnach, dass sich Covid-19 in Afrika langsamer ausbreiten wird als in anderen Regionen der Welt. Allerdings könne sich die Pandemie auf dem Kontinent dafür in die Länge ziehen. Die Regierungen Afrikas müssten proaktiv sein, teilte Moeti mit. «Wir müssen testen, verfolgen, isolieren und behandeln.»

Bislang wurden der panafrikanischen Gesundheitsbehörde Africa CDC zufolge mehr als 52'100 Fälle von Covid-19 auf dem Kontinent bestätigt und mehr als 2'000 Menschen sind gestorben. Die Pandemie hat schon jetzt schwere wirtschaftliche Folgen für etliche Menschen.

17.25 Uhr: Linden als Zeichen der Hoffnung

Zum Abschluss der Sondersession hat Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga am Donnerstagnachmittag mit den Präsidenten der beiden Räte auf der Berner Allmend drei Linden gepflanzt. Sie stehen als Zeichen für die Hoffnung, gestärkt aus Krise hervorzugehen.

17.15 Uhr: Genf will Lehrlingen zu Stellen verhelfen

Der Kanton Genf ergreift Massnahmen gegen die erschwerte Lehrstellensuche in der Coronakrise. Betriebe, die Ausbildungsplätze schaffen, werden vom Staat belohnt. Derzeit fehlen rund tausend Lehrstellen, um das Ausbildungsangebot des letzten Jahres zu erreichen.

Im Kanton Genf sind bislang nur zehn Prozent der Anzahl Lehrverträge vom Vorjahr unterzeichnet worden. Das letzte Problem eines Unternehmens, das sich nun in einer Krise befinde, sei momentan die Anstellung eines Lehrlings für September, sagte Staatsrätin Anne Emery-Torracinta (SP) am Donnerstag vor den Medien. Diese Situation bereite dem Staatsrat und den Sozialpartnern Sorge.

Unter der Schirmherrschaft des Interprofessionellen Rates für Ausbildung (CIG) hat der Staatsrat einen Plan mit 14 Massnahmen verabschiedet. Eine der wichtigsten davon ist die Möglichkeit für Lehrlinge ohne Vertrag, bis Ende des Jahres theoretische Kurse in Berufsausbildungszentren zu besuchen, während sie eine Lehrstelle in einem Unternehmen suchen.

16.52 Uhr: Schrittweise Lockerungen in Frankreich ab 11. Mai

Frankreich will ab dem 11. Mai die strengen Ausgangsbeschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus schrittweise lockern. Dieses Datum hatte Präsident Emmanuel Macron für die erste Phase der Lockerungen bereits vor einigen Wochen angekündigt – nun wurde es nochmals bestätigt.

«Dies ist eine neue Etappe im Kampf gegen die Epidemie, es ist eine gute Nachricht für Frankreich, für das französische Volk», sagte Frankreichs Premier Édouard Philippe am Donnerstag nach einer Regierungssitzung unter Vorsitz von Macron. Der Staatschef und die Regierung wollten jedoch kurzfristig entscheiden, ob die Situation im Land eine Lockerung zulasse.

Künftig sollen die Départements je nach Verbreitung des Virus in grüne und rote Zonen eingeteilt werden. In den grünen Départements soll es weitgehendere Lockerungsmassnahmen geben. «Das Land ist zweigeteilt: Zum grössten Teil ist es uns gelungen, die Epidemiewelle aufzuhalten», sagte Philippe. Das seien gute Nachrichten. In den roten Départements sei das Virus aber noch besonders aktiv. Besonders ernst sei die Situation etwa im französischen Überseegebiet Mayotte und im Grossraum Paris.

16.40 Uhr: Lufthansa bestätigt Verhandlung über Rettungspaket

Die Lufthansa hat offiziell bestätigt, dass sie mit dem deutschen Staat über ein Rettungspaket mit einem Volumen von 9 Milliarden Euro verhandelt. Danach strebt der Bund einen Anteil von bis zu 25 Prozent plus einer Stimme an.

Dies ging am Donnerstag aus einer Pflichtmitteilung an die Deutsche Börse hervor. Auch werde eine Vertretung im Aufsichtsrat angestrebt. An Auflagen sei zudem der Verzicht auf künftige Dividendenzahlungen vorgesehen. Die Lufthansa betonte, die Verhandlung und der politische Willensbildungsprozess dauerten an.

«Die Konditionen sind Gegenstand dieser Gespräche», hiess es. Der Lufthansa-Vorstand setze die Verhandlungen mit dem Ziel fort, die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens sicherzustellen.

16.20 Uhr: Freiburg eröffnet Schnelltest-Zentren

Der Kanton Freiburg richtet in vier öffentlichen Spitälern Schnelltest-Zentren ein. Er will damit die Corona-Tests zugänglicher machen und mehr Personen testen.

Wie das Kantonale Führungsorgan am Donnerstag mitteilte, waren die Tests in Freiburg bisher dem Gesundheitspersonal und besonders gefährdeten Personen vorbehalten. Auch Patienten mit schwerem Verlauf wurden getestet. Neu können sich Personen mit leichten Symptomen testen lassen, die keinen Arzt brauchen.

Eingerichtet werden die Testzentren in Merlach bei Murten, Tafers, Riaz und Freiburg. Wer sich testen lassen will, muss zuvor auf einer Website einen Fragebogen ausfüllen, so wie das der Kanton Bern mit seinem Drive-in-Testzentrum auf der Berner Allmend handhabt.

16.10 Uhr: Darth Vader überwacht Corona-Regeln

Auf ungewöhnliche Weise werden Bewohner in der philippinischen Hauptstadt Manila zur Einhaltung der Corona-Regeln angehalten. In einem Armenviertel weist «Star Wars»-Schurke Darth Vader darauf hin, zu Hause zu bleiben. Die Nachbarschaftsinitiative will den Bewohnern Mut machen.

15.37 Uhr: Mehr als 33 Millionen Arbeitslose in USA 

Die Lage auf dem US-Arbeitsmarkt verschlechtert sich durch die Coronavirus-Pandemie weiter: Seit der Zuspitzung der Krise Mitte März haben in den Vereinigten Staaten mehr als 33 Millionen Menschen ihren Job verloren.

In der Woche bis zum 2. Mai stellten rund 3,2 Millionen Menschen einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. In den sechs Wochen zuvor hatten bereits 30,2 Millionen Menschen solche Hilfe beantragt – so viele wie nie zuvor in derart kurzer Zeit.

Die Erstanträge gelten als Indikator für die kurzfristige Entwicklung des Arbeitsmarkts in der grössten Volkswirtschaft der Welt. Sie deuteten zuletzt auf einen dramatischen Konjunktureinbruch hin. Vor der Zuspitzung der Pandemie Mitte März hatte die Zahl der Erstanträge noch regelmässig unter 100'000 pro Woche gelegen.

15.21 Uhr: Streit um Lockerungen in Grossbritannien

Der britische Premierminister Boris Johnson gerät mit seinen Plänen für eine Lockerung der Ausgangsbeschränkungen in der Coronakrise zunehmend in die Kritik. Er hatte angekündigt, das weitere Vorgehen der Regierung am Sonntag bekanntzugeben. Erste Lockerungen könnten demnach schon ab Montag gelten. Grossbritannien ist mit mehr als 30'000 Toten Statistiken zufolge das am schlimmsten von der Pandemie betroffene Land in Europa.

Premierminister Boris Johnson wird von mehreren Seiten wegen seines Vorgehens kritisiert.
Premierminister Boris Johnson wird von mehreren Seiten wegen seines Vorgehens kritisiert.
Bild: Keystone

Johnson hatte am Mittwoch im Parlament erklärt, eine Lockerung dürfe nicht zu schnell geschehen, sonst drohe eine zweite Ausbruchswelle. Rein formal sollen die Ausgangsbeschränkungen um drei Wochen verlängert werden, wie der «Telegraph» am Donnerstag berichtete. Dies schliesse Lockerungen allerdings nicht aus, hiess es. Eine Sprecherin der Regierung wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren.

Eine Lockerung müsse auch mit den Landesteilen abgestimmt werden, sagte der Fraktionschef der Schottischen Nationalpartei SNP im Unterhaus, Ian Blackford. Weder er noch Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon seien informiert worden, was Johnson überhaupt plane. England, Wales, Nordirland und Schottland müssten zusammenarbeiten, forderte Blackford.

Britische Medien hatten bereits über erste Schritte spekuliert, die Johnson planen könnte: Dazu zählt angesichts des schönen Wetters die Öffnung von mehr Parkanlagen, die Zulassung von Picknicks und die Wiedereröffnung von Cafés im Freien. Auch mehr Sport draussen soll ermöglicht werden, heisst es. Kritiker halten das für zu früh. Viele Menschen halten sich schon jetzt nicht an die Vorgaben.

15.13 Uhr: Kirchen in Italien feiern wieder Messen

Die Kirchen in Italien dürfen ab 18. Mai wieder Gottesdienste mit Gläubigen feiern. Das teilten die Regierung in Rom und die katholische Bischofskonferenz CEI am Donnerstag mit.

Beide Seiten hätten eine Vereinbarung unterzeichnet, in der auch Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz vor Ansteckungen mit dem Corona-Virus enthalten seien. So sollen die Kirchen den Zugang zu den Gotteshäusern mit Personal kontrollieren und sicherstellen, dass bei Messen zwischen den Menschen stets genug Abstand bleibt. Die Kirchengebäude sollen zudem besonders gereinigt werden.

14.59 Uhr: Essen im Gewächshaus

Im Kunstzentrum Mediamatic im niederländischen Amsterdam können Menschen schon jetzt trotz Corona-Beschränkungen auswärts speisen. In kleinen Gewächshäusern, in denen jeweils ein Tisch und zwei Stühle stehen, werden die Gäste sogar am Platz bedient.

Die Gefahr, sich dabei zu nahe zu kommen, besteht allerdings nicht: Die Häuschen sind so klein, dass nur zwei Personen hinein passen, die Bedienung reicht die Speisen und Getränke auf einem langen Brett von aussen hinein und trägt zusätzlich Gesichtsschutz und Handschuhe.

Romantische Stimmung beim Dinner im Mini-Gewächshaus in Amsterdam.
Romantische Stimmung beim Dinner im Mini-Gewächshaus in Amsterdam.
Bild: Keystone

14.36 Uhr: Baselworld fällt auch 2021 aus

Die traditionsreiche Schweizer Uhren- und Schmuckmesse Baselworld findet auch im kommenden Jahr nicht statt. Es werde mit Ausstellern und Besuchern an Möglichkeiten für neue Plattformen gearbeitet, teilte Baselworld-Chef Michel Loris-Melikoff am Donnerstag mit. Ursprünglich war die Messe für dieses Frühjahr geplant, wurde aber wegen der Corona-Krise auf Januar 2021 verschoben.

14.17 Uhr: Ausreichend Erntehelfer in der Schweiz

Schweizer müssen nicht befürchten, dass zu wenig Nahrungsmittel auf ihren Tischen landet. Denn die Landwirtschaftsbetriebe konnten trotz der teilweisen Schliessung der Grenzen genügend Erntehelfer rekrutieren. Die Pandemie führt jedoch zu höheren Produktionskosten.

«Vorerst gibt es keine grösseren Probleme bei der Rekrutierung von Saisonarbeitern im Ausland oder in der Schweiz», sagte Christian Schönbächler, Leiter Kommunikation der Fruit-Union Schweiz (FUS), gegenüber der Nachrichtenagentur AWP.

Wegen der Covid-19-bedingten Schliessung der Grenzen ist die Einstellung von Saisonarbeitern aus dem Ausland jedoch etwas komplizierter als sonst. Mit einem Arbeitsvertrag und wenigen Aufenthaltsbewilligungen können Arbeitnehmer in die Schweiz einreisen, aber die Bauern müssen sie an der Grenze abholen, da der Fahrer des Fahrzeugs, das sie transportiert hat, auf der anderen Seite der Grenze bleiben muss.

Höhere Ausgaben für die Personalrekrutierung und eine geringere Ernte durch die Anwendung der vom Bundesamt für Gesundheit empfohlenen Hygienemassnahmen führen zu höheren Produktionskosten, weist der Dachverband Obstunion Schweiz darauf hin.

14.11 Uhr: Härtere Gangart gegen Fehlinformationen

Ärzte und Virologen fordern von Facebook, Google und Twitter ein härteres Vorgehen gegen Falschinformationen über das Coronavirus.

Die bisherigen Massnahmen gingen nicht weit genug, kritisieren sie als Erstunterzeichner eines offenen Briefs beim Kampagnen-Netzwerk Avaaz. Eine zentrale Forderung ist, dass Online-Plattformen Richtigstellungen veröffentlichen.

«Das bedeutet, dass jede einzelne Person, die auf ihren Plattformen mit Gesundheits-Fehlinformationen in Berührung gekommen ist, gewarnt und benachrichtigt wird, und dass eine gut konzipierte und unabhängig überprüfte Korrektur angezeigt wird», heisst es in dem am Donnerstag veröffentlichten Schreiben.

Die zweite Forderung ist, dass die Online-Plattformen ihre Empfehlungs-Algorithmen anpassen, um die Verbreitung falscher Informationen einzudämmen.

Avaaz war im April in einer Analyse von Facebook-Beiträgen zu dem Schluss gekommen, dass trotz Massnahmen des Online-Netzwerks viele falsche Informationen ohne Warnhinweis auf der Plattform geblieben seien. Facebook benachrichtigt die Nutzer inzwischen, wenn sie bei dem Online-Netzwerk mit gefährlichen Falschinformationen rund um das Coronavirus interagiert haben. Es geht dabei um Beiträge, die entfernt wurden, weil sie Schaden anrichten könnten. Dabei wird ihnen Facebook zufolge allerdings nicht angezeigt, welche falschen Informationen genau den Hinweis ausgelöst haben.

13.57 Uhr: Schweiz bei Impfstoff-Forschung vorn dabei

Weltweit besteht eine grosse Anzahl von geplanten Tests für Impfstoffe und Medikamente gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 und die von ihm verursachte Lungenkrankheit Covid-19. In der Schweiz gibt es zurzeit drei vielversprechende Impfstoffkandidaten gegen das Coronavirus.

Die Studien dazu befinden sich noch in einer präklinische Phase, wie Marcel Tanner, Mitglied der beratenden Covid-Task-Force des Bundesrats, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

«Die Schweiz ist bei der Erforschung von Impfstoffen international weit vorne dabei, denn sie kann sich auf eine solide Basis früherer Forschungen stützen», sagte Tanner. Der emeritierte Professor für Epidemiologie an der Universität Basel war bis 2015 Direktor des Swiss Tropical und Public Health Institute (Swiss TPH) in Basel. Heute ist Tanner Präsident der Akademien der Wissenschaften Schweiz.

Er geht davon aus, dass es in 15 bis 18 Monaten einen Impfstoff gibt, der in der Bevölkerung eingesetzt werden kann. Das sei «im besten Fall» möglich, sofern es keine Rückschläge bei den klinischen Tests gebe.

13.45 Uhr: Friseursalon im kenianischen Slum bietet «Corona-Frisur» an

Ein Friseursalon in einem Slum in Kenias Hauptstadt Nairobi hat sich die Corona-Krise zu eigen gemacht - und bietet seinen jungen Kundinnen und Kunden eine «Corona-Frisur» an.

«Ich habe mit der Frisur begonnen, als sich die Nachricht des Virus in Kenia verbreitet hat», sagte Leunita Abwala, die Besitzerin des Salons in Kibera, der Deutschen Presse-Agentur. «Inzwischen zeigt jeder – von kleinen Kindern bis zu Frauen – auf diesen Salon und nennt ihn den Corona-Stil-Salon», sagte die 40-Jährige stolz.

Es gehe dabei aber nicht nur um schön frisierte Haare. «Die Frisur schafft Bewusstsein über das Coronavirus und gleichzeitig spiegelt sie das Leben in diesem Ort wieder», erklärte Abwala. Denn obwohl in Kenia bislang erst rund 580 Fälle von Covid-19 bestätigt wurden, leiden schon jetzt ein Grossteil der Bevölkerung unter den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise, gerade in Slums wie Kibera. Viele Menschen arbeiten im informellen Sektor und haben ihre Jobs verloren oder haben derzeit kaum Kunden

Dieses Mädchen hat sich offensichtlich im «Corona-Stil-Salon» frisieren lassen.
Dieses Mädchen hat sich offensichtlich im «Corona-Stil-Salon» frisieren lassen.
Bild: dpa

13.24: Italien wird ungeduldig und will schnelle Lockerungen

In Italien wächst der Druck auf die Regierung, Bars, Restaurants und Friseure in der Coronakrise früher als am 1. Juni wieder zu öffnen. Angesichts einer sinkenden Zahl der aktuell infizierten Menschen verlangen viele der 20 Regionen von Ministerpräsident Giuseppe Conte mehr Tempo.

Kurz vor einer Videokonferenz der Regionen schrieb der Präsident der Toskana, Enrico Rossi, am Donnerstag an Rom und forderte für kleine Einzelhändler die Genehmigung zur schnellen Öffnung.

Am Mittwoch hatten Restaurantbesitzer in Mailand gegen Corona-Beschränkungen demonstriert. Sie stellten leere Stühle auf die Piazza Sempione–  als Zeichen der vielfach drohenden Pleite durch Umsatzverluste.

Wie die Zeitung «Corriere della Sera» am Donnerstag berichtete, verhängten Sicherheitskräfte Bussgelder von 400 Euro wegen einer verbotenen Ansammlung. Auch in der Toskana und in Venedig gab es diese Woche Proteste. Beteiligt waren Menschen aus Verkehr, Handel und Tourismus.

13.09 Uhr: Russland vor Lockerungen mit Rekord-Infektionszahl

In Russland sind die Corona-Infektionszahlen vor geplanten Lockerungen auf Rekordhöhe gestiegen. Erstmals seit Beginn der Krise kletterte die Zahl der neu registrierten Fälle auf mehr als 11'000.

Die Gesamtzahl der Infektionen lag am Donnerstag bei 177'160, wie die Behörden in Moskau mitteilten. Auch die russische Hauptstadt, wo seit mehr als einem Monat strengste Ausgangssperren herrschen, verzeichnete einen Spitzenwert - einen Anstieg um 6'703 Fälle. 23'803 Menschen galten als genesen.

Im internationalen Vergleich stieg Russland damit auf Rang fünf nach den USA, Spanien, Italien und Grossbritannien. Trotz der massiven Zuwächse soll an diesem Dienstag das Arbeitsleben in vielen Bereichen wieder starten.

12.45 Uhr: Stadt Bern sagt 1. August-Feier ab

Die Stadt Bern gibt bekannt, dass dieses Jahr auf die Durchführung der öffentlichen Bundesfeier verzichten will. Das habe der Gemeinderat entschieden. Grund dafür sei der Bundesratsentscheid vom 29. April 2020, wonach inFolge der Corona-Pandemie Grossveranstaltungen mit über 1000 Besuchenden bis Ende August 2020 verboten seien. 2019 seien zur 1. August-Feier über 20’000 Besucherinnen und Besucher gekommen. 

12.36 Uhr: Steigender Migrationsdruck durch Grenzschliessungen

Wegen der weltweiten Grenzschliessungen infolge der Corona-Krise dürfte der Druck auf irregulären Flüchtlingsrouten bald deutlich steigen.

Der Generaldirektor der UN-Organisation für Migration (IOM), António Vitorino, warnte am Donnerstag in Genf davor, die fast weltweit eingestellte legale Migration – etwa mit Arbeitsvisa oder zur Familienzusammenführung – langfristig zu stoppen. «Dann steigt der Druck deutlich auf den irregulären Migrationsrouten. Und Schmuggler und Menschenhändler nutzen das aus.»

Wegen der Corona-Krise seien weltweit Zehntausende Migranten in prekärer Lage gestrandet. In einigen Grenzregionen, etwa in der Sahel-Zone in Afrika, gebe es bereits Unruhen, sagte Vitorino. In Afrika versuchten bewaffnete Gruppen, die Verzweiflung von Migranten auszunutzen und Mitglieder zu rekrutieren.

12.20 Uhr: Freibad-Betreiber werfen das Handtuch

Das Freibad von Tramelan im Berner Jura bleibt diesen Sommer geschlossen. Der Grund dafür sind Kosten und Aufwand im Zusammenhang mit der Eindämmung des Coronavirus. Die Gemeinde gehört zu den ersten in der Schweiz, die zu einer solchen Massnahme greifen.

Man habe diese Entscheidung «schweren Herzens» getroffen und im Wissen um die Enttäuschung bei den über 4'600 Einwohnern, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Die Anordnung stehe im Einklang mit den Entscheidungen des Bundesrates und den Empfehlungen der Westschweizer und Tessiner Freibäder-Verbände.

Um alle Auflagen zur Eindämmung des Coronavirus zu erfüllen, hätten die Zahl der Eintritte, jene der Badegäste und Benützer der Schwimmbecken sowie die Aufenthaltsdauer eingeschränkt werden müssen. Tauchen und alle möglichen Spiele und sogar Gespräche innerhalb kurzer Distanzen wären unmöglich geworden.

12.19 Uhr: Seco erhebt Einsprachen wegen Kurzarbeit

Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) hat wegen ungerechtfertigter Kurzarbeitanmeldungen bei öffentlich-rechtlichen Betrieben 438 Einsprachen bei den Kantonen erhoben. Um die Gesuche dieser Betriebe herrscht Verwirrung.

Wenn überhaupt kein Betriebsrisiko vorhanden sei, wie dies bei den Erbringern von öffentlichen Leistungen wegen der Defizitabdeckung und ähnlichem in der Regel der Fall sei, bestehe kein Anspruch auf Kurzarbeitentschädigung (KAE), hielt das Seco auf Anfrage von Keystone-SDA zu einem Bericht von Radio SRF vom Donnerstagmorgen fest.

12.07 Uhr: Arzt meldet Besserung von Patientin nach Plasma-Spende

Die Behandlung einer an der Lungenkrankheit Covid-19 leidenden Patientin mit Plasma einer davon genesenen Person hat nach Angaben eines Arztes zu einer schnellen Besserung geführt.

36 Stunden nach dem Erhalt des Plasmas sei die 31-jährige Patientin von einem Beatmungsgerät genommen worden und habe angefangen, selbstständig zu atmen, sagte Jacek Mazur vom Krankenhaus Kedzierzyn-Kozle im Süden Polens. Nach weiteren 24 Stunden habe sie von der Intensivstation auf eine normale Station verlegt werden können, sagte Mazur dem Sender TVN24. Mazur bezeichnete das als «spektakuläre Verbesserung».

11.45 Uhr: Taskforce für Lehrlinge

Möglichst viele Jugendliche sollen trotz der erschwerten Bedingungen durch die Corona-Pandemie per Anfang August 2020 eine Lehrstelle finden. Bundesrat Guy Parmelin hat deshalb das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) beauftragt, eine «Taskforce Perspektive Berufslehre 2020» einzusetzen.

Die bis Ende Jahr befristete Taskforce soll nun Kantone, Sozialpartner sowie den Bund an einem Tisch vereinen, wie aus einer Mitteilung der Bundesbehörden vom Donnerstag hervorgeht. Sie habe im Wesentlichen die Aufgabe, die sich verändernde Situation auf dem Lehrstellenmarkt zu beobachten, zu analysieren und im Fall eines Ungleichgewichts agil und effizient für geeignete Stabilisierungsmassnahmen zur Sorgen.

Die Wirtschaft stehe vor enormen Herausforderungen. Es sei mit Betriebsschliessungen und damit verbunden mit dem Verlust von Lehrstellen zu rechen. Zudem könne es sein, dass Lehrabgängerinnen und Lehrabgänger Mühe haben könnten, eine Stelle zu finden.

11.30 Uhr: Weiteres Todesopfer im Tessin

Im Kanton Tessin ist innerhalb von 24 Stunden erneut eine Person an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Acht Menschen sind neu positiv auf das Virus getestet worden.

Insgesamt wurden bis Donnerstagmorgen im Kanton Tessin 3'253 Personen positiv auf das Virus getestet. 332 Menschen verloren aufgrund des Coronavirus ihr Leben. 809 Personen konnten aus den Tessiner Spitälern entlassen werden.

11.25 Uhr: Ruhesuchende strömen in die Kirche

In der Coronakrise mit bundesrätlichem Versammlungsverbot sind offene Kirchen offenbar ein beliebter Rückzugsort. Die Katholische Kirche der Region Bern jedenfalls hat in ihren Kirchen eine starke Zunahme von Einzelpersonen festgestellt.

Wie sie am Donnerstag mitteilte, haben in den letzten Wochen schätzungsweise mehrere hundert Menschen täglich als Einzelpersonen die über zwanzig katholischen Kirchen der Region Bern besucht. Dies, um Stille zu finden oder eine Kerze anzuzünden.

In katholischer Tradition blieben die Kirchen und Kapellen in Pfarreien, Missionen und ökumenischen Zentren in der Region Bern auch in der Corona-Krise stets offen. Dies unter Einhaltung der Schutzmassnahmen.



11 Uhr: Seco erwartet weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit

Schlechte Aussichten für die Schweizer Angestellten: Die Arbeitslosigkeit dürfte in den nächsten Monaten noch weiter ansteigen, wenn auch nicht mehr gar so schnell wie in den letzten Wochen.

Laut Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit im Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), ist Ende Jahr mit einer Arbeitslosenquote von «deutlich über vier Prozent» zu rechnen, wie er am Donnerstag an einer Telefonkonferenz sagte. «In einzelnen Monaten könnte die Quote auch fünf Prozent erreichen», fügte Zürcher an. «Das wären dann deutlich über 200'000 Personen.»

Im April lag die Quote bei 3,3 Prozent, und die Zahl der Arbeitslosen stieg auf gut 153'000. Zum Vergleich: Im letzten Jahr fiel die Quote zeitweise auf 2,1 Prozent und die Zahl der Arbeitslosen auf unter 100'000.

«Angesichts der Breite und Heftigkeit des wirtschaftlichen Einbruchs war damit zu rechnen, dass die Arbeitslosigkeit ansteigen würde», sagte Zürcher. Aktuell würden «praktisch keine Unternehmen» mehr Leute anstellen, es gälten Einstellungsstopps. Dazu komme, dass Firmen mit Kurzarbeit üblicherweise auch gar keine Leute neu einstellen dürften.

10.33 Uhr: Herzogin Kate startet Fotoprojekt

Herzogin Kate (38) ist die Schirmherrin eines neuen Fotoprojektes, das die Stimmung in Grossbritannien während der Corona-Pandemie einfangen soll. In Zusammenarbeit mit der National Portrait Gallery lade die Herzogin Menschen aus dem Königreich ein, fotografische Porträts einzureichen, die sie in diesen aussergewöhnlichen Zeiten aufgenommen haben, erklärte das Kunstmuseum am Donnerstag.

Die besten Porträts werden für eine Ausstellung mit dem Titel «Hold Still» ausgewählt, die im Frühsommer in einer virtuellen Ausstellung gezeigt werden soll, wie es weiter heisst. So solle ein kollektives Porträt der Nation zu diesem Zeitpunkt festgehalten werden. Kate ist selbst leidenschaftliche Hobby-Fotografin.

In Grossbritannien sind nach offiziellen Statistiken inzwischen mehr mit dem Coronavirus infizierte Menschen gestorben als in irgendeinem anderem Land Europas.

Ist selber eine begeisterte Hobby-Fotografin: Herzogin Kate.
Ist selber eine begeisterte Hobby-Fotografin: Herzogin Kate.
Bild: Keystone

10.03 Uhr: Migros gewährt Mieterlass

Die Coronakrise macht dem Detailhandel zu schaffen. Nachdem sie längere Zeit geschlossen waren, wissen viele Geschäfte nicht, wie sie ihre Mieten bezahlen sollen. Die Migros gewährt Mietern in ihren Liegenschaften daher nun einen Mieterlass, wie sie auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP am Donnerstag mitteilte.

«Die Migros verzichtet bei allen vollständig vom Lockdown betroffenen Mietern für zwei Monate auf die Hälfte der Miet- und allgemeinen Nebenkosten», sagte ein Sprecher. Um die Mieter wirtschaftlich zusätzlich zu entlasten, gewähre der orange Riese ausserdem einen freiwilligen Zahlungsaufschub bis Ende September 2020. Die Geschäfte erhielten somit Zeit, die Mieten für die Monate März bis Juni erst im Herbst zu bezahlen.

Falls ausserdem Dritte wie Bund oder Kantone einen Teil der Miete übernähmen, erlasse die Migros den verbleibenden Rest der Mietschuld zur Hälfte. Im Vordergrund stünde bei diesen Massnahmen die langfristige Sicherung der Geschäftsverhältnisse und die Erhaltung der Basis für «eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft», betonte der Sprecher.

9.55 Uhr: Britische Wirtschaft könnte zwischenzeitlich um fast ein Drittel schrumpfen

Die britische Wirtschaftsleistung könnte wegen der Coronavirus-Pandemie nach Prognosen der britischen Zentralbank bis Ende des ersten Halbjahres um knapp ein Drittel kleiner sein als Anfang 2020.

Die Wirtschaftsleistung werde allein im zweiten Quartal des Jahres um knapp 25 Prozent zurückgehen, teilte die Bank am Donnerstag mit. Wenn Ausgangsbeschränkungen aufgehoben würden, könne sich die Wirtschaft anschliessend erholen, berichtete sie.

Auf das gesamte Jahr gesehen könnte die britische Wirtschaft 2020 um 14 Prozent schrumpfen, teilte die Zentralbank weiter mit. Insgesamt könne die Wirtschaftsleistung binnen drei Jahren wieder den Stand von vor der Pandemie erreichen.

9.31 Uhr: ÖV fährt Angebot hoch – und erinnert an Grundsätze

Am 11. Mai setzen die Schweizer Transportunternehmen eine deutliche Erhöhung des Fahrplanangebots um. Postauto befährt aber touristische Routen noch nicht, und auch die Nachtbusse an Wochenenden bleiben aus.

Beim Wiederhochfahren des Angebots erinnern die Verkehrsunternehmen an drei Grundsätze : Reisen nur wenn nötig, Stosszeiten vermeiden, Abstandsregeln einhalten. Pendlerinnen und Pendler sollten wann immer möglich auf weniger frequentierte Kurse ausweichen. Kommt es trotzdem zu engen Platzverhältnissen, wird eine Schutzmaske empfohlen.

9.10 Uhr: Aktuelle Ausbreitung des Coronavirus

Entwicklung der Fallzahlen nach Überschreitung von 100 Fällen pro Land.
Entwicklung der Fallzahlen nach Überschreitung von 100 Fällen pro Land.
Grafik: dpa

8.34 Uhr: Zahl der Logiernächte im März eingebrochen

Der Ausbruch der Corona-Pandemie, Grenzschliessungen und weltweite Reisebeschränkungen haben die Schweizer Hotellerie im März voll erfasst. Die Zahl der Logiernächte sank im März auf 1,3 Millionen, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mitteilte, ein Rückgang von 62,3 Prozent zum Vorjahr.

8.15 Uhr: Manor öffnet 60 Warenhäuser am 11. Mai

Manor öffnet wieder die Türen seiner Warenhäuser. Im Einklang mit der vom Bundesrat verfügten schrittweisen Lockerung des Covid-19-Stillstands nehmen am 11. Mai alle 60 Filialen der Warenhauskette den Betrieb wieder auf.

Am gleichen Tag würden auch die Manor Restaurants ihre Türen öffnen, teilte die Warenhauskette am Donnerstag mit. Das Gastronomiekonzept werde aber angepasst, um die Schutzbestimmungen einhalten zu können, heisst es weiter.

7.55 Uhr: Arbeitslosenquote steigt deutlich an

Der Schweizer Arbeitsmarkt hat im April die Folgen der Coronakrise zu spüren bekommen. Die Arbeitslosenquote stieg auf 3,3 von 2,9 Prozent, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Donnerstag mitteilte. Es ist der höchste Wert seit Frühling 2017.

Um saisonale Faktoren bereinigt lag die Quote bei ebenfalls 3,3 Prozent nach 2,9 Prozent im Vormonat.

Der Anstieg kommt nicht überraschend: Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Ökonomen hatten im Vorfeld grösstenteils sogar mit noch höheren Werten gerechnet, wobei die Bandbreite der Prognosen und somit die Unsicherheit recht hoch gewesen war.

Insgesamt waren Ende April 153'413 Personen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) arbeitslos gemeldet. Das waren 17'789 mehr als noch im Vormonat.

In sämtlichen Untergruppen stieg die Arbeitslosenquote, bei den Jugendlichen (15–24-Jährige) auf 3,3 von 2,8 Prozent und bei den Älteren (50–64-Jährige) auf 3,0 von 2,7 Prozent. Sie nahm bei den Schweizern (2,4% nach 2,1%) und bei den Ausländern (5,8% nach 5,2%) zu, sowie bei den Frauen (3,1% nach 2,7%) als auch bei den Männern (3,5% nach 3,1%).

Weiter hat das Seco im Berichtsmonat 231'196 Stellensuchende gezählt, das waren 17'299 mehr als im Vormonat. Die Zahl der als offen gemeldeten Stellen nahm auf der anderen Seite um 13'057 auf 18'415 ab. Davon unterlagen 4'663 Stellen der im Juli 2018 eingeführten Stellenmeldepflicht für Berufsarten mit einer bestimmten Arbeitslosenquote.

Eine Arbeitsloser liest Informationsmaterial der RAV. (Symbolbild) 
Eine Arbeitsloser liest Informationsmaterial der RAV. (Symbolbild) 
Bild: Keystone

7.51 Uhr: Ansteckungen wegen «Covid-Partys» im US-Staat Washington

Im Südosten des US-Staats Washington setzen einige Menschen nach Behördenangaben sich selbst und andere dem neuen Coronavirus bei «Covid-Partys» aus. Eine Zurückverfolgung von Kontaktpersonen habe ergeben, dass einige Versammlungen mit der Vorstellung besuchten, dass es besser sei, das Virus zu bekommen und es dann hinter sich zu haben, teilte die Direktorin einer Gesundheitsbehörde im Bezirk Walla Walla, Meghan DeBolt, der Zeitung «Walla Walla Union-Bulletin» mit. Neue positive Testergebnisse im Bezirk seien auf solche Partys zurückzuführen.

7 Uhr: Glückskette unterstützt Hilfe von 81 Organisationen

Die Glückskette hat im Rahmen der Spendensammlung «Coronavirus» seit dem 23. März bisher 37,2 Millionen Franken für die Hilfe in der Schweiz gesammelt. Sie unterstützt landesweit die Hilfe von 81 Organisationen in der Soforthilfe, Überbrückungshilfe, Lebensmittelhilfe und Nothilfe.

Nebst den gesundheitlichen Folgen würden knapp zwei Monate nach dem Lockdown in der Schweiz auch die finanziellen Konsequenzen der Krise immer mehr sichtbar, heisst es in einer Medienmitteilung vom Donnerstag. Die Unterstützung konzentriere sich auf Menschen, die auf nicht-staatliche Dienstleistungen angewiesen seien.

Die Glückskette unterstützt bisher mit 9,8 Millionen Franken entsprechende Hilfsprojekte. Im Moment evaluieren die Programmverantwortlichen der Glückskette und die externen Experten 17 weitere Finanzierungsanträge von über 5 Millionen Franken.

6.21 Uhr: Swissmem sieht in geschlossenen Grenzen Gift für Industrie

Die Schweiz sollte ihre Grenzen für internationale Geschäftsreisen nach Ansicht von Hans Hess, Präsident des Industrie-Dachverbandes Swissmem, rasch öffnen. Grenzüberschreitende Reisen seien für die Branche überlebenswichtig.

Die Restriktionen bei Reisen seien für die exportorientierten Firmen ein grosses Problem, das der Bundesrat noch nicht wirklich angegangen sei und das ihm grosse Sorge bereite, sagte Hess in einem Interview mit der Tageszeitung «Blick» (Donnerstagausgabe).

Die Firmen der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie exportierten 80 Prozent ihrer Produkte ins Ausland. Die Monteure müssten wieder uneingeschränkt zu den Kunden in der ganzen Welt reisen und zurückkommen können.

Gleichzeitig müssten ausländische Fachspezialisten in die Schweiz einreisen können, um ihre bestellten Maschinen abzunehmen. So seien etwa deutsche Firmen nicht in die Schweiz gekommen, weil sie bei ihrer Rückkehr zwei Wochen in Quarantäne hätten gehen müssen.

6.05 Uhr: Schweiz bei Innovationen gegen Virus weit vorn

Die Schweiz ist im internationalen Vergleich bei Innovationen zur Bekämpfung des Coronavirus führend. Sie belegt in einem Ranking der Start-up-Organisation StartupBlink den vierten Rang. Auf den ersten drei Plätzen liegen die USA, Kanada und Estland.

Ferner belegt Zürich in der Rangliste der Innovationen im Zusammenhang mit dem Coronavirus den achten Rang. Auch in diesem Ranking liegen amerikanische und kanadische Städte auf den vorderen Rängen.

Öffentliche Institutionen, Unternehmen und Start-ups rund um den Globus seien seit dem Ausbruch der Pandemie unermüdlich daran, zusammen Lösungen für die Eindämmung des Virus finden.



6 Uhr: Vereinte Nationen schlagen Alarm

Die Vereinten Nationen (UNO) verdreifachen den Milliardenbedarf für Corona-Nothilfe. Für die Versorgung der durch die Corona-Krise schwer getroffenen ärmsten Menschen der Welt sind jetzt 6,7 Milliarden Dollar nötig, mehr als dreimal so viel wie bei dem Spendenaufruf im März.

Solche Nothilfe sei im Interesse aller Länder, sagt UNO-Nothilfekoordinator Mark Lowcock der Deutschen Presse-Agentur. Im Nahen Osten und in der Sahel-Zone in Afrika gebe es bereits Anzeichen für wachsende Terroraktivitäten. Zudem sei Armut ein Treiber der Migration. Insgesamt sollen 63 Länder unterstützt werden, darunter neu die Philippinen und Pakistan.

Den Gesamtbedarf, um die bedürftigsten Menschen vor den schlimmsten Folgen der Coronavirus-Pandemie zu schützen, schätzt Lowcock auf 90 Milliarden Dollar. Er lobte Deutschland, das grosszügig gebe und auch in langfristige Projekte investiere, als Vorbild für andere Länder. Von China wünsche er sich mehr Engagement.

Strassenverkäuferinnen in Katlehong, östlich von Johannesburg, tragen Schutzmasken.  Das Virus hat mit aller Wucht auch ärmere Länder wie Südafrika erreicht. Ohne die Hilfe der Vereinten Nationen haben solche Menschen schlechte Karten.
Strassenverkäuferinnen in Katlehong, östlich von Johannesburg, tragen Schutzmasken. Das Virus hat mit aller Wucht auch ärmere Länder wie Südafrika erreicht. Ohne die Hilfe der Vereinten Nationen haben solche Menschen schlechte Karten.
Bild: Keystone

5.40 Uhr: Zweiten Lockdown darf es nicht geben

In der Schweiz darf es auf keinen Fall eine zweite Welle in der Ausbreitung des Coronavirus geben, sagt Marcel Tanner, Präsident der Akademien der Wissenschaften. Das wäre für die Gesellschaft und die Wirtschaft eine Katastrophe.



Wenn die Grundmassnahmen wie von der Taskforce des Bundes vorgeschlagen beibehalten würden, seien die geplanten weiteren Lockerungen machbar, sagt Tanner in einem Interview mit den Zeitungen der CH-Media-Gruppe.

Die Bevölkerung dürfe sich jedoch nicht in falscher Sicherheit wiegen. Wenn die Hygienemassnahmen wie Abstand halten und Hände waschen nicht mehr eingehalten würden, könne es zu einem neuen Ausbruch des Coronavirus kommen. Niemand dürfe nun nachlassen.

Sollte dennoch eine zweite Welle kommen, sollten die Hotspots gezielt angegangen werden. Das könnte zur Folge haben, dass Masken in Zügen und Bussen verpflichtend seien und in Heimen das Besuchsrecht wieder eingeschränkt werde.

Auf die Frage, wann die Grenzen wieder geöffnet werden könnten, sagte Tanner, es müssten Lösungen über die Landesgrenzen hinweg gesucht werden. Das gelte insbesondere für Agglomerationen mit vielen Grenzgängern. Die Versorgungsketten seien miteinander verknüpft. Die Öffnung werde wohl ein schrittweiser Prozess sein.

4 Uhr: Corona-Krise verschärft Spannungen zwischen USA und China

Die Corona-Krise verschärft die Spannungen zwischen den USA und China. Die Sprecherin des Weissen Hauses, Kayleigh McEnany, sagte am Mittwochabend (Ortszeit): «Im Moment ist es eine Beziehung der Enttäuschung und Frustration.» US-Präsident Donald Trump warf China erneut vor, das Coronavirus nicht an seinem Ursprung in Wuhan eingedämmt zu haben. «Es hätte in China gestoppt werden sollen. Es hätte direkt an der Quelle gestoppt werden sollen, und das wurde es nicht», kritisierte Trump im Weissen Haus.

Der Botschafter Chinas in den USA, Cui Tiankai, schrieb in einem Gastbeitrag in der «Washington Post», es sei an der Zeit, die gegenseitigen Vorwürfe zu stoppen. «China zu beschuldigen, wird die Pandemie nicht stoppen.» Der Top-Diplomat dementierte energisch, dass China Erkenntnisse über das Virus zurückgehalten habe. «China hat alles getan, um Informationen über das Virus zu teilen.»

3.06 Uhr: Coiffeurin in Dallas muss in Haft

Weil sie ihren Friseursalon in der Corona-Krise nicht schliessen wollte, ist die Inhaberin des Geschäfts in Dallas im US-Bundesstaat Texas zu sieben Tagen Haft verurteilt worden. Das Urteil gegen Shelley Luther sorgte für einen Aufschrei der Empörung.

Der Generalstaatsanwalt von Texas, Ken Paxton, veröffentlichte am Mittwoch (Ortszeit) ein Schreiben, in dem er den zuständigen Richter Eric Moyé aufforderte, Luther umgehend wieder freizulassen. US-Senator Ted Cruz aus Texas schrieb auf Twitter: «Sieben Tage Gefängnis für Haare schneiden? Das ist verrückt!»

Bei der Gerichtsverhandlung am Dienstag war Luther US-Medienberichten zufolge ein Deal angeboten worden: Dass sie trotz der Öffnung ihres Friseursalons nicht ins Gefängnis müsse, wenn sie sich entschuldige und zugebe, dass ihr Handeln egoistisch gewesen sei.

Luther antwortete dem Richter nach einer Aufzeichnung der Verhandlung: «Ich muss Ihnen widersprechen, Sir, wenn Sie sagen, dass ich egoistisch bin, denn meine Kinder zu ernähren, ist nicht egoistisch.» Sie fügte hinzu: «Ich werde den Salon nicht schliessen.»

2.49 Uhr: Bolsonaro-Sprecher positiv getestet

Der Sprecher des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Dies gab das Büro von General Otávio Rêgo Barros am Mittwoch bekannt. Demnach sei der 59-Jährige zu Hause in Quarantäne.

Der Sprecher ist ein weiterer Corona-Fall aus dem Umfeld des rechtspopulistischen Präsidenten, der das Virus verharmloste, nichts von Einschränkungen hält und Massenansammlungen auslöst. Rêgo Barros gehörte allerdings nicht der brasilianischen Delegation an, die im März mit Bolsonaro zu einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump in dessen Resort in Mar-a-Lago in Florida war.

Mindestens 23 Mitglieder wurden danach positiv getestet, unter ihnen Kommunikationssekretär Fábio Wajngarten und General Augusto Heleno, Chef des Kabinetts für institutionelle Sicherheit. Bolsonaro selbst unterzog sich zwei Tests und gab in beiden Fällen bekannt, dass sie negativ ausgefallen seien. Allerdings zeigte er etwa im Gegensatz zu Heleno nicht die Ergebnisse.

2 Uhr: Banksy bedankt sich auf seine Art

Der mysteriöse Streetart-Künstler Banksy hat sich auf seine Weise bei den Helden der Corona-Krise bedankt: Mit einem grossen Gemälde im General Hospital in Southampton. Das auch auf Banksys Instagram-Account veröffentlichte Bild aus dem Krankenhaus zeigt einen Jungen, der kniet und eine Krankenschwester-Puppe in seiner Hand durch die Luft schweben lässt.

Sie streckt dabei wie Superman ihre Hand aus – und trägt Gesichtsmaske, Umhang und eine Schürze mit einem roten Kreuz, das einzige farbige Element in dem ansonsten schwarz-weissen Gemälde. Im Papierkorb vor dem Jungen liegen eine Spiderman- und eine Superman-Figur. Der Künstler hinterliess laut BBC im Krankenhaus einen Zettel, auf dem stand: «Danke für alles, was Sie tun. Ich hoffe, dies erhellt den Ort ein wenig, auch wenn es nur schwarz und weiss ist.»

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. . Game Changer

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Das ein Quadratmeter grosse Gemälde, zu dem Banksy nur «Game Changer» (Spielwende) schrieb, soll bis in den Herbst im Krankenhaus bleiben und dann versteigert werden, wie BBC berichtete. Der Erlös soll an den chronisch unterfinanzierten Gesundheitsdienst National Health Service (NHS) gehen.

2.05 Uhr: Brasilien erlebt «schlimmsten Tag»

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt in Brasilien immer schneller an. Den Daten des Gesundheitsministeriums vom Mittwoch zufolge wurden erstmals mehr als 600 Corona-Tote innerhalb von 24 Stunden registriert. Demnach lag die Zahl der Gestorbenen «am schlimmsten Tag», wie das Portal «G1» schrieb, zwischen Dienstag und Mittwoch bei 615. Das ist die höchste Zahl für diesen Zeitraum seit Beginn der Covid-19-Pandemie.

Insgesamt sind in Brasilien nach offiziellen Angaben bislang 8'536 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. 125'218 Infizierte wurden inzwischen registriert. Nach den Daten der Johns-Hopkins-Universität in den Vereinigten Staaten liegt Brasilien in absoluten Zahlen damit nun auf Platz sechs der am schwersten betroffenen Länder weltweit. Die Dunkelziffer der Infizierten dürfte unter anderem aufgrund fehlender Tests und noch nicht ausgewerteter Laborergebnisse noch weit höher liegen.

1.42 Uhr: Austrian Airlines plant 1'100 Entlassungen

Die österreichische Fluggesellschaft Austrian Airlines (AUA) steckt wegen der Corona-Krise in grossen Turbulenzen. Sie will laut einem Medienbericht bis 2023 rund 1'100 ihrer 7'000 Mitarbeiter entlassen. Die Löhne sollen um 13 Prozent gekürzt werden.

Das berichtete die nationale österreichische Nachrichtenagentur APA unter Berufung auf Insiderinformationen nach einer Sitzung des österreichischen Aufsichtsrats.

Bis zum späten Mittwochabend hatte der Aufsichtsrat der österreichischen Lufthansa-Tochter getagt. Das Management habe ausführlich über die Verhandlungen sowie über die Liquiditätssituation berichtet, hiess es nach der Sitzung.

Auf dem Flughafen Wien-Schwechat geparkte Maschinen  Austrian Airlines. (Archiv)
Auf dem Flughafen Wien-Schwechat geparkte Maschinen  Austrian Airlines. (Archiv)
Bild: Keystone

0.22 Uhr: Paypal-Gewinn bricht wegen Corona-Krise ein

Der Online-Bezahldienst Paypal hat aufgrund der Corona-Krise einen Gewinneinbruch erlitten. Im ersten Quartal 2020 betrug der Überschuss lediglich 84 Millionen Dollar (81 Millionen Franken), wie das Unternehmen am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte. Das entspricht einem Rückgang um 87 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert.

Paypal erhöhte die Rückstellungen für Kreditausfälle um 237 Millionen Dollar, was die Bilanz stark belastete. Die Aktie geriet nachbörslich deutlich ins Minus. Dabei steigerte Paypal den Umsatz im ersten Quartal deutlich um 12 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar. Der Konzern stellte ein noch stärkeres Wachstum für das laufende Vierteljahr in Aussicht.

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