Corona-Übersicht Innenräume wieder offen +++ Finanzkontrolle besorgt über Missbrauch bei Kurzarbeit

Agenturen/red

31.5.2021

Ein Mittagessen im Innenbereich eines Restaurants ist erstmals seit Weihnachten wieder möglich — die Gäste zog es dennoch auf die Terrassen. Die Finanzkontrolle zeigt sich unterdessen besorgt über steigenden Missbrauch bei der der Kurzarbeit. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Agenturen/red

31.5.2021

Ein Mittagessen im Innern eines Restaurants: Das ist seit Montag zum ersten Mal seit Weihnachten wieder möglich. Wegen des schönen Wetters gaben aber noch viele Gäste den Terrassen den Vorzug, wie ein Augenschein in verschiedenen Schweizer Städten ergab.

So blieben in der Altstadt von Aarau am Mittag die Innenräume weitgehend leer, die Aussenplätze von Restaurants und Take-Aways hingegen waren gut besetzt. Ausserdem hielten sich zahlreiche Restaurants an die Tradition: «Montag Ruhetag».

Erstmals seit Weihnachten dürfen Gäste wieder in den Innenbereichen der Restaurants Platz nehmen, wie hier in Porrentruy.
Erstmals seit Weihnachten dürfen Gäste wieder in den Innenbereichen der Restaurants Platz nehmen, wie hier in Porrentruy.
KEYSTONE/Laurent Gillieron

In der Basler Innenstadt und im Kleinbasel blieb der grosse Ansturm auf die Innenbereiche der Restaurants ebenfalls aus. Auch hier lockte die Sonne die Besucherinnen und Besucher eher auf die Terrassen.

Bereits am Morgen bevorzugten es in Zürich und Winterthur viele Kundinnen und Kunden, ihren Kaffee draussen auf der Terrasse zu geniessen. Auch in Neuenburg war noch kein Ansturm auf die Innenräume sichtbar. Doch die Montage seien traditionell eher ruhig, sagte eine Angestellte.

Auch Hallen- und Thermalbäder sowie Wellness-Einrichtungen konnten ihre Tore wieder öffnen. Trotz des schönen Wetters war die Sauna im Freizeitzentrum Säntispark in Abtwil SG fast vollständig ausgelastet.

Die behördlich verordneten Massnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie hatten die Restaurants und Cafés schwer getroffen. Am 22. Dezember mussten sie schliessen, einzig die Hotels durften ihre Gäste noch bewirten.

Missbrauch der Kurzarbeit

Die Eidgenössische Finanzkontrolle zeigte sich beunruhigt über die steigende Zahl von Missbrauchsmeldungen bei der Kurzarbeitsentschädigung für pandemiegeschädigte Betriebe. «Ich bin schockiert von der Anzahl an Beanstandungen, Fehlern und Missbräuchen», sagte Direktor Michel Huissoud.

Ebenso sei er schockiert, dass so wenig geprüft werde. Er habe beispielsweise gehört, dass die Inspektoren der Arbeitslosenversicherung wegen der bislang geltenden Homeoffice-Pflicht zu Hause geblieben seien.

Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) äusserte sich nicht zur Kritik. Man werde das Thema an einer Medienkonferenz am kommenden Montag aufgreifen, erklärte ein Sprecher. Das Seco hat die Oberaufsicht über die Kurzarbeitsentschädigungen. Bisher gab es landesweit 777 Missbrauchsmeldungen, wie einer Seco-Statistik zu entnehmen ist. In 509 Fällen besteht nach der Vorprüfung ein erhärteter Verdacht.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Eidgenössische Finanzkontrolle ist beunruhigt über die steigende Zahl von Missbrauchsmeldungen bei der Kurzarbeitentschädigung für pandemiegeschädigte Betriebe.
  • Die Fallzahlen in der Schweiz gehen weiter zurück: Das BAG meldet innerhalb von 72 Stunden 1717 Neuinfektionen bei 62'213 Tests. 
  • Das Covid-Zertifikat wird auch öffentlich auf seine Sicherheit getestet. Der Quellcode der ersten Version steht ab sofort zur Verfügung.
  • Heute treten in der Schweiz deutliche Lockerungen der Corona-Massnahmen in Kraft. Sie bringen Erleichterungen für Gastronomie, Grossveranstaltungen und auch für das private Leben.
  • Aufgrund der indischen Coronavirus-Variante sieht der Mikrobiologe Ravi Gupta Grossbritannien am Beginn einer dritten Pandemie-Welle. 
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  • 21.47 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Montag

  • 21.22 Uhr

    Deutschland will Corona-Notbremse zum 30. Juni auslaufen lassen

    Angesichts der deutlich sinkenden Corona-Ansteckungszahlen will die deutsche Regierung die landesweite Notbremsen-Regelung Ende Juni beenden. «Sie kann auslaufen jetzt», sagte die deutsche Kanzlerin Angela Merkel nach einem Treffen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Auch Vizekanzler Olaf Scholz plädierte dafür, die Notbremse nicht zu verlängern.

    Merkel zog eine positive Bilanz der einheitlichen Regelung für Regionen mit Inzidenzwerten oberhalb von 100 Corona-Infektionen in sieben Tagen pro 100'000 Einnwohnern. «Ich glaube, sie hat sehr zur Klarheit beigetragen, um diese dritte Welle zu bremsen», sagte die Kanzlerin. Sie fügte hinzu, sollten die Infektionen etwa durch Virus-Mutationen wieder steigen, «können wir das jederzeit reaktivieren».

    Die Notbremse wurde im April verabschiedet mit dem Ziel, in Gebieten mit hoher Corona-Inzidenz bundesweit einheitliche Vorgaben für Corona-Schutzmassnahmen durchzusetzen. Dazu zählen Regelungen zu Ausgangssperren und zu Kontaktbeschränkungen. Am Montag lag laut Robert-Koch-Institut (RKI) nur noch in drei Landkreisen der Inzidenzwert über 100, so dass die Notbremse de facto ohnehin kaum noch von Bedeutung ist.

  • 20.47 Uhr

    Türkei lockert Corona-Beschränkungen

    Die türkische Regierung lockert die Corona-Beschränkungen. Die Ausgangssperre an Wochenenden gelte künftig von 22.00 Uhr am Samstagabend bis Montagmorgen um 5.00 Uhr, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Bisher hatte sie bereits am Freitagabend um 21.00 Uhr begonnen. Auch unter der Woche werde die Sperrstunde ab Dienstag um 22.00 Uhr und damit eine Stunde später beginnen. Touristen sind von der Sperrstunde ausgenommen. Restaurants und Cafés dürften von 7.00 Uhr morgens bis 21.00 abends öffnen. An Sonntagen würden weiter nur Lieferdienste angeboten.

    Auch Sportstätten und Vergnügungsparks können wieder öffnen. Hochzeiten dürften im Einklang mit geltenden Regeln ab Juni stattfinden, sagte Erdogan. Genauere Details sollen vom Innenministerium bekannt gegeben werden.

    In den vergangenen Wochen sind die offiziell gemeldeten täglichen Corona-Fallzahlen rasant zurückgegangen. Mitte April hatten sie noch bei über 60'000 gelegen — am Montag meldete das Gesundheitsministerium 6493 neue Fälle. Die Türkische Ärztevereinigung TTB etwa zweifelt die Angaben jedoch an und geht von wesentlich mehr täglichen Neuinfektionen aus.

  • 20.12 Uhr

    Über 70 Prozent der Deutsch- und Westschweizer*innen wollen sich laut Umfrage impfen lassen

    Laut einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsunternehmens GfK wollen sich über 70 Prozent der Deutsch- und Westschweizer*innen gegen das Coronavirus impfen lassen. Nur 16 Prozent geben hingegen explizit an, dass sie sich nicht impfen lassen wollen.

    Es handelt sich bei der Studie um repräsentative Online-Befragungen zu Konsumentenverhalten, Einstellungen und Werten während und nach dem ersten und zweiten (Teil)-Lockdown in der Deutsch- und Westschweiz. Erstmals befragte die GfK die Teilnehmer*innen auch nach der Impfbereitschaft.

    Insgesamt zeigten sich die Konsument*innen zuversichtlicher — rund 80 Prozent der Befragten haben der Umfrage zufolge schon einen Urlaub gebucht oder erwägen dies, nur jeder Fünfte verzichte wegen der Corona-Pandemie auf Ferien.

  • 19.53 Uhr

    In Indien entdeckte Corona-Variante heisst jetzt Delta

    Die zuerst in Indien entdeckte besonders ansteckende Coronavirus-Variante B.1.617.2 heisst nun Delta. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat beschlossen, die einzelnen Varianten nach dem griechischen Alphabet zu benennen, wie sie mitteilte. Damit soll vermieden werden, dass Länder oder Regionen mit bestimmten Virusvarianten in Verbindung gebracht und Menschen, die dort leben oder von dort kommen, diskriminiert werden.

    Nach dem neuen Schema heisst die zuerst in Grossbritannien aufgetauchte Virusvariante B.1.1.7 nun Alpha, die in Südafrika entdeckte Variante B.1.351 Beta und die in Brasilien zuerst nachgewiesene Variante P.1 Gamma. Dies sind die zurzeit von der WHO aufgeführten «Besorgniserregenden Varianten». Weitere «Varianten von Interesse» sind ebenfalls mit Buchstaben aus dem griechischen Alphabet versehen worden.

  • 19.28 Uhr

    777 Kurzarbeit-Missbrauchsmeldungen — Finanzkontrolle beunruhigt

    Die Eidgenössische Finanzkontrolle ist beunruhigt über die steigende Zahl von Missbrauchsmeldungen bei der Kurzarbeitentschädigung für pandemiegeschädigte Betriebe. Das erklärte Direktor Michel Huissoud  gegenüber Radio SRF.

    «Ich bin schockiert von der Anzahl an Beanstandungen, Fehlern und Missbräuchen», sagte Huissoud. Ebenso sei er schockiert, dass so wenig geprüft werde. Er habe beispielsweise gehört, dass die Inspektoren der Arbeitslosenversicherung wegen der bislang geltenden Homeoffice-Pflicht zu Hause geblieben seien.

    «Das verstehe ich nicht», sagte Huissoud. «Die Zollverwaltung ist an der Grenze, die Polizei ist da. In Coop und Migros wird man bedient. Aber bei den Prüfungen vor Ort passiert nichts.» Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) liess den Vorwurf nicht auf sich sitzen. Die Kontrollen würden wie geplant stattfinden und noch ausgebaut werden, hiess es beim Seco auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

    Anträge auf Kurzarbeitsentschädigung in Lausanne.
    Anträge auf Kurzarbeitsentschädigung in Lausanne.
    KEYSTONE/POOL/Jean-Christophe Bott (Archivbild)

    Die Kontrollen müssten aber unter erschwerten Bedingungen durchgeführt werden. «Nicht etwa, weil Inspektoren im Homeoffice wären, sondern weil viele von Kurzarbeit betroffene Personen im Homeoffice sind.» Die Inspektoren könnten nicht einfach die privaten Wohnungen aufsuchen.

    Ein Grund, der den Missbrauch begünstigt, ist aus Sicht der Finanzkontrolle das vereinfachte Verfahren. Entsprechende Kritik hatte die Finanzkontrolle bereits im November 2020 geäussert. Das vereinfachte Verfahren soll sicherstellen, dass die Betriebe unbürokratisch und rasch ans Geld kommen.

    Der Bundesrat habe immer wieder betont, dass er, sobald es die Lage erlaubt, wieder zum ordentlichen Verfahren zurückkehren wolle, sagte das Seco dazu. Das werde spätestens Ende Jahr mit dem Auslaufen des Covid-Gesetzes der Fall sein. Das Seco will das Thema an einer Medienkonferenz am kommenden Montag aufgreifen.

    Das Seco hat die Oberaufsicht über die Kurzarbeitsentschädigungen. Bisher gab es landesweit 777 Missbrauchsmeldungen, wie einer Seco-Statistik zu entnehmen ist. In 509 Fällen besteht nach der Vorprüfung ein erhärteter Verdacht.

    In 118 Fällen ist die Prüfung abgeschlossen. Dabei wurden 87-mal Fehler und 10-mal Missbrauch festgestellt. Bei nachgewiesenen Missbräuchen wird automatisch Strafanzeige gestellt. Wegen Fehlern und Missbrauchs wurden bislang Rückforderungen von fast 9,5 Millionen Franken gestellt.

  • 19.05 Uhr

    Indiens Wirtschaft coronabedingt um 7,3 Prozent eingebrochen

    Indiens Wirtschaft ist angesichts der Coronakrise im zurückliegenden Jahr um 7,3 Prozent eingebrochen. Nach den offiziellen Daten wuchs die indische Wirtschaft zwischen Januar und März zwar wieder um 1,6 Prozent, das war das vierte Quartal des Wirtschaftsjahres. In den beiden Vorquartalen war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) jedoch deutlich gesunken — dies führte zur ersten Rezession des Landes seit der Unabhängigkeit 1947.

    Wegen der Pandemie, die das Land hart getroffen hat, fielen rund 230 Millionen Inderinnen und Inder in die Armut. Ende des vergangenen Jahres hatte sich die Lage wegen zunehmender Lockerungen wieder etwas erholt. Jedoch steigen die Infektionszahlen in dem Land seit April wieder stark an. Allein in acht Wochen starben rund 160'000 Menschen, im April verloren 7,3 Millionen Inderinnen und Inder ihren Job.

    Die Pandemie hat das Land auch wirtschaftlich hart getroffen.
    Die Pandemie hat das Land auch wirtschaftlich hart getroffen.
    Rafiq Maqbool/AP/dpa (Archivbild)
  • 18.32 Uhr

    Dänische Regierung bittet um Überdenken von Stopp zweier Impfstoffe

    Die dänische Regierung hat die nationalen Gesundheitsbehörden gebeten, noch einmal über den gestoppten Einsatz von zwei Corona-Impfstoffen im Rahmen der nationalen Impfkampagne nachzudenken. Grund dafür sei, dass sich der Impfkalender um 14 weitere Tage verschiebe und sich die Kampagne somit bis in den September ziehe, sagte Gesundheitsminister Magnus Heunicke am Montag dem Rundfunksender DR. Vor diesem Hintergrund bitte man die Behörden, ihre Einschätzung zum Streichen der Präparate von Astrazeneca und Johnson & Johnson aus dem offiziellen Impfprogramm zu überdenken. Dabei gehe es vor allem um das Mittel von Johnson & Johnson.

    Dänemark hatte den Einsatz von Astrazeneca Mitte März nach Berichten seltener Fälle von Blutgerinnseln in Verbindung mit der Impfung zunächst gestoppt und den Impfstoff Mitte April dann gänzlich aus dem Impfprogramm gestrichen. Ein ähnlicher Schritt folgte Anfang Mai auch für Johnson & Johnson. Vor wenigen Tagen ist jedoch eine Zusatzverordnung in Kraft getreten, die es Freiwilligen ermöglicht, sich eines dieser beiden Präparate verabreichen zu lassen. Voraussetzung für eine solche Impfung bei einem privaten Anbieter ist eine vorherige Beratung mit einem Arzt. Die Impfungen sind ebenfalls kostenlos.

    In Dänemark haben bislang 2,1 Millionen Bürger mindestens eine Impfung gegen Covid-19 erhalten. Das entspricht rund 36 Prozent der Bevölkerung. 1,3 Millionen (21,4 Prozent) haben bereits beide Impfdosen bekommen.

  • 18.13 Uhr

    OECD startet Initiative für sicheres Reisen in Corona-Zeiten

    Die Industrieländervereinigung OECD hat eine Initiative für sicheres Reisen in Corona-Zeiten gestartet. Ein neues internationales Forum solle es Regierungen und anderen Beteiligten erlauben, rasch über Pläne für Reiseerleichterungen informiert zu werden. Das teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris am Rande eines Ministerrates mit.

    Die Teilnahme an dieser Initiative sei freiwillig, berichtete die Organisation. Ihr gehören 38 Staaten an, darunter ist auch Deutschland. Der internationale Flugverkehr sei im vergangenen Jahr um rund 75 Prozent eingebrochen. Der globale Tourismus habe einen Rückgang von sogar rund 80 Prozent verzeichnet.

  • 17.40 Uhr

    Kritik an mangelndem Datenschutz von Contact-Tracing-App

    Die Gesundheitsbehörden können bei der Contact-Tracing-App SocialPass direkt auf die zentrale Datenbank zugreifen und nahezu beliebige Abfragen tätigen. Das sei nicht verhältnismässig, kritisiert der Datenschutzbeauftragte. Zudem hat er Sicherheitslücken festgestellt.

    Die Applikation SocialPass wird von Gastrobetrieben in der ganzen Schweiz für das Contact-Tracing eingesetzt, wie der Eidg. Datenschutz und Öffentlichkeitsbeauftragte (EDÖB) mitteilte. Kundinnen und Kunden erfassen damit ihre Kontaktdaten auf ihrem Smartphone.

    Eine sogenannte Sachverhaltsklärung durch den Edöb habe nun sowohl organisatorische als auch technische Mängel aufgezeigt. Dazu gehörten unter anderem auch Sicherheitslücken.

    Doch vor allem hätten die Betreiber SwissHelios und NewCom4U den Gesundheitsbehörden der Kantone Waadt und Wallis einen direkten Zugang auf die zentrale Datenbank eingeräumt. Damit sei es ihnen möglich, «nahezu beliebige personenbezogene Abfragen» zu stellen.

    Weil diese Abfragemöglichkeiten rechtlich und technisch nicht eingegrenzt seien, verstosse das gegen das Verhältnismässigkeitsprinzip. Der Edöb forderte die Betreiber deshalb auf, die Zugriffe und Abfragen von Gesundheitsbehörden auf das Mass einzugrenzen, das für die Kontaktdatenerfassung nötig sei.

  • 17.15 Uhr

    WHO will im November über Pandemievertrag entscheiden

    Ende November könnte der Startschuss für Verhandlungen über einen UN-Pandemievertrag fallen. Das Für und Wider soll dann bei einer eigens für diesen Zweck einberufenen Tagung erörtert werden, beschlossen die 194 Mitgliedsländer der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf.

    Die Idee geht auf den EU-Ratspräsidenten Charles Michel zurück und entstand wegen der verheerenden Auswirkungen der weltweiten Verbreitung des Corona-Virus. Ein Vertrag soll sicherstellen, dass Länder bei einer neuen Pandemie besser vorbereitet sind und besser zusammenarbeiten. «Glückwunsch #WHA74!» twitterte Michel und benutzte dabei die Abkürzung für die gerade virtuell laufende 74. Weltgesundheitsversammlung (WHA). «Pandemievorbereitung beginnt jetzt.»

    Rund zwei Dutzend Länder haben sich für einen solchen Vertrag stark gemacht, aber es gibt auch Vorbehalte. Einige Länder wollen keine neuen internationalen Verpflichtungen eingehen.

  • 16.25 Uhr

    Verzögerung bei digitalem Corona-Pass in Österreich

    Der sogenannte Grüne Pass kann in Österreich nicht wie geplant kommende Woche eingeführt werden.

    Der Nachweis von Corona-Impfungen, Tests oder Genesung mittels Handy werde sich um mindestens eine Woche verzögern, weil die EU im letzten Moment ihre technischen Anforderungen geändert habe, erklärte das Gesundheitsministerium in Wien.

    Die konservativ-grüne Koalitionsregierung sieht den Grünen Pass als Vorzeigeprojekt zur Wiederbelebung des wirtschaftlich wichtigen Tourismussektors. Derzeit verwenden Geimpfte, Getestete und von Covid-19 Genesene verschiedene Zertifikate für den Zutritt zu Gastronomiebetrieben, Kultureinrichtungen und Sportveranstaltungen. Ursprünglich sollten QR-Codes ab 4. Juni die Überprüfung beim Eintritt erleichtern.

    Die liberale Oppositionspartei Neos kritisierte, dass die Regierung jetzt noch an einer teuren nationalen Lösung arbeite, statt auf den EU-weiten Corona-Pass zu warten, der bereits im Juli genutzt werden könnte.

  • 15.32 Uhr

    Covid-Zertifikat wird öffentlich auf Sicherheit getestet

    Das Schweizer Covid-Zertifikat soll von der Öffentlichkeit auf Herz und Nieren geprüft werden. Ab sofort steht für diesen «Public Security Test» daher der Quellcode der ersten Version des Zertifikats zur Verfügung, wie das Bundesamtes für Informatik und Telekommunikation (BIT) mitteilte

    «Die Anwendung soll einen sehr hohen Grad an Sicherheit aufweisen und wird deshalb einem breiten Sicherheitstest durch die Öffentlichkeit unterzogen», schrieb das BIT in einer Mitteilung. Fachleute und interessierte Personen können das Zertifikat testen, ab sofort nehme das Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) die Testergebnisse entgegen. 

    Die im Rahmen dieser Tests festgestellten Sicherheitslücken würden «aufgenommen und fliessen laufend in die Entwicklung ein». Die Tests sollen die Sicherheitsanalysen des  NCSC ergänzen.

    «Die Testergebnisse können von allen Teilnehmenden auf der Webseite des NCSC detailliert via Formular erfasst werden», heisst es in der BIT-Mitteilung weiter. Auf der Website des NCSC seien die Rückmeldungen öffentlich einsehbar, «um den Anspruch des NCSC auf volle Transparenz zu gewährleisten».

    Ab 7. Juni werden die Zertifikate in einer Pilotphase schrittweise an die Kantone ausgeteilt. Bis Ende Juni soll das Zertifikat allen Schweizerinnen und Schweizern zur Verfügung stehen. 

    Das Covid-Zertifikat wird auch öffentlich getestet werden.
    Das Covid-Zertifikat wird auch öffentlich getestet werden.
    Bundesamt für Informatik und Telekommunikation
  • 14.45 Uhr

    Fünf Prozent weniger Kulturschaffende im Jahr 2020

    Jetzt ist amtlich, was 2020 innerhalb der Kulturbranche befürchtet wurde: Die Zahl der Kulturschaffenden ist im Corona-Jahr stark zurückgegangen – und zwar am stärksten seit 2010. Je nach Berechnung lag dieser Rückgang bei fünf Prozent.

    Frauen sind mit einem Minus von 4,8 Prozent stärker betroffen als Männer (-4,5 Prozent). Und Kulturschaffende mit Teilzeitpensen (-8,5 Prozent bei einem Pensum von weniger als 50 Prozent) haben deutlich stärker gelitten als solche mit Vollzeitpensum (-3,1 Prozent). Das teilte das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mit.

  • 14.31 Uhr 

    Nächtliche Ausgangssperre auf Mallorca endet

    Nach mehr als sieben Monaten wird die nächtliche Ausgangssperre auf Mallorca angesichts weiter fallender Corona-Zahlen aufgehoben. Sie gelte nur noch bis Sonntag, beschloss die Regierung der bei Urlaubern beliebten Balearen-Inseln, zu denen Mallorca gehört, am Montag.

    Bisher mussten Touristen und Einheimische zwischen Mitternacht und 06.00 Uhr im Hotel oder Zuhause sein. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt derzeit auf Mallorca nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Madrid bei 17,4. Knapp 40 Prozent der Balearen-Bevölkerung hat schon mindestens eine Corona-Impfung erhalten, knapp 18 Prozent sind vollständig geimpft.

    Erleichterungen gibt es auch bei privaten Treffen. So dürfen nun im Freien Gruppen von bis zu 15 Personen zusammenkommen, in Innenbereichen von bis zu 10 Personen, die auch aus verschiedenen Haushalten kommen dürfen. Die Maskenpflicht auch im Freien bleibt aber erhalten. Ausnahmen gibt es beim Essen und Trinken, Rauchen, Sport sowie am Strand.

    Touristen am 23. Mai auf dem Flughafen von Palma de Mallorca. (Symbolbild)
    Touristen am 23. Mai auf dem Flughafen von Palma de Mallorca. (Symbolbild)
    Bild: Keystone
  • 14.20 Uhr

    Israel meldet nur vier neue Fälle

    Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Israel auf den niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahr gesunken. Wie das Gesundheitsministerium am Montag mitteilte, wurden binnen 24 Stunden lediglich vier neue Fälle verzeichnet.

    Es wurden in dem Zeitraum 22'360 Tests vorgenommen. Weniger Neuinfektionen waren zuletzt Anfang März 2020 registriert worden, also zu Beginn der weltweiten Pandemie.

    Das Neun-Millionen-Einwohner-Land setzt seit dem 19. Dezember erfolgreich eine Impfkampagne um. Neuinfektionen und schwere Erkrankungen sind stark zurückgegangen. Parallel zum Fortschritt der Kampagne begann die Regierung mit schrittweisen Lockerungen der Corona-Restriktionen.

  • 13.32 Uhr

    BAG meldet 1717 neue Fälle und 9 Tote innert 72 Stunden

    In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag innerhalb von 72 Stunden 1717 neue Coronavirus-Ansteckungen bei insgesamt 62'213 Tests gemeldet worden. Im gleichen Zeitraum registrierte das BAG 9 neue Todesfälle und 45 Spitaleinweisungen.

    Vor zwei Wochen, am 17. Mai, meldete das BAG nach dem Wochenende 2650 Neuinfektionen, 8 Todesfälle und 60 Spitaleinweisungen. Am Montag, dem 10. Mai waren es 3683 neue Fälle, 15 neue Todesfälle und 89 Hospitalisierungen innert 72 Stunden gewesen. Eine Woche zuvor noch  3978 Neuinfektionen, 16 neue Todesfälle und 119 Einweisungen ins Spital.

  • 13.15 Uhr 

    Hohe Temperatur kann für Schnelltests problematisch sein

    Die Aussagekraft von Corona-Schnell- und Selbsttests kann einem Virologen der Berliner Charité zufolge relativ leicht durch hohe Temperaturen und Temperaturschwankungen beeinträchtigt werden. «Es darf nicht zu heiss werden. Selbsttests sollten nicht direkt am Fenster in der Sonne liegen oder im Sommer in der Hosentasche mit herumgetragen werden», sagte Jan Felix Drexler vom Institut für Virologie der Berliner Universitätsklinik der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Auch die Lagerung von Tests im Kühlschrank und die Anwendung danach in der Wärme könne das Ergebnis verfälschen.

    In der Regel empfehlen Hersteller eine Lagerung zwischen 5 und 30 Grad und eine Anwendung bei Raumtemperatur, üblicherweise zwischen 15 und 30 Grad, wie Drexler sagte. Nach Daten, die der Professor mit Kollegen im «Journal of Clinical Virology» veröffentlicht hat, reichen jedoch schon kurzzeitig niedrigere oder höhere Temperaturen – und ein Teil der untersuchten Tests zeigt ein falsches Ergebnis. Sowohl die sogenannte Sensitivität, als auch die Spezifität solcher Tests kann demnach beeinträchtigt werden. Das bedeutet, dass Infizierte fälschlicherweise ein negatives Ergebnis erhalten können – und Gesunde umgekehrt ein positives. Drexler erläuterte, dass etwa Kondensation ein Grund für die Verfälschung sein kann.

    «Die Ergebnisse unserer Studie bedeuten nicht, dass man gar keine Schnelltests benutzen sollte», sagte Drexler. «Die Menschen sollten sich aber bewusst sein, dass es sich lediglich um eine Massnahme zum Verringern des Risikos handelt. Ein negatives Ergebnis ist kein Freifahrtschein.» Durch falschen Umgang mit Tests dürften die mühsam errungenen Lockerungen nun nicht aufs Spiel gesetzt werden.

    Das Ergebnis eines Coronavirus Antigen-Selbsttests kann trügerisch sein, wenn die Angaben des Beipackzettels ins Sachen Lagerung und Temperatur nicht korrekt beachtet wurden. (Symbolbild)
    Das Ergebnis eines Coronavirus Antigen-Selbsttests kann trügerisch sein, wenn die Angaben des Beipackzettels ins Sachen Lagerung und Temperatur nicht korrekt beachtet wurden. (Symbolbild)
    Bild: Keystone
  • 12.55 Uhr 

    Bern lässt 16-Jährige ab 11. Juni zur Impfung zu 

    Im Kanton Bern werden seit Montag 60'000 weitere Erstimpfungen gegen Covid-19 angeboten – davon werden 30'000 zur Buchung in den Impfzentren aufgeschaltet. In den Arztpraxen sind weitere 20'000 Ersttermine buchbar und in den Apotheken nochmals 5000, wie der Kanton Bern mitteilte. Zusätzliche rund 4500 Dosen werden in Spitälern oder durch mobile Teams wie zum Beispiel dem Impftruck verwendet.

    Für die Zweitimpfungen werden 60'000 Dosen zurückgestellt. Eine nächste Grosslieferung von Moderna-Impfstoff wird für den 12. Juni erwartet. Ab dem 11. Juni können sich neu auch 16- und 17-Jährige (Gruppe R) impfen lassen. Registrieren können sie sich bereits jetzt, damit die Terminvergabe geplant werden kann. Diese Altersgruppe erhält den Impfstoff Pfizer/Biontech, weshalb in den Impfzentren BernExpo, Biel, Langenthal, Thun und Tavannes spezielle Abläufe vorbereitet werden.

  • 11.58 Uhr 

    Masken führen zu mehr Tabakverkauf an Jugendliche

    Im Kanton Zürich hat der verbotene Verkauf von Tabakprodukten an unter 16-Jährige seit Anfang Jahr massiv zugenommen: Er stieg von 17 Prozent im Jahr 2020 auf 57 Prozent im Jahr 2021. Als Grund vermuten Fachleute die Maskenpflicht.

    Diese mache es schwieriger, das Alter der Kundinnen und Kunden einzuschätzen, teilte die Zürcher Fachstelle zur Prävention des Suchtmittelmissbrauchs (ZFPS) am Montag mit. Sie empfehle darum, die Kundschaft beim Tabakkauf immer nach einem Ausweis zu fragen.

    Zur Erhebung der Daten hat das Blaue Kreuz im Auftrag des Kantons Testkäufe durch Jugendliche durchführen lassen. Die Jugendliche versuchten dabei niemals, älter zu erscheinen, als sie wirklich waren, wie es in der Mitteilung heisst.

    Bei Fragen nach ihrem Alter gaben sie zudem immer wahrheitsgetreu Auskunft. Die Testkäufe fanden von Januar bis April 2021 statt. Läge die hohe Tabakverkaufsquote tatsächlich an den Masken, sollte sie sich wieder deutlich verbessern, wenn die Maskenpflicht fällt, wie es in der Mitteilung weiter heisst.

    Eine Kioskverkäuferin in Zürich nimmt eine Packung Zigaretten aus dem Regal. (Symbolbild) 
    Eine Kioskverkäuferin in Zürich nimmt eine Packung Zigaretten aus dem Regal. (Symbolbild) 
    Bild: Keystone
  • 11.05 Uhr 

    Experte sieht Grossbritannien am Beginn von dritter Welle

    Ein britischer Experte sieht Grossbritannien angesichts der Verbreitung der indischen Variante des Corona-Virus am Beginn einer dritten Welle. «Es hat ein exponentielles Wachstum bei der Zahl der neuen Fälle gegeben und mindestens drei Viertel sind die neue Variante», sagte der Mikrobiologe Ravi Gupta am Montag im BBC-Interview. Die zunächst in Indien entdeckte Variante B.1.617.2 breitet sich im Land zunehmend aus und könnte trotz der weit fortgeschrittenen britischen Impfkampagne die Aufhebung der noch geltenden Corona-Beschränkungen gefährden.

    Die Variante gilt ersten Erkenntnissen zufolge als deutlich ansteckender als bisherige Formen. Zwar seien die Fallzahlen derzeit noch relativ niedrig, erklärte Gupta, der in einem Gremium für neue aufkommende Virus-Bedrohungen die Regierung berät. Trotzdem sehe er Anzeichen einer beginnenden Welle. Am Sonntag zählte Grossbritannien gut 3200 neue Corona-Fälle, die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 27.

    «Es wird wahrscheinlich länger dauern als bei vorherigen Wellen, bis sie sich abzeichnet, weil wir ein hohes Level an Impfungen in der Bevölkerung haben», so Gupta. «Daher könnte es für einige Zeit ein falsches Sicherheitsgefühl geben, das ist unsere Sorge.» Bislang sind knapp drei Viertel der Erwachsenen in Grossbritannien erstgeimpft, knapp die Hälfte hat beide Impfdosen erhalten.

  • 10.16 Uhr 

    Koch appelliert an Beizen-Besucher 

    Daniel Koch, Ex-Leiter der Abteilung «Übertragbare Krankheiten» beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), hat gegenüber den CH Media an die Besucher von Cafés und Restaurants appelliert, sich zuvor einem Schnelltest zu unterziehen. Das sei auch bei privaten Treffen angebracht, so der Experte.

    Obwohl Koch ein weiteres Sinken der Fallzahlen erwartet, hält er Masken nach wie vor für sinnvoll, denn man habe gelernt, «damit umzugehen». Zuversichtlich zeigt er sich im Interview, dass die Fallzahlen weiter sinken: «Die täglichen Ansteckungen nehmen ab und weil die Zahlen die Lage verzögert abbilden, stehen wir nun schon besser da, als diese Werte anzeigen.»

    Koch, der die UEFA in Zuschauerfragen berät, meinte hinsichtlich der bald stattfindenden Fussballeuropameisterschaft, es sei möglich, die Spiele vor Zuschauern stattfinden zu lassen. Das hätten Versuchsmatches bereits gezeigt. Allerdings sei der Aufwand «beträchtlich». Am sichersten sei es, «wenn kein Zuschauer das Virus mit ins Stadion» bringe. Das wiederum könne man «durch tiefe Fallzahlen und Testen» erreichen. «Zudem muss Abstand gehalten werden.»

    Daniel Koch appelliert an Beizen-Besucher, sich zuvor testen zu lassen. (Archiv)
    Daniel Koch appelliert an Beizen-Besucher, sich zuvor testen zu lassen. (Archiv)
    Bild: Keystone
  • 9.32 Uhr 

    Trotz Restaurant-Lockerung sitzen die meisten draussen

    Die Innenbereiche der Cafés und Restaurants sind zwar wieder bereit für Gäste. Diese sitzen aber trotzdem lieber draussen in der Sonne, wie ein Augenschein in der Winterthurer Innenstadt zeigte. Erst gegen Abend oder wenn das Wetter schlechter wird, dürfte sich das wohl ändern.

    Seit Montag sind in Innenräumen wieder vier Personen pro Tisch erlaubt, wobei ein Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen den Tischen vorgeschrieben ist. Die Maske muss beim Herumlaufen im Lokal getragen werden, nicht aber am Tisch. Draussen sind sechs Personen pro Tisch erlaubt. Die Registrierungspflicht gilt weiterhin.

    Noch zieht es die meisten Leute ins Freie. (Symbolbild)
    Noch zieht es die meisten Leute ins Freie. (Symbolbild)
    Bild: Keystone
  • 8.42 Uhr 

    Weiterer Corona-Fall in Pflegeheim in Melbourne

    Ein Corona-Ausbruch in der australischen Stadt Melbourne hat ein weiteres Pflegeheim erreicht. Ein Mitarbeiter und ein 90 Jahre alter Bewohner der Einrichtung seien positiv auf das Virus getestet worden, erklärten die Gesundheitsbehörden am Montag. Insgesamt wurden elf neue Fälle in der Stadt gemeldet.

    Der erste infizierte Mitarbeiter des Pflegeheims wurde am Sonntag entdeckt. Der zweite Mitarbeiter arbeitete in der vergangenen Woche auch in einer anderen Einrichtung, die inzwischen für Besucher geschlossen wurde. Er war nicht geimpft. Gesundheitsminister Martin Foley erklärte, die Ausbreitung in die Pflegeheime bereite der Regierung des Staates Victoria grosse Sorgen. In dem Staat, der am Freitag erneut in einen siebentägigen Lockdown ging, wurden bisher 820 Todesfälle durch das Coronavirus registriert, die meisten davon in Pflegeeinrichtungen.

  • 7.56 Uhr 

    Ausbruch im chinesischen Guangzhou

    Mit 20 neuen lokalen Infektionen an einem Tag hat China die grösste Zahl neuer Corona-Fälle seit Monaten verzeichnet. Wie die Nationale Gesundheitsbehörde am Montag mitteilte, wurden sämtliche Fälle in der südchinesischen Provinz Guangdong registriert, wo allein in der Provinzhauptstadt Guangzhou (Kanton) 18 neue Infektionen gemeldet wurden.

    Nachdem dort bereits in den vergangenen Tagen Fälle aufgetreten waren, wiesen die Behörden Bewohner einiger Strassenzüge im Bezirk Liwan an, zu Hause zu bleiben. Zudem wurden Massentests durchgeführt. Menschen, die die Stadt per Flugzeug, Bus oder Bahn verlassen wollen, müssen einen negativen Covid-19-Test nachweisen.

    China hat die Pandemie bereits seit dem vergangenen Jahr weitestgehend im Griff. Zwar kam es noch gelegentlich zu lokalen Ausbrüchen wie nun in Guangzhou, jedoch wurden diese schnell mit wieder unter Kontrolle gebracht. Zuletzt hatten Staatsmedien berichtet, im Kampf gegen das Coronavirus seien 600 Millionen Impfdosen verabreicht worden seien. Demnach wurden zuletzt innerhalb von nur fünf Tagen 100 Millionen Menschen geimpft.

    Am 29. Mai 2021 werden im chinesischen Guangzhou Corona-Tests durchgeführt. 
    Am 29. Mai 2021 werden im chinesischen Guangzhou Corona-Tests durchgeführt. 
    Bild: Keystone
  • 7.23 Uhr

    7-Tage-Inzidenz in Deutschland sinkt weiter

    Die 7-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen in Deutschland ist weiter auf 35,1 Fälle pro 100'000 Einwohner gesunken. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter meldete, wurden 1978 Neuinfektionen und 36 Todesfälle in Verbindung mit dem Virus innerhalb eines Tages registriert. Am vergangenen Montag waren noch 2682 Neuinfektionen gezählt worden.

    Die 7-Tage-Inzidenz geht derzeit stetig zurück. Sie ist ein wesentlicher Massstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen. Sie gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Einwohnern innerhalb einer Woche an. Die Gesamtzahl der seit Beginn der Pandemie registrierten Corona-Infektionen in Deutschland liegt jetzt bei 3'681'126. Die Zahl der Todesopfer liegt bei 88'442. Die Zahl der Genesenen gibt das RKI mit 3'486'700 an.

  • 6.30 Uhr

    Epidemiologe hält Selbsttests für ausreichend

    Der Epidemiologe Marcel Tanner ist zuversichtlich, dass sich die ab heute geltenden Lockerungen der Corona-Massnahmen dank der Impfkampagne und regelmässiger Selbsttests nicht negativ auf das Infektionsgeschehen auswirken werden. Selbsttests halte er für ausreichend, um Arbeitnehmenden die Rückkehr in Büros zu ermöglichen, sagte Tanner in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger». «Wir sollten ihnen hier etwas Vertrauen entgegenbringen», sagt Tanner. Der Bundesrat dagegen verpflichtet die Unternehmen jedoch zu betrieblichen Testprogrammen.

    Auch künftig müsse man mit der Möglichkeit rechnen, sich bei einem Anlass mit Corona anzustecken, sagte der Epidemiologe weiter. Diese Gefahr werde mit zunehmender Herdenimmunität kleiner, aber sie verschwinde nicht: «Corona lässt sich nicht mehr ausrotten.»

  • 5.30 Uhr

    Berset: Mit Immunität von Jugendlichen aus der Krise

    Alain Berset befürwortet die Impfung von Jugendlichen gegen das Coronavirus. Der Gesundheitsminister stellte gegenüber dem Westschweizer Fernsehen RTS am Sonntag fest, dass diese Impfstoffe bei Jugendlichen sehr gut wirkten. Eine gewisse Immunität sei notwendig, um aus der gesundheitlichen Krisensituation herauszukommen, erklärte Berset in der RTS-Tagesschau. In diesem Sinne sei die Zulassung der Impfung von Jugendlichen der nächste Schritt, nachdem inzwischen in mehreren Kantonen die Senkung des Impfalters auf 16 Jahre beschlossen worden sei.

    Damit Jugendliche in der Schweiz geimpft werden könnten, brauche es noch den Entscheid von Swissmedic und die Empfehlung der Eidgenössischen Impfkommission, so Berset weiter.

    Bundesrat Alain Berset. (Archivbild)
    Bundesrat Alain Berset. (Archivbild)
    Bild: Keystone/Urs Flüeler
  • 5.20 Uhr

    Diese neuen Lockerungen gibt es ab heute

    Heute geht die Schweiz in die zweite Phase im Drei-Phasen-Modell über. Der Bundesrat hatte am vergangenen Mittwoch zahlreiche Lockerungen beschlossen, die nun in Kraft treten. Hier findest Du die wichtigsten Änderungen im Überblick.

  • 5.15 Uhr

    Pandemie Thema in Sommersession beider Räte

    In Bern beginnt heute die Sommersession der eidgenössischen Räte. Die Session dauert bis zum 18. Juni. Neben der allgegenwärtigen Corona-Politik bilden insbesondere die AHV-Reform, das Tabakproduktegesetz sowie verschiedene Volksinitiativen die Schwerpunkte. Im National- und im Ständerat werden vor der Sommerpause die Wogen noch einmal hochgehen. Neben gewichtigen Gesetzesprojekten wird das Parlament gleich über fünf Volksinitiativen debattieren. Ferner steht die Pandemie erneut zu Debatte. Beide Räte werden über die Aufhebung der «besonderen Lage» diskutieren, wie dies die SVP fordert. Sie hat eine ausserordentliche Session zum Thema verlangt.

  • 5.03 Uhr

    Globale Autoindustrie schon über dem Vorkrisenniveau

    Die weltweite Autoindustrie hat im ersten Quartal einer Studie zufolge schon wieder mehr umgesetzt und operativ auch mehr Geld verdient als vor der Pandemie. Der Gewinn der grössten Autohersteller vor dem Abzug von Zinsen und Steuern stieg der Branchenerhebung des Beratungsunternehmens EY zufolge im Zehn-Jahres-Vergleich sogar auf den höchsten überhaupt in einem Startquartal gemessenen Wert. Die Studie liegt der Deutschen Presse-Agentur heute vor.

    Massstab für die vierteljährlichen EY-Berechnungen sind die Finanzkennzahlen der 16 grössten Autohersteller. Setzt man konstante Wechselkurse voraus, setzten die Branchenriesen zwischen Januar und Ende März 403 Milliarden Euro um – das sind rund 35 Milliarden mehr als im Vorjahr und nur rund 5,8 Milliarden weniger als im Rekordjahr 2018. Noch deutlicher stieg der operative Gewinn: Lässt man Renault und den Stellantis-Konzern mit Marken wie Citroën, Opel und Peugeot wegen fehlender Angaben hier aussen vor, kommt man auf einen Wert von 29,4 Milliarden Euro. Der operative Branchengewinn lag damit um fast ein Drittel höher als im bisher massgebenden Startquartal 2017.

    EY-Autoexperte Peter Fuss führt die Rekorde auch darauf zurück, dass viele Autokonzerne schon vor der Pandemie Sparprogramme aufgelegt hatten, die angesichts der Pandemie nochmals teils stark verschärft wurden. «Die Ergebnisse des ersten Quartals zeigen, dass einige Unternehmen tatsächlich bei der Anpassung der Fixkosten Fortschritte erzielt haben.» Bemerkenswert sei aber auch, dass sich das Hochfahren neuer Antriebstechnologien wie der Elektromobilität und ein deutliches Absatzplus bei Elektroautos und Plug-in-Hybriden nicht spürbar negativ auf die Marge ausgewirkt hätten.

    Ob die Rekordjagd anhält, hängt entscheidend auch von der weiteren Entwicklung der noch immer ungelösten Chip-Krise ab, die bei zahlreichen Autoherstellern immer wieder für Produktionsstopps sorgt.

  • 4.17 Uhr

    Chinas Industrie wächst im Mai etwas langsamer

    Das Wachstum in der chinesischen Industrie hat sich im Mai leicht abgeschwächt. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) ging im Vergleich zum Vormonat von 51,1 auf 51 Punkte zurück, wie das Pekinger Statistikamt heute mitteilte. Bei Werten über 50 Punkten wird von einer Expansion der Industriebetriebe ausgegangen, darunter von einem Rückgang. Beobachter sahen in den zuletzt stark gestiegen Rohstoffpreisen einen Grund für das gedämpfte Wachstum. Besser war die Stimmung im Mai bei Betrieben im Dienstleistungssektor: Der PMI für die nicht produzierenden Betriebe legte um 0,3 auf 55,2 Punkte zu.

    Chinas Wirtschaft war im ersten Quartal 2021 um einen Rekordwert von 18,3 Prozent gewachsen. Die Volksrepublik konnte sich schneller als die meisten anderen Länder von den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie erholen.

  • 0 Uhr

    Südafrika kehrt zurück zu strikteren Corona-Regeln

    In Südafrika werden die Corona-Beschränkungen wieder leicht verschärft. In der vergangenen Woche habe es 31 Prozent mehr Neuinfektionen gegeben als in der vorigen Woche und 66 Prozent mehr als zwei Wochen zuvor, sagte Präsident Cyril Ramaphosa am Sonntag. «Wir wissen noch nicht, wie hart diese Welle werden wird, oder wie lange sie dauern wird.»

    Als Reaktion auf die erhöhten Fallzahlen kündigte Ramaphosa an, dass ab Montag statt der niedrigsten Warnstufe eine angepasste Stufe zwei gelten solle. Das bedeute unter anderem, dass das nächtliche Ausgehverbot um eine Stunde verlängert und von 23 Uhr bis 4 Uhr dauern werde. In Innenräumen dürften nur noch maximal 100 Leute zusammenkommen, im Freien 250. Er warnte davor, dass der Anstieg besonders bedenklich sei, nun da in Südafrika der Winter beginne und sich viele eher in Innenräumen treffen würden. «Wir haben in anderen Ländern die tragischen Konsequenzen gesehen, wenn man zulässt, dass sich das Virus ungebremst ausbreitet», sagte Ramaphosa. «Wir können nicht unachtsam werden.»

    In Südafrika wurden mehr als 1,6 Millionen Corona-Infektionen bestätigt, fast ein Drittel aller gemeldeten Fälle in Afrika, bei einer vermutlich sehr hohen Dunkelziffer. Bei den Todesfällen – 56'000 – waren es sogar 40 Prozent. Nur 1,5 Prozent der 60 Millionen Einwohner sind zumindest einmal geimpft.