Corona-Übersicht 8782 Neuinfektionen innert drei Tagen — Moderna will Impfstoff-Zulassung auch in der Schweiz

Agenturen/red

30.11.2020

Das BAG meldet 8782 Neuinfektionen innerhalb von 72 Stunden. Unterdessen macht der Impfstoff-Hersteller Moderna nicht nur in der EU Tempo, sondern auch in der Schweiz. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag 8782 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb von 72 Stunden gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 195 neue Todesfälle und 399 Spitaleinweisungen.

Vor einer Woche waren dem BAG für Freitag und das Wochenende 9751 bestätigte Fälle gemeldet worden. Im Vergleich dazu ging die Zahl der gemeldeten Infektionen damit innerhalb von einer Woche um rund zehn Prozent zurück. Die Zahl der gemeldeten Spital-Einlieferungen sank gegenüber den gemeldeten 410 vor einer Woche um rund drei Prozent.

Die Posititivitätsrate für PCR- und Antigen-Tests für die vergangenen zwei Wochen lag bei 19,25 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 642,27 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet.

Moderna will Zulassung für Impfstoff auch in der Schweiz

Moderna will nicht nur in den USA und in Europa, sondern auch in der Schweiz mit Blick auf die Zulassung des Corona-Impfstoffs zügig vorankommen. Dazu sollen bei der Schweizer Heilmittelbehörde Swissmedic «in den nächsten Tagen» weitere Daten eingereicht werden.

Das US-Biotechunternehmen kündigte am Montag an, bei der europäischen Arzneimittel-Agentur Ema für den Impfstoffkandidaten ein Antrag für eine bedingte Zulassung stellen zu wollen und parallel dazu eine Notfallzulassung bei der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA zu beantragen.

Swissmedic kenne zwar keine Notfallzulassung wie die FDA, erinnerte Dan Staner, verantwortlich bei Moderna für die Region Europa, Naher Osten und Afrika, am Montag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Doch prüfe Swissmedic die Anträge in einem rollenden Verfahren.

Nebst Moderna prüft Swissmedic seit Oktober auch noch die Zulassungsgesuche von Pfizer/Biontech und von Astrazeneca.

Dan Staner geht nach wie vor davon aus, dass der Moderna-Kandidat mRNA-1273 Anfang 2021 in der Schweiz zugelassen werden könnte. Für die Produktion spannen die Amerikaner mit dem Schweizer Pharmazulieferer Lonza zusammen. Lonza produziert in Visp im Auftrag von Moderna den Wirkstoff für alle Märkte ausser für die USA.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die WHO hat eine umfangreiche Untersuchung zum Ursprung des Coronavirus zugesichert.
  • Das BAG meldet 8782 Neuinfektionen bei 54'817 Tests innert drei Tagen. Das entspricht einer Positivitätsrate von 16 Prozent. 195 Personen starben an Covid-19, 399 wurden hospitalisiert. 
  • Wegen der Pandemie könnte es der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge in diesem Jahr Zehntausende zusätzliche Todesfälle durch Malaria geben.
  • In Kalifornien sind an einem Tag so viele Menschen wegen einer Corona-Infektion in Spitäler gebracht worden wie nie zuvor.
  • Ausländische Athleten sollen bei den wegen der Pandemie aufs nächste Jahr verschobenen Olympischen Spielen in Tokio nach einem Medienbericht mehrfachen Tests unterzogen werden.

21.49 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Montag

21.22 Uhr: WHO sichert Untersuchung zum Ursprung des Coronavirus zu

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine umfangreiche Untersuchung zum Ursprung des Coronavirus zugesichert. «Wir müssen den Ursprung des Virus kennen, weil er uns helfen kann, künftige Epidemien zu verhindern», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus bei einer Pressekonferenz. Angesichts von Kritik, die WHO würde die Leitung der Untersuchung China überlassen, forderte er ein Ende der «Politisierung» des Themas.

Will eine umfangreiche Untersuchung zum Ursprung des Coronavirus: WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus
Will eine umfangreiche Untersuchung zum Ursprung des Coronavirus: WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus
KEYSTONE/FABRICE COFFRINI (Archivbild)

Die Position der WHO zu dieser Frage sei «sehr, sehr klar», sagte Tedros. «Wir wollen den Ursprung kennen, und wir werden alles tun, um ihn herauszufinden.» Der scheidende US-Präsident Donald Trump hatte der Organisation vorgeworfen, Informationen im Zusammenhang mit der Corona-Krise zurückzuhalten. Anfang Juli hatte Trump den Austritt der USA aus der WHO eingeleitet.

Die Organisation plant seit Monaten, ein internationales Experten-Team in die chinesische Stadt Wuhan zu schicken, wo das Virus zuerst festgestellt wurde. Dort sollen die Experten zurückverfolgen, wie das Virus auf den Menschen übertragen wurde. Wann das Team nach China reisen kann, ist aber weiterhin unklar. Die Experten stehen jedoch nach WHO-Angaben mit chinesischen Kollegen in regelmässigem Kontakt.

Bislang gehen Experten davon aus, dass Fledermäuse die ursprünglichen Wirte des Virus sind. Unklar ist jedoch, über welches Tier es auf den Menschen übertragen wurde.

21.02 Uhr: Komiker Marco Rima sammelt Unterschriften gegen Impfpflicht

Die «Freiheitliche Bewegung Schweiz» mit dem Komiteemitglied Marco Rima will Unterschriften gegen eine befürchtete Impfpflicht sammeln. Dies berichten die «Aargauer Zeitung» und weitere Medien. Demnach sollen für die Initiative «Für Freiheit und körperliche Unversehrtheit (Stopp Impfpflicht)» ab Dienstag Unterschriften gesammelt werden.

Der Komiker Marco Rima bei seinem Auftritt im September in Zürich.
Der Komiker Marco Rima bei seinem Auftritt im September in Zürich.
KEYSTONE/Ennio Leanza (Archivbild)

Der Komiker Marco Rima hatte als Kritiker der Corona-Massnahmen bereits zuvor für Aufsehen gesorgt. So trat er im September bei einer Demonstration gegen die angebliche «Corona-Lüge» in Zürich auf der Bühne auf.

In dem Komitee sitzen unter anderem auch die Luzerner SVP-Nationalrätin Yvette Estermann sowie der Impfkritiker Daniel Trappitsch.



20.27 Uhr: Deutscher Innenminister richtet Warnung an Corona-Leugner

Der deutsche Innenminister Horst Seehofer hat eine Warnung an die Adresse von radikalen Gegnern der aktuellen Corona-Massnahmen gerichtet. «Die Sicherheitsbehörden haben einen genauen Blick darauf, was sich da entwickelt hat», sagte Seehofer dem Düsseldorfer «Handelsblatt». Er äusserte sich besorgt darüber, dass Rechtsextremisten und sogennante Reichsbürger gemeinsam mit Impfgegnern und Corona-Kritikern demonstrierten.

In den vergangenen Tagen waren wiederholt Forderungen laut geworden, der Verfassungsschutz müsse sich intensiver mit der sogenannten «Querdenker»-Bewegung befassen, die sich gegen die staatlichen Massnahmen zum Schutz vor der Corona-Pandemie wendet. Seehofer sagte dazu, die Verbreitung von Desinformation und Verschwörungstheorien in der Pandemie leiste «radikalen Kräften Vorschub und ist geeignet, die demokratische Willensbildung zu manipulieren».

Der deutsche Innenminister Horst Seehofer hat eine Warnung an Corona-Leugner gerichtet.
Der deutsche Innenminister Horst Seehofer hat eine Warnung an Corona-Leugner gerichtet.
Bernd von Jutrczenka/dpa Pool/dpa (Archivbild)

19.58 Uhr: Lichterkette als stiller Protest gegen «Kulturverhinderung» in Bern

Unter dem Titel «Schweigen für die Kultur» haben in Bern zahlreiche Menschen mit einer Lichterkette gegen die «nicht nachvollziehbaren» Ungleichbehandlungen bei den Corona-Massnahmen protestiert.

Zur Aktion aufgerufen hatten rund 50 Berner Kulturorganisationen. Die Teilnehmenden stellten sich mit Kerzen und Fackeln ans Ufer der Aare und bildeten so eine Lichterkette vom Altenbergsteg über den Bärenpark bis zum Schwellenmätteli.

Mit dem stillen Protest wehrten sich die Demonstrierenden gemäss Mitteilung dagegen, dass die Kultur «trotz nachweislich erfolgreichen» Schutzkonzepten zum Schweigen gebracht worden sei, während für Wirtschaftsbetriebe offensichtlich andere Massstäbe gälten.

Die Kulturveranstalter fordern vom Bund und vom Kanton Bern ein «deutliches Bekenntnis zur Systemrelevanz von Kultur» sowie die schnelle und transparente Umsetzung von Unterstützungsmassnahmen. Im Kanton Bern müssen Museen, Kinos und Konzertlokale noch bis mindestens 14. Dezember ganz geschlossen bleiben.

Die Teilnehmenden an der bewilligten Kundgebung trugen Masken und hielten Abstand. Organisiert wurde das «Kulturschweigen» unter anderem von Konzert Theater Bern, der Dampfzentrale, dem Yehudi Menuhin Forum, der Hochschule der Künste und Festivalveranstaltern.

Die Lichterkette von Berner Kulturorganisationen am Ufer der Aare in der Stadt Bern.
Die Lichterkette von Berner Kulturorganisationen am Ufer der Aare in der Stadt Bern.
KEYSTONE/ANTHONY ANEX

19.39 Uhr: US-Notenbank verlängert Corona-Kreditprogramme für Unternehmen

Nach anfänglichem Widerstand der US-Regierung verlängert die Notenbank Fed mehrere in der Coronakrise aufgelegte Kreditprogramme bis Ende März. Die Notenbank erklärte, Finanzminister Steve Mnuchin habe der Verlängerung der Programme zugestimmt. Die Kredite seien «entscheidend» für die kurzfristige Liquidität der Märkte und stellten die Versorgung der US-Wirtschaft mit Geld sicher.

Verlängert wurden Programme zum Aufkauf von Unternehmensanleihen, wodurch die Firmen neue Finanzmittel erhalten. Nicht verlängert wurde dagegen ein ein Hilfsprogramm für die von der Corona-Krise schwer getroffenen kleinen und mittleren Unternehmen.

Vergangene Woche hatte das Finanzministerium noch ein Auslaufen eines Teils der Programme wie vorgesehen zum 31. Dezember angemahnt. Die Fed sollte nach den Vorstellungen der Regierung von Präsident Donald Trump die bislang ungenutzten Gelder in Höhe von rund 455 Milliarden Dollar zurückgeben. Gegen die Entscheidung der US-Regierung hatte es scharfe Kritik unter anderem von Wirtschaftsforschern gegeben.

19.07 Uhr: Regierung Lettlands stimmt Bürger auf weitere Beschränkungen ein

Angesichts steigender Infektionszahlen hat die Staatsspitze Lettlands die Bevölkerung auf weitere Corona-Beschränkungen eingestimmt. Die Regierung beabsichtige, den Anfang November verhängten Notstand bis zum 11. Januar zu verlängern, sagte Ministerpräsident Krisjanis Karins am Montag nach einem Treffen mit Staatspräsident Egils Levits und Parlamentspräsidentin Inara Murniece. Damit soll die unkontrollierte Ausbreitung des Coronavirus in dem baltischen EU-Land eingedämmt werden.

«Das Grundprinzip, das wir anstreben, ist: zwei Personen, zwei Meter. Keine Besuche, keine längeren Aufenthalte», sagte Karins. Dazu sollen weiter auch die geltende Maskenpflicht in Innenräumen ausgeweitet, die Weihnachtsferien für Schüler verlängert und «aktive Grenzkontrollen» eingeführt werden. Die Massnahmen sollen nach Angaben von Karins bei der Regierungssitzung am Dienstag beschlossen werden. Levits und Murniece äusserten ihre Unterstützung für das Vorhaben.

Lettland mit seinen knapp 1,9 Millionen Einwohnern verzeichnete im Herbst einen rasanten Anstieg der Infektionsrate. Die Regierung in Riga hat deshalb zum zweiten Mal einen rund einmonatigen Notstand bis zum 6. Dezember aufgerufen. Wie bereits im Frühjahr sind dadurch das öffentliche Leben und die wirtschaftlichen Aktivitäten eingeschränkt.

Karins hatte bereits am Sonntagabend in einer TV-Ansprache darauf verwiesen, dass die Zahl der Neuinfektionen binnen 14 Tagen pro 100'000 Einwohner in Lettland inzwischen höher als in Deutschland sei. «Deutschlands Gesundheitssystem ist finanziell gut ausgestattet und in der Lage, mit dem Ausbruch umzugehen. Unser Gesundheitssystem befindet sich am Rande des Überlebens», sagte Karins. In Lettland wurden seit dem Frühjahr gut 17'000 Corona-Fälle erfasst.

18.52 Uhr: Ärzte warnen vor «Tsunami» in der Türkei — Ausgangssperren verschärft

Angesichts stark steigender Fallzahlen verschärft die Türkei ihre Corona-Restriktionen deutlich. Ausgangssperren würden ab Freitag das gesamte Wochenende gelten, kündigte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nach einer Kabinettssitzung in Ankara an. Das Verbot beginnt demnach freitags um 21:00 Uhr und endet montags um 5:00 Uhr. Supermärkte seien aber zu bestimmten Zeiten geöffnet. Unter der Woche werde täglich eine abendliche Ausgangssperre von 21:00 Uhr abends bis 5:00 Uhr morgens gelten. Bislang galten nur abendliche Ausgangssperren am Wochenende.

Ältere Menschen ab 65 Jahren und Jüngere unter 20 Jahren dürften keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr benutzen. Es würden zudem keine Neujahrsfeiern abgehalten, sagte Erdogan. An Beerdigungen dürften nur bis zu 30 Personen teilnehmen. Die Zahl der Neuinfektionen war in der Türkei zuletzt, wie in vielen anderen Ländern, stark gestiegen.

Zurzeit liegt die tägliche Zahl an Neuinfizierten in dem 83-Millionen-Land bei rund 30'000 Fällen. Nach offiziellen Angaben starben am Sonntag zudem 185 Menschen an oder mit Covid-19. Die Türkische Ärztevereinigung (TTB) zweifelt die Zahlen der Regierung an und geht von täglich mindestens 50'000 neuen Fällen aus.

Die Vereinigung warnte am Montag erneut, dass staatliche Krankenhäuser voll belegt seien. Die Angabe der Regierung, dass nur rund 70 Prozent der Intensivbetten belegt seien, widerspreche den Erhebungen der TTB, heisst es in einer Erklärung. «Patienten warten manchmal tagelang auf ein Bett auf einer Intensivstation.» In manchen Provinzen würden Patienten auf den Korridoren oder Kantinen behandelt, es sei aber nicht ausreichend Personal und Ausstattung vorhanden, um sie zu versorgen. Das Land erlebe zurzeit einen «Tsunami», vor dem die TTB seit Monaten gewarnt habe.

Die Regierung müsse mehr Plätze in privaten und Stiftungskrankenhäusern für Covid-Patienten zur Verfügung zu stellen, forderte die TTB. Zwar seien private Kliniken zu Pandemiekrankenhäusern erklärt worden. Diese gingen aber selektiv vor und seien mit hohen Kosten für den Patienten verbunden.

Die türkische Regierung hatte vergangene Woche erstmals seit Monaten die vollständigen Fallzahlen der positiv auf das Coronavirus getesteten Personen im Land bekanntgegeben. Zuvor war seit Ende Juli nur die Zahl der Infizierten mit Symptomen veröffentlicht worden.

18.34 Uhr: WHO: Familienfeiern zu Weihnachten gegen Risiko abwägen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat angesichts der jüngsten Erfolge im Kampf gegen die Corona-Pandemie zur Vorsicht gemahnt. Zwar sei vergangene Woche erstmals seit September die Zahl der Neuinfektionen vor allem dank der jüngsten Massnahmen in Europa zurückgegangen, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus  in Genf. «Das ist eine willkommene Nachricht». Aber der Erfolg könne auch leicht wieder verschenkt werden, sagte der WHO-Chef. Er rief dazu auf, sich sehr genau zu überlegen, wie und ob man Weihnachten im Familienkreis feiern wolle. «Das Zusammensein mit Freunden und der Familie ist es nicht wert, sie oder sich selbst einem Risiko auszusetzen», meinte Tedros.

Zur umstrittenen Frage, ob Skiurlaube sicher oder gefährlich seien, äusserte sich die WHO eher ausweichend. Es gehe nicht um die eigentliche Aktivität, es gehe darum, ob zum Beispiel beim Transport jegliche Menschenansammlungen vermieden werden könnten, hiess es. Die Risiken müssten beherrscht werden können. In diesen Wochen sei eine der wichtigsten Fragen: Sollte ich wirklich reisen?, sagte Tedros. «Für viele Menschen ist das eine Jahreszeit, um zu Hause und dort sicher zu bleiben.»



18.13 Uhr: Wegen Pandemie nicht genug Bambus: Kanadischer Zoo gibt Pandas zurück

Weil wegen der Coronavirus-Pandemie nicht ausreichend Bambus als Futter herangeschafft werden konnte, hat ein kanadischer Zoo zwei Pandabären früher als geplant nach China zurückgegeben. «Er Shun» und «Da Mao» seinen mit einem Frachtflieger der Lufthansa über Frankfurt/Main ins chinesische Chengdu gebracht worden, teilte der Zoo in der zentralkanadischen Stadt Calgary am Montag mit. Dort seien sie nun in einem Zoo untergebracht.

Die Pandas waren 2013 nach Kanada gekommen und hatten zunächst fünf Jahre in einem Zoo in Toronto verbracht. Bis 2023 hätten sie laut Vereinbarung zwischen Kanada und China in Calgary bleiben sollen.

Wegen der Pandemie sei es in den vergangenen Monaten aber logistisch sehr schwierig gewesen, ausreichend Bambus für die beiden Tiere zu besorgen, teilte der Zoo mit. Der anstehende Winter könne dies möglicherweise noch schwieriger machen. Deswegen sei die «unglaublich schwere Entscheidung» getroffen worden, die Tiere früher als geplant nach China zurückzuschicken. Ausgewachsene Pandabären ernähren sich fast ausschliesslich von Bambus — bis zu 40 Kilogramm pro Tag.

18.00 Uhr: Sängerin Rita Ora entschuldigt sich für Corona-Party im Teil-Lockdown

Popsängerin Rita Ora hat sich für ihre trotz des in England geltenden Teil-Lockdowns gefeierte Geburtstagsparty entschuldigt. «Ich hatte ein kleines Fest mit einigen Freunden, um meinen 30. Geburtstag zu feiern», schrieb die Sängerin («Let You Love Me», «Your Song») in einer Instagram-Story. Scotland Yard bestätigte, am Samstagabend zu einer Adresse im Londoner Stadteil Notting Hill gerufen worden zu sein, wo gegen die geltenden Corona-Regeln verstossen worden sei.

Ora schrieb, sie habe angenommen, die Feier sei «ok», da das Land sich dem Ende des Teil-Lockdowns nähere. «Das war ein ernsthafter und unentschuldbarer Trugschluss», so die 30-Jährige weiter. Sie schäme sich sehr, weil sie eigentlich aus erster Hand wisse, wie hart Menschen arbeiteten, um die Pandemie zu bekämpfen.

Ein britischer Regierungssprecher wies darauf hin, Corona-Beschränkungen gälten für alle — auch für Prominente. Am Mittwoch wird der Teil-Lockdown in England wieder durch ein regionales Stufensystem ersetzt. Strenge Kontaktbeschränkungen gelten jedoch in den meisten Teilen des Landes auch weiterhin.

17.36 Uhr: Moderna will Zulassung für Impfstoff auch in der Schweiz

Moderna will nicht nur in den USA und in Europa, sondern auch in der Schweiz mit Blick auf die Zulassung des Corona-Impfstoffs zügig vorankommen. Dazu sollen bei der Schweizer Heilmittelbehörde Swissmedic «in den nächsten Tagen» weitere Daten eingereicht werden.

Das US-Biotechunternehmen kündigte am Montag an, bei der europäischen Arzneimittel-Agentur Ema für den Impfstoffkandidaten ein Antrag für eine bedingte Zulassung stellen zu wollen und parallel dazu eine Notfallzulassung bei der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA zu beantragen.

In dieser Anlage in Visp VS will Moderna den Corona-Impfstoff herstellen.
In dieser Anlage in Visp VS will Moderna den Corona-Impfstoff herstellen.
Bild: Keystone

Swissmedic kenne zwar keine Notfallzulassung wie die FDA, erinnerte Dan Staner, verantwortlich bei Moderna für die Region Europa, Naher Osten und Afrika, am Montag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Doch prüfe Swissmedic die Anträge in einem rollenden Verfahren.

Nebst Moderna prüft Swissmedic seit Oktober auch noch die Zulassungsgesuche von Pfizer/Biontech und von Astrazeneca. Dan Staner geht nach wie vor davon aus, dass der Moderna-Kandidat mRNA-1273 Anfang 2021 in der Schweiz zugelassen werden könnte. Für die Produktion spannen die Amerikaner mit dem Schweizer Pharmazulieferer Lonza zusammen. Lonza produziert in Visp im Auftrag von Moderna den Wirkstoff für alle Märkte ausser für die USA.

17.20 Uhr: Gute Luft im Bundeshaus

Der Zürcher Grünliberale Martin Bäumle hat die Luft im Bundeshaus getestet und für gut befunden. «Ich habe mein CO2-Messgerät immer dabei», sagte Bäumle dem «Tages-Anzeiger». «Meine Messungen zeigen: Im Bundeshaus ist die Luft gut.»

Die Messung des CO2-Wertes sei ein guter Vergleichswert, um die Aerosol-Belastung festzustellen, so Bäumle. Aufgrund der gemessenen Daten könne man abschätzen, wie hoch eine mögliche Konzentration von Coronaviren in der Luft sei. 

«Wenn die Luftqualität zu schlecht wäre, würde ich nicht an die Session gehen», erklärte der Politiker. Dennoch gebe es Verbesserungspotenzial. So sei in einem Sitzungszimmer des Bundeshauses die Luft zu trocken: «Das ist problematisch, weil das Virus auf trockenen Schleimhäuten einfacher andocken kann», meint Bäumle.

Martin Bäumle hat die Luft im Bundeshaus gemessen – und für gut befunden.
Martin Bäumle hat die Luft im Bundeshaus gemessen – und für gut befunden.
Bild: Keystone

16.41 Uhr: Absichtliche Infektionen in Schweden?

Die schwedische Polizei geht Gerüchten über absichtliche Coronavirus-Ansteckungen von Gymnasialschülern in der Stadt Östersund nach. Der Polizist Niklas Stjernlöf sagte dem Sender SVT am Montag, es gebe derzeit keine Verdächtigen. Angeblich wollten sich Schüler mit dem Virus infizieren, um es an andere weiterzugeben, damit sie immun würden und Partys schmeissen könnten.

Eine Gesundheitsbeauftragte des Jämtlands-Gymnasiums in Östersund, Monica Sandström, sagte SVT, die Schulvertretung sei bereit, die Polizei bei deren Untersuchung zu unterstützen. Einige Schüler hätten mutmasslich die Nase voll davon gehabt, dass sie Abstand halten müssten und hätten geplant, «Antikörper zu bekommen», damit sie «bis zum Sommer Party machen» könnten. Es werde vermutet, dass es sich um einen Witz handele.

16.19 Uhr: Britischer Weihnachtsmann muss keine Maske tragen

Der Weihnachtsmann muss in Grossbritannien keine Maske tragen. Das stellte ein Sprecher der Downing Street, des britischen Regierungssitzes, am Montag klar.

«Wir wissen, dass es für Kinder ein magisches Erlebnis ist, den Weihnachtsmann zu treffen, weshalb er Sicherheitsmassnahmen ergreifen wird, um in corona-konformer Weise auftreten zu können», sagte der Sprecher. Kinder dürfen daher in diesem Jahr in sogenannten «Santa's Grottos», also bei Auftritten von Weihnachtsmännern etwa in Kaufhäusern, nicht wie üblich auf deren Schoss sitzen. Die Abstandsregeln gelten also auch für Santa Claus.

Anders als dieser bayerische Samichlaus aus Schoggi darf der britische Weihnachtsmann ohne Maske aus dem Haus.
Anders als dieser bayerische Samichlaus aus Schoggi darf der britische Weihnachtsmann ohne Maske aus dem Haus.
Bild: Keystone

15.59 Uhr: Kanton Wallis hilft den Weinbauern

Die Walliser Winzer und Einkellerer müssen jährlich Beiträge für die Promotion der Schweizer Weine an den Branchenverband der Schweizer Reben und Weine entrichten – doch in diesem Jahr müssen sie diese nicht selbst bezahlen. Der Kanton Wallis entschied, die Rechnung ausnahmsweise zu übernehmen.

Die Höhe der Beiträge beläuft sich auf insgesamt 470'236 Franken. Der Betrag wird aus dem ordentlichen Budget der Dienststelle für Landwirtschaft entnommen, wie der Kanton am Montag mitteilte.

Mit dieser Hilfe will der Kanton den Weinbausektor zusätzlich unterstützen. Dieser sei aufgrund der Massnahmen zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie besonders von der Schliessung der Restaurants und dem Veranstaltungsverbot betroffen, heisst es in einer Mitteilung der Staatskanzlei.

15.50 Uhr: Österreichischer Skiverband will an Saisonstart festhalten

Der Österreichische Skiverband (ÖSV) fordert in einem offenen Brief von der Regierung in Wien, am Saisonstart für den Wintersport festzuhalten –gegen den Willen von Deutschland und anderen europäischen Ländern. «Mit wachsender Sorge registrieren wir eine internationale Kampagne gegen den Wintersport, die von führenden politischen Entscheidungsträgern in unseren Nachbarländern geführt wird», heisst es in dem Brief von ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel vom Montag.

Die «Dämonisierung» des Wintertourismus sei eine hilflose Ersatzhandlung und basiere nicht auf Fakten. «Ausserdem liefert sie implizit den Vorwurf mit, dass jene Länder, die das Aufsperren ihrer Wintersporteinrichtungen erwägen, verantwortungslos handeln würden», monierte der Verband.

Der ÖSV begrüsst, dass die österreichische Regierung dem Druck aus Berlin, München, Rom und Paris standhalte. «Der Wintersport ist nicht gleichzusetzen mit Party-Tourismus und ungezügeltem Après-Ski.» Es gebe zudem strenge Hygienekonzepte und Platzbeschränkungen. 

In der Schweiz hat die Wintersportsaison in höheren Lagen bereits begonnen. Doch auch hierzulande ist eine Diskussion über die Risiken des Freizeitvergnügens entbrannt. 

14.55 Uhr: Wales verschärft Massnahmen

Pubs, Bars und Restaurants in Wales dürfen ab Freitagabend (4.12.) keinen Alkohol mehr verkaufen und müssen bereits um 18 Uhr die Türen schliessen. Regierungschef Mark Drakeford kündigte am Montag in Cardiff erneut schärfere Corona-Massnahmen für seinen Landesteil an, von denen auch Kinos, Bowlingzentren und andere Freizeiteinrichtungen betroffen sind. Mitte Dezember soll überprüft werden, wie sich die Infektionslage entwickelt hat und ob Lockerungen möglich sind.

Der erneute Shutdown sei notwendig, um Leben zu retten und eine baldige Überlastung der Krankenhäuser zu vermeiden, sagte Drakeford. Ohne eine Verschärfung könnten Berechnungen zufolge weitere 1600 Menschen in Wales an Covid-19 sterben. Seit Beginn der Pandemie starben in dem zweitkleinsten Landesteil Grossbritanniens nach Zahlen der Regierungsbehörde mehr als 2500 Menschen an oder mit Covid-19. Ende Oktober war Wales in einen 17-tägigen Teil-Lockdown gegangen, um die Fallzahlen zu senken.

Ein Soldat der Royal Air Force am 26. November 2020 in einem von der Armee betriebenen Testzentrum in Merthyr Tydfil, Wales. 
Ein Soldat der Royal Air Force am 26. November 2020 in einem von der Armee betriebenen Testzentrum in Merthyr Tydfil, Wales. 
Bild: Keystone

14.17 Uhr: Ausgangssperren in Italien auch zu Silvester?

Italiens Regierung hat weitere finanzielle Hilfen für Unternehmen und Berufsgruppen beschlossen, die besonders unter den Corona-Beschränkungen leiden. Für sie würden noch einmal acht Milliarden Euro bereitgestellt, teilte die Mitte-Links-Regierung in der Nacht zum Montag mit. Vorgesehen sind etwa Steuererleichterungen für Unternehmen mit bestimmten Umsatzgrößen sowie für Restaurants, Reiseveranstalter und Hotels. Zugleich zeichnete sich am Montag ab, dass die nächtliche Ausgangssperre ab 22 Uhr für die 60 Millionen Italiener auch noch an Silvester gelten dürfte.

Um eine dritte Corona-Welle zu vermeiden, müsse die Politik auch im Dezember streng bleiben, sagte Italiens Minister für Angelegenheiten der Regionen, Francesco Boccia, dem Fernsehsender Rai News am Montag. Sollten die Beschränkungen wie bisher fortbestehen, müssten die Menschen Silvester eben bei sich zu Hause feiern, erläuterte er. In Italien gilt seit Anfang November eine nächtliche Ausgangssperre von 22.00 Uhr abends bis 5.00 Uhr morgens. Boccia will sie beibehalten.

Noch in dieser Woche wird ein neues Dekret erwartet, das eine Aktualisierung zahlreicher Corona-Maßnahmen enthält. Neben der Frage, was an Weihnachten und Silvester erlaubt sein wird, war zuletzt auch eine Öffnung von Skigebieten über die Ferien ein Streitthema. Politiker und Experten warnen seit Tagen davor, die Fehler des Sommers mit zu vielen Lockerungen und zu vielen Reisen zu wiederholen.

Nur wenige Menschen sind Mitte November vor dem Dom in Mailand unterwegs. Um eine dritte Corona-Welle zu vermeiden, will man auch im Dezember in Italien streng sein. (Archiv)
Nur wenige Menschen sind Mitte November vor dem Dom in Mailand unterwegs. Um eine dritte Corona-Welle zu vermeiden, will man auch im Dezember in Italien streng sein. (Archiv)
Bild: Keystone

13.44 Uhr: St. Galler Regierungsrätin Hartmann infiziert

Nach dem St. Galler Regierungspräsidenten Bruno Damann (CVP) hat sich auch Baudirektorin Susanne Hartmann (CVP) mit dem Coronavirus angesteckt. Es gehe ihr gut und sie habe keine Symptome, teilte der Kanton mit. Hartmann wurde am Montagmorgen positiv auf das Virus getestet. Sie befinde sich zu Hause in Isolation und werde das Tagesgeschäft digital führen, hiess es.

An der Novembersession des Kantonsrats, die am Nachmittag beginnt, wird Regierungsrat Beat Tinner (FDP) an Stelle von Hartmann die Geschäfte des Baudepartements vertreten. Die übrigen Regierungsmitglieder seien am Montag alle negativ getestet worden, schreibt der Kanton. 

Die St. Galler Baudirektorin Susanne Hartmann ist mit dem Coronavirus infiziert. Wie es hiess, gehe es ihr aber gut und sie zeige keine Symptome. (Archiv)
Die St. Galler Baudirektorin Susanne Hartmann ist mit dem Coronavirus infiziert. Wie es hiess, gehe es ihr aber gut und sie zeige keine Symptome. (Archiv)
Bild: Keystone

13 Uhr: Moderna beantragt Impfstoff-Zulassung

Der US-Pharmakonzern will noch heute Notfallzulassungen seines Coronavirus-Impfstoffs in Europa und in den USA beantragen. Neue Studiendaten hätten eine gute Wirksamkeit gezeigt, teilte das Unternehmen mit.

Zu dem RNA-Impfstoff von Moderna läuft bei der Ema bereits ein sogenanntes Rolling-Review-Verfahren, das den Zulassungsprozess beschleunigen soll. Dabei können Hersteller schon vor dem kompletten Zulassungsantrag einzelne Teile zu Qualität, Unbedenklichkeit und Wirksamkeit eines Präparats einreichen.

Auch der deutsche Hersteller Biontech hat zusammen mit dem US-Konzern Pfizer ein solches Verfahren laufen. Biontech und Pfizer haben zwar bereits in den USA eine Notfall-Zulassung beantragt, in der EU aber noch nicht. Modernas Präparat ist dem Impfstoff von Biontech/Pfizer in der Wirkweise und auch in seiner Wirksamkeit vergleichsweise ähnlich.

Bei der bedingten Zulassung («Conditional marketing authorisation») kann die Ema ein Mittel unter bestimmten Bedingungen auch auf Grundlage weniger umfassender Daten zulassen, wenn das Präparat dringend gebraucht wird.

Der Moderna-Impfstoff mRNA-1273 hat eine Wirksamkeit von 94,1 Prozent, wie das Unternehmen mitteilte. Das gehe aus der neuesten Analyse von Daten der klinischen Phase III-Studie hervor, an der 30'000 Menschen in den USA teilnehmen. Eine Hälfte der Teilnehmer bekommt dabei den Impfstoff, die andere Hälfte ein Placebo-Mittel. Für den vollen Impfschutz sind zwei Dosen in zeitlichem Abstand notwendig.

Eine Krankenschwester bereitet eine Spritze mit einem potenziellen Impfstoff der US-Biotech-Firma Moderna gegen Covid-19 vor. 
Eine Krankenschwester bereitet eine Spritze mit einem potenziellen Impfstoff der US-Biotech-Firma Moderna gegen Covid-19 vor. 
Bild: dpa

11.47 Uhr: 8782 neue Infektionen innert 72 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) für Freitag bis Sonntag 8782 neue Coronavirus-Ansteckungen bei insgesamt 54'817 Tests gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 16 Prozent. Zudem registrierte das BAG in dieser Zeit 195 neue Todesfälle und 399 Spitaleinweisungen.

Vor einer Woche waren dem BAG für Freitag und das Wochenende 9751 bestätigte Fälle gemeldet worden. Im Vergleich dazu ging die Zahl der gemeldeten Infektionen damit innerhalb von einer Woche um rund zehn Prozent zurück. Die Zahl der gemeldeten Spital-Einlieferungen sank gegenüber den gemeldeten 410 vor einer Woche um rund drei Prozent.

Die Posititivitätsrate für PCR- und Antigen-Tests für die vergangenen zwei Wochen lag bei 19,25 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 642,27 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet.

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 2'734'165 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, wie das BAG am Montag weiter mitteilte. Insgesamt gab es bisher 327'072 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus.

13'192 Personen mussten bisher wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung belief sich auf 4445. Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung befanden sich laut Angaben des BAG 32'902 Menschen in Isolation und 38'305 Menschen in Quarantäne. Zusätzlich befanden sich 296 Personen in Quarantäne, die aus einem Risikoland heimgekehrt waren.

Pflegepersonal kümmert sich um einen Covid-19 Patienten, in der Abteilung Intensivpflege im HFR Freiburg Kantonsspital am 26. November 2020 in Fribourg.
Pflegepersonal kümmert sich um einen Covid-19 Patienten, in der Abteilung Intensivpflege im HFR Freiburg Kantonsspital am 26. November 2020 in Fribourg.
Bild: Keystone

11.25 Uhr: Adventsfenster im Thurgau nur mit Schutzkonzept

Laut Verordnung der Thurgauer kantonalen Fachstelle Covid-19 zählen Adventsfenster zu den Veranstaltungen, wie es in einem Communiqué heisst.  Vereine, Gemeinden oder Privatpersonen, die Adventsfenster organisieren, seien entsprechend zur Erarbeitung eines Schutzkonzepts für den Gesamtanlass verpflichtet. Zudem brauche es für die Eröffnung jedes einzelnen Fensters mit Publikum ein individuelles Konzept. Zugelassen sind bis zu 50 Personen plus Helferinnen und Helfer.

An öffentlichen Orten müssen Masken getragen werden. Die Thurgauer Covid-19-Fachstelle empfiehlt aber eine Maskenpflicht auch für Veranstaltungen auf privatem Grund. Erfahrungsgemäss würden die Abstände bei solchen Treffen nicht konsequent eingehalten.

Werden Getränke oder Speisen vor Ort abgegeben, müssen auch die Bestimmungen für Restaurationsbetriebe befolgt werden. Getränke und Speisen dürfen nur im Sitzen konsumiert werden, die Grösse von Gästegruppen darf maximal vier Personen betragen, und die Sperrstunde (23.00 Uhr) ist einzuhalten.

Adventsfenster dürfen im Kanton Thurgau nur mit einem Corona-Schutzkonzept dem Publikum gezeigt werden (Archiv).
Adventsfenster dürfen im Kanton Thurgau nur mit einem Corona-Schutzkonzept dem Publikum gezeigt werden (Archiv).
Bild: Keystone

10.51 Uhr: Polizei ermittelt nach illegalen Partys in England

Nach grossen illegalen Partys in mehreren Städten in England hat die Polizei Ermittlungen aufgenommen. Man wolle die Organisatoren der Partys ausfindig machen, denen hohe Strafen drohten, hiess es etwa von der Polizei in Nottingham. Dort war am Wochenende in einem Studentenwohnheim eine Party mit rund 200 Menschen von der Polizei aufgelöst worden, gut 20 Gäste mussten Strafen von 200 Britischen Pfund (etwa 240 Franken) zahlen. Auch an anderen Orten in der Stadt hatten sich Menschen auf Partys versammelt.

In Birmingham wurden Polizisten mit Flaschen beworfen, als sie einen illegalen Rave mit rund 100 Teilnehmern in einem Warenlager auflösen wollten und dort Drogen, DJ-Equipment und eine Waffe beschlagnahmten. Auch dort mussten Gäste Geldstrafen zahlen.

Berittene Polizei schaut im November in London nach dem Rechten. (Archiv)
Berittene Polizei schaut im November in London nach dem Rechten. (Archiv)
Bild: Keystone

10.35 Uhr: Caritas fordert Direktzahlungen

Laut Caritas Schweiz verschärft die Corona-Krise die Armut in der Schweiz. Das Hilfswerk fordert deshalb Bund und Kantone auf, gesamtschweizerisch Direktzahlungen basierend auf dem System der Ergänzungsleistungen einzuführen.

Zudem solle die Kurzarbeitsentschädigung für Menschen in prekären Situationen auf 100 Prozent erhöht werden, forderte Caritas-Schweiz am Montag. Bereits vor der Corona-Krise seien in der Schweiz 660'000 Menschen von Armut betroffen gewesen. Nun seien die Anfragen von Menschen in Not seit Beginn der Pandemie sprunghaft angestiegen - in den Sozialberatungen der Caritas sei über die vergangenen Monate eine Verdoppelung der Beratungen festgestellt worden.

10.05 Uhr: Corona-Schnelltests neu auch in Zuger Apotheken 

Der Kanton Zug weitet sein Testangebot aus: Ab (morgen) Dienstag führen neu auch drei Apotheken in Steinhausen, Zug und Rotkreuz Antigen-Schnelltestes durch. Angesichts sinkender Testraten komme der Ausbau des Testangebots gerade zum richtigen Zeitpunkt, teilte die Zuger Gesundheitsdirektion am Montag mit. Zusammen mit dem Kantonsarzt ruft sie die Bevölkerung dazu auf, sich auch bei nur leichten Symptomen testen zu lassen.

Neu führen im Kanton Zug drei Apotheken Corona-Schnelltestes durch. (Symbolbild)
Neu führen im Kanton Zug drei Apotheken Corona-Schnelltestes durch. (Symbolbild)
Bild: Keystone

9.35 Uhr: Frauen bei Hygienemasken im Nachteil

Weil es bei Hygienemasken – im Gegenteil zu Stoffmasken – lediglich eine Einheitsgrösse gibt, werden Frauen bei der Passform benachteiligt. Wie Ernest Weingartner, Professor für Partikelmesstechnik am Institut für Sensorik und Elektronik der Fachhochschule Nordwestschweiz, gegenüber SRF erklärte, liegt das daran, dass Hygienemasken im Zertifizierungslabor an einem sogenannten Norm-Kopf getestet werden. Dieser orientiere sich an einem männlichen Kopf, weshalb über fünfzig Prozent der Bevölkerung dann nicht berücksichtigt würden.

Da Frauen generell kleinere Köpfe hätten, würden die Hygienemasken ihnen unter Umständen deshalb schlechter passen. Weingartner empfehlt gegenüber SRF in solchen Fällen auf zertifizierte Stoffmasken auszuweichen, bei denen es verschiedene Grössen gibt. Auch könne man versuchen, auf Hygienemasken für Kinder auszuweichen oder sich sogenannte OP-Masken zulegen, die man hinter dem Kopf zusammenbinden könne.

Hygienemasken gibt es lediglich in einer Einheitsgrösse – und die orientiert sich an einem Männerkopf. (Symbolbild)
Hygienemasken gibt es lediglich in einer Einheitsgrösse – und die orientiert sich an einem Männerkopf. (Symbolbild)
Bild: Keystone

8.45 Uhr: Frankfurter Flughafen für Impfstoffe gerüstet

Der Frankfurter Flughafen ist das grösste Drehkreuz in Europa für den Transport pharmazeutischer Produkte, seit August steht die Infrastruktur für die Verteilung von Corona-Impfstoffen bereit.

8.08 Uhr: New York öffnet Grundschulen wieder

Trotz eines Anstiegs der Corona-Zahlen öffnet New York seine öffentlichen Grundschulen wieder. Dies sei möglich, «weil wir jetzt so viele Beweise dafür haben, wie sicher Schulen sein können», sagte Bürgermeister Bill de Blasio am Sonntag (Ortszeit) vor Journalisten. Die Schulen öffnen demnach am 7. Dezember. Damit rückt die Stadtverwaltung von ihrer selbst gesetzten Schwelle von drei Prozent positiver Corona-Tests ab, ab der die Schulen geschlossen werden sollten. Derzeit liegt die Rate bei 3,1 Prozent.

Die Mittel- und Oberstufenschüler werden weiterhin online unterrichtet. Die Grundschüler müssen sich zudem wöchentlich auf eine Coronavirus-Infektion testen lassen. Die Stadtverwaltung hatte gemeinsam mit den Lehrergewerkschaften am 19. November die Schliessung aller Schule beschlossen, nachdem in der Stadt die Drei-Prozent-Rate bei positiven Tests überschritten wurde.

7.13 Uhr: Tausende Malaria-Tote wegen Pandemie erwartet

Wegen der Corona-Pandemie könnte es der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge in diesem Jahr Zehntausende zusätzliche Todesfälle durch Malaria geben. Je nachdem wie stark die Malaria-Gesundheitsdienste wegen der Pandemie unterbrochen worden seien, könne es zwischen 20'000 und 100'000 mehr Malaria-Tote geben als erwartet, die meisten davon Kinder, sagte Pedro Alonso, der Leiter des WHO-Malaria-Programms.

Einem am Montag veröffentlichten WHO-Bericht zufolge starben 2019 rund 409'000 Menschen weltweit an Malaria, die meisten davon in Afrika. Die Zahl der Malaria-Fälle ist von 238 Millionen im Jahr 2000 auf 229 Millionen 2019 zwar leicht gesunken.

93 Prozent aller Malaria-Infektionen entfallen auf Afrika. (Symbolbild)
93 Prozent aller Malaria-Infektionen entfallen auf Afrika. (Symbolbild)
Bild: Sven Torfinn/WHO/dpa

6 Uhr: Neuinfektionen in Deutschland über Vorwochenwert

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet heute 11’169 Neuinfektionen in Deutschland, weniger als am Vortag. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 ist gegenüber dem Vortag um 125 auf 16’248 gestiegen. Laut RKI werden am Wochenende weniger Proben genommen, daher ist die Zahl an Sonntagen und Montagen vergleichsweise niedrig.

5 Uhr: Sommaruga und Conte diskutieren über Skigebiete 

Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga hat mit dem italienischen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte telefonisch über die Situation der Skigebiete während der zweiten Pandemie-Welle gesprochen. Der Dialog und die Suche nach Lösungen würden weitergeführt. Das schrieb Sommaruga am Sonntag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Mehr über den Inhalt des Gesprächs war auf Anfrage bei ihrem Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) vorerst nicht in Erfahrung zu bringen.

Zuvor hatte der italienische Gesundheitsrats-Präsident Franco Locatelli die Entscheidung der Schweiz, die Skigebiete offen zu halten, enttäuschend genannt. Er und andere Wissenschaftler beraten das Gesundheitsministerium und erstellen die Corona-Lageberichte. Locatelli sagte der Zeitung «La Stampa», er hoffe auf geschlossene Skigebiete bis Ende Jahr. Ansonsten fordere eine Quarantäne für Reiserückkehrer aus dem Ausland.

Seit Tagen streiten die Alpenländer in Europa über eine Schliessung der Wintersportbetriebe, um einer erneuten Ausbreitung des Coronavirus etwa durch Touristen vorzubeugen. Während sich Deutschland und Italien für eine Öffnung erst nach Neujahr stark machen, wollen die Schweiz und auch Österreich ihre Skigebiete gar nicht schliessen.

Skifahrer am 30. Oktober 2020 am Skilift in Verbier (VS). 
Skifahrer am 30. Oktober 2020 am Skilift in Verbier (VS). 
Bild: Keystone/Jean-Christophe Bott

Seilbahnen-Präsident Hans Wicki hatte am Samstag betont, dass es seiner Ansicht nach kein vernünftiges und nachvollziehbares Argument für eine Schliessung aller Skigebiete gebe. In der Schweiz seien gewisse Skigebiete seit zwei Monaten offen, keines davon habe sich zu einem Hotspot für Virus-Ansteckungen entwickelt, sagte Wicki in der «Samstagsrundschau» von Radio SRF.



4.38 Uhr: Situation der Armen in der Schweiz verschlechtert

Die Hilfsorganisation Caritas informiert heute über die Verschärfung der Armut durch die Corona-Krise. Laut früheren Angaben der Caritas sind in der Schweiz mehr als eine halbe Million Menschen von Armut betroffen. Für die Existenzsicherung sind sie auf Unterstützung angewiesen. Die Politik der Hilfsorganisation zielt darauf ab, die Existenz der Menschen in Armut zu sichern und sie am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu lassen. Die Caritas lässt sich vom Grundsatz der «Hilfe zur Selbsthilfe» leiten. Die Corona-Pandemie dürfe die Situation der Armen in der Schweiz weiter verschlechtert haben. Die Wirtschaftskrise hat Spuren hinterlassen.

3.39 Uhr: Chinas Industrie setzt Erholungskurs fort

Die chinesische Industrie hat ihren Erholungskurs im November fortgesetzt. Chinas Fabrikaktivität expandierte im November mit dem schnellsten Tempo seit mehr als drei Jahren. Der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) stieg auf 52,1 von 51,4 im Oktober, wie Daten des nationalen Statistikbüros NBS am Montag zeigten. Es war der höchste PMI-Wert seit September 2017.

Die 50-Punkte-Marke trennt auf monatlicher Basis Wachstum von Kontraktion. Von Reuters befragte Analysten hatten nur einen Anstieg auf 52,1 Prozent erwartet. Chinas riesiger Industriesektor kehrt ungeachtet der zweiten Corona-Welle bei wichtigen Handelspartnern stetig auf das Aktivitätsniveau vor der Pandemie zurück.

Auch der Dienstleistungssektor konnte im November zulegen. Der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) für nicht produzierende Unternehmen stieg auf 56,4 von 56,2 im Oktober, wie aus Daten des NBS hervorgeht. Zu Chinas Dienstleistungssektor gehören viele kleinere private Unternehmen, die sich langsamer von der Pandemie erholen als das verarbeitende Gewerbe.

3.44 Uhr: Tokio: Mehrfachtest für ausländische Olympioniken

Ausländische Athleten sollen bei den wegen der Pandemie aufs nächste Jahr verschobenen Olympischen Spielen in Tokio nach einem Medienbericht mehrfachen Tests unterzogen werden. Wie die japanische Tageszeitung «Nihon Keizai Shimbun» am Montag berichtete, sieht ein Entwurf der Olympia-Macher zum Test-Verfahren unter anderem vor, dass aus dem Ausland kommende Athleten innerhalb von 72 Stunden vor der Abreise nach Japan, dann erneut bei der Einreise nach Japan sowie dann noch einmal 96 bis 120 Stunden danach auf das Coronavirus getestet werden. Auf diese Weise solle sichergestellt werden, dass keine Infektionen übersehen werden. Ausserdem seien mehrfache Corona-Tests an den Trainingslagern, beim Betreten des olympischen Dorfes sowie vor den Wettkämpfen angedacht, hiess es.

Nach dem Betreten des olympischen Dorfes wird die Gesundheit der Athleten überwacht, wozu dem Bericht zufolge auch regelmässige Tests gehören sollen. Aus Sorge vor Corona-Fällen im olympischen Dorf wollen die Organisatoren dort nur einen möglichst kurzen Aufenthalt erlauben. «Wir wollen nicht die Zahl der Sportler senken, aber wir müssen sicherstellen, dass das Dorf der sicherste Ort in Tokio ist», sagte John Coates, der Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), kürzlich. Daher sollen die Athleten vier bis fünf Tage vor Beginn ihrer Wettkämpfe ins Dorf einziehen und bereits ein bis zwei Tage nach Abschluss ihrer Disziplinen nach Hause reisen.

Das genaue Verfahren für die Untersuchungsproben sowie die Häufigkeit der Corona-Tests solle weiter mit dem IOC sowie den internationalen Sportorganisationen abgestimmt werden, berichtete das Blatt weiter. Angesichts wieder gestiegener Infektionszahlen auch im Gastgeberland halten sich hartnäckige Zweifel, ob die Spiele wirklich ausgetragen werden können. Japan und das IOC halten jedoch an den Tokio-Spielen fest.

2 Uhr: Zu viele Advents-Besucher: Brüssel schaltet Polizei ein

Die traditionelle Weihnachtsbeleuchtung an der Grand Place in Brüssel hat so viele Menschen angezogen, dass die Stadt aus Sorge vor Corona-Infektionen die Polizei eingeschaltet hat. Am Montag solle beraten werden, wie die Zahl der Menschen auf dem Rathausplatz in der Innenstadt begrenzt werden könne, sagte eine Sprecherin von Bürgermeister Philippe Close der Nachrichtenagentur Belga.

Brüssel veranstaltet jedes Jahr im Advent ein Lichtspektakel, bei dem die historischen Fassaden am Platz grossflächig angestrahlt werden. Schon am Samstagabend hatte Close beklagt, angesichts der Pandemie seien zu viele Menschen vor Ort. Die Polizei forderte die Bürger auf, nicht mehr zur Grand Place zu kommen.

1.20 Uhr: Italien: Quarantäne, wenn Skigebiete offen bleiben

Italiens Gesundheitsrat-Präsident hofft angesichts der Corona-Pandemie auf geschlossene Skigebiete bis Jahresende und fordert ansonsten eine Quarantäne für Reiserückkehrer aus dem Ausland. «Wenn das nicht so wäre, würde ich sagen, dass es vernünftig ist, eine Isolationszeit für Rückkehrer zum Schutz der Allgemeinheit vorzusehen», sagte Franco Locatelli der Zeitung «La Stampa» (Sonntag). Österreich sei Teil der EU und er nannte es überraschend, dass Wien den Vorschlag der deutschen Kanzlerin Angela Merkel und der italienischen Regierung nicht akzeptiere, die Betriebe zum Infektionsschutz geschlossen zu halten. Locatelli und andere Wissenschaftler beraten das Gesundheitsministerium und erstellen die Corona-Lageberichte.

Unterdessen zeigen die Corona-Daten in Italien, dass die restriktiven Massnahmen der vergangenen Wochen Wirkung zeigten. Der Reproduktionswert, der angibt, wie viele Menschen ein Infizierter ansteckt, sank zuletzt weiter von durchschnittlich 1,2 auf etwa 1,1. Am Sonntag meldeten die Behörden rund 20’600 Neuinfektionen innerhalb eines Tages und damit fast 7700 weniger als noch am Sonntag zuvor. 541 Menschen starben mit Sars-CoV-2 binnen 24 Stunden. Insgesamt wurden seit Pandemie-Beginn etwa 1,585 Millionen Corona-Fälle und fast 55’000 Corona-Toten verzeichnet.

1.01 Uhr: WHO: Tausende zusätzliche Malaria-Tote

Wegen der Pandemie könnte es der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge in diesem Jahr Zehntausende zusätzliche Todesfälle durch Malaria geben. Je nachdem wie stark die Malaria-Gesundheitsdienste wegen der Pandemie unterbrochen worden seien, könne es zwischen 20’000 und 100’000 mehr Malaria-Tote geben als erwartet, die meisten davon Kinder, sagte Pedro Alonso, der Leiter des Malaria-Programms bei der WHO. Einem am Montag veröffentlichten WHO-Bericht zufolge starben 2019 rund 409’000 Menschen weltweit an Malaria, die meisten davon in Afrika.

Die Zahl der Malaria-Fälle ist dem Bericht zufolge von 238 Millionen im Jahr 2000 auf 229 Millionen 2019 zwar leicht gesunken. Allerdings sei die Zahl der Fälle in den vergangenen vier Jahren fast unverändert geblieben. «Wir brauchen ein erneutes Engagement im Kampf (...) gegen Malaria», sagte die WHO-Leiterin für Afrika, Matshidiso Moeti. Der Erreger der lebensbedrohlichen Infektionskrankheit wird durch den Stich einer Mücke übertragen. Die Experten kritisierten, dass Malaria nicht annähernd so viel Aufmerksamkeit und Finanzmittel bekomme wie das Coronavirus. «Es sollte für Empörung sorgen, dass eine behandelbare und vermeidbare Krankheit jedes Jahr zu fast 400’000 Toten führt», sagte Moeti.

Allerdings könne man von der Pandemie wichtige Lehren ziehen, sagte Peter Sands, der Leiter des Global Fund to Fight AIDS, Tuberculosis and Malaria. Zum einen sei das Sammeln von genauen Daten über den Verlauf eines Ausbruchs extrem wichtig, um gezielt handeln zu können. Zum anderen müsse man anerkennen, dass nicht nur das Coronavirus, sondern auch Malaria schwere wirtschaftliche Folgen für die betroffenen Länder habe. Und schliesslich benötigt es Sands zufolge deutlich mehr finanzielle Mittel. Die jährlichen globalen Ausgaben für den Kampf gegen Malaria seien umgerechnet knapp 2,74 Milliarden Franken. Dies sei für eine Krankheit, «die mehr als 400’000 Menschen tötet, eigentlich eine schockierend niedrige Summe», sagte Sands.

An oder mit Corona sind bislang laut WHO rund 1,45 Millionen Menschen gestorben. Ohne die drastischen Massnahmen wären es Experten zufolge ein Vielfaches davon.

0.31 Uhr: Schon mehr als 1000 Corona-Tote im Libanon

Libanon verzeichnet inzwischen mehr als 1000 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus. Am Sonntag seien nachweislich 13 weitere Menschen an den Folgen einer Infektion gestorben, teilte das Gesundheitsministerium mit. Damit stieg die Zahl der Toten auf 1004. Hinzu kamen 1266 Neuinfektionen, womit sich seit Februar in dem Land mit rund sechs Millionen Personen nachweislich 126’903 Menschen angesteckt haben.

Just am Sonntag kündigte Gesundheitsminister Hassan Hamad ab heute eine Lockerung eines seit zwei Wochen geltenden Lockdowns an. Die Sperrmassnahmen hätten dem gebeutelten Gesundheitswesen etwas Luft verschafft und der Regierung erlaubt, die Kapazitäten auf den Intensivstationen der Spitäler auszubauen. Der Lockdown hatte ein Ausgangsverbot von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang umfasst.

Libanon ächzt unter einer massiven Finanz- und Wirtschaftskrise, die nicht erst seit den Corona-Beschränkungen besteht. Die verheerende Explosion im Hafen von Beirut im Sommer vertiefte die Malaise. Denn die Schäden durch die Detonation zehren an den ohnehin begrenzten Ressourcen, vor allem im Gesundheitssektor.

0.01 Uhr: Kalifornien meldet Rekord bei Klinikaufenthalten

In Kalifornien sind an einem Tag so viele Menschen wegen einer Corona-Infektion in Spitäler gebracht worden wie nie zuvor. 7415 Einlieferungen meldete der bevölkerungsreichste US-Teilstaat am Sonntag mit Bezug auf zuletzt verfügbare Daten vom Vortag. Mehr als 1700 der Patienten lägen auf Intensivstationen, hiess es. Der bisherige Rekord bei den Corona-Spitaleinweisungen in Kalifornien lag bei 7170 im Juli.

Am Sonntag zählte der Staat fast 1,2 Millionen bestätigte Fälle, seit Pandemiebeginn sind mehr als 19’000 Menschen an oder mit dem Virus gestorben. Allein am Sonntag kamen rund 15’600 Neuinfektionen hinzu. Kalifornien hat rund 39,5 Millionen Einwohner. Bezirke im gesamten Staat bereiten sich auf strengere Corona-Auflagen ab heute vor. Hintergrund sind steigende Fallzahlen nach erhöhtem Reiseaufkommen rund um den Feiertag Thanksgiving (26. November).

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