Die EM in Deutschland rückt näher. Am Freitag verkündet Nationaltrainer Murat Yakin im Olympischen Museum in Lausanne das Kader für das Vorbereitungscamp in St. Gallen. Die wichtigsten Fragen:
Gibt Yakin das definitive EM-Kader bekannt?
Nein, das Aufgebot gilt vorerst fürs Vorbereitungscamp in St. Gallen (ab 27. Mai). Die definitive Kaderliste muss bis am 6. Juni bei der UEFA eingereicht werden. Bei verletzungsbedingten Ausfällen können Feldspieler bis zum ersten Spiel der EM-Endrunde (15. Juni gegen Ungarn) nachnominiert werden, Torhüter auch später.
Werden auch Ergänzungsspieler aufgeboten?
Ja, der Verband hat bestätigt, dass es im Schweizer Kader zu einem Cut kommen wird. Der Grund dafür liegt im Spielplan des Klubfussballs. Einige Nationalspieler bestreiten Ende Mai oder sogar im Juni noch Partien. Unter anderem stehen noch die Finals in der Champions und Europa League sowie in Cup-Finals an.
Die Spieler rücken deshalb in zwei Tranchen ins Vorbereitungscamp ein: die ersten kommen am 27. Mai, weitere am 31. Mai – einzelne Spieler sogar noch später. Damit die Gruppengrösse nicht zu stark variiert, werden Spieler aufgeboten, die im Normalfall nicht nach Deutschland mitgenommen werden. Am 10. Juni reist das Nationalteam nach Stuttgart, wo sich das Schweizer Basislager für die EM befindet.
Wie gross ist das Kader?
Lange hiess es, dass die Kadergrösse der Nationalteams nach der EM 2021 (wegen der Corona-Pandemie) und der WM 2022 (wegen des aussergewöhnlichen Termins) wieder von 26 auf 23 Spieler reduziert werden soll. Nachdem mehrere Nationen bei der UEFA interveniert haben, verkündete diese Anfang Mai, dass auch an der EM in Deutschland 26 Spieler pro Nationalmannschaft zugelassen werden.
Welche Spieler fallen aus?
In den letzten Tagen und Wochen haben sich mehrere Spieler Verletzungen zugezogen, wobei bei einigen noch nicht klar ist, ob das Turnier in Gefahr ist. Dazu gehören Mittelfeldspieler Denis Zakaria sowie die Angreifer Breel Embolo und Ruben Vargas. Bei Fabian Schär sorgte der Einsatz mit Newcastle am Mittwochabend für Entwarnung. Sicher nicht an der EM dabei ist Djibril Sow, der in der Qualifikation zu fünf Einsätzen gekommen ist. Der Mittelfeldspieler des FC Sevilla fällt mit einem gebrochenen Fuss aus. Auch YB-Abwehrspieler Loris Benito steht dem Nationalteam aufgrund einer Verletzung nicht zur Verfügung.
Wo sind die grössten Fragezeichen?
«Das Team-Gerüst steht», sagte Yakin kürzlich in einem Interview. Die grösste Frage ist diejenige nach dem EM-Goalgetter. Ungeachtet des möglichen Ausfalls von Breel Embolo steht mitunter ein Comeback des 93-fachen Nationalspielers Haris Seferovic im Raum. Möglich ist auch, dass Yakin einem Stürmer eine Chance gibt, der bisher nur zum erweiterten Kreis des Nationalteams gehört hatte. Das gilt auch auf anderen Positionen: So hat Stuttgarts Verteidiger Leonidas Stergiou in den vergangenen Wochen mit starken Leistungen überzeugt.