Nationalmannschaft Hier sind die Zeugnisse der Nati-Spieler für die Saison 2018/19

Jan Arnet und Patrick Lämmle

28.5.2019

Diese Start-Elf hat Vladimir Petkovic im letzten Länderspiel gegen Belgien ins Rennen geschickt.
Diese Start-Elf hat Vladimir Petkovic im letzten Länderspiel gegen Belgien ins Rennen geschickt.
Bild: Keystone

Nati-Trainer Vladimir Petkovic gibt sein Kader fürs Finalturnier der Nations League bekannt. «Bluewin» erteilt allen Spielern im Kreis der Nati ihre Saison-Zeugnisse. Wer ist Klassenbester? Wer ist durchgefallen?



Bewertungsschlüssel
6 Sackstark
5 Gut
4 Genügend
3 Schwach
2 Sehr schwach
1 Unterirdisch


Im Aufgebot:

Torhüter

Ø  5.5

Borussia Mönchengladbach

Yann Sommer

Der 30-Jährige hat mit seinen Paraden dazu beigetragen, dass Gladbach in der kommenden Saison in der Europa League spielt. Beeindruckend ist seine Konstanz, die schlechten Spiele kann man locker an einer Hand abzählen. Da Roman Bürki (vorübergehend) aus der Nati zurückgetreten ist, bleibt er die klare Nummer 1.


Ø  5

FC Basel

Jonas Omlin

Omlin war die konstante Figur beim FC Basel und hat in dieser Saison gezeigt, dass er eines Tages die neue Nummer 1 der Nati werden könnte. Der 25-Jährige durfte auch erstmals Nati-Luft schnuppern (Aufgebote im November und März), ein Einsatz blieb ihm aber noch verwehrt.


Ø  3.5

RB Leipzig

Yvon Mvogo

Der 24-Jährige hegt schon lange Wechselgedanken, weil er bei Leipzig nur zweite Wahl ist. Immerhin durfte er in der Europa League ran und zeigte ansprechende Leistungen. Dennoch schied die Mannschaft bereits in der Gruppenphase aus, so dass Mvogo in der Rückrunde nur noch zweimal im Tor stand. Im Sommer muss er den Verein wechseln, sonst dürfte er in Zukunft auch in der Nati kein Thema mehr sein.


Verteidiger

Ø  5.5

BSC Young Boys

Kevin Mbabu

Was für ein Jahr für Kevin Mbabu! Der 24-Jährige konnte nicht nur die starke Vorsaison bestätigen, sondern feierte auch sein Nati-Debüt. Mittlerweile ist er bei Vladimir Petkovic sogar erste Wahl als Rechtsverteidiger. Das starke Jahr krönt der pfeilschnelle YB-Meisterheld nun mit dem Wechsel zu Wolfsburg.


Ø  4

Borussia Mönchengladbach

Michael Lang

Kaum in Gladbach angekommen, verletzte sich Lang und verpasste die ersten Bundesliga-Spiele. Wieder fit, erkämpfte er sich einen Stammplatz, den er allerdings in den letzten Wochen der Saison wieder verlor. Der 28-Jährige hat im zweiten Jahr noch Luft nach oben.


Ø  4.5

Borussia Mönchengladbach

Nico Elvedi

In der Vorrunde oft einer der besten seines Teams. In der Rückrunde unterliefen ihm – wie der gesamten Mannschaft – zu viele leichte Fehler. Aber vergessen wir nicht, Elvedi ist erst 22 Jahre alt und hat die besten Jahre noch vor sich. Im Verein ist er unumstrittener Stammspieler, in der Nati ist es noch nicht so weit.


Ø  5

Newcastle United

Fabian Schär

Auch Fabian Schär blickt auf eine starke Saison zurück. Der Wechsel im Sommer von La Coruña zu Newcastle erwies sich als goldrichtig. Nach etwas Anlaufschwierigkeiten erkämpfte sich der 27-Jährige im Herbst einen Stammplatz und behielt diesen bis zum Schluss. Wie wichtig Schär für den Premier-League-Klub ist, zeigt die Statistik: Newcastle konnte keines der 14 Ligaspiele, die Schär verpasst hatte, gewinnen. In den 24 Spielen mit dem Schweizer holten die Magpies 41 der insgesamt 45 Punkte.


Ø  5

Borussia Dortmund

Manuel Akanji

Der 23-Jährige spielte eine starke Saison, teils führte er die Dortmunder gar als Captain aufs Feld. Besonders im Spielaufbau weiss der ballsichere Akanji zu überzeugen. In Sachen Konstanz hat er noch Luft nach oben. Patzer wie am drittletzten Spieltag gegen Bremen muss er abschalten, will er seinen Traum («Ich will eines Tages im besten Team der Welt spielen») erfüllen.


Ø  4.5

AC Milan

Ricardo Rodriguez

Wer bei einem Grossklub wie Milan erneut während der gesamten Saison Stammspieler ist, weiss, dass er einen guten Job macht. 0 Tore und 4 Assists in 41 Spielen sind aber doch etwas mager, zumal wir wissen, dass Rodriguez auch offensive Qualitäten besitzt. Ein Dämpfer ist auch, dass Milan zum wiederholten Mal die Champions League verpasst hat.


Ø  3.5

Toulouse

François Moubandje

Toulouse spielt auch kommende Saison in der Ligue 1, das Saisonziel wurde erreicht. In der Vorrunde noch unumstrittener Stammspieler, kam Moubandje in den letzten Wochen kaum noch zum Einsatz. Eine Rolle, die er aus der Nationalmannschaft kennt.


Ø  4

BSC Young Boys

Loris Benito

Bei YB seit Jahren Stammkraft, allerdings kein Schlüsselspieler. Für die Musik sorgen in Bern andere, Benito gilt eher als der solide und zuverlässige Mann links hinten. Dennoch weckte er die Aufmerksamkeit des Nati-Trainers, der ihm im November das Debüt für die Schweiz ermöglichte. Er wird YB Richtung Ausland verlassen.


Mittelfeldspieler und Stürmer

Ø  5.5

Atalanta Bergamo

Remo Freuler

Der 27-Jährige hat mit Atalanta Bergamo als Tabellendritter die Champions League erreicht und Freulers Anteil an der märchenhaften Saison ist gross. Er ist unumstrittener Stammspieler, fungiert als Bindeglied zwischen Defensive und Offensive und überzeugt auch mit seinen Leaderqualitäten.


Ø  5

Arsenal

Granit Xhaka

Kritik musste Xhaka in England auch in dieser Saison immer wieder einstecken. Doch der Arsenal-Profi spielte konstant auf hohem Level und durfte die «Gunners» – wie auch die Nati – einige Male als Captain anführen. Über die Liga wurde die Champions League zwar erneut verpasst, mit dem Gewinn der Europa League (Final gegen Chelsea am Mittwoch) könnte sich Arsenal aber doch noch für die Königsklasse qualifizieren.


Ø  3.5

Fiorentina

Edimilson Fernandes

Erst am letzten Spieltag konnte sich die AC Fiorentina, die eigentlich um die Europacup-Plätze mitspielen will, den Klassenerhalt sichern. Edimilson, der im Sommer von West Ham kam und nun wohl nach London zurückkehren wird, hatte zwar einen Stammplatz, war aber von seiner Bestform weit entfernt. Für Petkovic dennoch kein Grund, den 23-Jährigen nicht wieder aufzubieten.


Ø  4

VfB Stuttgart

Steven Zuber

Nachdem er in Hoffenheim nur noch selten zum Zug kam, folgte im Winter der Wechsel zu Stuttgart, wo er sich zwischenzeitlich in Top-Form präsentierte – 5 Tore innert 5 Spielen vom 16. Februar bis 16. März. Nach auskurierter Knieverletzung konnte Zuber in der Relegation gegen Union Berlin wieder mittun, den Abstieg aber auch nicht mehr verhindern.


Ø  4.5

Liverpool

Xherdan Shaqiri

Wenn er gespielt hat, dann hat er eigentlich immer überzeugt. Bloss hat er nicht so oft gespielt. Die Konkurrenz in Liverpool ist aber auch gigantisch und Shaqiri hat seine Rolle ohne aufzumucken akzeptiert, auch das ist eine Qualität. Am kommenden Samstag winkt der Gewinn der Champions League. Gut möglich, dass er über die volle Distanz auf der Bank sitzt, genau so gut könnte er aber zum Helden werden.


Ø  5

Borussia Mönchengladbach

Denis Zakaria

Bei seiner abgeklärten Spielweise vergisst man schnell, dass Zakaria erst 22 Jahre alt ist. Er gehörte zu den besten Gladbachern in dieser Saison, war vor allem in der Rückrunde nicht mehr aus der Startelf wegzudenken. Gerüchten zufolge soll Dortmund an einer Verpflichtung des Mittelfeldmotors interessiert sein.


Ø  4.5

VfL Wolfsburg

Renato Steffen

Das grosse Plus von Renato Steffen ist, dass er sowohl als offensiver Flügelspieler als auch als Aussenverteidiger einsetzbar ist. Das hat er bei Wolfsburg eindrücklich unter Beweis gestellt. Er konnte sich einen Stammplatz erkämpfen und hatte so massgeblichen Anteil an der Europa-League-Qualifikation der Wölfe.


Ø  5

BSC Young Boys

Djibril Sow

Umumstrittener Stammspieler beim überragenden Schweizer Meister, der diese Saison mehrere Rekorde brach. Auch Petkovic scheint mehr und mehr auf den 22-Jährigen bauen zu wollen.


Ø  6

Benfica Lissabon

Haris Seferovic

Der 27-Jährige spielte eine überragende Rückrunde und schoss Benfica Lissabon als Torschützenkönig (23 Treffer) zum Meistertitel. 19 seiner Ligatreffer hat er im laufenden Kalenderjahr erzielt. Dass sich die Schweiz für das Final-Turnier der Nations League (5. - 9. Juni) qualifiziert hat, verdankt sie ebenfalls zu einem Grossteil Seferovic. Beim 5:2-Triumph im entscheidenden Spiel gegen Belgien erzielte er drei Treffer.


Ø  3.5

Schalke 04

Breel Embolo

Eine Saison zum Vergessen war es für Breel Embolo. Erneut verletzte er sich schwer (Fussbruch) und fiel monatelang aus. Zudem musste er mit Schalke lange um den Ligaverbleib zittern. Mit Embolo in der Startelf gewann Schalke nur drei Ligaspiele – zwei davon gegen Absteiger Hannover. Einziges Highlight: Sein entscheidendes Tor im Derby gegen den BVB. 10 Skorerpunkte (6 Tore, 4 Assists) in 28 Spielen sind für einen Stürmer seines Formats zu wenig.


Ø  4.5

FC Basel

Albian Ajeti

Er gab im September sein Nati-Debüt und scheint Petkovic von seinen Qualitäten überzeugt zu haben. Im EM-Qualispiel gegen Dänemark (3:3) durfte er erstmals von Anfang an ran. Der FCB-Stürmer erzielte in der abgelaufenen Saison in 43 Pflichtspielen 21 Tore und 11 Assists – eine anständige Quote.


Ø  3

Borussia Mönchengladbach

Josip Drmic

Drmic hat in dieser Saison nur 219 Minuten gespielt. Bereits im Winter wollten sie ihn in Gladbach loswerden, doch er fand keinen neuen Verein. Im drittletzten Spiel der Saison wurde er völlig überraschend eingewechselt und erzielte gleich das wichtige 2:2 gegen Hoffenheim. Prompt stand er im folgenden Spiel erstmals in der Startelf und schob einen weiteren Treffer nach. Ein aus seiner Sicht grausames Jahr nahm so doch noch ein versöhnliches Ende – das Nati-Aufgebot ist sicher eine grosse Genugtuung.


Im Aufgebot fürs «Pre-Camp»:

Ø  4.5

BSC Young Boys

David von Ballmoos

In der Super League hat er im Schnitt weniger als ein Tor kassiert, 15 Mal spielte er zu Null. Der 24-Jährige ist ein sicherer Rückhalt, der grosse Ruhe ausstrahlt. In der Champions League kassierte er bei vier Einsätzen zehn Tore, beim 2:1-Sieg gegen Juve stand Marco Wölfli im Tor.


Ø  4.5

FC Basel

Eray Cömert

Trotz hochkarätiger Konkurrenz stand der U21-Natispieler oft in der FCB-Startelf und machte eigentlich immer einen soliden Job. Der Innenverteidiger darf nun erstmals in der A-Nati sein Können unter Beweis stellen.


Ø  5

FC Basel

Noah Okafor

Der Überflieger der Saison für den FC Basel. Der Teenager, der erst letzte Woche seinen 19. Geburtstag feierte, genoss oft das Vertrauen von Marcel Koller. Nun wird er erstmals für die A-Nati aufgeboten. Okafor ist ein Versprechen für die Zukunft.


Ø  5

FC Luzern

Ruben Vargas

8 Tore und 8 Assists erzielte der 20-Jährige in der abgelaufenen Super-League-Saison für den FCL. Er soll von Borussia Mönchengladbach beobachtet werden. Auch an Vladimir Petkovic gingen seine starken Leistungen nicht vorbei.


Kein Aufgebot:

Ø  4

Augsburg

Gregor Kobel

Er ist einer der grossen Schweizer Gewinner der Rückrunde, wechselte im Winter von Hoffenheim, wo er keine Einsatzzeit bekam, nach Augsburg und wurde da auf Anhieb Stammgoalie. Auch dem 21-Jährigen ist es zu verdanken, dass Augsburg den Klassenerhalt geschafft hat – auch wenn die Statistik anderes vermuten lässt: 42 Gegentore in 16 Spielen sind etwas zu viel.


Ø  3.5

Arsenal

Stephan Lichtsteiner

In seiner ersten Premier-League-Saison sass der 35-Jährige bei Arsenal mehrheitlich auf der Bank oder figurierte nicht einmal im Aufgebot. Will er die Nati auch künftig als Captain anführen, muss er sich einen neuen Verein suchen. Dass er am Mittwoch im Europa-League-Final gegen Chelsea zum Einsatz kommt, ist eher unwahrscheinlich.


Ø  4.5

Norwich City

Timm Klose

Drei Jahre nach dem Abstieg steigt Norwich City mit Klose wieder in die Premier League auf. Auch dank dem gross gewachsenen Innenverteidiger, der lange Zeit Stammspieler war. In der Rückrunde kam Klose zwar oft – wenn überhaupt – nur noch zu Kurzeinsätzen, dennoch geniesst er vom Klub weiterhin das Vertrauen. Sein auslaufender Vertrag wurde bis 2022 verlängert.


Ø  4.5

BSC Young Boys

Christian Fassnacht

Der 25-Jährige ist bei YB unumstrittener Stammspieler, wurde in 35 von 36 Ligaspielen eingesetzt und stand in fünf der sechs Champions-League-Spielen in der Startelf. In der Liga hat er elf Tore erzielt und fünf vorbereitet. In der Rückrunde hat er aber nicht immer überzeugt, dennoch ist er ein wichtiges Element im Meisterteam.


Ø  5

VfL Wolfsburg

Admir Mehmedi

Wolfsburg spielt in der kommenden Saison in der Europa League, das hätte kaum jemand für möglich gehalten. Auch dank Mehmedi, der in der Offensive oft zu überzeugen weiss, aber sich auch nie schade ist, Drecksarbeit zu verrichten. In 26 Einsätzen hat er sechs Tore erzielt und bei sieben weiteren den letzten Pass gespielt. Wäre er nicht verletzt, hätte Petkovic bestimmt auf ihn gezählt.


Ø  4

Dinamo Zagreb

Mario Gavranovic

Wettbewerbsübergreifend hat der 29-jährige Stürmer Dinamo Zagreb in 39 Spielen 10 Tore erzielt und 7 vorbereitet. Er hat seinen Anteil am Gewinn der Meisterschaft, aber an die überragenden Leistungen der Vorsaison konnte er nicht anknüpfen.


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