Nach schwierigen Monaten bei Bayern München hat Yann Sommer zu Inter Mailand gewechselt. Sein Goalie-Trainer in der Nati, Patrick Foletti, sagt, dass Sommer in München «gelitten» hat.
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- Im letzten Winter wechselte Yann Sommer von Gladbach nach München, holte mit den Bayern zwar den Meistertitel, geriet aber immer wieder ins Kreuzfeuer der Kritik.
- Nach Nati-Coach Murat Yakin hat sich auch Nati-Goalie-Trainer Patrick Foletti zu Sommers Zeit bei Bayern geäussert und gesagt, wie nah dem Keeper die Kritik wirklich ging.
- Nach einem halben Jahr hat Sommer die Bayern nun wieder verlassen und spielt neu bei Inter Mailand, wo er in den ersten drei Spielen noch kein Gegentor erhalten hat.
In seinen sechs Monaten bei Bayern musste Yann Sommer viel Kritik einstecken. Trotzdem verabschiedete sich der Nati-Goalie dankbar aus München, sprach von einer «unvergesslichen Erfahrung» und einer «spannenden Reise».
Ganz so harmonisch lief es für Sommer bei Bayern aber wohl doch nicht ab. «Yann wurde durch eine Dreckschleuder durchgezogen», sagte Murat Yakin kürzlich zu «Sport 1». «Das hatte er nicht verdient. Er wurde zu einem Opfer eines Mechanismus, der sich nur bei Bayern abspielt», so der Nati-Trainer.
Auch Patrick Foletti, der Goalie-Trainer der Nati, hat in einem «Blick»-Interview ausführlich über Sommers Zeit in München gesprochen. Sommers Leistungen bei Bayern bezeichnet Foletti als «durchzogen», stellt aber auch infrage, ob er in dieser Situation überhaupt besser hätte performen können: «Ich bezweifle, dass viele Spieler bei diesen Umständen schadlos aus der Sache rausgekommen wären.»
«Yann hat gewankt – aber ist nicht gefallen»
Er hätte sich von den Verantwortlichen mehr Rückendeckung für den Keeper gewünscht. Schliesslich wurde von verschiedenen Seiten der Öffentlichkeit und Experten scharf geschossen und Sommer wurde kaum verteidigt. «Yann hat blaue Flecken abbekommen, hat gewankt – aber ist nicht gefallen. Gemessen am ganzen Wirbel, waren seine Leistungen hervorragend», sagt Foletti.
Der Goalie-Trainer kennt Sommer seit einer halben Ewigkeit und weiss, wie nah dem 34-Jährigen die Kritik wirklich ging. «Er hat gelitten», so Foletti. Schliesslich stand Sommer erstmals überhaupt in seiner Karriere im Gegenwind. «Aber dank seiner mentalen Stärke konnte er gut überleben.»
Gut, hat es nun mit dem Wechsel in die Serie A geklappt. Denn Foletti lässt auch durchschimmern, dass ein Verlust des Stammplatzes auch für Sommer wohl Folgen gehabt hätte. «Grundsätzlich gilt: Der Stammgoalie der Nati muss im Klub regelmässig spielen», betont Foletti.
Kobel hat die besten Chancen auf Sommer-Nachfolge, aber ...
Bleibt die Frage, wann der Zeitpunkt für einen Wechsel im Nati-Tor kommen wird. «Das entscheiden weder Yann noch ich, sondern Mutter Natur», hält der Goalie-Trainer fest. Allerdings hat Foletti ein Vorschlagsrecht, und «meistens haben Muri, aber auch seine Vorgänger am Ende meine Vorschläge umgesetzt».
Gregor Kobel spielt seit Jahren auf Weltklasse-Niveau und macht mächtig Druck. Ist er auch die designierte nächste Nummer 1? Foletti: «Gregor ist der Goalie, der Stand heute durch seine Leistungen und seine Präsenz am nächsten dran ist, Yanns Rolle zu übernehmen. Darauf kann er sich nicht ausruhen, mit Omlin, Mvogo und dann den jüngeren Köhn, Loretz und Keller haben wir Goalies, die ihm vom Potenzial her ähnlich sind.»