Am Wochenende fällt der Startschuss zur Ski-Weltcup-Saison 2024/25. Höchste Zeit, die Änderungen und Neuerungen im Ski alpin unter die Lupe zu nehmen.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Die neue Weltcup-Saison im Ski alpin startet am kommenden Wochenende in Sölden mit zwei Riesenslaloms (Damen am Samstag, Herren am Sonntag).
- Einiges ist in der neuen Saison anders als zuvor. Wir blicken unter anderem auf neue Regeln und Änderungen im Weltcup-Kalender.
- Von den Fahrerinnen und Fahrern könnten einige Namen in den Fokus rücken, die zumindest in der letzten Saison überhaupt keine Rolle gespielt hatten.
Neue Orte
Der Weltcup-Auftakt geht traditionell in Sölden über die Bühne. Das ist auch dieses Jahr nicht anders. Das Saisonfinale allerdings findet vom 22. bis 27. März in Sun Valley in den USA statt. Erstmals seit 2020 wieder im Renn-Kalender der Frauen ist das italienische La Thuile, wo je eine Abfahrt und ein Super-G ausgetragen werden. Die Männer dürfen sich neu auf einen Slalom und einen Riesenslalom im norwegischen Hafjell freuen. Zermatt ist nach zwei erfolglosen Versuchen aus dem Kalender gestrichen worden – könnte aber ab 2027 wieder Thema sein.
Keine Doppel-Abfahrten mehr
In der neuen Saison wird es keine Doppel-Abfahrten mehr geben. In den letzten Jahren wurden etwa in Kitzbühel oder Wengen immer wieder zwei Abfahrten angesetzt, um auch abgesagte Rennen von anderen Destinationen nachzuholen. Wohl auch als Konsequenz aus den vielen Stürzen und harscher Kritik aus dem Fahrerlager hat die FIS dieses Modell nun wieder abgeschafft.
Airbag ist Pflicht
Um die Sicherheit zu erhöhen und das Risiko schwerer Verletzungen zu verringern, wurden weitere Massnahmen beschlossen. So ist das Tragen von Airbags nun in der Abfahrt und im Super-G Pflicht. Schwere Rückenverletzungen sollen so möglichst vermieden werden. Allerdings sind nicht alle Ski-Cracks begeistert von der neuen Regel. Ausgesprochen wurde ausserdem eine ausdrückliche Empfehlung für schnittfeste Unterwäsche.
Neue Wildcard
Ehemalige Top-Stars haben neu die Möglichkeit auf eine Wildcard. Athletinnen und Athleten, die entweder den Gesamtweltcup, eine Disziplin oder Gold an Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften gewonnen haben und nach mindestens zwei Jahren Pause eine Weltcup-Rückkehr anstreben, haben Anspruch auf eine solche Wildcard. Damit müssen sich frühere Spitzenathleten nicht mehr in kleineren Events Punkte sammeln, um sich für den Weltcup zu qualifizieren.
Diese Neuerung der FIS ist wohl auf das angekündigte Comeback von Marcel Hirscher zurückzuführen. Dass der frühere Weltcup-Dominator offenbar eine Sonderbehandlung geniesst, stösst bei der Konkurrenz aber nicht nur auf Anerkennung.
Braathen für Brasilien, Hirscher für die Niederlande
Hirscher steht vor dem Weltcup-Auftakt in Sölden an diesem Wochenende im Fokus. Ob der achtfache Gesamtweltcupsieger überhaupt an den Start gehen wird, ist indes noch offen. Klar ist dagegen, dass der 35-Jährige nicht mehr für Österreich um die Punkte fährt. Bei seiner Comeback-Ankündigung sagte Hirscher, dass er keinem jungen Österreicher den Platz wegnehmen wolle und deshalb für die Niederlande, die Heimat seiner Mutter, fahren wird.
Vor dem Comeback steht auch Lucas Braathen. Der Technik-Spezialist liess die gesamte letzte Saison wegen Differenzen mit dem norwegischen Ski-Verband aus. Auch Braathen geht neu für das Heimatland seiner Mutter an den Start – Brasilien.
Neue Schweizer Hoffnungen
Mit Marco Odermatt und Lara Gut-Behrami stellt die Schweiz den Gesamtweltcupsieger und die Gesamtweltcupsiegerin des letzten Winters. Von ihnen wird auch in dieser Saison Grosses erwartet. Die Schweizer Ski-Fans dürfen sich aber auch auf den einen oder anderen Namen freuen, der im Weltcup bislang kaum Erwähnung fand.
Janine Schmitt war letzte Saison im Europacup die Beste und gilt als grosse Zukunftshoffnung in den Speed-Disziplinen und im Riesenslalom. Stefanie Grob will sich im Riesenslalom einen Namen machen, während Livio Hiltbrand in der Abfahrt auftrumpfen will. In dieser Disziplin war Hiltbrand letzte Saison im Europacup der beste Fahrer.
Mit Spannung erwartet wird auch die zweite Weltcup-Saison von Franjo von Allmen. Der Berner Speed-Spezialist, der im letzten Winter spektakulär den Durchbruch schaffte, erlitt im Sommer einen Trainingsrückschlag aufgrund einer Verletzung am Kniegelenk. Der 23-Jährige ist aber bereits wieder auf den Schnee zurückgekehrt und bereitet sich aktuell für den Start der Speed-Disziplinen in Beaver Creek Anfang Dezember vor.
Neue Disziplin an der Ski-WM
Das grosse Saison-Highlight kommt im Februar mit der Ski-WM in Saalbach (4. bis 16. Februar 2025). Da wird es auch eine neue Disziplin geben: eine Team-Kombination mit Duos aus Abfahrt- und Slalomfahrer*innen. Die unbeliebten Einzel-Kombinationen der Männer und Frauen werden damit ersetzt.