Fünf Gründe Fünf Gründe, warum Federer die US Open nach zehn Jahren wieder gewinnen kann

Aus New York: Jan Arnet

26.8.2018

Roger Federer peilt in New York seinen 21. Grand-Slam-Titel an.
Roger Federer peilt in New York seinen 21. Grand-Slam-Titel an.
Getty Images

Am Samstag haben wir begründet, warum Roger Federer an den diesjährigen US Open mehr Aussenseiter als Favorit ist. Hier sind fünf Gründe, warum der Maestro in New York dennoch seinen 21. Grand-Slam-Titel feiern könnte.

1. Fitness

Auch mit seinen 37 Jahren bewegt sich Federer noch wie ein junges Reh auf dem Court. In Wimbledon und vor allem auch bei den Australian Open hat der Schweizer gezeigt, dass er auch bei Spielen über drei Gewinnsätze noch genügend Saft hat. Das liegt hauptsächlich daran, dass Roger seinen Körper schont und nicht bei jedem Turnier antritt. Letztes Jahr startete der Maestro wohl wegen einer Überbelastung mit Rückenschmerzen in die US Open – im Viertelfinal war gegen Juan Martin del Potro Endstation. Dieses Jahr will er topfit an den Start gehen. Letzte Woche sagte Federer in Cincinnati: «Die US Open sind mein grosses Ziel, dass ich da gesund und in Form bin. In den letzten Jahren war das nie der Fall.»

2. Perfekte Vorbereitung

Vor Jahresfrist trat Federer in New York mit Rückenschmerzen an, die er sich in Toronto zuzog. Das Masters in Kanada liess Roger dieses Jahr aus, Cincinnati war sein einziges Turnier auf Hartbelag – da erreichte er gleich den Final. Der Schweizer wollte sich dieses Jahr perfekt auf die US Open vorbereiten. Er reiste schon vor drei Wochen an, um sich an die hohe Luftfeuchtigkeit zu gewöhnen. Federer feierte am 8. August auch seinen 37. Geburtstag in den USA. Und er trainierte schon vor Cincinnati im Arthur Ashe Stadium, dem Center Court der US Open, wo er in der Nacht auf Mittwoch gegen Yoshihito Nishioka ins Turnier starten wird.

3. Federer hat nichts zu verlieren

Das bittere Viertelfinal-Aus in Wimbledon gegen Kevin Anderson bezeichnete Federer als «Augenöffner». Es wurde ihm bewusst, dass er zu oft abwartend spielte und zu wenige Risiko nahm. In New York ist wieder ein offensiverer Federer zu erwarten. «Ich darf nicht vergessen, dass ich befreit nach vorne spielen muss. Alles, was jetzt noch kommt, ist ein Bonus», sagte der Schweizer kürzlich. Mit diesem «Ich-habe-nichts-zu-verlieren-Gefühl» will Federer seinen 21. Grand-Slam-Titel jagen. Er will sich daran erinnern, wie er sich 2017 in Melbourne und in Wimbledon gefühlt hatte. Damals hatte der Maestro nach seinem grossen Comeback überhaupt nichts zu verlieren – und gewann alles. Federer: «In ­diesem Zustand spiele ich am besten.»

4. Temperaturen

Die Australian Open haben gezeigt, dass Federer wohl der Spieler ist, der am besten mit hohen Temperaturen zurechtkommt. Während in Melbourne einige Spieler wegen der imensen Hitze (knapp 40°C) kurz vor der Aufgabe standen, liess sich der Schweizer kaum etwas anmerken und blieb bis zum Ende des Turniers fit und spritzig. Auch in New York wird es in den nächsten beiden Wochen zeitweise extrem heiss: Am Dienstag und Mittwoch etwa werden 35°C erwartet. Weiterer Vorteil für Federer: Je wärmer, desto schneller der Court. 

5. Es ist Roger Federer, Mann!

20 Grand-Slam-Titel. 98 ATP-Turniersiege. 310 Wochen an der Spitze der Weltrangliste. Wer diesen Mann nicht auf der Rechnung hat, ist selber Schuld.

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