Kolumne am Mittag Tschüss, Fedi – viel Spass im Nebel!

Von Gil Bieler

31.12.2019

Vom Bündner zum St. Galler: Roger Federers Umzugspläne gaben 2019 zu reden.
Vom Bündner zum St. Galler: Roger Federers Umzugspläne gaben 2019 zu reden.
Bild: Keystone

Bevor das Jahr endet, hat der Kolumnist mit Roger Federer noch ein Hühnchen zu rupfen. Ein Schwank über Après-Ski, verletzten Lokalpatriotismus und den neuen Wahlbündner Nummer 1.  

Nach ein paar Festtagen in den Bündner Bergen bleibt neben einem störenden Bauch vor allem eine Frage zurück: Wieso will der Roger Federer hier bloss weg? Wir erinnern uns: Der grösste, beste und unfehlbarste Schweizer Sportstar aller Zeiten gedenkt, mit Gattin Mirka und den Doppelzwillingen Charlene und Myla und Leo und Lenny von Valbella nach Rapperswil-Jona umzusiedeln.

Eine Schnapsidee, das checkt man schon beim ersten Kafi Lutz an der Après-Ski-Bar auf der Lenzerheide. Denn was hat die Gemeinde am Zürichsee schon zu bieten, was man auf der Heide nicht findet? Der Kinderzoo, na gut… aber sonst?

Der Heidsee ist dem Zürichsee mindestens ebenbürtig, und der Winter in Graubünden spielt – das wird man ja wohl noch sagen dürfen – naturkulissentechnisch in einer anderen Liga als jener in St. Gallen. Hier der Schnee, das Bergpanorama – dort nur Nebel. Ah, da kommt auch schon der zweite Lutz, serviert von Arno Camenisch höchstpersönlich. Sie wissen schon, dem mit «Ustrinkata». Merci vielmol, viva!

Majestätsbeleidigung

Vielleicht mag auch nur der Heimwehbündner aus mir sprechen, aber sollte ich Federer diesen Winter einmal antreffen, wie er mit den Kids am Ponylift in Parpan die Skischwünge übt, werde ich ihm die Meinung geigen. Majestätsbeleidigung darf man ja seit neuem wagen, seit Federer in Südamerika Millionen für Show-Matches eingestrichen hat, während auf den Strassen das Volk protestierte.



Weit mehr als diese Posse und die Kritik an Federer berühren mich nun seine Umzugspläne. Denn die betreffen alle Bündner so irgendwie ein wenig, also auch mich. Sie kratzen halt am Lokalpatriotismus.

Ja, denn es war stets ein willkommenes Ass im Kantönligeist-Open: Der von allen verehrte Federer ist kein Basler, kein Baselbieter, sondern Bündner. Wahlbündner noch dazu. Ha! Nun aber wird der Fedi National auf einmal zum St. Galler, und dieses Totschlägerargument muss man sich ans Bein streichen.

Globi, der neue Fedi?

Egal, es gibt Schlimmeres, rede ich mir ein. Sollen sich doch die anderen um den Federer zanken, für mich könnte der grad so gut auf den Mond ziehen. Schnurzegal.

Eine Trennung ist nie schön, klar, doch selbst Federer himself ist ersetzbar. Es gibt noch andere Wahlbündner, auf die es sich stolz zu sein lohnt. Globi etwa, das ist ein offenes Geheimnis, hat schon vor Jahren seinen Wohnsitz auf die Lenzerheide verlegt. Wieso auch sonst fände sich hier der einzige Globi-Wanderweg der Schweiz?

Globi, der neue Fedi … hmmm. Also plöffen lässt sich damit ja nicht gerade. Khoga blöd. Wenn 2020 schon so losgeht, dann wird's sicher bitter. Arno, nomol an Lutz bitte! Aber mit Zucker!

Regelmässig gibt es werktags um 11:30 Uhr bei «Bluewin» die Kolumne am Mittag – es dreht sich um bekannte Persönlichkeiten, mitunter auch um unbekannte – und manchmal wird sich auch ein Sternchen finden.

Um diese Promis trauerten wir 2019

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