Städtetrip Den Haag – Kultur trifft Strandleben

Mara Ittig

30.3.2019

Sie mögen Stroopwafels und holländische Malerei, aber Amsterdam ist Ihnen zu voll? Den Haag bietet Kultur, Strandleben und viel Flair. 

Regierungssitz, Zuhause der königlichen Familie, internationaler Gerichtshof  – die Stadt an der Nordsee ist auf jeden Fall bedeutend. Doch sie ist viel mehr.

Durch ihre nationale und internationale Position kann die Stadt mit zahlreichen wichtigen historischen Gebäuden aufwarten: Der Königspalast Noordeinde, der Binnenhof oder der Palastgarten sind nur einige davon.

Grösster Publikumsmagnet ist eindeutig der pittoreske Binnenhof: In dem Gebäude aus dem 13. Jahrhundert befindet sich heute der Sitz der niederländischen Regierung, der Hof kann gratis betreten werden. Den Königspalast kann man freilich nicht besuchen, in ihm wohnt und arbeitet die niederländische Königsfamilie. In den Schlossgärten lässt sich mit viel Glück ein Blick auf ein Mitglied der königlichen Familie erhaschen, und auch sonst lohnt sich ein Halt für ein Picknick an der Sonne allemal. 

Königlich ist auch die Prachtallee «Lange Voorhout»: Wenn nicht gerade eine der zahlreichen Veranstaltungen oder Ausstellungen stattfindet, ist der Gang durch die Baumreihen nur schon wegen der Atmosphäre eine Empfehlung. 

Apropos zu Fuss: Den Haag hat für einen Wochenendtrip eine angenehme Grösse. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind alle gut zu Fuss erreichbar, die Einkaufsmeilen mit vielen Shops und Restaurants sind überschaubar, genauso wie die Auswahl an Sehenswürdigkeiten. Das lässt eine ausgewogene Mischung aus Sightseeing und Müssiggang zu.

Zehn Minuten bis zum Strand

Denn Den Haag hat etwas, was andere Städte nicht haben: Scheveningen ist einer der beliebtesten Badeorte der Niederlande und mit der Strassenbahn gerade mal zehn Minuten von der Innenstadt entfernt. Morgens shoppen und nachmittags an den Strand ist also überhaupt kein Problem.

Altehrwürdig thront das Belle-Epoque-Hotel «Kurhaus» über der grosszügigen Strandpromenade, zahlreiche Bars und Restaurants locken mit einer kleinen Stärkung nach dem Strandspaziergang. Bei «Victory Frites» beispielsweise kann man sich die Nationalspeise Pommes mit Austern geben lassen und sie genüsslich mit den Füssen im Sand verspeisen. Ein kühles Bier dazu – so lässt sich ein Stadtbummel angenehm beenden.

Wer statt einer steifen Brise um die Nase, lieber frischen Wind im Kleiderschrank hat: In Den Haag lässt es sich auch gut shoppen. In der Frederik Hendriklaan findet man zahlreiche kleine Shops mit niederländischen Designs, Concept Stores mit liebevoll ausgesuchtem Sortiment, Bäckereien mit verführerischen Sünden und Buchhandlungen sowie Accessoireläden zum Stöbern und Schmökern.

Mit dem Velo durch die Stadt

Wer es etwas internationaler mag: Rund um den Königpalast finden sich in der Einkaufsstrasse Hoogstraat und Wagenstraat die Vertreter der grossen Ketten und auch viele niederländische Brands, die hierzulande nur wenig bekannt sind. In der altehrwürdigen «Passage» kann man unter der imposanten Glaskuppel – geschützt vor Wind und Wetter – in gediegener Atmosphäre in bekannten Shops einkaufen. Oder «winkelen», wie die Einheimischen dazu sagen.

Wer in den Niederlanden ist, kommt um ein Verkehrsmittel nicht herum: «Gefiets» wird hier überall, das Fahrrad ist das Hauptfortbewegungsmittel schlechthin. Es bietet sich an, Stadt und Strand mit einem Leihvelo zu erkunden. Die Räder bekommt man fast an jeder Strassenecke, das Velonetz ist hervorragend ausgebaut. Einer kleinen Velotour steht also nichts mehr im Wege. 

Ein weiteres Highlight Den Haags sind die Museen. Im «Mauritshuis» gibt es die holländischen und flämischen Meister von Rembrandt über Vermeer bis hin zu Hans Holbein auf kompaktem Raum, aber in imposanter Fülle zu bestaunen. 

Im «Gemeentemuseum» kann man neben der grössten Mondrian-Sammlung der Welt auch Werke der Moderne von Egon Schiele, Vincent van Gogh, Monet und Bacon betrachten. Delfter Keramiken und eine Kostümsammlung, die einen Überblick über die niederländische Mode bietet, runden das vielfältige Angebot ab. Fotografie-Fans kommen im Fotomuseum direkt nebenan auf ihre Kosten. Im Museum «De Gevangenenpoort» gibt's spannende Facts rund um Gefängniszellen, politische Verschwörungen und Bestrafungen vergangener Jahrhunderte, während man im Escher-Museum den Grafiken des Künstlers und seinen Spielen mit Perspektive, Raum und Illusion auf den Leim gehen kann.

Reiseinfos: Entweder mit dem Zug via Düsseldorf und Eindhoven oder per Flugzeug über Amsterdam und von dort mit dem Zug in 30 Minuten nach Den Haag. 

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