Daheim neu entdeckenOhne Stress, ohne Jetlag – so bleibt man richtig zu Hause
Vera Kraft, dpa
10.4.2020
Ständig unterwegs sein, die Welt erkunden, stets gleich wieder die nächste Reise planen: Aufregend, schön! Oder etwa nicht? Autorin Harriet Köhler wirbt fürs Daheimbleiben – aus guten Gründen.
Harriet Köhler ist früher leidenschaftlich gerne verreist. Doch sie erkannte: Hinter Fernweh steckt viel mehr als die Sehnsucht nach Ferne.
Im Interview erzählt die Autorin, wie man die Welt vor der eigenen Haustür neu entdecken kann – und warum man sogar zu Hause Heimweh bekommen kann.
Frau Köhler, Sie haben lange geglaubt, Ferien bringe automatisch Entspannung, und zu Hause bleiben sei langweilig. In Ihrem Buch stellen Sie fest: Das war ein Irrglaube. Warum?
Irgendwann ist mir klar geworden, was für ein Irrsinn die ständige Reiserei eigentlich ist. Acht Prozent des weltweiten Treibhausausstosses gehen auf den Tourismus zurück, also darauf, dass wir glauben, in den Ferien nicht zu Hause bleiben zu können. Aber deshalb aufs Reisen verzichten?
Das hätte ich mir lange nicht vorstellen können. Doch als ich es endlich tat, war es total einfach – viel einfacher, als auf Zucker oder Kaffee zu verzichten. Seither geniesse ich es, die Welt vor und hinter der eigenen Haustür zu entdecken. Ohne Stress, ohne Jetlag, ohne Demütigung durch mehrsprachige Speisekarten, ohne das Gedrängel in historischen Innenstädten.
Ihr Buch soll eine «Gebrauchsanweisung» sein. Was müssen wir denn lernen, um erfolgreich zu Hause zu bleiben?
Daheim bleiben bedeutet nicht nur, das Reisen sein zu lassen, sondern ist eigentlich eine Lebenseinstellung. Wem es gelingt, mit dem zufrieden zu sein, was er hat, der muss sich nicht mehr ständig an einen anderen Ort wünschen. Er braucht auch nicht ständig neuen Kram einkaufen, muss nicht mehr mitmachen beim alltäglichen schneller, höher, weiter.
In Ihrem Buch schreiben Sie, dass Heimweh und Fernweh recht ähnliche Empfindungen sind. Woran liegt das?
Sowohl Heim- als auch Fernweh richten sich weniger auf einen Ort in der Aussenwelt als auf eine innere Empfindung. Beides sind Gefühle des Defizits, des Mangels: Wer Fernweh hat, wünscht sich nicht einfach irgendwo anders hin, sondern sehnt sich danach, an einem anderen Ort etwas anderes zu erleben und dabei sein Alltags-Ich abzustreifen. Und wer Heimweh hat, der fühlt sich einsam, unbehaust und vermisst eine Zeit, in der er sich aufgehoben fühlte – insofern kann man natürlich auch zu Hause Heimweh haben.
Die Sehnsucht, sich zu erholen und die Welt zu entdecken, führt oft zu Fernweh. Wie lässt sich dieses überhaupt daheim stillen?
Vielleicht, indem man sich klarmacht, dass auch das Reisen das Fernweh nicht unbedingt stillt. Denn wir haben zwar Sehnsucht danach, unsere deutsche Kartoffeligkeit hinter uns zu lassen, unsere Korrektheit, Langeweile und Funktionskleidungsmentalität. Aber wie oft gelingt uns das schon? Wir nehmen uns selbst ja immer mit.
Wer hat noch nie im fernen Ferienhaus Büroprobleme gewälzt? Wer noch nie nach einem Tag voller Streit im romantischsten Restaurant der Welt beleidigt geschwiegen? Warum also nicht zu Hause all die Dinge tun, die man sonst nur im Urlaub macht, und dabei eine andere Version seiner selbst ausprobieren, eine, die gelassener, interessierter, eleganter ist?
Muss man wirklich oft weg, um ein spannendes Leben zu haben?
Ich würde sagen: Ein neugieriger Geist langweilt sich nirgendwo, auch zu Hause nicht. Aber klar, wenn man seine vertraute Umgebung für nicht sonderlich bemerkenswert hält, dann ist sie das natürlich auch nicht.
Wie kann man zu Hause Neues entdecken und seinen Horizont erweitern?
Indem man sich den eigenen Wohnort ansieht, wie ein Tourist das tun würde. Auf langen Spaziergängen kann man jede Menge entdecken. Und wer eine Stadtführung durchs eigene Viertel bucht, lernt ausserdem eine Welt kennen, von der man heute nicht mehr so viel sieht.
In diesen Zeiten auch noch empfehlenswert: Mal bei den Nachbarn klingeln und nachhorchen, wie es denen so ergeht – und bei Bedarf Hilfe anbieten. Es verwurzelt einen noch mal ganz neu, wenn man mit den Menschen vor Ort verbunden ist. Ist es nicht idiotisch, dass wir so versessen darauf sind, in der Ferne Land und Leute kennenzulernen, und oft nicht mal die Leute kennen, mit denen wir Tür an Tür leben?
Was hilft, um auch in den eigenen vier Wänden dem Alltag zu entkommen?
Muss man denn dem Alltag unbedingt entkommen? Dann hilft es vielleicht, all die Dinge zu tun, für die man im Alltag nicht die Ruhe findet. Also: einen dicken Klassiker lesen. Mit Musse kochen. Alte Freunde anrufen. Ausmisten. Den Balkon auf Vordermann bringen. Und zwischendurch: ein bisschen wie in den Ferien leben. Wie wäre es, die Matratze mal ins Wohnzimmer zu schieben und dort zu schlafen? Im Garten zu zelten? Ein ganz neues Hobby auszuprobieren? Und wenn die Sehnsucht gar nicht weggeht: Dann könnte man ja auch die nächste Reise planen, ganz in Ruhe, schwelgerisch und ausführlich.
Der Feldhase steht als gefährdete Art auch in der Schweiz auf der Roten Liste. Als Hauptursachen für seinen Rückgang werden die Intensivierung der Landwirtschaft und die wachsende Zersiedelung gesehen. Der Hase bevorzugt offene Landschaften und abwechslungsreiche Feldflächen mit Hecken, was er immer seltener vorfindet.
Bild: Keystone
Im Gegensatz zu Hasen, mit denen sie nicht gekreuzt werden können, sind Kaninchen von gedrungener Gestalt, haben in der Relation zum Kopf kürzere Löffel und eher ein bräunliches als graues Fell.
Bild: Keystone
16 Millionen Hasen stehen jedes Jahr um Ostern in den Schweizer Regalen zum Verkauf.
Bild: Keystone
Damit kommen auf jeden Einwohner der Schweiz zwei Schokohasen.
Bild: Keystone
Umgerechnet rund 49'000 Euro kostete der wohl teuerste Schokohase. Er hatte Diamantaugen und war 38 Zentimeter gross. Um ihn zu schaffen, brauchte der britische Chocolatier Martin Chiffers (Mitte) rund 40 Stunden.
Bild: Dukas
Der Gründer und verstorbene Verleger des Männermagazins «Playboy», Hugh Hefner, fand den Hasen frech und sexy. Er mochte auch die echten Tiere und spendete Geld für deren Schutz. So ist eine gefährdete Kaninchenart sogar nach ihm benannt – die Sylvilagus palustris hefneri.
Bild: Getty Images
Bis zu 200'000 Eier legt ein einziges Seehasen-Weibchen jedes Frühjahr. Um Ostern haben die im nördlichen Atlantik sowie in Teilen der Nord- und Ostsee lebenden Fische ihre Laichzeit. Ihre orange-roten Eier werden schwarz gefärbt, gesalzen und als «Falscher Kaviar» verkauft.
Bild: Getty Images
«Mein Name ist Hase, ich weiss von nichts» – Diese Redewendung stammt aus dem 19. Jahrhundert und geht auf Viktor Hase, Jura-Student an der Universität Heidelberg (D) zurück. Einer seiner Freunde hatte in einem Duell seinen Gegner erschossen. Hase lieh ihm seinen Studentenausweis, damit er über die französische Grenze verschwinden konnte. Vor Gericht sagte der Fluchthelfer: «Mein Name ist Hase, ich verneine die Generalfragen, ich weiss von nichts!»
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