DurchgeschütteltVom Winde verweht – Kreuzfahrt in der Ägäis wird zur Odyssee
Steven Hille, dpa
24.4.2020
Die Haare im Wind, salzige Luft in der Nase: Eine Segelkreuzfahrt durch die Inselwelt der Kykladen ist ein Erlebnis. Doch wenn der Meltemi in Sturmstärke bläst, werden selbst Abenteurer auf die Probe gestellt.
Verreisen geht wegen der Corona-Pandemie leider für unbestimmte Zeit nicht – doch es spricht ja nichts dagegen, sich schon jetzt ein paar Gedanken über die nächsten Ferien zu machen, oder? Wie wäre es zum Beispiel mit einer Segelkreuzfahrt in der Ägäis?
Schon vor dem Ablegen wird klar, dass der Wind zwar nicht die Route bestimmt, aber die grundlegenden Bedingungen festlegt: «Er kommt aus Nordwest, aber wir müssen nach Nordwest», erklärt der Kapitän der «Chronos», Niko Göttert. «Ich glaube, ich kann die ganze Woche keine verlässliche Zusage über die nächsten zehn Minuten geben.»
Fest steht: Die kleine Segeljacht bringt die 22 Gäste an Bord in den nächsten Tagen zum Hafen Porto Rafi bei Athen, es geht durch die Inselwelt der Kykladen. Der Ausgangspunkt der Kreuzfahrt ist Santorin mit seinen weiss getünchten Häusern.
Spontan das Kommando übernommen
Göttert, der 53-jährige Kapitän, ist am Vortag auf die Insel geflogen. Er hat das Steuer der «Chronos» spontan von einem Kollegen übernommen und nun das Kommando über die zehnköpfige Crew.
Die zwei Anker werden gelichtet. Ein einziger würde bei starkem Wind nicht ausreichen, um das 54 Meter lange Schiff an Ort und Stelle zu halten. Den ersten Teil der Tagesetappe absolviert Göttert unter Motor. Es geht ganz dicht an der steilen Küste Santorins entlang.
Sobald die «Chronos» die ruhigen Gewässer innerhalb des Kraters verlässt, ändern sich die Bedingungen. Ein starker Nordwestwind bläst den ersten Passagieren die Kappen vom Kopf. Eine verschwindet im Meer. Die Crew hievt nun drei Segel empor. Sobald sie gesetzt sind, ändert sich die Schräglage des Schiffes: Es kippt dramatisch mit dem Wind und bleibt in dieser Stellung.
Durch den starken Gegenwind kommt den Passagieren die Geschwindigkeit schneller vor, als sie tatsächlich ist. Das Tagesziel wird immer unerreichbarer. Göttert steuert daher auf die kleinen Kykladen zu und findet kurz vor Sonnenuntergang einen windgeschützten Liegeplatz vor einem Kieselstrand.
Wind von vorne und Sonne von oben
Mit zunehmender Dunkelheit lässt der Wind nach, ein typisches Merkmal des Meltemi, wie der Kapitän beschreibt. Der Meltemi weht in den Sommermonaten von April bis Oktober vom Festland Griechenlands in Richtung Kreta. Dann herrscht stets heiteres Wetter und klare Sicht. Götterts Gesicht ist nach einem Tag knallrot.
Auch für den folgenden Tag ist strahlend blauer Himmel gemeldet. Es scheint, als ob der Meltemi in diesem Jahr sein Maximum im September erreichen will. «Normalerweise flaut er zu dieser Jahreszeit ab», erklärt der Kapitän.
Die Sonne geht hinter der Insel Keros auf, als die ersten Passagiere im türkisfarbenen Meer baden. Bei dieser Reise ist das schwimmende Hotel die ganze Woche auf dem Wasser.
Die Bedingungen werden anspruchsvoller
«22 Knoten Windgeschwindigkeit hat der Wetterdienst für heute gemeldet», verrät Göttert beim Morgenbriefing. Ihm geht es nach einem kurzen Landgang darum, schnell loszumachen.
Porto Rafti rechtzeitig zu erreichen, wird wegen des starken Winds immer schwieriger. Die Passagiere an Bord haben sich für eine Segelkreuzfahrt entschieden, um unter Segeln unterwegs zu sein – aber auch, um diverse Inseln zu besuchen. Stattdessen besteht der längste Teil des Tages wegen der widrigen Bedingungen aus dem Segeln selbst. Je mehr das Schiff im Wind kippt, desto mehr droht auch die Stimmung zu kippen. Daher entschliesst sich der Kapitän für einen Badestopp vor der Insel Donousa.
Selbst in der windgeschützten Bucht türmen sich kleine Wellen auf. «Bei solch einem starken Wind wirkt schon der Kopf wie ein Segel, du treibst ab», warnt Göttert.
Ein unglücklicher Zufall
Ein Paar ist mutig genug fürs Schwimmen – doch da verliert der Anker seinen Halt. Das Schiff driftet ab. Die beiden Schwimmer treiben in die entgegengesetzte Richtung. Die Crew erkennt sofort den Ernst der Lage. Die beiden Badegäste sind bereits 200 Meter entfernt, als die Aufholjagd beginnt. Nach wenigen Minuten erreichen beide die Treppe. Sie kommen mit dem Schrecken davon. Die Odyssee geht weiter, Schwimmausflüge sind nun gestrichen.
Die Bordinstrumente melden inzwischen 54 Knoten Wind. Auf dem Oberdeck kann man kaum noch sitzen. Essen gibt es nur noch unter Deck. Der Koch scheint mit dem Geschaukel und der Schräglage kein Problem zu haben. In seiner Kombüse ist er den ganzen Tag zugange. Ganz alleine versorgt der Kanadier Passagiere und Crew.
Der Gott des Windes dreht noch einmal auf
Die Nacht ist wegen der rauen Bedingungen kurz. Der Meltemi pfeift zwischen den Seilen des Segelschiffs ein gruseliges Lied. Die Anker schaffen es am Morgen nicht mehr, das Boot zu halten. Abfahrt. Nur noch zwei Segel sind oben, auf halber Höhe.
Der Wind pfeift über die Berge der Insel Tinos hinweg und sinkt dann nach unten. Diese sogenannten Fallwinde sorgen für ein bis zwei weitere Windstärken. Windstärke zehn messen die Bordinstrumente. Passenderweise ist Tinos in der griechischen Mythologie der Geburtsort des Windgottes Aioles. Die Crew ist permanent damit beschäftigt, das Schiff zu sichern.
Teilweise macht die «Chronos» nur einen Kilometer pro Stunde gut. Tinos zieht einfach nicht vorbei, als würde Aioles das Schiff festhalten. Drei, vier Stunden zieht sich das, dann ist das nördliche Ende der Insel erreicht. Wieder hoch die Segel.
Wenig später ankert das Schiff im Hafen von Andros. Geradezu majestätisch überragt die «Chronos» alle anderen Schiffe im Hafenbecken. Göttert und seine Crew studieren zu diesem Zeitpunkt schon wieder die Wetterkarten für den nächsten Tag. Übermorgen ist Flaute. Aber morgen der wohl härteste Sturmtag dieser Reise.
Wilde Fahrt unter Sternen
Um zwei Uhr nachts weckt ein bekanntes Geräusch die Passagiere: Die Anker werden eingeholt. Langsam setzt die «Chronos» zur Fahrt an. Als sie das windgeschützte Hafenbecken verlässt, beginnt das Schaukeln. Einige Passagiere schleudert es fast aus dem Bett. Die ganze Nacht segelt das Schiff durch, um den Sturm zu umfahren, der für den Tag angekündigt ist. Die wilde Fahrt bei Mondschein führt über die Ägäis nach Nordwesten. Schlafen kann kaum jemand. Zum Frühstück werden die Anker gesetzt. Ziel erreicht.
Mühevoll hat sich die «Chronos» 224 Seemeilen durch die Ägäis gegen den Meltemi gearbeitet. Die Touristen an Bord haben das Abenteuer trotz aller Widrigkeiten gut verkraftet. «Niemand hat sich in den letzten Tagen übergeben, das hat es noch nie gegeben», sagt Niko Göttert. Bei diesen rauen Bedingungen sei das bemerkenswert.
Wildkräuter sind nicht nur dekorativ – sie schmecken auch gut.
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Um gedeihen zu können, benötigt der Bärlauch nahrhaften Boden, genügend Feuchtigkeit und leichten Schatten. «Bärlauch gehört nicht ins Kräuterbeet», rät die Agraringenieurin und Buchautorin Brunhilde Bross-Burkhard. «Besser ist er unter höheren Bäumen oder im leichten Schatten am Haus aufgehoben.» Man sollte ihn begrenzen: «Einmal angesiedelt, breitet er sich immer weiter aus.»
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Sie ist anspruchslos und wächst nahezu überall: die Brennnessel. Junge Blätter kann man wie Spinat zubereiten oder trocknen, um diese später als Tee zu verwenden. Die Brennnessel wirkt entwässernd und ist reich an verschiedenen Nährstoffen.
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Das Gänseblümchen ist im Spätwinter und im Frühjahr am wertvollsten, weil dann kaum anderes frisches Grün im Garten geerntet werden kann, findet Brunhilde Bross-Burkhard.
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Er gilt als Grauen vieler Gärtner – der Löwenzahn! Kein Wunder, denn er vermehrt sich rasant. Aber Löwenzahn ist auch eine wertvolle, gesunde Pflanze, die Salate aufwertet. Besonders schmackhaft sind die jungen zarten Blätter. Löwenzahn hat ein nussartiges, leicht bitteres Aroma.
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Der Sauerampfer gehört zu den Wildkräutern, die sich von selbst im Garten ansiedeln. In der Küche verfeinert er verschiedene Speisen. «Er ist eines der ersten Kräuter, die im zeitigen Frühjahr erscheinen», erklärt Brunhilde Bross-Burkhardt. Sein Vorteil: Der Sauerampfer wuchert nicht. Er kann ins Kräuterbeet gesetzt werden, aber auch überall im Garten wachsen.
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Neben dem Löwenzahn ist die Vogelmiere wohl das unbeliebteste Unkraut im Garten. Dabei ist es eine wohlschmeckende Zutat für jeden Salat. Die Pflanzen fühlen sich auf nährstoffreichem Boden wohl, den sie rasch mit ihren Trieben überziehen.
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Im heimischen Garten mag es der Waldmeister schattig, im Wald findet man ihn deshalb vornehmlich unter Laubbäumen. «Dem Waldmeister muss man viel Platz geben, wenn man ihn in den Garten holt», erklärt Bross-Burkhardt. Dafür hat er gestalterisch etwas zu bieten: «Er ist ein schöner Bodendecker.»
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Am Donnerstag sind die Flughäfen Hamburg, Stuttgart, Karlsruhe/Baden-Baden, Köln und Berlin betroffen.
Nach Schätzungen des Flughafenverbandes ADV sind allein davon etwa 90 000 Reisende betroffen, mehr als 580 Flugverbindungen dürften abgesagt werden.
Nachwehen könnte zudem der zweitägige Streik des Lufthansa-Kabinenpersonals in Frankfurt und München haben.
Und was noch dazu kommt: Auch an diesem Freitag können Fluggäste in Deutschland nicht überall damit rechnen, wie geplant ans Ziel zu kommen: Verdi hat auch für Freitag zu weiteren Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals aufgerufen.
Dann soll es nach Angaben von Verdi nach und nach die fünf Flughäfen Hannover, Dortmund, Weeze, Dresden und Leipzig treffen.
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