Coronavirus Ärger an Grenze im Tessin – In den USA werden Hamburger knapp

Agenturen/red

5.5.2020

An der Grenze zu Italien beschweren sich Pendler über lange Wartezeiten. Die Schweizer Botschafterin in Rom wurde vorgeladen. Die Ereignisse des Tages.

Das Wichtigste im Überblick

  • New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo befürchtet, dass eine zu schnelle Öffnung Menschenleben kosten könnte.
  • Im Tessin soll eine grosse Antikörperstudie Klarheit über die Verbreitung in der Bevölkerung bringen.
  • Seit Beginn der Coronavirus-Pandemie sind nach Angaben von US-Forschern weltweit mehr als eine Viertelmillion Menschen nach einer Sars-CoV-2-Infektion gestorben.
  • 200'000 Infizierte pro Tag in den USA und eine wieder rapide ansteigende Zahl der Todesopfer – dieses Szenario entwerfen Experten in einem internen Bericht der US-Behörden.

Laut Zahlen der Johns-Hopkins-Universität vom Dienstagabend haben sich in der Schweiz insgesamt 30'009 Personen mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl der Toten stieg auf 1'795; rund 25'000 Menschen gelten als genesen. Weltweit haben sich mehr als 3,6 Millionen Menschen bislang infiziert, in Zusammenhang mit dem Coronavirus starben mehr als 255'000 Menschen.

Mehr als 57 Milliarden Franken hat der Schweizer Bundesrat dem Parlament heute zur Bewältigung der Corona-Krise beantragt. National- und Ständerat haben diese Kredite ungekürzt bewilligt. Differenzen gibt es nur noch darüber, um wie viel aufgestockt werden soll. 

Wer ab dem 11. Mai in ein Restaurant geht, muss seine Kontaktdaten hinterlegen. Eine Maskenpflicht gibt es nicht. Die Kantone sollen die Einhaltung des Schutzkonzeptes streng kontrollieren.

Trotz einer drohenden Zuspitzung der Corona-Pandemie in den USA dringt US-Präsident Donald Trump wie Gouverneure einiger Bundesstaaten auf eine rasche Wiedereröffnung der Wirtschaft. «Wir müssen unser Land öffnen», sagte Trump am Dienstag vor dem Weissen Haus vor seinem Abflug nach Arizona. «Es ist Zeit, wieder an die Arbeit zu gehen.» 

22.00 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Live-Ticker

21.36 Uhr: Mehr als 25'500 Tote in Frankreich

In Frankreich ist die Zahl der Corona-Toten auf mehr als 25'500 Tote angestiegen. Das Land zählte in 24 Stunden 330 Tote in Krankenhäusern und Pflegeheimen, wie das Gesundheitsministerium am Dienstagabend mitteilte. Das ist etwas mehr als in den vergangenen Tagen – insgesamt liegt die Zahl der Toten nun seit Beginn der Epidemie bei 25'531.

Die Zahl der Menschen, die mit schweren Verläufen auf Intensivstationen behandelt werden, ist weiter rückläufig. Frankreich zählt mit Stand Dienstag insgesamt knapp 133'000 bestätigte Infektionen. In den vergangen 24 Stunden kamen gut 1'100 dazu.

20.55 Uhr: Italiener ärgern sich wegen Corona-Stau an der Grenze

Die strengen Kontrollen verlängern für Berufspendler, die täglich die Grenze überqueren, den Weg zur Arbeit. Das ist besonders ärgerlich, wenn im Tessin in der kommende Woche die Wirtschaft wieder hochgefahren wird. Es erzeuge einen Trichtereffekt, der «Tausende von italienischen Arbeitern zwingt, täglich stundenlang im Stau zu stehen – obwohl die zurückzulegenden Entfernungen nur wenige Kilometer betragen», beschwerte sich der lombardische Politiker Eugenio Zoffili gemäss der Tessiner Zeitung «Corriere del Ticino».

Nun hat Zoffili, der für die Lega im italienischen Parlament sitzt, genug. Für morgen Mittwoch hat er laut «Corriere del Ticino» die Schweizer Botschafterin in Rom, Rita Adam, in den Kontrollausschuss des italienischen Parlaments vorgeladen. Das Treffen soll eine Lösung bringen, die zwar alle gemeinsamen Anstrengungen an den Gesundheitsschutz beinhaltet, aber diesem «Martyrium» ein sofortiges Ende setzt, wird Zoffili zitiert.

20.11 Uhr: New Yorks Gouverneur: Zu schnelle Öffnung kostet Menschenleben

Nach dem Bekanntwerden deutlich nach oben korrigierter US-Prognosen in der Corona-Krise hat New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo die zu schnelle Öffnung von Bundesstaaten kritisiert. «Je mehr Leute in Kontakt mit anderen Leuten sind, desto höher ist die Infektionsrate durch das Virus. Je mehr Leute sich infizieren, desto mehr Leute sterben», sagte Cuomo bei seiner täglichen Pressekonferenz am Dienstag. Dies sei der Grund für die drastisch höheren Prognosen. «Wenn wir schnell öffnen, hat das einen Preis.»

Zuvor waren zwei neue Rechenmodelle für den Verlauf der Pandemie in den USA öffentlich geworden, die von einem deutlichen Anstieg der Todeszahlen wegen der Öffnung einiger Bundesstaaten ausgehen. So rechnet das Institut IHME mittlerweile damit, dass die Zahl der Toten von aktuell rund 69'000 bis Ende des Monats auf rund 110'000 Tote ansteigen könnte. Erst ab Ende Juli soll sich die Opferzahl demnach bei rund 134'000 stabilisieren. Noch vor wenigen Wochen war die Universität davon ausgegangen, dass im Hochsommer bei etwa 90'000 Toten ein Plateau erreicht würde. US-Präsident Donald Trump dringt trotz dieser drohenden Zuspitzung wie auch einige Gouverneure auf eine rasche Wiedereröffnung der leidenden Wirtschaft.

20.00 Uhr: Fleischmangel in den USA – Bei Wendy's werden die Hamburger knapp

Die Corona-Pandemie bringt die US-Fleischindustrie unter Druck. Das bekommt nun auch die Fast-Food-Branche zu spüren. Die Hamburger-Kette Wendy's bestätigte am Dienstag, dass es in einigen ihrer Schnellrestaurants aufgrund der angespannten Versorgungslage zu Engpässen kommen könne. Vorher hatten Kunden in den sozialen Medien über Burger-Mangel geklagt.

Dass die US-Fleischindustrie unter Produktionsproblemen ächzt, ist kein Geheimnis. Fabriken grosser Hersteller wie Smithfield oder Tyson Foods gelten in der Corona-Krise als Infektionsherde und mussten pandemiebedingt schliessen. US-Präsident Donald Trump hat bereits das eigentlich für Kriegszeiten vorgesehene Gesetz «Defense Production Act» angewandt, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.

Die grosse Einzelhandelskette Costco gab am Montag bekannt, Einkäufe von Rind-, Schweine- und Hühnerfleisch vorübergehend auf maximal drei Artikel pro Kunden zu begrenzen. Am Freitag hatte bereits der Supermarkt-Riese Kroger auf seiner Internetseite ein eingeschränktes Fleischsortiment eingeräumt. Dem Landwirtschaftsministerium zufolge sind auch die Fleischpreise im Grosshandel schon kräftig angestiegen.

19.45 Uhr: Parlament will Kitas mit Bundesgeldern vor Konkurs retten

Die Räte haben sich am Dienstag geeinigt, Krippen und Kitas mit Bundesgeldern in Höhe von 65 Millionen Franken zu unterstützen. Auch die Grundlage dafür hat das Parlament verabschiedet. Damit steht der Hilfe nichts mehr im Weg.

Gemäss Berechnungen des Bundes betragen die Ertragsausfälle von Kitas und Krippen wegen der Corona-Pandemie rund 200 Millionen Franken. Für einen Drittel davon, also 65 Millionen Franken, soll nun der Bund aufkommen.

18.29 Uhr: Restaurants verlangen Personendaten von ihren Gästen

Wer ab dem 11. Mai in ein Restaurant geht, muss seine Kontaktdaten hinterlegen. Eine Maskenpflicht gibt es nicht. Die Kantone sollen die Einhaltung des Schutzkonzeptes streng kontrollieren, das Gastrosuisse und Hotelleriesuisse am Dienstag veröffentlicht haben. Wer die Vorgaben einzuhalten vermag, kann seinen Betrieb nächsten Montag gemäss Entscheid des Bundesrates wieder öffnen. Von einem «normalen» Restaurantbesuch ist man aber noch einiges entfernt.

Kernpunkt ist die Erhebung und vierzehntägige Aufbewahrungspflicht von Personendaten. Nach zwei Wochen müssen die Betriebe die Daten vollständig vernichten. Der Betrieb muss während dieser Frist Auskunft darüber geben können, welche Tische ein Mitarbeitender bedient hat.

An den Eingängen der Lokale stehen Händehygienestationen für die Besucherinnen und Besucher. Die Gäste dürfen maximal zu viert an einem Tisch sitzen und sich nicht mit anderen Gästegruppen vermischen. Die Personen einer Gästegruppe müssen miteinander bekannt sein. Sofern zwischen den Tischen keine Trennwand steht, muss zwischen den Gästegruppen ein Schulter-zu-Schulter-Abstand von zwei Metern garantiert sein. Für Trennwände enthält das Konzept exakte Angaben zu Massen und Positionen.

Menükarten und Tabletts sowie Tischgewürze werden nach jedem Gast gereinigt oder desinfiziert. Zeitungen und Zeitschriften gibt es nicht, weil sie durch verschiedene Hände gehen. Unterhaltungsangebote wie Livemusik, Dart, Bowling oder Spielautomaten sind tabu. Auf den Herrentoiletten werden einzelne Pissoirs abgesperrt, um die Zwei-Meter-Distanz auch in den WC-Anlagen einzuhalten. Die Gäste sind gebeten, mit Karte oder kontaktlos zu bezahlen. In Wartebereichen gibt es Bodenmarkierungen.

17.55 Uhr: Freiburg verzichtet doch auf Maturprüfung

Die rund 800 Maturandinnen und Maturanden im Kanton Freiburg müssen nun doch nicht zu den schriftlichen Maturitätsprüfungen antreten. Das beschloss der Staatsrat, wie er am Dienstag mitteilte.

Die Kantonsregierung habe eine Interessensabwägung vorgenommen, sagte Erziehungsdirektor Jean-Pierre Siggen (CVP) vor den Medien. Nun herrsche Klarheit für Eltern, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler.

Damit vollzieht Siggen eine Kehrtwende: Noch vor knapp zwei Wochen hatte er sich für die Durchführung der schriftlichen Maturitätsprüfung ausgesprochen. Schüler und Lehrer hatten das vehement kritisiert, wegen mangelnder Vorbereitungsmöglichkeiten wegen der Coronakrise.

Schweizweit verzichten damit 14 Kantone auf die schriftlichen Maturitätsprüfungen, darunter alle Westschweizer Kantone sowie Bern und Zürich. Elf Kantone führen Prüfungen durch, darunter Aargau sowie Kantone in der Ost- und Innerschweiz. Im Tessin ist der Entscheid noch nicht gefallen.

17.50 Uhr: Über 16 Prozent Arbeitslose in den USA?

Die US-Regierung befürchtet, dass die Arbeitslosenquote im April wegen der Coronakrise auf über 16 Prozent gestiegen ist. «Ich gehe jetzt davon aus, dass sie oberhalb von 16 Prozent liegen wird, vielleicht sogar bei 20 Prozent», sagte der Wirtschaftsberater von Präsident Donald Trump, Kevin Hassett, in einem Interview mit dem TV-Sender CNN.

«Wir haben es mit der wahrscheinlich schlimmsten Arbeitslosenquote seit der Grossen Depression zu tun. Es ist ein gewaltiger negativer Schock, ein sehr, sehr schrecklicher Schock», fuhr Hassett fort. Auch Ökonomen, die von der Nachrichtenagentur Reuters befragt wurden, erwarten eine Arbeitslosenquote von 16 Prozent. Die genauen Zahlen werden am Freitag vorgelegt.



17.40 Uhr: Parlament segnet Armeeeinsatz ab

Der Armeeeinsatz wegen der Corona-Pandemie ist vom Parlament nachträglich bewilligt worden. Als zweite Kammer hat der Nationalrat den Assistenzdienst für bis zu 8'000 Armeeangehörige bis höchstens Ende Juni gutgeheissen.

Der Armeeeinsatz war vom Bundesrat im März angeordnet worden, muss jedoch nachträglich vom Parlament genehmigt werden. Die Zustimmung der Räte ist nötig, wenn mehr als 2'000 Armeeangehörige aufgeboten werden und der Einsatz über drei Wochen dauert.

17.15 Uhr: Helvetia schlägt Vergleich vor

Im Streit um die Zahlung von Corona-Schäden geht Versicherer Helvetia auf die Betreiber von Restaurants zu. Sie schlägt Betrieben, die «nur» eine Epidemie-Deckung haben, einen Vergleich vor. Denn bisher haben Restaurants und Bars, die schon seit Wochen geschlossen sind, von Helvetia keine Leistungen erhalten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte Corona nämlich als Pandemie eingestuft – und dieses Risiko ist in den wenigsten Policen gedeckt.

Doch nun geht Helvetia mit einer Vergleichslösung auf die Gastrobetriebe zu, wie sie mitteilte. Firmen, die eine Epidemie-Versicherung mit Pandemie-Ausschluss abgeschlossen und sich so beispielsweise gegen Hygieneprobleme wie Salmonellenbefall versichert haben, sollen zumindest mit einem Pauschalbetrag entschädigt werden.

Die Pauschale deckt den Angaben zufolge für die Zeit der Betriebsschliessung und anschliessend bis Ende Mai die Hälfte der ungedeckten Kosten und des entgangenen Gewinns. Der Betrag werde anhand des Jahresumsatzes errechnet und sofort bezahlt, hiess es. Wie viel Geld Helvetia dazu in die Hand nehmen muss, ist noch offen.

16.50 Uhr: Ein weiterer Grenzübergang geht wieder auf

Der Grenzübergang Bad Zurzach AG wird ab Mittwoch wieder für den Verkehr freigegeben. Damit begegnet die Eidgenössische Zollverwaltung der Zunahme des grenzüberschreitenden Personenverkehrs als Folge der vom Bundesrat beschlossenen Lockerungsmassnahmen im Zuge der Corona-Pandemie. Bereits diese Woche habe es Anzeichen für eine Zunahme des Grenzverkehrs um bis zu einem Zehntel gegeben, schreibt die EZV in einer Mitteilung.

16.25 Uhr: Gastroverbände legen Schutzkonzept offen

Die Branchenverbände GastroSuisse, Hotelleriesuisse und Swiss Catering Association haben mittlerweile das Schutzkonzept für die Schweizer Wirte und Gastrounternehmer veröffentlicht. Darin bestätigt werden Massnahmen, über die der «Blick» bereits vorab informiert hatte – etwa dass von jedem Gast Kontaktdaten wie Name und Telefonnummer erfasst werden. Ausserdem muss zwischen den einzelnen Gästegruppen ein Mindestabstand von zwei Metern eingehalten werden. Mehr zu den Details lesen Sie hier

15.56 Uhr: Erster Live-Chat des Parlaments kommt mässig an

Die Präsidien von National- und Ständerat haben am Dienstag erstmals in der Geschichte des Eidgenössischen Parlaments einen Video-Live-Chat mit der Bevölkerung geführt. Das Interesse hielt sich in engen Grenzen. Das Format soll aber fortgeführt werden.

Die Parlamentsdienste verkauften den Chat, der von 13.30 bis 14.30 Uhr stattfand, auf ihrer Webseite als «Premiere in der Schweizer Politgeschichte». In einer sehr bunten Deko und bei teils mangelhafter Tonqualität beantworteten Nationalratspräsidentin Isabelle Moret (FDP/VD) und Ständeratspräsident Hans Stöckli (SP/BE) Fragen aus der Bevölkerung zum Umgang mit der Coronakrise.

Zwischen 60 und 70 Internetnutzer schauten sich die Darbietung im Durchschnitt an. Eine Stunde nach Ende des Chats wurden auf dem entsprechenden Link der Videoplattform Youtube 136 Aufrufe registriert. Und der Kanal der Parlamentsdienste hatte bis am Dienstagnachmittag neu 1600 statt 1590 Abonnenten. Trotz des bescheidenen Auftakts soll das Format in der Sommersession im Juni wiederholt werden.

15.50 Uhr: Swiss fliegt für Schweizer Weinbauern

Die Swiss hat Im Auftrag von Agri Genève einen Charterflug zwischen Porto und Genf durchgeführt, wie die Fluglinie in einer Mitteilung bekannt gab. Die Maschine die am 4. Mai in Genf gelandet sei, habe 141 Hilfsarbeiterinnen und -arbeiter an Bord gehabt, die als Verstärkung in den Weinbergen helfen werden. Zwischen Juni und Juli seien drei weitere Flüge geplant, die jedoch als reguläre Linienflüge von Lissabon und Porto stattfinden würden. 

15.20 Uhr: Erste Teilnehmer von Studie geimpft

Auf der Suche nach einem Impfstoff gegen das neue Coronavirus sind mittlerweile auch die ersten Tests des deutschen Unternehmens Biontech und des US-Unternehmens Pfizer in den Vereinigten Staaten angelaufen. Die ersten Probanden seien behandelt worden, teilten die Firmen mit. In Deutschland war ein Teil der klinischen Studie bereits in der vergangenen Woche abgeschlossen worden, dort hatte eine erste Gruppe von zwölf Teilnehmern den Wirkstoffkandidaten BNT 162 bekommen. Dabei war mit einem Probanden begonnen worden, nach einem gewissen zeitlichen Abstand wurden weitere Teilnehmer geimpft.

Insgesamt soll es im Rahmen der Studie in Deutschland zunächst Tests an rund 200 gesunden Menschen zwischen 18 und 55 Jahren geben. Im Juni sollen erste Daten vorliegen. Sollten die ersten Tests positiv verlaufen, sollen mehr Probanden und auch Risikopatienten in die Prüfung einbezogen werden.

In den USA werden in der dortigen Studie bis zu 360 gesunde Probanden geimpft, zunächst im Alter von 18 bis 55 Jahren, später auch ältere Teilnehmer. Neben Deutschland und den USA ist auch eine Studie in China geplant. Hier steht eine Genehmigung noch aus.

14.50 Uhr: Klimajugend protestiert gegen Luftfahrt-Hilfe

Aktivistinnen und Aktivisten der Klimastreik-Bewegung haben auf dem  Bernexpo-Gelände gegen die heute beschlossene Staatshilfe für die Luftfahrt demonstriert. Bilder und Beiträge auf Twitter zeigen einige Aktivisten sowie zahlreiche Protestschilder, die auf dem Boden verstreut herumliegen.

Die Aktion währte jedoch nur kurz, die Polizei wies die rund 20 Personen umgehend weg. Sie berief sich dabei auf das Kundgebungsverbot gemäss Corona-Notrecht, wie eine Sprecherin der Kantonspolizei Bern auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

Nach Angaben der Klimajugend soll die Polizei die Aktivisten «grob gestoppt» haben. Dass die Aktion ohne Bewilligung erfolgt sei, schreiben die Klimaschützer jedoch selbst. 

Klimaaktivisten werden vor der Bernexpo in Bern von der Polizei kontrolliert.
Klimaaktivisten werden vor der Bernexpo in Bern von der Polizei kontrolliert.
Bild: Keystone

14.49 Uhr: Grossbritannien hat die meisten Coronatoten in Europa

Nach neuesten offiziellen Statistiken hat Grossbritannien die meisten Corona-Todesopfer in Europa. In England und Wales sind bis 24. April fast 30'000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben, wie die Statistikbehörde ONS (Office for National Statistics) am Dienstag mitteilte.

Unter Berücksichtigung der Opfer in Schottland und Nordirland sind es landesweit nach offiziellen Angaben sogar mehr als 32'000 Tote. Todesfälle aus den vergangenen Tagen sind noch nicht in die Statistik eingeflossen. Es wird ausserdem mit einer hohen Dunkelziffer bei den Toten gerechnet.

Bislang hatte Italien die meisten Toten während der Pandemie registriert. Von dort waren bis Montag etwas über 29'079 Opfer gemeldet worden. In Italien entspannt sich die Lage aber wieder.

Experten warnen allerdings zum Teil vor dem direkten Vergleich dieser Zahlen zwischen Ländern. Zu unterschiedlich seien die Methoden bei der Erhebung, die Bevölkerungszahl, die Altersstruktur und andere Faktoren.

14.40 Uhr: Erster Fall in Frankreich schon im Dezember?

In Frankreich könnte es bereits Ende Dezember einen Coronavirus-Fall gegeben haben. Die Infektion wurde erst im Nachhinein entdeckt – beim Patienten handelt sich um den 43-jährigen Amirouche Hammar aus der Nähe von Paris.

Er habe trockenen Husten, Fieber, Müdigkeit und schwere Atembeschwerden gehabt, sagte Hammar dem Sender BFMTV am Dienstag. Im Spital von Bobigny wurde eine Lungeninfektion diagnostiziert. Man habe ihm nicht sicher sagen können, was er habe – nur, dass es sehr ernst wäre, erzählte Hammar. Nach wenigen Tagen konnte er die Klinik wieder verlassen.

In Frankreich wurden die ersten Coronavirus-Fälle am 24. Januar bekannt. Die Erkrankten hatten einen Bezug zu China. Die Ärztinnen und Ärzte einer Klinikgruppe bei Paris haben nun bereits entnommene Proben von Menschen mit schweren Atemwegsinfektionen noch einmal getestet – diese Mal auf Sars-CoV-2.

Hammar infizierte seine Kinder. Erst vor kurzem erfuhr er, dass er mit dem Coronavirus infiziert war. Er war davor nicht nach China gereist und hatte auch sonst keine Verbindung in das Reich der Mitte.

Frankreich in Zeiten der Coronakrise: Staatspräsident Emmanuel Macron zeigte sich bei einem Schulbesuch jüngst mit Maske.
Frankreich in Zeiten der Coronakrise: Staatspräsident Emmanuel Macron zeigte sich bei einem Schulbesuch jüngst mit Maske.
Bild: Keystone

13.43 Uhr: Ständerat gegen längere Fristen bei Krediten

Der Ständerat will die Spielregeln bei den Corona-Krediten für Unternehmen nicht ändern. Anders als der Nationalrat lehnt er es ab, Betrieben mehr Zeit zur Rückzahlung der Krediten einräumen und den Zins von null Prozent über das erste Jahr hinaus zu verlängern.

Die Motionen der Finanzkommission scheiterten im Ständerat am Dienstag mit 23 zu 16 Stimmen bei 4 Enthaltungen respektive 25 zu 16 Stimmen bei 3 Enthaltungen. Der Nationalrat dagegen hatte am Montag zwei Motionen mit dem gleichen Anliegen angenommen.

Auch der Bundesrat lehnt die Verlängerung ab. Ziel der Kredite sei eine kurzfristige Liquiditätszuführung und nicht eine langfristige Verschuldung, sagte Finanzminister Ueli Maurer. An diesem Grundkonzept müsse festgehalten werden.

13.16 Uhr: Streit um Geschäftsmieten weiter ungelöst

Die Räte sind uneinig, wie mit den Mieten von Geschäften umzugehen ist, die wegen der Corona-Epidemie schliessen mussten. Der Ständerat will einen teilweisen Mieterlass für kleinere Betriebe, der Nationalrat ist für eine Pauschallösung. Der Ausgang ist offen.

Die grosse Kammer hat am Dienstag eine Motion ihrer Wirtschaftskommission mit 103 zu 77 Stimmen bei 15 Enthaltungen angenommen. Diese verlangt, dass Betreiber von Restaurants und weiteren vom Bundesrat geschlossenen Betrieben ihrem Vermieter grundsätzlich nur 30 Prozent der Miete schulden während der Zeit, in welcher sie aufgrund der behördlichen Massnahmen geschlossen bleiben müssen.

Gleichzeitig soll ein Härtefallfonds für Vermieter geschaffen werden, die aufgrund des teilweisen Mieterlasses in ihrer Existenz bedroht wären. Dieser Fonds soll mit einem Betrag von 20 Millionen Franken geäufnet werden.

Der Ständerat hatte am Montag eine andere Lösung vorgeschlagen. Er wollte nur kleineren Betrieben helfen. Es hätte ein zweimonatiger Mieterlass für Kleinunternehmen und Selbstständigerwerbende gegolten, deren Bruttomiete den Betrag von 5000 Franken pro Monat nicht übersteigt. Bei höheren Mieten soll der Bund einen Drittel übernehmen, sofern sich die Parteien auf eine Mitzinsreduktion einigen.

Dieser Vorschlag wurde vom Nationalrat stillschweigend abgelehnt. Der Vorstoss ist damit vom Tisch. Ob die vom Nationalrat vorgeschlagene Pauschallösung im Ständerat erfolgreich ist, ist ebenfalls fraglich. Eine Mehrheit der kleinen Kammer hatte sich am Montag negativ über den Vorschlag geäussert.

Nationalräte bei Abstimmungen am 5. Mai in der Bernexpo in Bern. 
Nationalräte bei Abstimmungen am 5. Mai in der Bernexpo in Bern. 
Bild: Keystone

13.15 Uhr: Lukaschenko lädt Staatschefs zu Militärparade ein

Ungeachtet der weltweiten Corona-Pandemie will Staatschef Alexander Lukaschenko auch internationale Gäste zur Siegesparade zum Kriegsende nach Belarus (Weissrussland) einladen. «Es wäre schon richtig, in Minsk zusammenzukommen», sagte der Präsident der Ex-Sowjetrepublik am Dienstag der Agentur Belta zufolge.

Sein Land sei als eines der ersten Länder angegriffen und auch verwüstet worden. «Wir sind ein lebendiges Denkmal für diesen Krieg.» Zumindest die Staatschefs der Länder der ehemaligen Sowjetunion sollten am 9. Mai in Minsk feiern. Zuvor hatte der oft als letzter Diktator Europas bezeichnete Präsident betont, die Parade auf keinen Fall abzusagen.

13.14 Uhr: Tessin startet grosse Antikörperstudie

Im Tessin lassen derzeit über 1000 Personen ihr Blut auf Antikörper gegen das Coronavirus testen. Die Studie soll in den kommenden Monaten helfen, die Pandemie unter Kontrolle zu halten und gegebenenfalls Massnahmen anzupassen.

Ziel sei es, herauszufinden, wie viele Menschen im Tessin bereits mit dem Coronavirus in Kontakt gekommen sind. Dazu seien 1500 Personen ab fünf Jahren zufällig ausgewählt worden, teilte die Tessiner Regierung am Dienstagvormittag mit. Die per Brief angeschriebenen Personen stammten aus allen Bevölkerungsgruppen, um ein möglichst repräsentatives Bild zu erhalten.

Durchgeführt würden die Tests von Mitgliedern der Ärztegesellschaft des Kantons Tessin, schreibt die Regierung weiter. Personen, welche an der Studie teilnehmen, müssen ihr insgesamt Blut viermal untersuchen lassen. Nach dem Test im Mai folgten weitere Pieks in den Finger im August, im November sowie im Mai 2021.

Ärzte und Pfleger Ende März im Spital La Carita in Locarno: Das Tessin wurde von der Pandemie besonders schwer getroffen. (Archiv)
Ärzte und Pfleger Ende März im Spital La Carita in Locarno: Das Tessin wurde von der Pandemie besonders schwer getroffen. (Archiv)
Bild: Keystone

12.48 Uhr: Polizei legt Zwischenbericht zu Ischgl vor

Bei den Ermittlungen zu den Ereignissen in der Corona-Krise in Ischgl liegt nun ein Zwischenbericht der österreichischen Polizei vor. Der etwa 1000-seitige Bericht sei «sehr detailliert und umfangreich», sagte am Dienstag der Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck, Hansjörg Mayr. Nach Durchsicht der Akten werde entschieden, ob ein begründeter Verdacht vorliege.

Seit Ende März läuft bei der Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Gefährdung durch ansteckende Krankheiten. Dem Verfahren haben sich laut Staatsanwaltschaft inzwischen auch 321 Betroffene angeschlossen.

Der Wintersportort Ischgl in Tirol gilt als Hotspot, der massgeblich zur Verbreitung des Coronavirus in Teilen Europas beigetragen haben soll. Eine Frage ist, ob gemäss vorliegenden Erkenntnissen rechtzeitig gehandelt wurde.

Unterdessen haben sich 5380 Menschen mit Zuschriften bei einem österreichischen Verbraucherschützer gemeldet, der das Land Tirol wegen des Managements der Corona-Krise angezeigt hatte. Nach Angaben vom Dienstag sind davon 3680 aus Deutschland, 526 aus den Niederlanden, 152 aus Grossbritannien und 133 aus der Schweiz. 75 Prozent der Beschwerden beträfen Ischgl.

Der Betreiber der Après-Ski-Bar «Kitzloch» im österreichischen Ischgl bedauert, sein Lokal aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus nicht schon früher geschlossen zu haben. (Archivbild)
Der Betreiber der Après-Ski-Bar «Kitzloch» im österreichischen Ischgl bedauert, sein Lokal aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus nicht schon früher geschlossen zu haben. (Archivbild)
Bild: Keystone

12.28 Uhr: Milliardenschwere Kredite auch im Ständerat ungefährdet

Nach dem Nationalrat hat am Dienstag der Ständerat die milliardenschweren Corona-Notkredite genehmigt. Auch die kleine Kammer lehnte alle Kürzungsanträge ab, stockte die Hilfsgelder im Gegenteil sogar noch auf.

Die grössten Posten des Pakets blieben unbestritten: 40 Milliarden Franken sind für die Sicherung von Überbrückungskrediten für KMU vorgesehen, 6 Milliarden Franken für Kurzarbeitsentschädigung, 5,3 Milliarden für Erwerbsersatz für Selbständige und fast 2,6 Milliarden Franken für Sanitätsmaterial und Medikamente. Hinzu kommen Nothilfe für Sport und Kultur. Insgesamt summieren sich die Kredite auf mehr als 57 Milliarden Franken.

12.13 Uhr: Chefs sollen wie Selbstständige entschädigt werden

Der Nationalrat verlangt, dass mitarbeitende Unternehmensleiter bei Kurzarbeit die gleich hohe Entschädigung bekommen wie Selbstständige im Rahmen der Erwerbsersatzordnung. Der Höchstbetrag soll 5880 Franken statt der derzeit geltenden 3320 Franken betragen.

Die grosse Kammer hat am Dienstag eine entsprechende Motion ihrer Wirtschaftskommission angenommen – mit 117 zu 66 Stimmen bei 7 Enthaltungen. Der Vorstoss geht nun an den Ständerat.

Eine SVP-Minderheit wollte die Motion ablehnen. «Das Anliegen schiesst klar über das Ziel hinaus», sagte Thomas Burgherr (AG). Es handle sich um eine Aufstockung am falschen Ort. Das Parlament habe eine finanzpolitische Verantwortung. Die Wirtschaft dürfe nicht teilverstaatlicht werden.

Auch Wirtschaftsminister Guy Parmelin beantragte ein Nein. Bei der Arbeitslosenversicherung entstünden Mehrkosten von rund 190 Millionen Franken pro Monat, warnte er. Die Kapazitätsgrenze für zeitnahe Auszahlungen seien inzwischen erreicht. Zudem habe der Bundesrat den Führungspersonen schon genug geholfen.

Konkret hat die Regierung während der Corona-Krise den Anspruch auf Kurzarbeitsentschädigung für Personen mit einer arbeitgeberähnlichen Stellung ausgeweitet – jedoch nur bis zur Höhe, welche die Grundbedürfnisse einer Person deckt. Laut dem Bundesrat sind das maximal 3320 Franken netto oder 4150 Franken brutto.

11.55 Uhr: Räte für Überbrückungshilfe für die Medien 

National- und Ständerat wollen in der Corona-Krise den Medien Überbrückungshilfe leisten. Sie fordern unentgeltliche Agenturmeldungen, kostenlose oder vergünstigte Zeitungszustellung und Nothilfe von 30 Millionen Franken für private Radios und TV-Stationen. Der Nationalrat hiess dazu am Dienstag zwei Motionen seiner Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen (KVF) gut. Zwei gleich lautende Vorstösse hatte am Montag bereits der Ständerat gutgeheissen.

Gedacht ist die Hilfe als Überbrückung, bis die vom Bundesrat ausgearbeiteten Gesetzesänderungen zur Stärkung der Medien in Kraft treten können; sie sollen demnächst in den Räten behandelt werden. Der Bundesrat hatte sich deshalb gegen die Motionen ausgesprochen. In der Krise sei die Nachfrage nach Information und Einordnung in den Medien hoch, hatten die Kommissionen der beiden Räte argumentiert. Gleichzeitig seien aber die Werbeerlöse um 60 bis 95 Prozent eingebrochen. Die ohnehin schwierige wirtschaftliche Situation der Medien werde dadurch dramatisch verschärft, «irreparable Schäden» drohten.

Bis die Massnahmen des Bundesrates in Kraft treten würden, würde aber zu viel Zeit verstreichen, sagte Matthias Aebischer (SP/BE) namens der Mehrheit. Gregor Rutz (SVP/ZH) sprach namens der Minderheit von einem «perfekten Durcheinander» zwischen Folgen des Strukturwandels und Begehrlichkeiten in der Krise. Medien seien zwar wichtig für die Demokratie, räumte Rutz ein. »Aber Abhängigkeiten zu schaffen ist in diesem Zusammenhang eben auch besonders gefährlich.»

11.55 Uhr: Zu den beiden Motionen

Die erste Motion, die der Nationalrat mit 124 zu 66 Stimmen bei 3 Enthaltungen annahm, fordert befristet Mittel, damit die Nachrichtenagentur Keystone-SDA ihren Text-Basisdienst Schweizer Medienkunden in den Landessprachen unentgeltlich zur Verfügung stellen kann. Maximal zehn Millionen Franken müssten dafür zur Verfügung gestellt werden, hiess es dazu im Ständerat.

Weiter sollen Lokal- und Regionalzeitungen gemäss Motion von der Post gratis und die übrigen Tageszeitungen verbilligt zugestellt werden können. Das würde zusammen rund 35 Millionen Franken kosten. Voraussetzung ist, dass die Verlage für das laufende Jahr keine Dividenden auszahlen.

Die zweite Motion – auch die SVP unterstützte sie – verlangt die sofortige Ausschüttung von zusätzlichen 30 Millionen Franken als Nothilfe für regionale Radio- und TV-Stationen. Diese könne aus der Schwankungsreserve der Gebühren finanziert werden. Der Nationalrat nahm die Motion mit 178 zu 12 Stimmen bei 3 Enthaltungen an.

11.55 Uhr: Position des Bundesrats

Die vom Parlament bewilligte Hilfe soll eine Übergangslösung sein bis das vom Bundesrat geplante Massnahmenpaket für die Medien in Kraft tritt. Auch der Bundesrat will Zeitungen, Radio- und Fernsehstationen sowie Nachrichtenagenturen stärker unterstützen. Die Botschaft dazu hat er vergangene Woche den Räten zugestellt.

Der Bundesrat hatte beide Motionen mit Verweis auf dieses Massnahmenpaket abgelehnt. Dieses sei eine Antwort auf die strukturelle Krise, in der sich die Medien befänden, und nachhaltiger als Sofortmassnahmen. Mit der geforderten Nothilfe für regionale TV- und Radiostationen bestehe das Risiko, dass die ab 2021 von 365 auf 335 Franken gesenkte Empfangsgebühr wieder angehoben werden müsste.

Medien seien eine kritische Infrastruktur für die Demokratie, sagte Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga im Nationalrat. «Deshalb unterstützen wir sie, damit sie diese Aufgabe auch wahrnehmen können», sagte sie, lehnte aber das Anwenden von Notrecht ab und verwies auf die bestehende Soforthilfe für Unternehmen.

11.40 Uhr: Nur noch 28 neue Fälle

In der Schweiz und in Liechtenstein haben sich innerhalb eines Tages nur noch 28 Personen neu mit dem Coronavirus angesteckt. Am Montag hatte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) 76 zusätzliche Fälle gemeldet, am Sonntag waren es noch 88 gewesen.

Insgesamt gab es nach Angaben des BAG vom Montag 30’009 laborbestätigte Fälle. Die Fallzahlen unterliegen einer wöchentlichen Schwankung mit jeweils tieferen Zahlen am Wochenende.

Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 in allen Kantonen zusammen betrug nach einer Zählung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Montagmittag 1'788.

11.30 Uhr: Geheimdienste – Labor-Unfall unwahrscheinlich

Westliche Geheimdienste halten die Theorie von einem Laborunfall als Ursprung der Pandemie mit dem Coronavirus für «höchst unwahrscheinlich». Der US-Nachrichtensender CNN zitierte drei Quellen, die entsprechenden Verdächtigungen von US-Präsident Donald Trump und zuletzt US-Aussenminister Mike Pompeo über das neue Virus Sars-CoV-2 widersprachen.

Die neuen Quellen berufen sich dabei auf Erkenntnisse der «Five Eyes» genannten Geheimdienstallianz der USA mit Grossbritannien, Australien, Kanada und Neuseeland. «Es ist höchst wahrscheinlich, dass es auf natürliche Weise aufgetreten und die Infektionen von Menschen durch natürliche Interaktion zwischen Mensch und Tier erfolgt ist», zitierte der Sender einen Diplomaten.

Am Sonntag hatte Pompeo dem US-Sender ABC gesagt, es gebe «signifikante» Belege, dass die Krise in einem Labor in der zentralchinesischen Stadt Wuhan ihren Anfang genommen habe. Der Nachrichtensender CNN zitierte eine weitere Quelle, dass diese Äusserungen weit über die gegenwärtige Einschätzung der «Five-Eyes»-Länder hinausgingen.

Er wollte die Möglichkeit nicht ausschliessen, sagte aber, dass noch nichts vorliege, dass die Theorie eines Laborunfalls berechtigen könnte. Auch China hatte die Theorie zurückgewiesen. Kommentare in chinesischen Staatsmedien sahen eine Strategie der US-Regierung, China die Schuld zuzuschieben, um von eigenen Versäumnissen in der Pandemie abzulenken.

Der prominente US-Regierungsberater und Immunologe Anthony Fauci glaubt auch nicht, dass das Virus künstlich erzeugt wurde. «Viele sehr qualifizierte Biologen haben gesagt, dass alles über die schrittweise Evolution mit der Zeit stark darauf hindeutet, dass es in der Natur entstanden ist und die Artengrenze überwunden hat», sagte Fauci dem Magazin «National Geographic». Er hält auch nicht viel von der Theorie, dass das Virus aus dem Labor entwichen sein und auf diese Weise seinen Weg zum Menschen gefunden haben könnte.

11.15 Uhr: Lehrer stellen sich hinter Bildungsdirektion

Die Zürcher Bildungsdirektion wird für die Pläne zum Neustart des Schulbetriebes von Parteien von links bis rechts kritisiert. Nun stellen sich Lehrerinnen und Lehrer und die Leiter der Kantonsschulen hinter Bildungsdirektorin Silvia Steiner (CVP). SP, FDP, SVP, GLP und AL wandten sich am Montag in einer seltenen Allianz gegen die Bildungsdirektion und deren Entscheide zur Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts.

In einer gemeinsamen Fraktionserklärung im Kantonsrat kritisierten sie den Neustart in Halbklassen. Dieser sei nicht durchdacht. Zudem finden die Parteien die Regelung der schulergänzenden Kinderbetreuung «lebensfremd». Inakzeptabel sei zudem, dass die Zürcher Maturitätsklassen nicht mehr an die Schulen zurückkehren und gar keinen Präsenzunterricht mehr erhalten sollen. Der Verzicht auf die Maturitätsprüfungen ist für die fünf Fraktionen «unverhältnismässig». Sie fordern Korrekturen in den kritisierten Bereichen.

Nun bekommt Bildungsdirektorin Steiner breite Rückendeckung von der Lehrerschaft und den Schulleitungen. Der Halbklassenunterricht sei mit den Lehrpersonenverbänden abgestimmt und sowohl pädagogisch als auch gesundheitlich solide begründet, teilten die Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverbände ZLV und SekZH mit. Die Schülerinnen und Schüler könnten in kleineren Verbänden besser dort abgeholt und unterstützt werden, wo sie individuell nach zwei Monaten ohne Präsenzunterricht stünden. Speziell wichtig sei dies bei ganz jungen Schülerinnen und Schülern.

Zudem sei es in Halbklassen viel einfacher, die Abläufe bezüglich der Distanz- und Hygieneregeln mit den Schülern zu erproben und zu etablieren. Zur kritisierten Betreuungssituation schreiben die Verbände: «Gemeinden und Schulen sind parallel zum Wiedereinstieg in den Präsenzunterricht daran auch die Betreuungskapazitäten erhöhen.» Die Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverbände ersuchen die Fraktionen, «die bereits jetzt anspruchsvolle Situation nicht weiter zu verkomplizieren».

11.15 Uhr: Stichwort Maruraprüfungen

Zu Wort meldete sich auch der Vorstand der Schulleiterkonferenz der Zürcher Kantonsschulen (SLK). Die Schulleiterinnen und -leiter weisen Kritik an der Bildungsdirektion und ihrer Vorsteherin «vehement zurück». Alle Entscheide seien mit den Kantonsschulen abgestimmt worden. Der Verzicht auf die Maturaprüfungen sei schmerzvoll aber sinnvoll. Sinn mache auch die vorzeitige Beendigung der Maturitätsklassen.

Es gehe bei diesen Massnahmen darum, Arbeitskraft für die tieferen Klassen frei zu machen. Diese müssten teilweise noch bis zu den Sommerferien im aufwändigen Fernunterricht beschult werden. Die Maturandinnen und Maturanden seien bereits zum jetzigen Zeitpunkt sehr gut auf die Hochschulen vorbereitet. «Wir entlassen sie mit der Überzeugung, dass sie im Studium bestehen können», schreiben die Kantonsschulleiter.

Auch die Mittelschullehrerinnen und -lehrer finden, dass die diesjährigen Maturandinnen und Maturanden «sehr gut auf das Hochschulstudium vorbereitet sind, auch ohne Maturitätsprüfungen». Und für die Weiterführung des Unterrichtes der Maturitätsklassen gebe es zwar sehr gute, pädagogische Gründe. Aus epidemiologischer und aus organisatorischer Sicht sei eine Verlängerung des Unterrichts aber zweifelhaft, teilte der Mittelschullehrerverband ZH am Dienstag mit.

10.50 Uhr: Unterschriftensammeln mit Coronaregeln

Im Kanton St. Gallen läuft der Fristenstillstand bei Initiativen und Referenden am 31. Mai aus. Ab dem 1. Juni können damit wieder Unterschriften gesammelt werden – allerdings mit Hygienevorschriften. Die St. Galler Regierung habe am Dienstag entschieden, den geltenden Fristenstillstand für kantonale und kommunale Volksbegehren nicht über den 31. Mai 2020 hinaus zu verlängern, teilte die Staatskanzlei mit.

Der Stillstand war am 28. März in einer dringlichen Verordnung erlassen worden. Wie beim Bund wird sie nun nicht mehr verlängert. Ab dem 1. Juni dürfen wieder Unterschriften für Referendums- und Initiativbegehren gesammelt werden. Die Gemeinden können Stimmrechtsbescheinigungen ausstellen. Sämtliche Fristen laufen ab dann weiter.

Wegen der geltenden Verhaltens- und Hygieneregeln bleibe das Sammeln von Unterschriften im öffentlichen Raum anspruchsvoll, heisst es in der Mitteilung. Eine weitere Einschränkung der politischen Rechte sei deswegen aber nicht gerechtfertigt. Die Staatskanzlei werde dazu Vorgaben und Empfehlung ausarbeiten.

10.30 Uhr: Schlange stehen für Lebensmittel in Genf

Bis zu vier Stunden warten für ein Lebensmittelpaket: Genf am 2. Mai.
Bis zu vier Stunden warten für ein Lebensmittelpaket: Genf am 2. Mai.
Bild: Keystone

2'500 Personen haben am Samstag in Genf bis zu vier Stunden in einer Schlange gewartet, um Lebensmittelspenden zu ergattern, die dort verteilt worden sind. Vor dem Eishockeystadion des HC Genf-Servette wurde Pakete im Wert von 20 Franken verteilt, in denen etwa Pasta, Mehl und Reis enthalten waren. Die Aktion des Genfer Bürgerkomitees «La Caravane de Solidarité» zeigt, dass die Corona-Krise auch in der Schweiz Menschen in Existenznot bringt.

«Niemand steht drei Stunden im Regen, wenn er Hilfe nicht dringend nötig hat», sagte Marianne Halle von der Genfer Beratungsstelle «Centre de Contact Suisses-Immigrés» dazu dem «Tages-Anzeiger». Ganze Familien müssten gerade alles bewegen, um über die Runden zu kommen.  Auch die Caritas schlägt Alarm: Sprecher Stefan Gribi weiss, dass viele Menschen hierzulande derzeit finanziell leiden.

«Gemäss dem Bundesamt für Statistik waren kurz vor Ausbruch der Corona-Krise 660’000 Menschen von Armut betroffen, 500’000 lebten nur knapp über der Armutsgrenze. Wir müssen damit rechnen, dass durch die Wirtschaftskrise immer mehr Leute in die Armut abrutschen.»

10.05 Uhr: Bestatter mit schwarzem T-Shirt-Humor

Auch das Bestattungsmuseum am Wiener Zentralfriedhof leidet an der Corona-Krise – aber die Österreicher habe sich mit viel schwarzem Humor ein T-Shirt ausgedacht, das reissenden Absatz findet und ein wenig Geld in die Kasse spült. 

9.55 Uhr: Dunkelziffer in Deutschland zehn Mal höher?

Forscher der Universität Bonn haben in der «Heinsberg-Studie» ausgewertet, wie viele Menschen in der Gemeinde Gangelt im Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen sich tatsächlich mit Covid-19 angesteckt haben. Das Forschungsteam um Prof. Dr. Hendrik Streeck und Prof. Dr. Gunther Hartmann hat viele Bewohner befragt und Proben genommen.

«Mit unseren Daten kann nun zum ersten Mal sehr gut geschätzt werden, wie viele Menschen nach einem Ausbruchsereignis infiziert wurden» sagte Streeck. «In unserer Studie waren das 15 Prozent für die Gemeinde Gangelt. Mit der Gesamtzahl aller Infizierter kann die Infektionssterblichkeit (IFR) bestimmt werden. Sie liegt bei 0,37 Prozent.» Mit der IFR lasse sich im Weiteren auch die Dunkelziffer schätzen, heisst es.

Wenn man die Ergebnisse auf die gesamte Bundesrepublik übertragen würde, «ergäbe sich eine geschätzte Gesamtzahl von rund 1,8 Millionen Infizierten» – das wären zehn Mal mehr als offiziell gemeldet. 22 Prozent der Infizierten würden dabei gar keine Symptome zeigen. «Jeder vermeintlich Gesunde, der uns begegnet, kann unwissentlich das Virus tragen. Das müssen wir uns bewusst machen und uns auch so verhalten», warnte dazu ein Experte.

9.10 Uhr: Ausbreitung des Coronavirus in ausgewählten Ländern

Entwicklung der Fallzahlen nach Überschreitung von 100 Fällen pro Land.
Entwicklung der Fallzahlen nach Überschreitung von 100 Fällen pro Land.
Grafik: dpa

8.10 Uhr: Shutdown kostet Australiens Wirtschaft vier Milliarden Dollar pro Woche

Australiens Wirtschaft verliert in Folge des Shutdowns wegen der Corona-Pandemie jede Woche vier Milliarden australische Dollar (knapp 2,5 Mrd Franken). Der breite «wirtschaftliche Schock» lasse das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes bis Juni deutlich zwischen voraussichtlich 10 bis 15 Prozent sinken, sagte der australische Finanzminister Josh Frydenberg am Dienstag.

Seit Mitte März hat Australien seine Grenzen geschlossen. Unternehmen haben vorübergehend den Betrieb stillgelegt, während die Regierung zugleich strikt dafür sorgt, dass die Menschen Abstand halten. Würden die Restriktionen noch weiter verschärft, vergleichbar dem achtwöchigen Lockdown in Europa, würde das BIP sogar um rund 24 Prozent oder 120 Milliarden Dollar im zweiten Quartal sinken, so Frydenberg.

Die wöchentlich vier Milliarden Dollar an wirtschaftlichen Einbussen entsprächen dem, was vier Millionen Australier im Durchschnitt pro Woche verdienten, hiess es. Die Regierung hat bereits wirtschaftliche Hilfen im Volumen von rund 320 Milliarden Dollar zugesagt. Am Freitag will das Kabinett über eine Lockerung der Restriktionen entscheiden.

Australien zählt bislang mehr als 96 Todesfälle in Folge des Coronavirus sowie 6'850 Infektionsfälle, die sich zuletzt jedoch spürbar verringerten. Vor dem wirtschaftlichen Abschwung in Folge der Pandemie war Australien auf dem Weg, erstmals seit 12 Jahren einen Etatüberschuss von 6 Mrd. Dollar zu erzielen.

7.55 Uhr: Helvetia bietet Gastrobetrieben Vergleichslösung

Der Versicherungskonzern Helvetia bietet den Schweizer Gastrobetrieben mit Epidemie-Versicherung eine Vergleichslösung an. Bestätigt durch ein Rechtsgutachten werde zwar am Ausschluss der Pandemie-Deckung festgehalten, teilte der Versicherer am Dienstag mit. Dennoch sollen die versicherten Unternehmen für die Hälfte der ungedeckten Kosten und des Gewinnausfalls entschädigt werden.

Die Vergleichszahlung erfolge unabhängig von der Rechtslage und ohne Präjudiz, so die Meldung. Der Betrag werde anhand des Jahresumsatzes pauschal ermittelt für die Zeitdauer der verordneten Betriebsschliessung und einer Übergangsphase von einem halben Monat. Mit diesem Vorschlag soll Transparenz und Klarheit für alle Beteiligten geschaffen werden

7.54 Uhr: Südkorea nähert sich bei Neuinfektionen der Nulllinie

Südkorea hat die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 auf einen einstelligen Wert gedrückt. Am Dienstag vermeldete das Zentrum für Seuchenkontrolle drei neue Ansteckungen. Anfang März hatte die Zahl der täglichen Neuinfektionen noch bei um die 500 gelegen. Ausserdem seien zwei Infizierte gestorben, hiess es. Die Gesamtzahl der festgestellten Infektionen lag damit bei 10'804, die der Verstorbenen bei 254.

7.47 Uhr: Oerlikon erleidet Umsatzrückgang im ersten Quarta

Der Industriekonzern Oerlikon hat im ersten Quartal 2020 unter der Corona-Krise gelitten: Auftragseingang und Umsatz zeigten deutlich nach unten, und der Betriebsgewinn knickte um 40 Prozent ein. Im Segment «Manmade Fibers» machte sich der Shutdown in China bemerkbar, der Bereich Oberflächen spürte den Beginn des Lockdown in Europa und anderen Teilen der Welt.

Der Umsatz ging in der Berichtsperiode insgesamt um 15 Prozent auf 529 Millionen Franken zurück, wie Oerlikon am Dienstag mitteilte. Der Auftragseingang lag rund 30 Prozent tiefer auf 477 Millionen. Der Auftragsbestand per Ende März lag bei 545 Millionen und war damit verglichen mit 652 Millionen vor Jahresfrist ebenfalls klar geringer.

Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA ging um 38 Prozent auf 58 Millionen Franken zurück und die entsprechende Marge verringerte sich auf 11,0 Prozent von 15,0 Prozent im Vorjahr. Der EBIT brach um 86 Prozent auf noch 6 Millionen ein.

Mit dem Quartalsausweis hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten beim Umsatz erreicht und beim Betriebsergebnis übertroffen. Der Auftragseingang lag jedoch klar unter den Schätzungen.

7.21 Uhr: Adecco mit markanten Einbussen

Adecco hat im Startquartal die Auswirkungen von Corona mit voller Wucht zu spüren bekommen. Der Personaldienstleister hat weniger Umsatz erzielt. Unter dem Strich sorgt ein Abschreiber wegen Corona für einen Riesenverlust. Und es wird noch schlimmer.

Der Umsatz in der Berichtswährung Euro nahm um 9 Prozent auf 5,14 Milliarden Euro ab, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Bereinigt um Wechselkurseffekte und um die unterschiedliche Anzahl Arbeitstage ging er zwischen Januar und März ebenfalls um 9 Prozent zurück.

Im März allein kam es zu einem Rückgang von satten 19 Prozent, wie das Unternehmen schreibt. Davor – also vor Corona – sei die Umsatzentwicklung im Rahmen des Schlussquartals 2019 ausgefallen. Die Corona-Massnahmen in vielen Ländern hätten dann aber die Nachfrage nach Personaldienstleistungen einbrechen lassen – insbesondere ab der zweiten Hälfte des Monats März.

Der Bruttogewinn verringerte sich in der Folge um 8 Prozent auf 994 Millionen und der operative Gewinn (EBITA) um 38 Prozent auf 136 Millionen.

Unter dem Strich resultierte ein Reinverlust von 348 Millionen, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Gewinn von 133 Millionen resultiert hatte. Der Hauptgrund für den Verlust ist ein Goodwill-Abschreiber von 362 Millionen Euro. Dieser sei wegen einem «beispiellossen Mass an Prognoseunsicherheit in Bezug auf Covid-19» vorgenommen worden, so die Mitteilung. Der Abschreiber betrifft vor allem die Länder Deutschland, Österreich und Schweiz.

Mit den ausgewiesenen Zahlen hat der Stellenvermittler die Erwartungen beim Umsatz und EBITA leicht übertroffen, der Reinverlust ist hingegen eine Überraschung: Analysten hatten im Vorfeld (AWP-Konsens) ein organisches Wachstum von -12,5 Prozent, einen Umsatz von 4,91 Milliarden, einen EBITA von 131 Millionen sowie einen Reingewinn von 75 Millionen prognostiziert.

Für das laufende Quartal zeichnet sich alles andere als Besserung ab. So ist der Umsatz im April um rund 40 Prozent eingebrochen, wie es weiter heisst. Das Unternehmen rechnet daher mit einem «schwierigen Quartal».

7.10 Uhr: Betriebe sollen mehr Zeit zur Rückzahlung von Corona-Krediten bekommen

Bislang haben in der Schweiz 140'000 Unternehmen und Betriebe Überbrückungskredite in Höhe von insgesamt 19 Milliarden Franken zur Überwindung der Corona-Krise angenommen, für die der Bund bürgt. Wie «SRF» berichtet, fordert die Wirtschaftskommission des Nationalrats nun eine Fristverlängerung für die Rückzahlung der Kredite von fünf auf acht Jahre. Zudem solle der Nullzins für die Kredite, welcher derzeit lediglich fürs erste Jahr garantiert sei, künftig für die gesamte Dauer von acht Jahren gelten.

Heute Vormittag beschäftigt sich der Ständerat mit den Forderungen, Finanzminister Ueli Maurer hat Einwände dagegen, die vereinbarten «Spielregeln» bereits wieder zu ändern.

6.10 Uhr: Wirtschaftshistoriker zweifelt an Wirksamkeit der Corona-Vorschläge

Der Wirtschaftshistoriker an der Universität Zürich, Tobias Straumann, hat sich skeptisch bezüglich der Vorschläge zur Ankurbelung der Wirtschaft in der Coronavirus-Krise gezeigt. Viele Ideen taugen nichts, sagte er der «Neuen Zürcher Zeitung» vom Dienstag. So findet er den Vorschlag, die Mehrwertsteuer zu halbieren, derzeit nicht adäquat. «In der jetzigen Situation taugt diese Idee nicht, um den Konsum anzukurbeln. Die Kaufkraft ist nicht das Problem, sondern die Konsumzurückhaltung aus Angst vor einer Ansteckung», erklärte der Wissenschaftler.

Auch die Idee, jedem Bürger und jeder Bürgerin unverzüglich 200 Franken zukommen zu lassen, wie es die SP thematisiert hat, prallt an Straumann ab. «Dieses Geld würde ebenfalls keine Wirkung entfalten. Vermutlich würde es bei den meisten einfach auf dem Sparkonto landen. Dazu kommt, dass Helikoptergeld nur als hochriskante Massnahme für überschuldete Staaten gedacht ist», sagte der Professor. Die Schweiz sei aber in einer besseren Situation, denn das Land habe genügend Spielraum bei den Bundesfinanzen, sagte er. Zudem habe die Schweiz derzeit keine hohe Zinslast zu tragen und es bestehe keine Gefahr, dass die Wirtschaft wegen mangelnder Stützungsmassnahmen des Staates in eine Deflationsfalle, also in einen Sog dauerhaft sinkender Preise, gerate, erklärte er weiter.

Die Geschäfte in der Luzerner Altstadt sind – wie die meisten Läden in der Schweiz – wegen des Coronavirus geschlossen.
Die Geschäfte in der Luzerner Altstadt sind – wie die meisten Läden in der Schweiz – wegen des Coronavirus geschlossen.
Bild: Keystone/Urs Flüeler

Auch das Anzapfen der Nationalbank während der Coronavirus-Krise hält Straumann für keine gute Idee. «Nur überschuldete Staaten wenden sich in ihrer Verzweiflung an die Zentralbank, um Hilfe für ihre finanzpolitischen Probleme anzufordern. Dieses gefährliche Manöver ist in der Schweiz nicht nötig», sagte er. Ausserdem brauche die Nationalbank einen grossen Reservefonds, um abrupte Ertragseinbrüche – wie etwa im ersten Quartal 2020 bereits gesehen – auffangen zu können.

Der Bund sollte nach Meinung des Zürcher Wissenschaftlers aber immer wieder prüfen, ob er bei seinen Stützungsmassnahmen wirklich alle notleidenden Branchen adäquat erfasst habe. Sonst gebe es für Straumann im Moment weiteren keinen Handlungsbedarf. «Wir müssen einfach warten, bis wir sehen, ob die Lockerungen gut funktionieren.» Er sehe «keine Anzeichen, dass die Rezession in eine Depression münden werde, wie einige Pessimisten mir seit Längerem voraussagen», betonte Staumann.

5.44 Uhr: Deutschland verlängert Grenzkontrollen

Der deutsche Innenminister Horst Seehofer hat die wegen der Corona-Pandemie eingeführten Grenzkontrollen zur Schweiz bis zum 15. Mai verlängert. Auch die Kontrollen zu Österreich, Frankreich, Luxemburg und Dänemark sollen bis am 15. Mai fortgesetzt werden, wie die Deutsche Presse-Agentur (DPA) berichtet. Die Massnahme war Mitte März angeordnet worden, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Auch für Flüge aus Spanien und Italien gilt die Verlängerung. So sollen die Infektionsgefahren durch das Coronavirus weiter erfolgreich eingedämmt werden, hiess es in einem Schreiben des Ministeriums am Montagabend.

Die Kontrollen waren Mitte März angeordnet worden, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Menschen, die weder Deutsche noch dauerhaft hier ansässig sind, dürfen seither nur noch aus einem «triftigen Reisegrund» nach Deutschland reisen. Einreisen dürfen etwa EU-Bürger, die durch Deutschland in ihr Heimatland reisen oder Lastwagenfahrer. Die Einreise ist zudem auf bestimmte Grenzübergänge beschränkt.

Nach derzeitigem Stand könnte es mit dem 15. Mai erste Öffnungen geben. So hat sich Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther mit Seehofer auf eine schrittweise Öffnung der Grenze zu Dänemark ab Mitte Mai verständigt. «Wir haben heute telefoniert und miteinander verabredet, einen konkreten Fahrplan zu entwickeln, in welchen Schritten ab spätestens 15. Mai eine Öffnung der Grenze zu Dänemark erfolgen kann», sagte Günther am Montag der DPA.

5.16 Uhr: Prognosen gehen von Zuspitzung der Corona-Pandemie in den USA aus

US-Präsident Donald Trump und die Gouverneure einiger Bundesstaaten drängen auf eine rasche Wiederöffnung der Wirtschaft – obwohl die Corona-Pandemie längst nicht unter Kontrolle gebracht ist. Daten von zwei verschiedenen Modellen prognostizieren für diesen Monat einen deutlichen Anstieg der Coronavirus-Infektionen und Todesfälle in den USA.

Das am Montag (Ortszeit) aktualisierte Modell des Instituts IHME der University of Washington in Seattle geht davon aus, dass die Zahl der Toten in den USA von aktuell fast 69'000 bis Ende des Monats noch auf rund 110'000 Tote ansteigen wird. Erst ab Ende Juli soll sich die Opferzahl demnach bei rund 134'000 stabilisieren. Noch vor wenigen Wochen war die Universität davon ausgegangen, dass im Hochsommer bei etwa 90'000 Toten ein Plateau erreicht würde. Trumps Regierung hat das Modell mehrfach für ihre eigenen Prognosen herangezogen.



Die «New York Times» veröffentlichte am Montag ein internes Dokument der Regierung, in dem ein dramatischer Anstieg der bekannten Infektionen befürchtet wird. In der vom Gesundheitsministerium und der Katastrophenschutzbehörde Fema zusammengestellten Präsentation geht aus einem Diagramm hervor, dass die Zahl der neuen Infektionen bis Juni auf rund 200'000 pro Tag steigen könnte. Zuletzt lag der tägliche Anstieg bei rund 30'000 bestätigten Neuinfektionen.

Die Experten der Regierung erwarten nach einem weiteren Diagramm, dass die Zahl der Todesfälle infolge einer Covid-19-Erkrankung bis zum 1. Juni auf etwa 3'000 pro Tag steigen könnten, wie die Zeitung weiter berichtete – deutlich mehr als derzeit. Das Weisse Haus wies die Prognosen zurück. Sie spiegelten weder die Modelle der Coronavirus-Arbeitsgruppe noch die von ihr analysierten Daten, erklärte ein Sprecher. Trumps Richtlinien für eine schrittweise Öffnung der Wirtschaft orientierten sich an wissenschaftlichen Erkenntnissen, mit denen die Gesundheitsexperten in der Regierung übereinstimmten, hiess es.

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen in den USA war zuletzt relativ konstant bei rund 30'000 geblieben, weswegen Experten vor einer übereilten Lockerung der Corona-Beschränkungen in manchen Landesteilen warnten. «Falls es keinen starken saisonalen Effekt gibt und der Sommer die Verbreitung des Virus mehr verlangsamt als erwartet, sollten wir mit einer Zunahme der Fallzahlen rechnen», schrieb etwa der frühere CDC-Chef Scott Gottlieb auf Twitter.

4.33 Uhr: Gates-Stiftung begrüsst Ergebnis der Corona-Geberkonferenz

Das Ergebnis der internationalen Geberkonferenz für einen Corona-Impfstoff ist aus Sicht der Bill- und Melinda-Gates-Stiftung ein wichtiges Zeichen der internationalen Solidarität. Der Deutschland-Vertreter der Stiftung, Tobias Kahler, lobte vor allem die Rolle Deutschlands, das 525 Millionen Euro zu dem Gesamtergebnis von 7,4 Milliarden Euro beigetragen hat. «Die Zusagen der Bundesregierung sind ein entscheidender Beitrag, um die Arbeit an Tests, Medikamenten und einem wirksamen und sicheren Impfstoff voranzutreiben und auch den Menschen in den ärmsten Ländern einen gerechten Zugang zu ermöglichen», erklärte Kahler. «Auch angesichts der bevorstehenden EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands zeigt die Bundesregierung damit Führungsstärke.» Die Gates-Stiftung selbst hatte bei der Geberkonferenz 125 Millionen Dollar zugesagt.

Alle gesammelten Gelder sollen dazu dienen, so rasch wie möglich einen Impfstoff und Medikamente gegen das Coronavirus zu entwickeln und dann für alle Menschen weltweit zu erschwinglichen Preisen verfügbar zu machen.

3.14 Uhr: US-Regierung muss zusätzliche Schulden aufnehmen

Die US-Regierung muss für Sonderausgaben infolge der Coronavirus-Pandemie in diesem Quartal rund drei Billionen US-Dollar Schulden mehr als noch im Februar geplant aufnehmen. Das teilte das US-Finanzministerium am Montag mit. Infolge der zusätzlichen Verschuldung im laufenden Quartal solle Ende Juni ein Überschuss von etwa 800 Milliarden Dollar bestehen.

Der US-Kongress und die Regierung haben infolge der Corona-Pandemie bislang Konjunkturpakete von rund 2,7 Billionen Dollar beschlossen. Das entspricht mehr als zehn Prozent der amerikanischen Wirtschaftsleistung. Zudem hat das Finanzministerium Mitte April fällige Steuerzahlungen auf Mitte Juni verschoben, weswegen der kurzfristige Finanzbedarf der Regierung zusätzlich angestiegen ist.

2.33 Uhr: United Airlines plant Kürzungen beim Personal

Die US-Fluggesellschaft United Airlines hat Einsparungen beim Personal angekündigt. So soll es Kürzungen um rund 30 Prozent auf Management-Ebene und im Verwaltungsbereich geben. Dies geht aus einer Mitteilung des Unternehmens vom Montag (Ortszeit) an die Belegschaft hervor, die der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt.

United gehört zu den US-Fluglinien, welche die Lohn- sowie Gehaltshilfen der US-Regierung akzeptiert haben und wodurch ein Stellenabbau bis zum 30. September ausgeschlossen ist. United geht aber davon aus, dass sich die infolge der Coronavirus-Pandemie eingebrochene Reisenachfrage bis zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich nicht erholt haben wird. Daher sei das Unternehmen zu den nunmehr geplanten Kürzungen gezwungen, hiess es.

1.43 Uhr: US-Forscher: Mehr als eine Viertelmillion Corona-Tote weltweit

Seit Beginn der Coronavirus-Pandemie sind nach Angaben von US-Forschern weltweit mehr als eine Viertelmillion Menschen nach einer Infektion gestorben. Die Johns Hopkins University in Baltimore verzeichnete bis Montagabend (Ortszeit) knapp 3,6 Millionen nachgewiesene Infektionen mit dem Coronavirus und mehr als 251'000 Todesfälle. Der Erreger Sars-CoV-2 kann die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen.

Die von der Universität veröffentlichten Infektions- und Todeszahlen sind in der Regel höher als jene der Weltgesundheitsorganisation (WHO), weil sie regelmässiger aktualisiert werden. In manchen Fällen wurden die Zahlen zuletzt aber auch wieder nach unten korrigiert. Die WHO hatte bis Montag mehr als 3,4 Millionen bestätigte Infektionen und knapp 240'000 Todesfälle gemeldet.

Die meisten Todesfälle infolge der Coronavirus-Pandemie gab es laut Johns Hopkins in den USA (rund 69'000), wo die Zahl der nachgewiesenen Infektionen ebenfalls am höchsten war (knapp 1,2 Millionen). In den USA leben rund 330 Millionen Menschen.

Vergleiche zwischen einzelnen Ländern – insbesondere anhand absoluter Zahlen – erweisen sich allerdings sowohl mit Blick auf die Infizierten- als auch auf die Totenzahlen als schwierig. Nicht nur sind die Bevölkerungsstrukturen unterschiedlich. Die Staaten befinden sich auch in verschiedenen Stadien der Pandemie und unterscheiden sich in Hinblick auf die Zahl der durchgeführten Tests. Hinzu kommt die erwartete hohe Dunkelziffer nicht diagnostizierter Infektionen. Die Pandemie hatte vor dem Jahreswechsel in China begonnen.

1.10 Uhr: Kalifornien will Auflagen für Geschäfte lockern

Kalifornien will strenge Auflagen für Geschäfte während der Corona-Krise schrittweise lockern. Gouverneur Gavin Newsom kündigte am Montag an, dass bisher geschlossene Läden, etwa für Spielzeuge, Sportartikel, Kleidung oder Blumen, ihren Betrieb stufenweise wieder aufnehmen dürften. In dieser nächsten Phase, die Ende der Woche beginnen solle, könnten Geschäfte ihre Waren zum Abholen anbieten, sagte Newsom. Regeln für die langsame Öffnung des bevölkerungsreichsten US-Staates mit knapp 40 Millionen Einwohnern will der Demokrat am Donnerstag bekannt geben.

Newsom hatte am 20. März für den Westküstenstaat weitreichende Auflagen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus erlassen. Die Menschen sind angewiesen, weitgehend zu Hause zu bleiben. Schulen sind zu, nur unverzichtbare Ämter und Geschäfte sind geöffnet. Sport und Bewegung im Freien mit Abstand voneinander sind aber erlaubt. Vorige Woche hatte der Gouverneur einige Strände im südkalifornischen Bezirk Orange County schliessen lassen, nachdem sich dort Tausende Menschen beim Sonnenbaden gedrängt hatten.

In Kalifornien sind nach Informationen vom Montag knapp 55'000 Infektionen mit Sars-CoV-2 nachgewiesen, es starben bislang 2'254 Menschen. Diese Zahlen sind deutlich geringer als in dem am stärksten von Corona betroffenen US-Bundesstaat New York mit nur halb so viel Einwohnern aber rund 19'000 Todesopfern.

0.16 Uhr: Trump geht auf Reisen

Trump will am Dienstag im US-Bundesstaat Arizona eine Fabrik besuchen, in der Atemschutzmasken hergestellt werden. Seit Mitte März hat er das Weisse Haus wegen der Pandemie kaum mehr verlassen. Vor einigen Tagen kündigte Trump an, nun wieder Reisen im Land unternehmen zu wollen.

Vor der Visite in Arizona liess Trump offen, ob er eine Schutzmaske tragen wird oder nicht. Sein Vize Mike Pence hatte vergangene Woche Kritik auf sich gezogen, weil er bei einem Klinikbesuch auf eine Atemschutzmaske verzichtet hatte – er bedauerte das danach. Die US-Gesundheitsbehörde CDC empfiehlt, dass auch Menschen ohne Symptome in der Öffentlichkeit Masken tragen sollten.

22.21 Uhr: Slowakei lockert Corona-Schutzmassnahmen schneller als geplant

Schneller als im bisher geltenden Fahrplan vorgesehen lockert die Slowakei ihre Corona-Schutzmassnahmen für das Wirtschaftsleben. Dies sei der günstigen Entwicklung der Infektionszahlen zu verdanken, teilten der konservative Regierungschef Igor Matovic und Gesundheitsexperten am Montag mit. Demnach dürfen ab Mittwoch neben Coiffeurläden und Kosmetiksalons auch die meisten grösseren Geschäfte ausserhalb von Einkaufszentren wieder öffnen. Auch der Betrieb von Gastronomieterrassen im Freien sowie Hotels ist ab diesem Tag unter Bedingungen wieder erlaubt. Möglich sind auch wieder Taxifahrten sowie der Besuch von Museen, Galerien und Gottesdiensten. Dabei sind aber Maskenpflicht und Abstandsregeln einzuhalten.

Kleinere Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von maximal 300 Quadratmetern dürfen schon seit zwei Wochen wieder Kunden empfangen. Schulen und Kindergärten müssen aber ebenso wie Einkaufszentren, Schwimmbäder, Sporthallen, Kinos und Theater noch mindestens zwei Wochen geschlossen bleiben. Ursprünglich hätten unter anderem auch die Öffnung grösserer Geschäfte erst nach weiteren zwei Wochen erfolgen sollen, wurden aber auf Mittwoch vorgezogen.

Die 5,4 Millionen Einwohner zählende Slowakei verzeichnete bis Montag nur 1'413 bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus und lediglich 25 Todesopfer. 643 Covid-19-Patienten wurden bereits als geheilt erfasst. Die nationalen Behörden werten die geringen Infektionszahlen als Erfolg der sehr frühen und strengen Schutzmassnahmen.

So gehörte die Slowakei zu den ersten EU-Ländern, die eine Maskenpflicht einführten. Schon seit dem 25. März darf man ohne Mund- und Nasenschutz nicht einmal die eigene Wohnung verlassen.

22.16 Uhr: Ständerat will in Krisenzeit Lehrstellen sichern

Der Ständerat will, dass die Betriebe in der Schweiz trotz Corona-Krise genügend Lehrstellen schaffen und Lernende einstellen können. Er hat eine Motion seiner Wirtschaftskommission (Wak) oppositionslos gutgeheissen, die Unterstützung für die Betriebe verlangt. Im April seien deutlich weniger Lernende als üblich angestellt worden, schreibt die Wak. Gehe ein Betrieb Konkurs, könnten auch Lehrlinge ihre Arbeitsstelle verlieren.

Vom Bundesrat fordert die Motion, zusammen mit den Kantonen und den Organisationen der Arbeitswelt Unterstützungsmassnahmen zu erarbeiten, damit Lehrfirmen trotz Pandemie Lehrlinge einstellen und beschäftigen könnten.

Der Bundesrat erklärte sich mit der Motion einverstanden. Die rechtliche Basis und auch die finanziellen Ressourcen seien vorhanden, sagte Bildungsminister Guy Parmelin. Eine Task Force, die rasch und effizient handeln könne, habe er bereits eingesetzt.

Die Motion geht nun an den Nationalrat.

Zurück zur Startseite