Für die Schweizer Nati bedeutet an der EM der Viertelfinal Endstation. Trainer Murat Yakin spricht am Tag nach dem verlorenen Penaltyschiessen gegen England an der Medienkonferenz von einer verpassten Chance, Nati-Direktor Pierluigi Tami ist dennoch stolz auf die Leistungen der Schweizer.
Mit einer abschliessenden Pressekonferenz endet das EM-Abenteuer der Schweizer Nati in Deutschland. Die Enttäuschung ist Murat Yakin, Nati-Boss Pierluigi Tami und SFV-Präsident Dominique Blanc ins Gesicht geschrieben, am Ende überwiegt aber der Stolz auf das Geleistete.
«Es tut weh, wir waren so nah dran. Auf der anderen Seite sind wir auch stolz. Es ist eine Freude, unserer Mannschaft zuzusehen. Man sieht es auch den Fans an. Ihre Unterstützung war fantastisch», sagt Tami. Auch Yakin ist zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. Einem englischen Reporter antwortet der Nati-Coach: «Ich bin sehr glücklich und stolz, wie wir aufgetreten sind.»
Nichtsdestotrotz ist der Nati-Coach auch enttäuscht, dass man nun trotz guter Leistung ausgeschieden ist: «Wir haben eine grosse Chance verpasst. Die Chance war da. Eine kleine Unachtsamkeit hat gereicht», so Yakin. «Es tut mir leid für die Spieler und für die Fans. Am Ende geht es ins Penaltyschiessen und da kann man nicht viel beeinflussen. Ich glaube, wir haben vieles richtig gemacht.»
Yakins Vertrag läuft aus – wie weiter?
Bleibt die Frage, wie es jetzt weitergeht. Yakins Vertrag läuft nach der EM aus. Doch die Signale für eine weiterführende Zusammenarbeit sind positiv. «Für mich hat die Nati Priorität, es gibt keine Gespräche mit anderen Vereinen oder Verbänden», sagt Yakin. Er habe dem Schweizer Fussball-Verband schon lange signalisiert, dass er sich gut vorstellen könne, Nati-Trainer zu bleiben. «In den nächsten Tagen werden wir zusammensitzen», sagt Tami. Bis Ende nächster Woche soll alles klar sein.
Doch was, wenn jetzt doch noch ein Top-Verein dazwischengrätscht und Yakin doch nicht verlängern will? Dann könnte mit Co-Trainer Giorgio Contini Yakins Nachfolger schon bereitstehen. Oder? Tami: «Wir sind sehr zufrieden mit Murat und Giorgio. Unser Plan A ist, dass Yakin und Contini weiterhin zusammenarbeiten.»
Der Live-Ticker zur Medienkonferenz
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Liveticker
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Liveticker beendet
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Die Pressekonferenz ist zu Ende
Das war's! Damit endet für die Nati das EM-Abenteuer in Deutschland. Nun folgt die Rückreise in die Schweiz, wo die Nati um 17.00 Uhr in Zürich erwartet wird.
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Contini als B-Lösung, falls Yakin geht?
Was, wenn es nach den Gesprächen mit Yakin doch keine Einigung gibt? Wird dann Giorgio Contini als Cheftrainer zum Thema? Tami: «Wir sind sehr zufrieden mit Murat und auch Giorgio. Ich denke, unser Plan A ist sicher, dass Yakin und Contini weiterhin zusammenarbeiten. Wie gesagt, das wird in den nächsten Tagen besprochen.»
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Yakin über seine Startelf-Entscheidung
Yakin: «Wir hatten gegen Deutschland und Italien gut gespielt. Es gab keinen Grund, zu wechseln. Die Jungs haben es sehr gut gemacht. Es gibt Spieler für die Startelf und es gibt Spieler, die bereit sind für 60, 70 Minuten. Wir wussten, dass Shaqiri und Amdouni uns nochmals viel bringen können, auch bei den Standards und Elfmetern. Das war alles eingeplant.»
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Yakin übers Penaltyschiessen
Die Schweiz hat fünf der letzten sechs Penaltyschiessen verloren. Was sind die Gründe? Yakin: «Wir waren sehr gut vorbereitet und wussten über ihre Schützen Bescheid. Aber man kann sich nicht mental vorbereiten. Ein Elfmeterschiessen ist Nervensache, das kann man nicht einplanen.»
Tami: «Wir haben gestern vier Penaltys geschossen und drei verwandelt. Nur Akanji hat verschossen. Vor drei Jahren haben wir im Viertelfinal dreimal verschossen, also haben wir da schon einen Fortschritt gemacht.»
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Wie blickt Yakin auf die WM 2026?
Yakin: «Wir sind Schweizer, wir nehmen es Schritt für Schritt. Zwei Jahre sind noch weit weg. Wir haben gut gespielt, aber die anderen Teams haben auch Top-Spieler. Wir müssen Schweizer bleiben, aber unser Ziel ist es sicher, irgendwann etwas zu gewinnen. Ob das klappen wird, ist eine andere Frage.»
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Yakin über die Gefühlslage in der Kabine nach dem Aus
Yakin: «Wir waren natürlich traurig. Aber wir haben gut gespielt und das macht mich glücklich. So wie das Team in den letzten Wochen gearbeitet hat. Wir hatten eine grosse Chance, in den Halbfinal oder sogar den Final einzuziehen. Ich bin sehr glücklich und stolz, wie wir aufgetreten sind.»
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An was könnte ein Yakin-Verbleib noch scheitern?
Yakin: «Es ist wie im Fussball. Auf dem Papier ist es eine Aufstellung und man muss flexibel sein. Es geht bei mir um Vertrauen. Das Gefühl und Gespür ist, dass wir die Fans berührt haben. Das ist das Entscheidende für mich. Ein Stück Papier ist für mich nur wertvoll, wenn die Zusammenarbeit passt und das Gefühl da ist. Wir werden sehen, wie die Gespräche verlaufen. Wenn es weitergeht, dann sicher auch mit Co-Trainer Giorgio Contini.»
Tami: «In den nächsten Tagen werden wir zusammensitzen. Die Idee ist, dass bis Ende nächster Woche alles geregelt ist.»
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Yakin über seinen auslaufenden Vertrag
Yakin: «Ich habe vor drei Jahren die Möglichkeit erhalten, als Nati-Trainer zu arbeiten. Ich habe die Herausforderung gerne angenommen und alle Ziele erreicht. Jetzt läuft der Vertrag aus, aber ich habe immer nach meinem Gefühl gehandelt. Für mich hat die Nati Priorität, es gibt keine Gespräche mit anderen Vereinen oder Verbänden. Jetzt wird es Gespräche geben, ich habe schon lange signalisiert, dass ich für einen Verbleib bereit wäre.»
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Yakin: «Wir haben vieles richtig gemacht»
Yakin: «Wir haben eine grosse Chance verpasst. Die Chance war da. Eine kleine Unachtsamkeit hat gereicht. Wir haben gesehen, dass sich jeder aufgeopfert hat. Die Solidarität war da, auch von den Fans. Es tut mir leid für die Spieler und für die Fans. Die Entscheidungen waren die richtigen. Wir hatten den richtigen Plan und die richtige Spielerauswahl. Wir haben gestern gesehen, dass wir überall überragend waren. Am Ende geht es ins Penaltyschiessen und da kann man nicht viel beeinflussen. Ich glaube, wir haben vieles richtig gemacht.»
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Tami: «Wir waren so nah dran»
Tami: «Es tut weh. Wir waren so nah dran. Auf der anderen Seite sind wir auch stolz. Es ist eine Freude, unserer Mannschaft zuzusehen. Man sieht es auch den Fans an. Ihre Unterstützung war fantastisch. Ich denke, dass das auch wegen den Auftritten der Nati war. Wir haben einen modernen Fussball gezeigt und super gespielt. Gestern hatten wir das fünfte Spiel in 20 Tagen. Aber wir waren bereit, im Kopf und in den Füssen. Wir sind – auch inklusive der Testspiele vor der EM – ungeschlagen geblieben.»
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Blanc: «Wir sind traurig und stolz»
SFV-Präsident Dominique Blanc beginnt: «Wir sind traurig und stolz. Ein Penaltyschiessen ist immer eine Lotterie. Aber wir können stolz sein auf das, was die Nationalmannschaft geleistet hat. Die Mannschaft um Captain Granit Xhaka, Trainer Murat Yakin und sein Staff sowie Pierluigi Tami haben Grosses geleistet. Ein grosses Danke an die ganze Delegation. Ihr habt die Farben des Schweizer Fussballs hervorragend vertreten.»
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Es geht los
Yakin, Tami und SFV-Boss Blanc sind da und stellen sich den Fragen der Journalisten.
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Die Nati-Noten zum Penalty-Drama gegen England
Bitter! Unser EM-Traum endet gegen England im Penaltyschiessen. Abwehrchef Akanji wird dabei zur tragischen Figur. Dabei ist er in den 120 Minuten davor einer der Besten. Hier kommen die Nati-Noten.
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«Einfach nur Respekt und Stolz für diese Mannschaft»
Die Einschätzung von blue Sport Chefredaktor Andreas Böni nach dem EM-Aus der Schweiz.
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Hallo ...
und herzlich willkommen zur Pressekonferenz der Schweizer Nationalmannschaft am Tag nach dem bitteren Ausscheiden aus der EM. Am Samstag scheiterte die Schweiz erst im Penaltyschiessen an England. Nati-Boss Pierluigi Tami und Trainer Murat Yakin stehen den Medien Red und Antwort. Um 12.00 Uhr soll die Pressekonferenz losgehen.