Mit dem Vorstoss in den Viertelfinal hat die Nati ihre Klasse mehr als eindrücklich demonstriert. Aber es liegt noch mehr drin. So drängt sich auch die Frage auf, ob die Schweiz jemals über ein so starkes Kader verfügt hat.
Keine Zeit? blue Sport fasst für dich zusammen
- Mit dem Viertelfinal-Einzug hat die Schweizer Nati an der EM bereits einen wichtigen Meilenstein erreicht.
- SFV-Direktor Pierluigi Tami schmälert das Resultat aber und will noch mehr.
- Sollte es noch weitergehen, wird er sich womöglich auch zu einem eindeutigeren Statement hinreissen lassen, ob das die beste Nati aller Zeiten ist.
Mit Spielern wie Granit Xhaka, Yann Sommer oder Manuel Akanji verfügt die Schweizer Nati an diesem Turnier gleich über mehrere internationale Meisterhelden der vergangenen Saison. Gleichzeitig stimmt die Harmonie im Team und auch die taktische Ausrichtung hat bisher gepasst.
Mit dem Einzug in den Viertelfinal ist das Minimalziel bereits erreicht. Man spürt aber, dass mit diesem Team noch mehr drin liegt. Dieser Ansicht ist auch der Nati-Direktor Pierluigi Tami im Fussball-Talk Heimspiel bei der Nati: «Im Moment haben wir noch nichts erreicht.»
Das ist etwas gar harsch formuliert. Doch Tami will damit nur den Fokus auf das nächste Spiel gegen England lenken. Es geht ihm nicht um einen möglichen Titel oder ähnliche Gedankenspiele, sondern einfach nur darum, Schritt für Schritt zu nehmen.
Jeder Spieler muss am Morgen zum Speicheltest
An der Pressekonferenz vom Montag sagte Tami bereits, dass die Spieler körperlich und auch geistig für die nächste Aufgabe bereit seien. Das war an der letzten WM in Katar noch ganz anders, wie Tami verrät: «Wir haben da gemerkt, dass den Spielern die Energie ausging.» Beim bitteren 1:6 im Achtelfinal gegen Portugal waren die Tanks leer. Dieses Mal strotzt das Team nur so vor Kraft und Überzeugung.
Es scheint einfach irgendwie alles zusammenzupassen. Insofern stellt sich auch die Frage, ob dies die beste Nati aller Zeiten ist. Tami gibt sich hier allerdings zurückhaltend. Er bedankt sich für das indirekte Kompliment und meint, dass er vielleicht bei einer Halbfinal-Qualifikation bereit sei, auf die Frage zurückzukommen.
blue Sport Chefredaktor Andreas Böni hingegen findet deutlichere Worte: «Vom Talent her ist sie das ganz sicher. Aber ich glaube, jede Generation hatte ihren Reiz.» So hätte sich das Team 1994 beispielsweise erstmals seit 28 Jahren wieder für eine WM qualifiziert. Dann folgte die Generation um Alex Frei, die vielleicht auch mehr hätte erreichen können. «Und jetzt sind es Xhaka, Shaqiri etc., welche die Nati jahrelang geprägt haben und jetzt Geschichte schreiben können. Die Voraussetzungen dafür sind zu 100 Prozent gegeben.»