Für Christian Marti sind die Olympischen Spiele in Peking nach einem positiven Corona-Test vorbei, bevor sie überhaupt richtig losgehen. Im Gespräch mit blue Sport spricht der ZSC-Verteidiger über das bittere Aus.
Einen Tag vor der Abreise der Schweizer Eishockey-Nati nach China erhält Christian Marti die schlechte Nachricht. Bereits ins Trainingscamp im OYM in Cham eingerückt, wird Marti am Dienstag positiv auf das Coronavirus getestet. «Wir haben uns viermal hintereinander testen lassen. Dreimal war ich negativ. Nach dem dritten negativen Test denkt man, jetzt sei man sicher», erzählt Marti.
Umso mehr, da die Hockey-Cracks im Chamer Sportzentrum gut abgeschottet sind. «Die Sicherheitsvorkehrungen waren sehr gut im OYM, jeder hatte ein Einzelzimmer. Wir waren in unserer eigenen Bubble», so Marti.
Entsprechend gross ist die Überraschung beim Verteidiger der ZSC Lions, als er von seinem positiven Testresultat erfährt. «Dann kam das Telefon. Zuerst dachte ich, es sei ein Witz. Ab da war ich immer alleine im Zimmer und habe gewartet, bis alle Abklärungen getroffen worden sind. Dann bin ich gegangen.»
«Es wird schon wehtun beim Zuschauen»
Immerhin zeigt Marti bisher keine Symptome. «Es geht mir gut. Ich fühle mich so wie die letzten Tage und Wochen. Ich fühle mich eigentlich einsatzbereit.» Genau das macht es für den 28-Jährigen aber wohl noch schwieriger, mit dem coronabedingten Olympia-Aus umzugehen. «Heute Morgen war schon noch einmal anders, als ich zu Hause statt im OYM erwachte. Wahrscheinlich beginne ich das erst zu realisieren», sagt Marti und macht auch klar: «Es wird dann wahrscheinlich schon wehtun beim Zuschauen.»
Nichtsdestotrotz habe man als Spieler auch mit einem solchen Szenario rechnen müssen, wie Marti bekräftigt: «Man hat es von Anfang an gewusst. Es ist ein wenig russisches Roulette. Es tönt blöd, aber ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass ich alles getan habe, was ich kontrollieren kann.»
Wie es für Marti nun weitergeht, warum er sich weiterhin testen lässt und wofür er seine Teamkollegen der ZSC Lions etwas beneidet, erfährst du im Videointerview am Anfang des Artikels.