Roger Federer kehrt ein Jahr nach seinem Rücktritt als Zuschauer an den Laver Cup zurück. Der 20-fache Grand-Slam-Champion verrät, was er aus seiner Aktivzeit am meisten vermisst.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Roger Federer besucht am Wochenende den Laver Cup in Vancouver und sieht, wie das Team Europe gegen das Team World chancenlos bleibt.
- Federer erlebt jedes Spiel live, ist stets gefragt und sagt: «Ich war so beschäftigt, ich verliere schon fast meine Stimme.»
- Im kommenden Jahr findet der Laver Cup in Berlin statt – und Federer hat schon einige Wunschkandidaten, die das Team Europe in Deutschland verstärken sollen.
Vor rund einem Jahr verabschiedet sich Roger Federer mit einem letzten Einsatz im Laver-Cup-Doppel von der grossen Tennisbühne und beendet seine glorreiche Karriere. An der Seite seines langjährigen Rivalen Rafael Nadal muss sich der Schweizer in seinem letzten Profi-Match geschlagen geben, was schlussendlich aber zu einer Randnotiz verkommt.
Viel besser bleibt die Abschiedszeremonie für den 20-fachen Grand-Slam-Champion, der seinen Gefühlen wie so oft freien Lauf lässt und schlussendlich gar gemeinsam mit Nadal weint.
Begehrt wie eh und je
In diesem Jahr kehrt Federer als Zuschauer an den Laver Cup zurück. In Vancouver ist der prominente Gast aber so begehrt wie zu Aktivzeiten. Wird der 42-Jährige in der Rogers Arena, wo normalerweise Eishockey gespielt wird, jeweils auf der Grossleinwand gezeigt, bricht lauter Jubel aus. Zahlreiche «Meet and Greets» halten den Maestro über die sechs Tage in Nordamerika auf Trab, die Medien reissen sich auch rund 12 Monate nach seinem Rücktritt um ein Interview.
«Es ist grossartig, zurück und wieder in der Tennisfamilie zu sein. Es ist das erste Mal, dass ich den Laver Cup aus einem ganz andere Blickwinkel erlebe», zeigt sich der Basler im Gespräch mit «Eurosport» begeistert. Er habe jedes einzelne Spiel live mitverfolgt. «Ich hatte eine grossartige Woche, ich war so beschäftigt, ich verliere schon fast meine Stimme.»
«Ich vermisse das Adrenalin»
Federer muss allerdings mitansehen, wie Team Europe beim ersten Laver Cup seit seinem Rücktritt chancenlos bleibt und gleich mit 2:13 untergeht. «Team World hat Europa zerstört», nimmt der Maestro kein Blatt vor den Mund, freut sich aber schon auf die Revanche im nächsten Jahr in Berlin: «Hoffentlich kann Team Europe wieder gewinnen.»
Für die insgesamt siebte Austragung wünscht sich der Mitgründer des Laver Cup, dass ganz grosse Namen mit von der Partie sein werden. «Ich würde gerne Novak wieder sehen. Alcaraz und Djokovic im gleichen Team – das würde ich sehr gerne sehen.» Auch Zverev, Rune oder Medvedev gehören zu Federers Wunschspielern für Europas Team in Berlin.
Der Tennis-Rentner selbst will auch im kommenden Jahr in Deutschland vor Ort sein – als Zuschauer, versteht sich. Doch Federer gibt zu, dass ihm auch einige Dinge aus seiner Aktivzeit fehlen. «Ich vermisse das Adrenalin, bin aber gleichzeitig glücklich, es nicht zu haben. Insgeheim mag man es, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen», erklärt Federer. «Ich vermisse die grossen Ovationen und die glücklichen Gesichter der Leute zu sehen. Aber die Tour war gut zu mir und ich bin glücklich im Ruhestand.»