Der 37-jährige Waadtländer bestätigt seinen Exploit in der 1. Runde gegen die Weltnummer 3 Casper Ruud und setzt sich auch gegen den aufstrebenden Amerikaner 6:4, 5:7, 6:4 durch.
In seinem fünften Basel-Viertelfinal trifft Wawrinka am Freitag auf den als Nummer 6 gesetzten Spanier Roberto Bautista Agut. Dieser setzte sich ebenfalls überzeugend gegen den Altmeister Andy Murray durch (6:3, 6:2).
Wawrinka zeigte sich erneut äusserst konzentriert und effizient – bis zum Moment, als er zum Matchgewinn aufschlagen konnte. Sowohl im ersten als auch im zweiten Satz nützte er gleich seine erste Breakchance zum 5:4 respektive 4:3. Bei eigenem Service geriet er zunächst nur einmal – Mitte des zweiten Satzes – in Bedrängnis. Mit fünf guten Aufschlägen in Folge wischte er aber das 0:40 weg – und holte gleich darauf selber zum vermeintlich vorentscheidenden Break aus. Darauf konnte der 16 Jahre jüngere Kalifornier, der erst kürzlich in seiner Heimatstadt San Diego seinen ersten ATP-Titel gefeiert hatte, aber noch einmal reagieren.
Nakashima packte sein bestes Tennis aus, Wawrinka musste zum 5:5 erstmals im Turnier seinen Aufschlag abgeben – und gleich darauf ein zweites Mal. Ausgerechnet in dieser kapitalen Phase liess ihn sein erster Service im Stich. Im dritten Durchgang war es dann wieder der Schweizer, der seine Chance zur 5:4-Führung nützte – und diesmal liess er sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Nach 2:14 Stunden nützte er seinen ersten Matchball mit einem Rückhand-Winner.
Im 15. Anlauf steht Wawrinka in Basel erst zum sechsten Mal im Viertelfinal. Zweimal stiess er anschliessend auch in den Halbfinal vor. Die Frage ist nun, wie er den kräftezehrenden Kampf bis am Freitagabend verdaut. In diesem Jahr erreichte erst zum zweiten Mal die Runde der letzten acht, nach Metz vor gut einem Monat. Eigentlich hatte er nach seiner Verletzungspause wegen mehrerer Fussoperationen erst 2023 wieder mit einer solch guten Form gerechnet.
Auger-Aliassime beeindruckt
Félix Auger-Aliassime ist auf der ATP Tour derzeit der Mann der Stunde. Der Kanadier zieht mit einem überragenden 6:1, 6:0-Sieg gegen Miomir Kecmanovic in die Viertelfinals der Swiss Indoors ein. In der 1. Runde gegen die Schweizer Nummer 1 Marc-Andrea Hüsler (ATP 62) hatte Auger-Aliassime noch drei Sätze hart kämpfen müssen, einen Tag später fühlte er sich in der St. Jakobshalle aber schon pudelwohl. Der 22-Jährige aus Montreal brauchte gegen die Weltnummer 28 Kecmanovic nur gerade 49 Minuten für eine wahre Machtdemonstration. «Das war wohl der beste Match seit ich ein kleiner Bub war», stellte der Kanadier freudestrahlend fest. «So macht es echt Spass.»
Auger-Aliassime gewann in den letzten beiden Wochen bereits die Hallenturniere in Florenz und Antwerpen und ist nun in Basel ein ganz heisser Anwärter auf einen Titel-Hattrick. Er belegt im Rennen um einen Platz an den ATP Finals aktuell den achten und letzten zur Teilnahme berechtigenden Platz. Im Viertelfinal trifft er auf den Kasachen Alexander Bublik (ATP 38).