Stan nicht frustriertWawrinka erklärt sein Erstrunden-Aus in Paris: «Ich bin nicht frustriert»
jar
28.5.2018
Nächster Rückschlag für Stan Wawrinka. An den French Open scheitert der Vorjahresfinalist schon in der ersten Runde. In der Weltrangliste wird der Schweizer in zwei Wochen weit zurückfallen. Dennoch zieht er ein durchaus positives Fazit aus dem kurzen Paris-Abenteuer.
Ein war ein langer, schmerzvoller Kampf für Stan Wawrinka gegen Guillermo Garcia-Lopez, den der Schweizer am Ende in fünf Sätzen mit 2:6, 6:3, 6:4, 6:7 (5:7), 3:6 verlor. Im vierten Satz führte Wawrinka mit Break, konnte den Vorteil aber nicht nutzen. Im Fünften fehlte ihm dann die Kondition (hier geht's zum Spielbericht).
Stan verspürte auch wieder Schmerzen im operierten Knie. Allerdings habe es nichts mit seiner alten Verletzung (Knorpelschaden) zu tun, versichert Wawrinka: «Das Gute an diesem Tag ist, das es etwas anderes war. Im ersten Satz war mein Knie komplett bockiert. Nachdem der Physio es etwas festigte, war alles wieder gelöst. Meinem Knie geht es gut.»
Vielmehr habe ihm am Ende die Kraft gefehlt. «Ich habe seit einem Jahr keinen Fünfsätzer mehr gespielt. Das kannst du nicht trainieren», so der 33-Jährige. «Natürlich bin ich enttäuscht, weil ich nahe dran war und hätte gewinnen können. Aber es gab auch viel Positives. Ich bin viel näher am Punkt, an dem ich sein will, als zuvor.»
Dass er nun einen nächsten Rückschlag erleben und sich die Frage stellen muss, ob das Comeback zu früh kam, sieht der Romand nicht sehr tragisch. «Ich bin nicht frustriert. Es ist einfach schwer, vor allem mental. Aber ich wusste von Anfang an, dass es lange dauern wird, bis ich wieder der Alte bin.»
Wawrinka wird nach den French Open im ATP-Ranking aus den Top 250 fallen. Auf grosse Turniere muss der Romand aber wohl nicht verzichten, da er als dreifacher Grand-Slam-Champion Wildcards bekommen wird. Dementsprechend entspannt blickt Stan dem Absturz in der Weltrangliste entgegen: «Ich muss jetzt einfach Spiele gewinnen. Mit gutem Training kommst du zurück auf dein Level und gewinnst Spiele. Und in ein paar Monaten bist du wieder oben, so einfach ist das».
Die Weltrangliste ist für Wawrinka nicht das Wichtigste. «Wenn du solange verletzt bist, ist es klar, dass du im Ranking abfällst», sagt er. «Klar werde ich fürs eine oder andere Turniere eine Wildcard anfragen. Auch wenn ich ein paar Challenger-Turniere spielen muss, habe ich damit kein Problem.»
Er wisse aber genau, wo er eines Tages wieder stehen will, so Stan: «Ich habe drei Grand Slams gewonnen und ich weiss, was es braucht, um das zu schaffen. Und mein Ziel ist es, meine Top-Form wiederzufinden. Früher oder später werde ich das schaffen.»
Wie weiter mit Magnus Norman?
Bleibt die Frage, wie es mit seinem Coach Magnus Norman weitergeht, der ihm seit April wieder zur Seite steht, nachdem er Wawrinka im Oktober verliess. «Wir werden jetzt darüber sprechen», sagt Stan. «Die Idee ist es, zusammen weiterzumachen, wenn wir das beide wollen. Wir müssen aufs Programm schauen und die Dinge in die Gänge bringen. Aber wir haben keinen Stress.»