Coronavirus Sieben Tote und über 800 Ansteckungen in der Schweiz: Lage spitzt sich zu

Agenturen/red/toko

12.3.2020

Die wichtigsten Ereignisse des Tages

  • Die Zahl der Coronavirus-Toten in der Schweiz ist auf sieben gestiegen. Das Bundesamt für Gesundheit meldete zudem 815 bestätigte Fälle von Infektionen. Es rechnet damit, dass Massnahmen, wie sie im Tessin ergriffen wurden, bald für die ganze Schweiz gelten könnten.
  • Insgesamt starben in der Schweiz bisher sieben Personen an der Covid-19-Infektion, zuletzt eine 67-jährige Patientin aus Basel-Stadt. Sie litt laut Angaben des Kantons an schweren Vorerkrankungen.
  • Zu den Donnerstagmittag publizierten 815 bestätigten Fällen kamen noch 43 dazu, für die die definitive Bestätigung noch ausstand. Am Mittwochmittag waren es noch 613 bestätigte Fälle gewesen. Lediglich die Kantone Obwalden und Appenzell-Innerrhoden haben noch keine positiven Fälle gemeldet. Neu meldete auch Uri zwei Erkrankungsfälle.
  • Wegen der Ausbreitung des Coronavirus schliessen die USA ihre Grenzen für Ausländer der 26 Schengen-Staaten. «Wir werden alle Reisen von Europa in die USA für die nächsten 30 Tage aussetzen», sagte US-Präsident Donald Trump am Mittwochabend im Weissen Haus in einer Ansprache an die Nation.
  • Das von der Pandemie besonders stark betroffene Italien hat seine Sperrmassnahmen erneut deutlich verschärft. Seit Donnerstagmorgen bleiben die meisten Geschäfte im ganzen Land geschlossen. Es gibt nur wenige Ausnahmen. Auch Bars und Restaurants müssen vorerst ganz dichtmachen.
  • Im Kampf gegen die Coronavirus-Krise kündigte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die Schliessung aller Schulen, Hochschulen und Kindertagesstätten im Land an. Die Massnahme gelte ab Montag bis auf weiteres, hiess es.

21.50 Uhr: ETH stellt Präsenzunterricht ein

Aufgrund der aktuellen Entwicklung bei der Ausbreitung des Coronavirus habe die Schulleitung der ETH Zürich beschlossen, den Präsenzunterricht ab dem kommenden Montag bis Ende Semester einzustellen, teilte die Hochschule am Donnerstag auf ihrer Internetseite mit. Dazu zählen auch alle Übungen, Praktika und Exkursionen. Der Schutz der ETH-
Angehörigen habe für die Schulleitung oberste Priorität, hiess es.

Anstelle der Lehrveranstaltungen kommen der Mitteilung zufolge Online-
Angebote zum Einsatz, die laufend ausgebaut werden. Forschung und Betrieb würden weiter laufen. Die Hochschule richtet für die Studenten eine Hotline ein.

Auch die EPFL in Lausanne entschied laut Angaben auf der Webseite, ab Freitag alle Vorlesungen einzustellen. Bis am 19. April sollen die Veranstaltungen online angeboten werden.

21.40 Uhr: Einreisestopp bringt tiefschwarzen Donnerstag an der New Yorker Börse

Die Aktienkurse an der Wall Street haben am Donnerstag den freien Fall nochmals beschleunigt. Das wegen des Coronavirus von US-Präsident Donald Trump verhängte Einreiseverbot für Europäer verschärfte die Talfahrt vom Vortag. Der Dow Jones Industrial büssste zehn Prozent auf 21 200,62 Zähler ein. Damit geht der Donnerstag als einer der schwärzesten Tage in die US-Börsengeschichte ein.

Schon nach der Startglocke war der Verkaufsdruck so hoch, dass der Handel wie schon zu Wochenbeginn vorübergehend unterbrochen werden musste. Der Dow fiel am Donnerstag auf das niedrigste Niveau seit Mitte 2017. Damit ist der sogenannte Bullenmarkt der vergangenen Jahre beendet.

21.15 Uhr: Gespräche über Beziehung nach Brexit abgesagt

Grossbritannien und die Europäische Union haben die geplante zweite Verhandlungsrunde über ihre künftigen Beziehungen in der kommenden Woche in London abgesagt. Das teilten beide Seiten am Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung mit.

«Angesichts der jüngsten Covid-19-Entwicklungen haben die Unterhändler der EU und Grossbritanniens heute gemeinsam entschieden, die Verhandlungsrunde in der nächsten Woche nicht wie ursprünglich geplant durchzuführen», hiess es darin. Stattdessen werde derzeit geprüft, inwiefern beispielsweise per Videokonferenz weiterverhandelt werden könnte.

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20.50 Uhr: Norwegisches Königspaar in Quarantäne

Norwegens König Harald V. (83) und seine Frau, Königin Sonja (82), befinden sich wegen neuer Regelungen zum Umgang mit dem Coronavirus zu Hause in Quarantäne.

Beide seien symptomfrei, teilte das norwegische Königshaus am Abend mit. Die Regierung hatte festgelegt, dass sich alle Bürger, die nach dem 27. Februar ausserhalb Skandinaviens gewesen sind, nach ihrer Rückkehr für 14 Tage in Heimquarantäne begeben müssen.

König Harald und Königin Sonja von Norwegen sind in Quarantäne.
König Harald und Königin Sonja von Norwegen sind in Quarantäne.
Bild: Vegard Wivestad Grott/NTB SCANPIX/dpa (Archivbild)

Harald und Sonja waren Anfang März zu Besuch in Jordanien. Wie der norwegische Rundfunksender NRK berichtete, sind von der Massnahme auch mehrere Minister betroffen, darunter Aussenministerin Ine Eriksen Søreide.

Das skandinavische Land vermeldete am Donnerstagabend zudem seinen ersten mit dem neuartigen Coronavirus zusammenhängenden Todesfall. Es handle sich um eine ältere Person, sagte Ministerpräsidentin Erna Solberg dem NRK.

20.45 Uhr: Frankreich schliesst alle Bildungseinrichtungen

Im Kampf gegen die Coronavirus-Krise hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die Schliessung aller Schulen, Hochschulen und Kindertagesstätten im Land angekündigt.

Dies gelte ab Montag «bis auf Weiteres», sagte Macron am Abend in einer Fernsehansprache an die Nation. Zudem werde er die Unternehmen auffordern, Beschäftigte von Zuhause aus arbeiten zu lassen. Der öffentliche Verkehr werde aber in Betrieb bleiben.

Die Coronavirus-Pandemie sei die «schlimmste sanitäre Krise, die Frankreich seit einem Jahrhundert erlebt» habe, sagte der Staatschef.

20.35 Uhr: Schweizer Forscher fordern «drastische Massnahmen»

Mehrere Schweizer Wissenschaftler haben sich mit einem Appell an die Behörden gewandt und «drastische Massnahmen» wie etwa die Schliessung aller Schweizer Schulen gefordert. Nur so könnten Verhältnisse wie in Italien vermieden werden. 

«Wenn man sich die Zahlen anschaut, ist die Schweiz auf dem genau gleichen Kurs wie Italien vor rund einer Woche», sagte Infektiologe und Genspezialist Jacques Fellay dem «Tages-Anzeiger» zufolge.

Gemeinsam mit den Epidemiologen Christian Althaus und Marcel Salathé sowie mehreren weiteren Unterzeichnern forderte Fellay die Universitäten in einem offenen Brief auf, den Lehrbetrieb sofort einzustellen.

20.20 Uhr: Weitreichende Besuchsverbote im Kanton Zürich

Der Kanton Zürich hat im Kampf gegen das Coronavirus ein Besuchsverbot für alle Spitäler, Alters- und Pflegeheime sowie Invalideneinrichtungen erlassen. Es gilt ab Freitag und vorerst bis am 30. April 2020, wie die Gesundheitsdirektion am Abend mitteilte.

Demnach ist es allen Personen untersagt, Patientinnen und Patienten in einem Spital zu besuchen. Die Spitaldirektion kann für einzelne Patientengruppen oder im Einzelfall Ausnahmen bewilligen, etwa für Eltern von Kindern, Partner von Gebärenden und palliativen Patienten. Dabei dürfen höchstens zwei Besucher einen Patienten gleichzeitig besuchen.

In Alters- und Pflegeheimen und in Invalideneinrichtungen gilt ebenfalls ein generelles Besuchsverbot. Auch hier kann die Leitung der Institution im Einzelfall Ausnahmen bewilligen.

20.05 Uhr: Flugzeuge aus der Schweiz dürfen nicht mehr in Malta landen

Aus der Schweiz dürfen keine Flugzeuge mehr in Malta landen. Dies hat die Regierung des Mittelmeerstaats zum Schutz vor dem Coronavirus angeordnet, wie das Schweizer Aussendepartement EDA bekannt gab. Reisende aus der Schweiz müssen dem Beschluss zufolge zudem bei der Einreise in Quarantäne.

Personen, die sich 14 Tage vor der Einreise nach Malta in der Schweiz aufgehalten haben, müssten sich einer obligatorischen Quarantäne unterstellen, schreibt das EDA auf seiner Webseite. Die Quarantäne dauert demnach 14 Tage. Sie kann im eigenen Haushalt oder in einem Hotel absolviert werden. Die Massnahme gelte auch für Personen, die im Flugtransit durch die Schweiz gereist seien.

Für Menschen aus der Schweiz gelten derzeit wegen der Coronavirus-Epidemie in mehreren Ländern Einreisebeschränkungen. Die USA etwa haben für Europäer — auch Schweizer — ein einmonatiges Einreiseverbot erlassen. Tschechien verbietet die Einreise für Menschen aus der Schweiz ohne festen Wohnsitz und Serbien verhängte ebenfalls einen Einreisestopp für Schweizer. Israel verlangt bei der Ankunft eine 14-tägige Quarantäne in einer privaten Unterkunft, ansonsten wird die Einreise ebenfalls verweigert.

19.50 Uhr: Uri meldet erste Coronavirus-Fälle im Kanton

Im Kanton Uri sind laut Angaben des dortigen Sonderstabs zwei bestätigte Fälle des neuen Coronavirus aufgetreten. Auch der Referenztest des Genfer Labors habe den Erstbefund in beiden Fällen bestätigt, teilten die Behörden mit. Die Patienten seien unabhängig voneinander erkrankt.

Die beiden Personen befänden sich zurzeit zu Hause in Quarantäne. Den beiden Erkrankten gehe es den Umständen entsprechend gut. Zurzeit werde geprüft, ob weitere Personen Kontakt mit den Patienten hatten. Diese würden über Verhaltens- und Quarantänemassnahmen instruiert.

Wie und wo sich die beiden Menschen angesteckt haben, war zunächst unklar. Der kantonsärztliche Dienst stehe im Einsatz und kläre die Umstände derzeit ab, sagte ein Sprecher des Sonderstabs auf Anfrage. Der Urner Sonderstab prüft laut eigenen Angaben, ob weitere Schutzmassnahmen im Kanton erforderlich sind.

In der Schweiz haben inzwischen mit Ausnahme von Obwalden und Appenzell-Innerrhoden alle Kantone Fälle von Personen gemeldet, die sich mit dem Coronavirus angesteckt haben.

19.35 Uhr: Kanton Basel-Stadt meldet Coronavirus-Tote

Erster Coronavirus-Todesfall im Kanton Basel-Stadt: Eine 67-jährige Patientin mit schweren Vorerkrankungen ist am Donnerstag an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Dies teilte das Gesundheitsdepartement des Kantons am Abend mit.

Die 67-jährige Coronavirus-Patientin starb am Donnerstag im Basler Universitätsspital. 
Die 67-jährige Coronavirus-Patientin starb am Donnerstag im Basler Universitätsspital. 
Bild: KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS (Archivbild)

19.20 Uhr: SRG ordnet für bis zu 2500 Mitarbeiter Arbeit von zu Hause aus an

Die Schweizerische Radio und Fernsehgesellschaft (SRG) hat zum Schutz vor dem Coronavirus für einen Teil ihrer Mitarbeiter die Arbeit von zu Hause aus angeordnet. Bis zu 2500 der insgesamt rund 7000 Mitarbeitenden müssen ab nächster Woche im Homeoffice arbeiten.

Die Anordnung der SRG-Geschäftsleitung vom Donnerstag gilt vorerst bis am 5, April, wie die SRG am Abend mitteilte. Der Schritt erfolge zum Schutz der Mitarbeitenden und des Leistungsauftrages.

19.05 Uhr: Italien empört über LKW-Megastaus am Brenner

Die italienische Regierung ist empört über die Lastwagen-Behinderungen am Brenner. Weil Österreich wegen der Ausbreitung des Coronavirus strikte Grenzkontrollen eingeführt hat, stauten sich die LKW zeitweise auf bis zu 90 Kilometer.

«Wir erwarten, dass Österreich bis heute Abend zur Normalität zurückkehrt», erklärte Verkehrsministerin Paola De Micheli am Donnerstag. Die meisten Ladungen seien für Nordeuropa bestimmt und nur für den Transit durch Österreich. Daher müsse so schnell wie möglich wieder Normalität im Schienen- und Strassenverkehr hergestellt werden. Rom habe die EU-Kommission zum Eingreifen aufgefordert.

Nachdem ganz Italien zur Sperrzone erklärt wurde, werden an den österreichischen Grenzübergängen wie am Brenner alle Einreisenden kontrolliert. Auch der Flug- und Personenzugverkehr zwischen Österreich und Italien ist komplett eingestellt. Der Brenner ist eine der wichtigsten Routen für den Güterverkehr von Italien in Richtung Nordeuropa.

19.00 Uhr: Grenze zu Italien soll offenbar doch geschlossen werden

Der Bundesrat bereitet offenbar doch die Schliessung der Grenze zu Italien vor. Einem Bericht von «Blick» zufolge erarbeite Justizministerin Karin Keller-Sutter (FDP) derzeit eine entsprechende Notverordnung, die diese möglich mache.

Wie es weiter heisst, werde der Bundesrat am morgigen Freitag beraten. Die Mitglieder seien sich demnach uneins über eine Grenzschliessung. Unklar sei bislang, ob eine mögliche Regelung auch Grenzgänger betreffen würde.

Laut einem Bericht erarbeitet Justizministerin Karin Keller-Sutter eine Notverordnung zur Schliessung der Südgrenze zu Italien.
Laut einem Bericht erarbeitet Justizministerin Karin Keller-Sutter eine Notverordnung zur Schliessung der Südgrenze zu Italien.
Bild: KEYSTONE/PETER KLAUNZER

18.35 Uhr: Über 1000 Covid-19-Tote in Italien

In Italien ist die Zahl der Toten im Zuge der Coronavirus-Krise auf mehr als 1000 gestiegen. Das teilte der Zivilschutz am Abend in Rom mit.

Am Vortag waren es noch 827 Tote. Die Zahl der Infizierten stieg derweil auf mehr als 15'000.



18.15 Uhr: Kanadas Premierminister und Frau isolieren sich

Kanadas Premierminister Justin Trudeau und seine Ehefrau haben sich in häusliche Isolation begeben, nachdem bei Sophie Gregoire Trudeau Symptome der neuen Lungenkrankheit Covid-19 aufgetreten waren. Sie wollen damit verhindern, möglicherweise das Coronavirus weiterzugeben. Gregoire Trudeau habe nach einer Reise nach London «milde grippe-artige» Symptome bekommen, hiess es aus dem Büro des Premierministers in Kanada. Sie habe sich medizinisch beraten lassen und werde derzeit auf das Coronavirus getestet hin getestet. Die Test-Ergebnisse lagen zunächst noch nicht vor, Gregoire Trudeau gehe es besser, heiss es.

Bei Premierminister Trudeau seien bislang keine Symptome aufgetreten. Als Vorsichtsmassnahme wolle er sich aber zunächst ebenfalls in häusliche Isolation begeben, bis die Testergebnisse seiner Frau vorlägen, und von zu Hause arbeiten.

17:50 Uhr: Widerstand von Tessiner Gemeinden 

Mindestens zwei Tessiner Gemeinden wollen sich der Weisung des Kantons widersetzen und ihre obligatorischen Schulen schliessen. Das Bildungsdepartement will das nicht hinnehmen und mit den Gemeinden Gespräche führen. Und in den Städten Lugano und Locarno ist der Schulbesuch für Primarschüler nicht mehr obligatorisch.

Mindestens zwei Tessiner Gemeinden wollen ihre Schule schliessen, und in Lugano und Locarno ist der Schulbesuch freiwillig. 
Mindestens zwei Tessiner Gemeinden wollen ihre Schule schliessen, und in Lugano und Locarno ist der Schulbesuch freiwillig. 
Bild: KEYSTONE/Ti-Press/Alessandro Crinari (Symbolbild)

Die Weisung der Tessiner Regierung ist eigentlich klar: Alle weiterführenden Schulen bleiben wegen des Coronavirus bis 29. März geschlossen. In den obligatorischen Schulen aber wird der Unterricht weitergeführt – damit sollen in erster Linie Grosseltern geschützt werden, die im Falle einer Schulschliessung vielfach die Kinder betreuen müssten.

Die Gemeinden Cadenazzo und Monteceneri wollen sich dieser Weisung widersetzen, wie die Direktion des Departements für Bildung, Kultur und Sport auf Anfrage von Keystone-SDA bestätigte. 

Beim Bildungsdepartement hiess es am Donnerstagabend auf Nachfrage, man versuche, die Gemeinden im Gespräch davon zu überzeugen, den Schulunterricht nicht einzustellen. Klappe das nicht, behalte sich der Kanton Massnahmen vor.

17:40 Uhr: Schwarzer Tag für die Börse

Die Schweizer Börse hat diese Woche bereits ihre zweite drastische Talfahrt erlebt. Der wegen des Coronavirus von den USA verhängte Einreisestopp für die meisten Europäer sowie die Entscheide der Europäischen Zentralbank (EZB) liessen den hiesigen Leitindex SMI am Donnerstag bis Börsenschluss um 9,6 Prozent auf 8'270 Punkte einbrechen.

Nicht nur in der Schweiz, auch an den anderen Handelsplätzen ging es steil bergab, etwa in Deutschland, wo der Leitindex Dax um etwa 12 Prozent einbrach. Der Goldpreis ebenfalls eingebrochen. Am Nachmittag fiel der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) um bis zu 74 Dollar oder rund fünf Prozent auf 1'560 Dollar. Das ist der tiefste Stand seit Anfang Februar.

17 Uhr: Von Bolsonaro zu Trump?

Der Pressesekretär von Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro wurde positiv auf das Coronavirus getestet, meldet CNN. Das wäre für den amerikanischen Nachrichtensender wohl kaum eine Push-Meldung wert, hätte besagter Sekretär mit Namen Fabio Wajngarten letztes Wochenende nicht Donald Trump getroffen. Das Meeting fand demzufolge in Trumps Golfressort Mar-a-Lago statt. Auf dem Instagram-Profil des Sekretärs ist ein Foto zu sehen, das die beiden zusammen zeigt.

Fabio Wajngarten ist der Herr rechts von US-Präsident Donald Trump. 
Fabio Wajngarten ist der Herr rechts von US-Präsident Donald Trump. 
Screenshot Instagram

16:55 Uhr: Veranstaltungsverbot in den Niederlanden

Zur Eindämmung der Coronavirus müssen in den Niederlanden Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmern abgesagt werden. Das beschloss die Regierung in Den Haag am Donnerstag, wie die Nachrichtenagentur ANP berichtet. Betroffen seien unter anderem Sportwettkämpfe, Theatervorstellungen oder Ausstellungen.

Die Massnahme gelte zunächst bis zum 1. April. Für die Schliessung von Schulen bestehe hingegen bislang keine Notwendigkeit, sagte Ministerpräsident Mark Rutte.

16:45 Uhr: Fifa-Prozess vertagt

Der Fifa-Prozess vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona ist verschoben worden. Der angeklagte Ex-DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hat sich wegen des Coronavirus in selbstverordnete Quarantäne begeben, wie das Gericht am Donnerstag erklärte.

An der Schule von Niersbachs vierzehnjährigem Stiefsohn soll es einen Verdachtsfall geben, hiess es. Ein Datum für die Wiederaufnahme des Prozesses steht noch nicht fest.

Damit rückt die Verjährung immer näher. Bis Ende April muss in dem Fall ein erstes Urteil gefällt sein, sonst verjähren die Straftaten.

16:40 Uhr: Zürcher Unispital verfügt Besucherstopp – Ferienstopp am Lausanner Chuv

Wegen der Coronavirus-Pandemie gilt im Universitätsspital Zürich (USZ) ab Donnerstagabend ein weitreichendes Besuchsverbot. Mit der Massnahme will das USZ das Risiko für eine Ansteckung von Patienten sowie Mitarbeitern reduzieren. Das Besuchsverbot gilt bis auf Weiteres. Es werden Zutrittskontrollen durchgeführt.

Ausgenommen sind Besuche für Patienten in ausserordentlichen Situationen. Dazu gehören Eltern von Kindern, Partner von Gebärenden sowie nahe Angehörige von sterbenden Menschen oder unterstützungsbedürftigen Patienten.

Das Lausanner Universitätsspital Chuv verfügte seinerseits einen Ferienstopp für das Personal. Dieser gilt bis mindestens Ende April.



15:45 Uhr: Kreuzfahrtpassagiere zurück in der Schweiz

Vier Schweizer, die wegen Coronavirus-Verdachts auf einem Kreuzfahrtschiff vor San Francisco festsassen, sind am Donnerstag in die Heimat zurückgekehrt. Die US-Behörden hatten einen Repatriierungsflug für die Passagiere der «Grand Princess» organisiert.

Auch drei Deutsche konnten nach Hause zurückkehren, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) auf Twitter mitteilte. Der Flug aus den USA landete in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Von dort holte ein vom Bund organisierter Flug die sieben Kreuzfahrt-Passagiere ab.

Die «Grand Princess» befand sich auf dem Rückweg von einer zweiwöchigen Kreuzfahrt nach Hawaii, als sie vergangenen Mittwoch rund 100 Kilometer vor der Küste von San Francisco gestoppt wurde: Ein 71-jähriger, früherer Passagier war nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben; vier weitere hatten sich angesteckt.

15:15 Uhr: Handel an New Yorker Börse ausgesetzt

An der New Yorker Börse wurde der Handel kurz nach Handelsstart kurzzeitig ausgesetzt. Der S&P-500-Index war davor um sieben Prozent eingebrochen, meldet CNN.

14:55 Uhr: SMI stürzt ab

Die Furcht vor einem Absturz der Weltwirtschaft wegen der Coronavirus-Epidemie hat die Schweizer Börse am Donnerstag auf Talfahrt geschickt. Kurz vor 15 Uhr notiert der Leitindex SMI bei minus 9,6 Prozent auf 8'270 Punkten.

Der Handel an der Wall Street war nach einem Kursrutsch um 7 Prozent kurz nach dem Auftakt vorübergehend unterbrochen worden. Der von den USA verhängte Einreisestopp für die meisten Europäer beunruhigte die Anleger zusätzlich zur Corona-Pandemie.

14:10 Uhr: Mitarbeiter im Inselspital infiziert

Im Berner Inselspital wurden fünf Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet. Das bestätigt ein Sprecher der Klinik gegenüber Nau.ch. Alle Erkrankten befänden sich zu Hause in Isolation.

13:30 Uhr: Zwei weitere Tote im Tessin

Im Kanton Tessin sind in den vergangenen 24 Stunden zwei weitere Menschen wegen des neuen Coronavirus gestorben. Das teilte der kantonale Krisenstab am Donnerstagmittag mit. Beide Verstorbenen waren über 80-jährig und hatten bereits an Krankheiten gelitten.

13:15 Uhr: Saudi-Arabien verhängt Einreisestopp

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus hat Saudi-Arabien einen Einreisestopp aus allen 27 Ländern der Europäischen Union sowie aus weiteren Staaten in Asien und Afrika verhängt. Betroffen sind neben den EU-Ländern unter anderem die Schweiz, Indien, Pakistan, der Sudan und Äthiopien.

13:05 Uhr: 815 bestätigte Fälle in der Schweiz

Die Zahl der Coronavirus-Erkrankungen in der Schweiz steigt weiter an: Am Donnerstagmittag gab es bereits 815 bestätigte Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mitteilte.

Bei 858 weiteren Fällen liegt ein erstes positives Resultat vor. Weitere Todesopfer sind nicht zu beklagen. Insgesamt starben in der Schweiz bisher vier Personen an der Covid-19-Erkrankung.

Nach Angaben des BAG wurden bis jetzt Fälle aus 23 Kantonen der Schweiz sowie aus dem Fürstentum Liechtenstein gemeldet.

13:00 Uhr: 429 Tote und über 10'000 Infizierte im Iran

Acht Tage vor dem persischen Neujahr am 20. März ist die Zahl der mit dem Virus Sars-CoV-2 Infizierten und der Todesfälle im Iran erneut deutlich gestiegen. Mit weiteren 75 Opfern habe sich die Zahl der Toten auf 429 erhöht, sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Kianush Dschahanpur, am Donnerstag in Teheran.

Die Zahl erfasster Infektionen stieg binnen eines Tages um gut 1'000 auf nun mehr als 10'000. Ein Grossteil der Erkrankten sei bereits wieder aus den Kliniken entlassen, so der Sprecher im Staatsfernsehen.

Die Hauptstadt Teheran ist weiter am heftigsten betroffen. Schlimm soll die Lage auch in den nördlichen Provinzen Gilan und Masanadarn sein, wo laut örtlichen Behörden viele Ärzte und Pflegefachleute unter den Opfern und Infizierten sind.

12:45 Uhr: Ministerin in Spanien infiziert

Auch in Spanien hat sich nun eine Ministerin der Regierung mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt. Gleichstellungsministerin Irene Montero sei positiv auf das Virus getestet worden, teilte die Regierung am Donnerstag in Madrid mit. Nun würden alle Regierungsmitglieder auf das Coronavirus getestet.

Vize-Regierungschef Pablo Iglesias, der Lebensgefährte von Montero, sei bereits in Quarantäne. Iglesias ist der Vorsitzende der linksgerichteten Partei Podemos, die mit den Sozialisten von Regierungschef Pedro Sánchez und weiteren kleineren Parteien eine Minderheitsregierung in Madrid stellt.

12:40 Uhr: Fall im Zürcher Tonhalle-Orchester 

Ein Mitglied des Zürcher Tonhalle-Orchesters ist mit dem Coronavirus infiziert. Die Tonhalle sagt deshalb alle Konzerte bis 5. April ab. Betroffen sind die Konzertveranstaltungen in der Tonhalle Maag, der Johanneskirche am Limmatplatz und im GZ Affoltern, wie die Tonhalle am Donnerstag auf ihrer Website schrieb.

Bereits gekaufte Billette werden rückerstattet. Die Rückgabe ist bis Ende Juni möglich. Die Billettkassen in der Tonhalle Maag und am Paradeplatz bleiben vorerst geschlossen.

12:05 Uhr: «Kein gesamtschweizerischer Notstand»

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat auf die Äusserungen von Daniel Koch reagiert: Auf Twitter hält das BAG fest: «Von einem gesamtschweizerischen Notstand war und ist nicht die Rede.» Dass andere Kantone Massnahmen wie jene im Tessin ergreifen, scheint man aber zu erwarten. 

12 Uhr: Appell an Bevölkerung

Zur Erinnerung: Das Bundesamt für Gesundheit appelliert, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, an die Selbstverantwortung der Bevölkerung. Selbst-Isolierung und Selbst-Quarantäne könnten dazu beitragen, die Verbreitung einzudämmen. 

Selbst-Isolierung: Wer Krankheitssymptome wie Husten und Fieber hat, soll zu Hause bleiben und den Kontakt zu anderen möglichst meiden. Das auch noch 24 Stunden, nachdem die Symptome abgeklungen sind.

Selbst-Quarantäne: Wer Kontakt zu einer Person hatte, die am Virus erkrankt ist, soll für fünf Tage ab der Diagnose des Falls zu Hause bleiben. In dieser Zeit gilt es, jeglichen Kontakt zu anderen zu vermeiden. 

11:25 Uhr: Mehr Rekruten bleiben in der Kaserne

Die Armee bleibt im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus bei ihren bereits getroffenen Massnahmen. Allerdings behält sie über das kommende Wochenende mehr Rekruten in den Kasernen, um die Epidemie nicht anzuheizen. Das sagte Armeesprecher Stefan Hofer auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Man prüfe die Lage laufend. Die Massnahmen könnten rasch ändern, da die Situation sehr instabil sei.

Fast 10'000 Armeeangehörige leisten derzeit ihren Dienst. Darunter sind sowohl Wiederholungskurs-Leistende als auch Rekruten.



11:10 Uhr: Weltweit über 126'000 Infizierte

Die Zahl der weltweit mit dem neuartigen Coronavirus infizierten Menschen steigt immer mehr an. Laut der fortlaufenden Datensammlung der Johns Hopkins University in Baltimore, USA, sind zum jetzigen Stand bereits über 126'000 Menschen positiv getestet worden. Über 4'600 Menschen seien an den Folgen einer Erkrankung mit Covid-19 inzwischen gestorben. Es gibt aber auch eine aktuelle gute Nachricht: Fast 69'000 Menschen sind demnach bereits wieder gesundet.

10:20 Uhr: Banken teilen ihre Teams auf

In Zeiten der Coronavirus-Pandemie greifen die Banken auch in der Schweiz zu Notfallplänen. So werden Teams in Bereichen, die für das Funktionieren des Bankengeschäfts wesentlich sind, auf mehrere Standorte aufgeteilt. Veranstaltungen für Mitarbeitende wie Kunden werden abgesagt.

Durch die sogenannten «Split Operations»-Massnahmen soll die Gefahr von Unterbrüchen im Geschäftsbetrieb durch gegenseitige Ansteckungen vermieden werden. Teams aus «kritischen Bereichen» wie etwa dem Handel oder dem Zahlungsverkehr aber auch der IT werden, wo möglich, auf zwei oder mehr Standorte verteilt. Alternativ kann auch ein Teil der Mitarbeitenden zum Homeoffice verpflichtet werden.

10:10 Uhr: Guterres fordert Ende der «Tatenlosigkeit»

Nach der Einstufung als Pandemie hat Uno-Generalsekretär António Guterres einen stärkeren Kampf gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus gefordert. Die Entscheidung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sei ein «Aufruf zu handeln – für jeden, überall», teilte Guterres am Mittwoch mit. Er forderte alle Regierungen auf, ihre Anstrengungen «jetzt» zu verstärken. «Wir können den Verlauf dieser Pandemie noch ändern», erklärte er. 

09:45 Uhr: Elf bestätigte Corona-Fälle im Kanton Zug

Im Kanton Zug haben sich weitere Personen mit dem Coronavirus angesteckt. Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle stieg somit auf elf. Der Gesundheitszustand aller Infizierten ist gut. Es könnten nach wie vor alle Personen in ihren Wohnungen isoliert werden, teilte die Zuger Gesundheitsdirektion am Donnerstag mit.

09:40 Uhr: Tessiner Gemeinden wollen Schulen schliessen

Die Weisung der Regierung ist klar: Alle weiterführenden Schulen bleiben bis zum 29. März geschlossen. In den obligatorischen Schulen jedoch wird der Unterricht weitergeführt – damit sollen in erster Linie Grosseltern geschützt werden, die im Falle einer Schulschliessung mit der Kinderbetreuung betraut würden.

Mindestens zwei Gemeinden wollen sich dieser Weisung widersetzen, wie die Direktion des Departements für Bildung, Kultur und Sport auf Anfrage von Keystone-SDA bestätigt. Es sind dies Cadenazzo und Monteceneri.

Im Normalfall liegt es in der Verantwortung der Gemeinden, den Zugang zu öffentlichen Plätzen und Gebäuden zu erlauben oder zu verbieten. Nicht so in diesem Moment: Das von der Tessiner Regierung verabschiedete Dekret – welches auch den Notstand definiert – steht über den kommunalen Befugnissen, wie die Bildungsdirektion sagt. «Die Gemeinden dürfen ihre Schulen nicht schliessen», sagt ein Mitarbeiter der Direktion. Man befinde sich mit den betreffenden Gemeindepräsidenten in Gesprächen.

09:35 Uhr: China sieht Epidemie-Höhepunkt überschritten

China hat laut Angaben der Pekinger Gesundheitskommission den Höhepunkt der Coronavirus-Ausbreitung überschritten. «Insgesamt ist der Höhepunkt der aktuellen Epidemie in China überschritten», sagte ein Sprecher der Kommission am Donnerstag. Die Zahl neuer Infektionen mit Sars-CoV-2 gehe immer weiter zurück.

Tatsächlich hat China in den vergangenen Tagen laut der offiziellen Statistik deutlich weniger Neuinfektionen und Todesfälle gemeldet. So kamen am Donnerstag nur noch 15 Infektionen hinzu – der niedrigste Wert seit Beginn der täglichen Berichte über die Epidemie vor sieben Wochen. Auch die Zahl der neuen Todesopfer stieg mit elf Fällen am Donnerstag so langsam wie seit Wochen nicht mehr.

Inwieweit die offizielle Statistik die wahre Lage widerspiegelt und wie hoch die Dunkelziffer nicht erfasster Fälle ist, ist unklar. Seit einer Änderung der Zählweise Mitte Februar hat sich der täglich berichtete Anstieg der neuen Infektionen mit Sars-CoV-2 und der Todesfälle in der amtlichen Auflistung spürbar reduziert.

09:30 Uhr: Postauto fährt nicht mehr nach Domodossola

Postauto bedient den Streckenabschnitt zwischen Iselle und Domodossola ab sofort und bis auf Weiteres nicht mehr. Die Folgen des Coronavirus haben Postauto zu diesem Schritt veranlasst.

Die Gemeinden Gondo und Simplon Dorf sind von der Einstellung des Streckenabschnitts nicht betroffen, wie Postauto am Donnerstag mitteilte. Der Streckenabschnitt Iselle–Domodossola ist der touristische Teil der Postauto-Linie 631 von Brig über den Simplonpass nach Domodossola.

Seit Montag gab es auf diesem Streckenabschnitt wegen der verhängten Sperrgebiete in Italien keine Fahrgäste mehr, wie es weiter heisst. Vor allem aber wolle Postauto sein Fahrpersonal und die Fahrgäste schützen und lasse die Fahrzeuge deshalb vorzeitig wenden. Wie lange dieser Streckenunterbruch dauert, ist unklar.

Beamte des Grenzwachtkorps schliessen am 11. März den Grenzübergang San Pietro di Stabio zwischen der Schweiz und Italien mit Gittern und Ketten. Im Tessin wird der Grenzverkehr aus Italien auf grössere Grenzübergänge kanalisiert. 
Beamte des Grenzwachtkorps schliessen am 11. März den Grenzübergang San Pietro di Stabio zwischen der Schweiz und Italien mit Gittern und Ketten. Im Tessin wird der Grenzverkehr aus Italien auf grössere Grenzübergänge kanalisiert. 
Bild: Keystone

09:15 Uhr: Schweizer Börse stürzt weiter ab

Die Schweizer Börse stürzt am Donnerstag wegen der Coronavirus-Sorgen erneut ab. Der US-Einreisestopp für Menschen aus Europa und bevorstehende Notmassnahmen in der Schweiz lösen eine Verkaufswelle aus. Das Börsenbarometer SMI taucht zur Eröffnung um 4,5 Prozent.

08:55 Uhr: Europa schickt Botschaft Richtung USA

Nach der US-Ankündigung eines Einreisestopps für Ausländer aus Europa hat EU-Ratschef Charles Michel klargestellt, dass Europa seinen Teil zur Bekämpfung des Coronavirus beiträgt. «Europa unternimmt alle notwendigen Massnahmen, um die Ausbreitung des Covid-19-Virus einzudämmen, die Anzahl der betroffenen Menschen zu begrenzen und die Forschung zu unterstützen», schrieb der Belgier am Donnerstag auf Twitter. Die Lage solle nach der Verkündung von US-Präsident Donald Trump nun neu bewertet werden. «Wirtschaftliche Beeinträchtigung muss vermieden werden.»

Trump hatte am Mittwochabend angekündigt, die Grenzen für Ausländer aus Europa zu schliessen. «Wir werden alle Reisen von Europa in die USA für die nächsten 30 Tage aussetzen», sagte er. Ausgenommen seien Amerikaner, die sich entsprechenden Tests unterzögen, und Reisende aus Grossbritannien.

08:35 Uhr: New York verschiebt St.-Patrick’s-Day-Parade

Aus Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus ist erstmals in mehr als 250 Jahren die traditionelle Parade zum St. Patrick’s Day in New York ausgesetzt worden. Die Entscheidung sei nicht leicht gefallen, teilte Bundesstaats-Gouverneur Andrew Cuomo nach Medienberichten am Mittwochabend (Ortszeit) mit. Gesundheitsexperten seien sich aber einig, dass grosse Veranstaltungen und enge Kontakte eingeschränkt werden müssten, um die Verbreitung des Virus einzudämmen.

Die für den 17. März geplante Parade zu Ehren des irischen Schutzpatrons Sankt Patrick solle später stattfinden, hiess es. «Dies ist eine Verschiebung, keine Absage», versprach Bürgermeister Bill de Blasio auf Twitter. Sean Lane, der Vorsitzende des Organisationskomitees, sagte, er freue sich darauf, «den 259. Umzug mit der ganzen Stadt New York an einem späteren Zeitpunkt zu feiern».

08:15 Uhr: Schweizer Hotels befürchten Umsatzeinbruch

Die Ausbreitung des Coronavirus setzt der Schweizer Hotelbranche zu. Diese sieht sich mit einem signifikanten Umsatz- und Buchungsrückgang konfrontiert.

Deshalb fordert der Branchenverband Hotelleriesuisse sofortige Unterstützung wie Erleichterung bei der Kurzarbeit und Liquiditätshilfen. Für März und April 2020 rechnen die Schweizer Hotelbetreiber mit einem Umsatzrückgang von durchschnittlich 45 Prozent, hiess es in einer am Donnerstag vom Branchenverband veröffentlichten Umfrage.

91 Prozent der Befragten würden sich ausserdem mit einem signifikanten Rückgang bei den Neubuchungen konfrontiert sehen. Die Hälfte der Befragten würden deshalb mit Liquiditätsengpässen bis Ende April rechnen, hiess es weiter.

07:50 Uhr: Notstand gilt wohl bald in der ganzen Schweiz

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) rechnet damit, dass Massnahmen, wie sie im Tessin ergriffen wurden, bald für die ganze Schweiz gelten könnten. «Der Rest der Schweiz wird nachziehen», sagte Daniel Koch, Leiter vom Bundesamt für Gesundheit (BAG).

Damit sollen Risikogruppen geschützt werden und die Überlastung der Spitäler verhindert werden, sagte Koch, Leiter Übertragbare Krankheiten des BAG, am Donnerstag gegenüber Radio SRF in der Sendung «Heute Morgen».

«Die Welle ist jetzt da», sagte Koch. Die Schweiz habe jedoch rechtzeitig gehandelt, um das Coronavirus einzudämmen. Man nehme die Situation sehr ernst und man müsse nun möglichst schnell die richtigen Massnahmen treffen. Wichtig sei es, Risikogruppen zu schützen. Damit sollen die Intensivstationen vor Überlastung geschützt und die Infrastruktur der Spitäler richtig genutzt werden. So sollen weitere Todesfälle verhindert werden. Man könne an der Situation im Tessin lernen.

07:45 Uhr: Greta Thunberg ruft zu digitalen Klimastreiks auf

Angesichts der Coronavirus-Pandemie hat die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg die Anhänger der Fridays-for-Future-Bewegung zu Klimaschutzaktionen im Internet aufgerufen. Die 17-Jährige forderte am Mittwoch im Kurzbotschaftendienst Twitter, den Empfehlungen von Gesundheitsexperten zu folgen und grosse Menschenansammlungen zu meiden. «Wir jungen Leute sind am wenigsten betroffen von diesem Virus, aber es ist wichtig, dass wir uns solidarisch mit den gefährdetsten Menschen verhalten und im besten Interesse für unsere Gesellschaft handeln.»

Die Klimakrise sei die «grösste Krise» für die Menschheit, betonte die Initiatorin der weltweiten Klimaschutzbewegung Fridays for Future. Angesichts der Coronavirus-Pandemie sei es aber nun an der Zeit, «neue Wege» zu finden, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. Die Aktivistin rief ihre Anhänger deshalb auf, in sozialen Netzwerken den Hashtag #DigitalStrike zu nutzen und Streikfotos hochzuladen.

07:10 Uhr: Swiss fliegt vorerst weiter in die USA

Der amerikanische Einreisestopp für Menschen aus Europa beschäftigt auch die Swiss und ihren Mutterkonzern Lufthansa: «Wir bewerten derzeit die Auswirkungen der kürzlich vom US-Heimatschutzministerium verkündeten Richtlinien auf unseren Flugbetrieb in die Vereinigten Staaten», sagte Swiss-Sprecherin Meike Fuhlrott. Die USA-Flüge würden aber wie geplant weiter stattfinden, bestätigte die Swiss gegenüber dem «SRF».

«In diesem Zusammenhang haben die Sicherheit und das Wohlergehen unserer Kunden und Besatzungen für uns höchste Priorität. Weitere Informationen werden wir so schnell wie möglich zur Verfügung stellen», sagte Mediensprecher Fuhlrott.

05:48 Uhr: USA erlassen 30-tägigen Einreisestopp aus Europa

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus verhängen die USA einen Einreisestopp für Ausländer aus Europa. Präsident Trump wirft europäischen Reisenden vor, das Virus in sein Land eingeschleppt zu haben. Ausgenommen vom Reiseverbot ist Grossbritannien.

Das 30-tägige Einreiseverbot soll am Freitag um Mitternacht (Ortszeit) in Kraft treten, sagte Trump. Ausnahmen werde es für Amerikaner geben, die sich entsprechenden Tests unterziehen. US-Präsident Donald Trump begründete den Stopp damit, dass die Europäische Union nicht dieselben Schutzmassnahmen wie die USA ergriffen und Reisen aus China und anderen «Hotspots» nach Europa nicht früh genug gestoppt hätten. «Dadurch ist eine hohe Anzahl neuer Cluster in den USA durch Reisende aus Europa entstanden», behauptete Trump in der schriftlichen Vorlage der Rede. In seiner Rede sprach er von einem «ausländischen» Virus.

Die Massnahme gelte nicht für Reisende aus Grossbritannien.

Das von Trump angekündigte 30-tägige-Einreiseverbot in die USA gilt für den Schengen-Raum. Somit sind 26 europäische Länder davon betroffen, darunter auch die Schweiz, Österreich, Deutschland und Italien. Das gab der amtierende Heimatschutzminister Chad Wolf in einem Statement bekannt. Der Einreisestopp wird für ausländische Reisende verfügt, die in den vergangenen 14 Tagen im Schengen-Raum waren.

Das Coronavirus breitet sich auch in den USA zunehmend aus. In dem Land wurden inzwischen mehr als tausend Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus bestätigt. Rund 30 Menschen starben.

05:40 Uhr: Italien schliesst Geschäfte und Restaurants

Italien ordnet weitere Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus an und schliesst Bars und Restaurants sowie fast alle Geschäfte. Nur Lebensmittelläden und Apotheken seien weiter geöffnet, erklärte Premierminister Giuseppe Conte am Mittwochabend. Alle nicht notwendigen Geschäftsaktivitäten müssten eingestellt werden. Alle Unternehmensabteilungen, die nicht für die Produktion unverzichtbar seien, müssten schliessen.

Italien kämpft mit drastischen Mitteln gegen die Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2. Das ganze Land gilt als Sperrzone, frei bewegen dürfen sich die 60 Millionen Menschen nicht mehr. Bisher waren aber Bars und Restaurants zu eingeschränkten Zeiten noch geöffnet, auch Boutiquen oder andere Geschäfte. Ein Ansturm auf Supermärkte sei auch jetzt nicht nötig, da die Versorgung garantiert würde, sagte Conte. In den kommenden zwei Wochen werde sich zeigen, ob die Massnahmen die Epidemie eindämmen.

«Erst vor wenigen Tagen habe ich euch gebeten, eure Gewohnheiten zu ändern und zu Hause zu bleiben», sagte Conte in seiner Videobotschaft. «Ich war mir bewusst, dass dies ein erster Schritt war und nicht der letzte sein würde. Es ist Zeit, einen weiteren Schritt zu machen.»

Trotz aller Massnahmen breitet sich das Virus weiter aus. Die Krankenhäuser vor allem in der besonders betroffenen Region Lombardei sind am Limit. Insgesamt haben sich nach offizieller Statistik in Italien mehr als 12'400 Menschen mit dem Virus infiziert, mehr als 820 sind gestorben. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht erfasster Fälle aus.

05:38 Uhr: China meldet erneut nur wenige neue Fälle

China hat am Donnerstag erneut nur wenige neue Coronavirus-Infektionen gemeldet. Wie die Gesundheitskommission in Peking mitteilte, kamen 15 Infektionen hinzu – der niedrigste Wert seit Beginn der täglichen Berichte über die Epidemie vor sieben Wochen.

In der Provinz Hubei, dem weltweiten Schwerpunkt des Ausbruchs der Krankheit, wurde zum ersten Mal seit Beginn der täglichen Zählungen am Mittwoch eine nur einstellige Zahl an Neuinfektionen registriert. Die acht Fälle wurden sämtlich in der Provinzhauptstadt Wuhan entdeckt. Ausserhalb von Hubei wurden sieben Fälle erfasst, von denen sechs auf das Ausland zurückzuführen seien. Die staatliche Zeitung «Global Times» berichtete, in Hubei werde die Industrieproduktion wieder angefahren. Reisebeschränkungen für vier Regionen in der Provinz würden gelockert.

Der zuvor niedrigste Wert neuer Erkrankungen war am Dienstag mit 19 gemeldet worden. Auch die Zahl der neuen Todesopfer stieg mit elf Fällen am Donnerstag so langsam wie seit Wochen nicht mehr. Insgesamt sind in der Volksrepublik seit Ausbruch des Coronavirus damit 3'169 Tote zu beklagen. 80'793 Infektionen wurden auf dem chinesischen Festland gemeldet.

Inwieweit die offizielle Statistik die wahre Lage widerspiegelt und wie hoch die Dunkelziffer ist, scheint unklar. Seit einer Änderung der Zählweise Mitte Februar hat sich der täglich berichtete Anstieg der neuen Infektionen mit dem Sars-CoV-2 genannten Virus und der Todesfälle in der amtlichen Auflistung spürbar reduziert. So werden nach Medienberichten beispielsweise Personen, die nachweislich infiziert sind, aber keine Symptome der Covid-19 genannten Krankheit zeigen, seit Anfang Februar nicht mehr bei den neu nachgewiesenen Ansteckungen mitgerechnet, sondern anderweitig aufgeführt.

Solche Personen können auch ansteckend sein. Auch wurden klinische Diagnosen ausgenommen. Dabei stellt der Arzt nur anhand der Symptome oder Vorgeschichte des Patienten die Infektion fest, ohne dass ein DNA-Test gemacht wird.

Südkorea meldet indessen 114 neue Coronavirus-Infektionen. Damit steigt die Zahl der Erkrankungen auf 7'869 Fälle.

03:29 Uhr: Tokios Börse bricht erneut ein

Asiens Leitbörse in Tokio ist am Donnerstag angesichts wachsender Sorgen über die Folgen des Coronavirus erneut eingebrochen. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte sackte um mehr als 1'000 Punkte ab und durchbrach die psychologisch wichtige Marke von 19'000 Punkten.

Kurz nach 11:00 Uhr Ortszeit notierte das Börsenbarometer einen massiven Abschlag von 1015,63 Punkten oder 5,23 Prozent beim Zwischenstand von 18 400,43 Zählern. Das ist der niedrigste Stand seit April 2017.

03:12 Uhr: NBA unterbricht Saison nach positivem Covid-19-Test

Die Coronavirus-Pandemie hat die stärkste Basketball-Liga der Welt in die Knie gezwungen und zu einer kompletten Unterbrechung der NBA-Saison geführt. Nach der Nachricht eines positiv auf Covid-19 getesteten Profis der Utah Jazz war zunächst die Partie gegen die Oklahoma City Thunder um Nationalspieler Dennis Schröder abgesagt und schliesslich die ganze Spielzeit unterbrochen worden. Nach der italienischen Fussball-Liga Serie A ist die NBA die zweite ganz grosse Sportliga der Welt, die wegen des neuartigen Coronavirus ihren Spielbetrieb unterbricht.

Als erster NBA-Clubbesitzer äusserte sich der Boss der Dallas Mavericks, Mark Cuban. «Das ist verrückt, das kann nicht wahr sein. Das scheint aus einem Film zu sein, nicht aus der Realität», sagte er in einem Live-Interview dem US-TV-Sender ESPN. Cuban betonte, es gehe nun nicht mehr um Basketball. «Wenn das hier einfach explodiert, dann denkst du an deine Familie und möchtest sicher gehen, dass du das Richtige tust», sagte der Chef von Nationalspieler Maxi Kleber.

Im Gegensatz zur Serie A, die wie alle Sportveranstaltungen in Italien bis zum 3. April pausiert, gilt die Entscheidung der NBA auf unbestimmte Zeit. «Die NBA wird diese Pause nutzen, um die nächsten Schritte mit Blick auf die Coronavirus-Pandemie zu bestimmen», hiess am Mittwochabend (Ortszeit).

Die NHL-Spiele in den USA fanden planmässig statt. Die Columbo Blue Jackets sollen am Donnerstag aber ohne Zuschauer gegen die Pittspurgh Penguins spielen. Auch die nächsten Heimspiele der San Jose Sharks finden ohne Fans statt. Für Donnerstag wurde eine Neubewertung der Situation durch die NHL erwartet.

Laut NBA-Mitteilung hätte die Saison erst nach der Partie der New Orleans Pelicans gegen die Sacramento Kings unterbrochen werden sollen. Weil aber ein Mitglied des Schiedsrichterteams zuletzt bei einem Spiel der Utah Jazz im Einsatz war und Spieler sich Sorgen machten, wurde auch dieses Spiel vor dem Sprungball abgesagt.

US-Medien berichteten übereinstimmend, dass es sich bei dem positiv auf das neuartige Coronavirus getesteten Profi um Jazz-Center Rudy Gobert handelt. Wie die Utah Jazz mitteilten, sei einer ihrer Spieler am Vormittag auf Influenza untersucht worden. Die Symptome seien im Laufe des Tages schwächer geworden. Aus Vorsicht sei er auch noch auf Covid-19 getestet worden – die Nachricht dieses positiven Tests erreichte die Mediziner erst unmittelbar vor Beginn der Partie in der Chesapeake Energy Arena in Oklahoma City.

Auf einer Pressekonferenz nach der vorerst letzten NBA-Partie sagte Mavericks-Besitzer Cuban, dass er auf die wirtschaftlichen Folgen der Spielpause reagieren wolle. Viele Menschen rund um seine Mannschaft seien auf Stundenlohnbasis angestellt und auf das Geld angewiesen. «Vielleicht bitten wir darum, dass sie etwas Freiwilligenarbeit machen im Austausch, aber wir werden uns darum kümmern. Das ist wichtig für mich», sagte der Milliardär.

03:08 Uhr: Tom Hanks und seine Ehefrau mit Coronavirus infiziert

Der US-Schauspieler Tom Hanks und seine Ehefrau haben sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Wie der 63-Jährige am Mittwoch in einer Botschaft in den Onlinenetzwerken mitteilte, war das Ehepaar in Australien erkrankt.

Der aus Filmen wie «Forrest Gump» und «Philadelphia» international bekannte Schauspieler schrieb, er und seine Frau hätten Fieber bekommen und sich müde gefühlt. Daraufhin hätten sie sich auf das Coronavirus testen lassen, und der Test sei positiv ausgefallen.

Nun wird das Ehepaar vorerst in einem australischen Spital in Quarantäne bleiben. Tom Hanks war zu Dreharbeiten an der Gold Coast in Australien. Seine Frau Rita Wilson hatte in den letzten Tagen mehrere Auftritte in Australien, darunter in der Oper von Sydney.

Sie würden nun die Anweisungen der Gesundheitsbehörden befolgen, sich in Isolation begeben und «jeden Tag nehmen, wie er kommt», schrieb Tom Hanks. Sie wollten die Welt mit Updates auf dem Laufenden halten. «Passt auf euch auf!», fügte Hanks hinzu.

Hanks und der australische Regisseur Baz Luhrmann («Der grosse Gatsby», «Moulin Rouge») bereiten in Australien eine noch titellose Filmbiografie über die Rock'n'Roll-Legende Elvis Presley vor.

Im australischen Bundesstaat Queensland gibt es bisher 20 bestätigte Covid-19 Infektionen. 3'000 Menschen befinden sich zurzeit in Isolation in ihren eigenen Wohnungen oder Häusern.

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