Umfrage Fast alle Skigebiete können sich über guten Saisonstart freuen

Gil Bieler

18.2.2020

Wie sind die Schweizer Skigebiete in die Saison 2019/20 gestartet? «Bluewin» hat eine Umfrage gestartet, elf Destinationen haben Antworten geliefert. Der Grundtenor: überaus positiv. Es gibt aber auch Verlierer. 

Die Skisaison ist in den allermeisten Gebieten schwungvoll gestartet, wie eine Umfrage von «Bluewin» zeigt. Stichdatum war Ende Januar. Zusätzlich wollten wir wissen, wie sich der Aufwand für die künstliche Beschneiung in den letzten fünf Jahren verändert hat. 

Unten finden Sie die Antworten der angefragten Destinationen in alphabetischer Reihenfolge, in der Bildstrecke oben eine Zusammenfassung. Welche Kosten die künstliche Beschneiung für die Wintersportgebiete bedeutet und wie der Klimawandel die Branche umkrempeln wird, lesen Sie hier.  

Adelboden-Lenk: Durch den frühen Schnee im November fiel der Startschuss für die Saison in einigen Gebieten bereits früher als geplant: so etwa auf Elsigen-Metsch und im Herzgebiet der Skiregion Adelboden-Lenk. Die Zwischenbilanz Ende Januar sei «sehr erfreulich». Die Zahl der Ersteintritte liege um 18 Prozent höher als im Vorjahr und sogar um 28 Prozent höher als im Fünf-Jahres-Schnitt.

«Die Saison ist aber noch lang, es kann noch viel passieren. Wichtig ist der laufende Monat Februar», teilt die Medienstelle mit. Die Gesamtkosten für die Beschneiung haben sich erhöht, da die Beschneiung in den letzten Jahren ausgebaut wurde.



Aletsch Arena: Die Aletsch Bahnen AG konnten planmässig am 7. Dezember eröffnen. Die Saison sei gut angelaufen, gegenüber den letzten drei Jahren gab es eine Zunahme von acht Prozent bei den Besucherzahlen. Vor allem dank des guten Wetters zwischen Weihnachten und Neujahr sei ein «guter Grundstein» für eine erfolgreiche Saison gelegt worden.

Der Aufwand für die künstliche Beschneiung habe in den letzten Jahren zugenommen. «Dies ist vor allem auf die Investitionen für den Ausbau und die Erweiterung der Beschneiungsinfrastruktur zurückzuführen. Diese Investitionen lassen jedoch eine effizientere technische Beschneiung zu, welche grundsätzlich mit einem sparsameren Energie- und Wasserverbrauch einhergehen.»

Arosa-Lenzerheide: Arosa konnte Anfang Dezember wie geplant zum Start des Humorfestivals mit dem Schneesport starten. Die Bilanz Ende Januar sei «sehr erfreulich»; sowohl bei den Ersteintritten der Bergbahnen als auch bei den Logiernächten liege man «deutlich über den Werten der letzten fünf Jahre».

Der Aufwand für die künstliche Beschneiung sei abhängig von den Temperaturen und habe aber in den letzten Jahren sukzessive leicht zugenommen. Kunstschnee sei «die Basis für die erfolgreiche Öffnung im Skigebiet Arosa-Lenzerheide».



Davos-Klosters: Der Saisonstart erfolgte wie geplant – «Probleme mit Schnee gab es keine». Die Besucherzahlen zur Zwischenbilanz seien positiv, doch abgerechnet werde erst Ende der Saison: «Nun hoffen wir auf schöne Tage im Februar und März, damit wir die komplette Wintersaison positiv abschliessen können.» Die künstliche Bedeutung sei «wichtig», um den Betrieb von November bis April gewährleisten zu können.

Flims Laax Falera: Der Saisonstart auf dem Vorabgletscher war ursprünglich für den 26. Oktober geplant, musste aber erst wegen der warmen Temperaturen und später wegen starker Winde verschoben werden. Am 23. November ging es dann los. Die Zwischenbilanz Ende Januar sei «sehr erfreulich». Man habe «die meisten Ersteintritte in den letzten fünf Jahren» gezählt, teilt die Medienstelle mit. Die Januar-Besucherzahlen lagen demzufolge 18,4 Prozent über dem starken Vorjahreswert.

Was die künstliche Beschneiung angehe, lasse sich kein Mehraufwand über die letzten fünf Jahre feststellen – jedoch hänge der Aufwand auch immer von den natürlichen Gegebenheiten ab. In der laufenden Saison würden es die Verhältnisse erlauben, dass man weniger mit Kunstschnee nachhelfen müsse.



Flumserberg: Am Flumserberg startet die Saison jeweils, sobald es die Schnee- und Wetterverhältnisse zulassen. In der aktuellen Saison war das am 6. Dezember der Fall, was im Schnitt der letzten Jahre liege. Der bisherige Verlauf sei «sehr erfreulich», «vor allem das Gästeaufkommen über die Weihnachtstage bis zum 6. Januar war fantastisch». Den Grund sieht man im sonnigen Wetter und den guten Pistenverhältnissen, wobei die Beschneiung mitgeholfen habe. Es gab sogar einzelne Spitzentage: An drei Tagen wurden jeweils mehr als 13'000 Gäste gezählt.

Man habe bereits sehr früh und laufend in die Beschneiung investiert; insgesamt werden am Flumserberg ein Drittel der 65 Pistenkilometer beschneit – «alle unsere Hauptpisten». Der Aufwand für die Grundbeschneiung sei in jeder Saison ungefähr gleich gross.

Gantrisch-Gurnigel: Der Saisonstart per 24. Dezember erfolgte wegen Schneemangels reduziert. «Die Zwischenbilanz bis Ende Januar fiel entsprechend miserabel aus», teilt Hans-Peter Schmid, Verwaltungsratspräsident der Gantrisch Gurnigel AG, mit. Mit 13 Betriebstagen gab es nur halb so viele wie im Durchschnitt (26). «Unsere Anlage steht im Moorschutzgebiet, künstliche Beschneiung ist nicht erlaubt.»



Hoch-Ybrig: Der Saisonbetrieb konnte per 7. Dezember wie geplant starten, wobei der Schnee für die Talabfahrten noch fehlte. Es gab knapp 20 Prozent mehr Gäste als im mehrjährigen Mittel, was auf «das lang anhaltend schöne Wetter» zurückzuführen sei. Der Aufwand für die Beschneiung habe «leicht zugenommen».

Saas-Fee: Dank kräftiger Schneefälle Anfang November konnten die Saastal Bergbahnen das Skigebiet am 7. November bis zu Morenia und am 19. November auch die Talabfahrt öffnen. Das übrige Gebiet folgte wie üblich im Dezember. Im Gletscher-Skigebiet kann man bereits ab Mitte Juli Skifahren.

Von November bis Januar gab es bei den Ersteintritten ein Plus von 10,5 Prozent gegenüber dem Fünf-Jahre-Schnitt. Der Energieverbrauch für die Beschneiung sank um 4,8 Prozent im Fünf-Jahre-Schnitt.



St. Moritz, Corviglia: «So gute Verhältnisse bis hinunter ins Tal hatten wir zu Saisonbeginn schon lange nicht mehr», heisst es aus St. Moritz. Anfang November sei viel Schnee gefallen, entsprechend erfolgte der Saisonstart wie geplant am 30. November. Bilanz zu den Gästezahlen werde erst Ende Saison gezogen, bisher lägen diese aber im Bereich der Werte von Seilbahnen Schweiz. Für Graubünden weist deren Saison-Zwischenbilanz ein Plus von 24,2 Prozent gegenüber dem Fünf-Jahre-Schnitt aus.

Der Aufwand für die Beschneiung habe in den letzten Jahren sogar abgenommen dank des dritten guten Winters in Folge. Man profitiere diesbezüglich von der Höhenlage (das Gebiet liegt zwischen 1'800 und 3'000 Meter über Meer) und fehlendem Föhn im Oberengadin.

Zermatt Bergbahnen AG: Die Saison startete wie geplant im gesamten Gebiet. Genaue Besucherzahlen wollen die Bahnen nicht nennen, man bewege sich aber im Rahmen der Zahlen von Seilbahnen Schweiz für das Wallis – «also ein leichter Anstieg im Vergleich zu den letzten fünf Jahren».

Der Aufwand für die künstliche Beschneiung sei in den letzten fünf Jahren relativ stabil geblieben. «Da wir mit der Beschneiung jeweils ab Ende Oktober beginnen, meist bevor der erste Schnee fällt, haben die natürlichen Schneefälle keinen grossen Einfluss auf den Aufwand.»

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