Die Winterküche ist beinahe geschlossen, doch wie genau geht es ernährungstechnisch im April weiter? Vor allem, wenn man auch nur ein Mensch ist?
Als bekennende Pflanzenfresserin sehne ich mich schon am Anfang des Winters nach frischem Grün auf meinem Teller. Diese Sehnsucht steigert sich in den Wintermonaten bis zur totalen Grünmanie. Sobald ich in der Gemüsetheke frisches Futter entdecke, landet es in meinem Einkaufswagen und dann auf meinem Teller.
Natürlich muss man sich auch im Winter nicht nur von Tiefkühl- und Konservengemüse ernähren – die Früchte- und Gemüseabteilungen der Supermärkte bieten schliesslich rund um das Jahr pflanzliche Leckereien jeglicher Couleur.
Aber ich mag mein Grünfutter nicht nur bio, sondern auch nachhaltig, sprich mit möglichst kleinen ökologischen Fussabdruck. Deshalb versuche ich rund ums Jahr möglichst regional zu essen, was mir in den Wintermonaten eine Diät beschwert, die mir nicht immer schmeckt.
Was gegen Wirsing und Kohl spricht
Klar, Kohl ist lecker und gesund. Aber egal, wie viel Kümmel oder Natron ich für meine Gerichte verwende, die Geruchsbelästigung beim Kochen und nach dem Essen bleibt. Und so sehr ich Wirsing, Rotkohl und Spitzkohl auch mag, möchte ich es meiner Familie und mir doch ersparen, den ganzen Winter in unserer eigenen – nicht gerade wohlduftenden – Luftblase zu leben. Wenn es an der Tür klingelt, reisse ich immer verzweifelt die Fenster auf, in der Hoffnung, dass der nahende Besuch beim Betreten unserer Wohnung nicht aus den Schuhen kippt.
Ich übertreibe natürlich, so schlimm riecht es nicht bei uns zuhause. Aber neben der Geruchsbelästigung, hat Kohl noch ein weiteres kleines Manko: Er kommt aus der Lagerung. Einen Teil seiner Vitamine hat er damit schon eingebüsst, aber immerhin ist es nicht um die halbe Welt auf meinen Teller geflogen.
Viel zu rot und prall
Und früchtetechnisch sieht es in den Wintermonaten noch schlechter aus. Frische, regionale Früchte? Fehlanzeige. Einzig auf Äpfel und Birnen aus Lagerung kann ich zurückgreifen. Da wird jeder Gang durch die Gemüseabteilung zur Folter. Denn dank Globalisierung werde ich permanent von knallroten Erdbeeren und prallen Blaubeeren bezirzt. Tapfer wehre ich mich gegen diese Verführung und greife Woche für Woche tapfer zu den gleichen ollen Äpfeln und Birnen.
Aber ich muss gestehen: Manchmal erliege ich meiner Sehnsucht nach Abwechslung auf dem Teller und finde zuhause in meiner Einkaufstasche die ein oder andere rote Paprika, knackige Möhren oder grüne Zucchini. Aber ich bin eben auch nur ein Mensch.
Gewächshäuser zählen nicht
Wer sich jetzt fragt, ob es im Winter bei uns überhaupt etwas Frisches von den heimischen Feldern – Gewächshäuser zählen nicht –, gibt, dem sei gesagt: Ja, aber wenig! In den ersten drei Monaten des Jahres findet man lediglich frischen Grünkohl (schon wieder Kohl!), Lauch, Pastinaken, Rosenkohl (und noch mehr Kohl!), Chicorée und Feldsalat aus der Freilandzucht.
Aber ab April ist Besserung in Sicht. Die ersten Spargelköpfchen stecken ihre Köpfchen aus der noch kalten Erde und künden den Frühling an. Auch Spinat, Bärlauch, Radieschen, Rhabarber und erste Salate kommen jetzt aus regionaler Produktion.
Was für ein Fest, endlich grünt es in meiner Küche wieder. Und der Geruch! Ich rieche die Verführung des Frühlings und bin verliebt – in die frischen Früchte der Saison!
Hier gibt es an jedem Freitagmorgen eine Autoren-Kolumne – abwechselnd zu den Themen Mode, Digitales Leben, Essen und Muttersein. Heute: Essen.
Charoline Bauer ist Autorin und Ernährungscoach aus Berlin. Sie schreibt für verschiedene Verlage zu allen Themen, die das Leben lebenswert machen. Als Ghostwriterin realisierte sie in den letzten Jahren mehrere Bücher in Zusammenarbeit mit bekannten Social-Media-Stars. Mit ihrer Schwester betreibt sie ausserdem einen eigenen Fitness- und Ernährungsblog.
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Und der Deutsche Wetterdienst erwartet weiteren Regen. Die Unwetter der vergangenen Tage haben mancherorts binnen 24 Stunden mehr Regen fallen lassen, als im Durchschnitt in einem Monat erwartet wird.
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