Kolumne Wie es Ihnen gelingt, kein Essen mehr wegzuwerfen

Von Charoline Bauer

15.11.2019

Die Kolumnistin berichtet heute darüber, wie toll und praktisch es ist, das eigene Konsumverhalten zu überdenken. (Symbolbild)
Die Kolumnistin berichtet heute darüber, wie toll und praktisch es ist, das eigene Konsumverhalten zu überdenken. (Symbolbild)
Bild: iStock

Nur weil auch in diesem Text das Wort «nachhaltig» verwendet wird, müssen Sie bitte nicht genervt sein – es ist nun einmal toll und lohnenswert, das eigene Konsumverhalten zu überdenken.

Ich wurde gewarnt: Wenn du in einem Text das Wort «nachhaltig» verwendest, sind die Leute genervt und lesen nicht weiter. Das Thema Nachhaltigkeit sei soooo ausgelutscht.

Nun ja, jetzt habe ich das Wort schon benutzt, und wer jetzt immer noch da ist, kann gut und gern weiterlesen – ich verspreche auch, Sie nicht mit einem erhobenen Zeigefinger zu konfrontieren.

Ich möchte viel lieber darüber berichten, wie toll und praktisch es ist, das eigene Konsumverhalten zu überdenken. Dass es am Ende ein Gewinn für Euch ist – und kein Leben mit dauerhaft schlechtem Gewissen dabei herauskommt. Ihr könnt nur gewinnen, versprochen.

Zeit zum Beispiel. Wer nachhaltig kocht, muss weniger einkaufen gehen und hat damit mehr Zeit für die schönen Dinge im Leben.

Aber wie kocht man nachhaltig?

Ganz einfach, indem man gekaufte Lebensmittel auch wirklich verbraucht, Reste konsequent wiederverwertet und ihnen ein neues Leben als komplett neues Gericht schenkt.

Besonders einfach ist das mit Beilagen wie Pasta, Kartoffeln oder Reis, aber auch aus Sossen oder gekochtem Gemüse kann man neue Gerichte wie zum Beispiel Lasagne oder Auflauf zaubern.



In einem Auflauf kann man überhaupt alles verstecken, was im Kühlschrank noch übrig ist oder noch schnell weg muss. Gleiches gilt auch für Suppen. Wer beim Kochen mit Resten etwas Unterstützung braucht, kann sich von Apps und Webseiten wie Zu gut für die Tonne oder Eat Smarter inspirieren lassen.

Neben Zeit spart das auch Geld. Noch mehr Geld sparen lässt sich, wenn bei Gerichten mit Gemüse die Schalen und Reste aufgehoben werden. Nein, nicht als Futter für die Schweine, sondern für eine selbstgemachte Brühe.

Voller Beutel, viel Brühe

Wie vorgehen? Die Schalen und weggeschnittenen Reste – bis auf Schimmliges, das gehört in den Abfall – in einen Gefrierbeutel einpacken und einfrieren. Bei jedem neuen Gemüseputzen wird der Beutel wieder rausgeholt und noch mehr dazugepackt, bis irgendwann eine stattliche Menge vorhanden ist. Diese dann mit Wasser und Salz auskochen, die entstandene Brühe abseihen und in sterile Gläser oder Flaschen abfüllen. Voilá, ein eigener Vorrat an Brühe zum Kochen – und Geld gespart.

Und selbst wer nicht kochen kann oder will, kann mit nachhaltigem Essen sein Leben einfacher machen. Mehr Zeit bleibt dabei eh, aber beim Essen gehen sparen? Geht auch.



Auf gutes Essen aus dem Restaurant stossen, das kann man mit Apps wie zum Beispiel To good to go oder Resq-Club – sie zeigen an, welches Restaurant gerade Essen übrig hat und dieses für kleines Geld verkauft.  Und wer besonders vorbildlich sein will, bringt zum Abholen gleich noch seinen eigenen Behälter mit.

Und – hat das Lesen der kulinarischen Nachhaltigkeits-Tipps nun wie weh getan? Ich hoffe doch nicht, was ich aber hoffe, ist: dass der oder andere Tipp Ihnen und der Umwelt schmeckt.

Hier gibt es an jedem Freitagmorgen eine Autoren-Kolumne – abwechselnd zu den Themen Mode, Digitales Leben, Essen und Muttersein. Heute: Essen.

Charoline Bauer ist Autorin und Ernährungscoach aus Berlin. Sie schreibt für verschiedene Verlage zu allen Themen, die das Leben lebenswert machen. Als Ghostwriterin realisierte sie in den letzten Jahren mehrere Bücher in Zusammenarbeit mit bekannten Social-Media-Stars. Mit ihrer Schwester betreibt sie ausserdem einen eigenen Fitness- und Ernährungsblog.

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