Teil 10: Barcelona Gerard Piqué: Der Barça-Star, der sich mit Roger Federer anlegt

Patrick Lämmle

30.1.2019

Gerard Piqué, einer der erfolgreichsten Trophäensammler im Fussball, mischt den Tennis-Sport auf.
Gerard Piqué, einer der erfolgreichsten Trophäensammler im Fussball, mischt den Tennis-Sport auf.
Bild: Keystone

Am 12. Februar beginnen die Champions-League-Achtelfinals. «Bluewin» stellt Ihnen täglich einen Spieler der Königsklasse vor. Teil 10: Gerard Piqué vom FC Barcelona.

Gerard Piqué kann mit 31 Jahren auf eine grossartige Karriere zurückblicken, er hat alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Der nach der WM 2018 aus der Nationalmannschaft zurückgetretene Piqué ist Weltmeister (2010), Europameister (2012), vierfacher Champions-League-Sieger, siebenfacher spanischer Meister, Premier-League-Sieger, hinzu kommen 19 weitere Titel in diversen Wettbewerben. Der Erfolgshunger ist noch nicht gestillt, mit Barça wird er weitere Trophäen sammeln, sein Vertrag läuft noch bis Sommer 2022.

Piqué revolutioniert den Davis Cup

In den letzten Monaten hat Piqué, der mit der kolumbianischen Pop-Sängerin Shakira verheiratet ist und mit ihr zwei Kinder hat, auch abseits des Platzes für Schlagzeilen gesorgt. Einerseits weil er sich für die Unabhängigkeit Kataloniens stark gemacht hat, andererseits weil er den Tennis-Sport aufmischt und sich öffentlich mit Roger Federer anlegt.

Als Präsident der Kosmos-Gruppe hat er die radikalste Reform in der 118-jährigen Geschichte des Davis Cups vorangetrieben. Der Tennisweltverband ITF hat der Reform zugestimmt, weil sie einen gigantischen Geldsegen verspricht: 3 Milliarden Dollar in 25 Jahren. Da war es auch egal, dass sich zuvor der Spielerrat rund um Novak Djokovic gegen die Reform gestellt hatte.



Wenn Piqué verspricht, dass sie den Davis Cup auf ein neues Niveau heben, dann stimmt das zumindest aus finanzieller Sicht. Mitinhaber der Kosmos-Gruppe sind unter anderen der japanische Multimilliardär Hiroshi Mikitani und Larry Ellison, der im vergangenen Jahr von «Forbes» als einer der zehn reichsten Menschen der Welt gelistet wurde.

Federers Kritik prallt an Piqué ab

Am Rande der US Open im vergangenen Jahr hat sich Roger Federer kritisch zum neuen Format geäussert und an Piqué gerichtet: «Es ist für uns Tennis-Spieler ja schon ein bisschen komisch, einen Fussballer in unserer Welt zu haben.» Der Spanier liess das nicht auf sich sitzen und feuerte seinerseits Giftpfeile in Richtung Federer ab. Das Barça-Urgestein konnte offenbar nicht nachvollziehen, weshalb sich der Schweizer gegen die Revolution ausspricht: «Für viele ist Federer der beste Spieler der Geschichte, aber im Davis Cup hat er nicht oft gespielt.»

Er würde es zwar begrüssen, wenn Federer partizipieren würde, wenn nicht, dann sei das auch in Ordnung, gab Piqué zu Protokoll. «Wegen seines Alters bevorzugt er halt die für ihn wichtigen Turniere.» Und während Piqué Nadal und Djokovic lobte, gab's noch einen weiteren Seitenhieb an die Adresse von Federer: «Er hat halt ein gewisses Alter und seine Beine geben das her, was sie in diesem Alter hergeben. Die Schweiz wird sich vielleicht ohnehin nicht qualifizieren.»

In der Tat stehen die Chancen für die Schweiz schlecht. Die Eidgenossen erhalten für das Finalturnier des Davis Cup 2019 wie erwartet keine Wild Card und müssen sich Anfang Februar (1. und 2. Februar) in der Qualifikation behaupten, um im November 2019 um den Titel spielen zu dürfen. Team-Captain Severin Lüthi weiss, dass sein Team in Biel gegen ein starkes Russland – ohne Federer und Stan Wawrinka – klarer Aussenseiter ist. Piqué wird es egal sein.

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