Wir sind die Schweiz Abenteuer Wellenreiter: Die wilden Surf-Kids aus Bern

Pfeilschnell brausen sie auf dem Surfbrett über die Aare. Und das gegen die starke Strömung des Flusses, der zu dieser Zeit des Jahres viel Wasser führt. Aaresurfen zählt in Bern zum inoffiziellen Kulturerbe. Andri (18) und Lars (17) sind seit diesem Frühjahr dabei – «Bluewin» hat sie mit der Kamera begleitet. 

10 Grad ist die Aare kalt, als Andri Baumgartner und Lars Spicher mit ihren Brettern in den Fluss springen. Abwechselnd spannen sie sich danach an ein Gummiseil.

Dieses ist an der Brücke beim Berner Tierpark befestigt und katapultiert sie duch die Spannung nach vorne. Ein Neoprenanzug schützt die beiden Berner vor der Kälte.

Baumgartner und Spicher fröhnen erst seit diesem Jahr dem Surf-Hobby auf der Aare. Sie probieren viel aus und freuen sich über jeden sicheren Ritt.

Das Wellenreiten sei «pures Adrenalin», erzählt Spicher im Video:

Wilde Wellenreiter: Die Surfer-Kids aus Bern

Andri (18) und Lars (17) surfen seit diesem Jahr mithilfe eines Gummiseils auf der Aare in Bern. «Bluewin» hat die beiden Jungs mit der Kamera dabei begleitet.

07.05.2018

Weltrekord im Flussaufwärtssurfen

In Bern wird das Fluss-Surfen schon seit Jahrzehnten betrieben. Die erste Generation von Wellenreitern baute sich die Bretter noch selbst und musste sich gegen die Behörden durchsetzen.

Einer der Pioniere der Aare-Surfkunst ist Bendicht Luginbühl.

Luginbühl zog sogar vor Gericht, um sein Recht aufs Aaresurfen zu erkämpfen: «Wir wurden anfangs mit unseren Brettern als Wasserfahrzeuge eingestuft und erhielten Bussen, weil wir keine Kontrollmarken hatten»

Der Richter gab allerdings Luginbühl recht, der damals noch Gymnasiast war. Von der Entschädigungszahlung wurde ein grosses Surfer-Fest ausgerichtet, erinnert er sich.

2013 wurde ausserdem ein Weltrekord auf der Aare aufgestellt: Dem Bungee-Surfer Samuel Hurni gelang es mit einem eigens dafür hergestellten Seil, über 200 Meter flussaufwärts zu surfen. Er erreichte dabei eine Spitzengeschwindigkeit von 60 Stundenkilometern. 

Die Gesprächserie: «Wir sind die Schweiz»

Die Schweiz ist ein Land, in dem man gerne lebt, in dem fast alles funktioniert, manches sogar perfekt. In unserer Gesprächsserie «Wir sind die Schweiz» sprechen wir mit Menschen aus unserem Land über ihre Sicht auf die Heimat. Zuletzt sprachen wir mit Ex-Dompteuse Elvira Wegmann, Autorin Sybil Schreiber, Tänzerin Melanie Alexander, Comic-Zeichner Sven Hartmann und Jodlerin Nadia Räss.