Typischer GeruchWarum riecht es gerade im Sommer nach Regen?
dpa
17.8.2018
Nach Hitze und Dürre nun Gewitter. Es riecht so angenehm nach Regen. Warum ist das so? Und warum ist es lebensgefährlich, wenn ein Blitz in der Nähe einschlägt? Einige Antworten.
Temperaturen von etwa 30'000 Grad und ein Schalldruck von bis zu 130 Dezibel: Sommergewitter sind eine beeindruckende Naturgewalt. Gerade deshalb sollte man sie sich aber nur aus der Ferne anschauen.
Warum riecht es nach Regen?
Den typischen Duft, wenn es nach langer Trockenheit wieder regnet, nennen Forscher «Petrichor». Zwei Australier, die den Begriff 1964 von den altgriechischen Wörtern «petros» (Stein) und «Ichor» (mythologisch die Flüssigkeit in den Adern der Götter) ableiteten, fanden vereinfacht gesprochen heraus: Das geruchlose Wasser wirbelt Staubpartikel auf, die unter anderem das Aroma eines Öls in sich tragen, das Pflanzen bei Dürre produzieren.
Wie genau kommt der Duft in die Nase?
Das haben Forscher des Massachusetts Institute of Technology im Jahr 2015 genauer beschrieben: Ein Regentropfen schliesst auf der Erde winzige Luftbläschen unter sich ein. Diese nehmen den Geruch des staubigen Bodens auf, blubbern dann ähnlich wie Kohlensäure im Sprudelwasser nach oben und spritzen aus der Tropfenoberfläche an die Luft.
Wind verteilt die mitgezogenen Duftstoffe. Unter anderem daher können manche schon Regen riechen, bevor er überhaupt an ihrem Standpunkt fällt. Die Forscher fanden heraus, dass bei leichterem Niederschlag der Geruch intensiver ist als bei Starkregen.
Gewitter entstehen, wenn warme, feuchte Luftmassen aufsteigen und dabei sehr schnell abkühlen. Es bilden sich Eiskristalle und Wassertropfen, aus denen sich schliesslich eine Gewitterwolke bildet. Die aufsteigenden Wassertröpfchen stossen dabei mit den schon vorhandenen aneinander. So entsteht eine elektrische Spannung.
Überschreitet sie eine bestimmte Schwelle, kommt es zu einem gigantischen Kurzschluss. Der Blitz entlädt sich innerhalb der Wolke oder zwischen Wolke und Boden. Übrigens: Heisser als in einem Blitz wird es auf der Erdoberfläche zumindest aus natürlichen Gründen nie.
Warum knallt es?
Die Luft um den Blitz wird sehr schnell sehr stark erhitzt. Dadurch dehnt sie sich wie bei einer Explosion aus. Diesen Schalldruck nimmt unser Ohr als lauten Knall wahr.
Was genau passiert, wenn man vom Blitz getroffen wird?
Die Spannung am Körper steigt auf mehrere 100'000 Volt an. Es kommt zu Verbrennungen und Lähmungen, möglicherweise auch zum Herzstillstand. Trotzdem gibt es immer wieder Fälle, in denen Menschen das überleben. Spätfolgen wie Gedächtnisstörungen oder Augenschäden können aber zum Teil noch Jahre später auftreten.
Wie kann man sich vor einem Blitzschlag schützen?
Gewitter übersteht man am besten im Auto oder in festen Gebäuden. Wer im Freien überrascht wird, sollte Bäume, Masten, Zäune oder Gewässer meiden und sich möglichst klein machen – am besten auf den Fussballen hockend in einer Bodenmulde. Die Füsse sollten nahe beieinander stehen.
In der Schweiz, Deutschland und Österreich herrscht seit Mai 2017 verbreitet Hitze, und es entstanden zahlreiche schwerere Unwetter. Doch bereits zum Anfang des Jahres 2017 kam es vereinzelt zu massiven Sturmschäden und Überschwemmungen. Wie hier am 5. Januar auf dem Steilufer von Zempin (Mecklenburg-Vorpommern) auf der Insel Usedom: Die Ruine eines Imbiss.
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Nach der Sturmflut kam es auch an der Ostsee in Lübeck (Schleswig-Holstein) in der Innenstadt zu Überschwemmungen. Wider Erwarten sei das Hochwasser in der Nacht zum 5. Januar nicht so schnell abgelaufen wie erwartet, teilte die Feuerwehr damals mit. Besonders betroffen war nach Angaben der Polizei die Lübecker Altstadt.
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Wenige Tage später: Der Fischmarkt in Hamburg steht am 12. Januar unter Wasser.
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Ein Tornado ist am späten Nachmittag des 09. März über den Dächern von Kürnach bei Würzburg (Bayern) zu sehen. «Es wurden 20 bis 30 Dächer abgedeckt, zwei Bäume umgeknickt und Gartenhäuschen umgeweht», sagte ein Polizeisprecher. Verletzt wurde niemand.
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Feuerwehrleute und Anwohner räumen noch am gleichen Tag in einem Wohngebiet die Schäden auf, die am späten Nachmittag eine Windhose angerichtet hatte. Tornado hatte sich am späten Nachmittag zeitlich und räumlich eng begrenzt innerhalb einer Gewitterzelle entwickelt.
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Von einem Wetterextrem ins andere: Nach einem Waldbrand im Gebiet der Lieberoser Heide nahe Lieberose (Brandenburg). Der Grossbrand wurde durch ein schweres Unwetter gelöscht.
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Nach einem Sturm am 31. Mai in Heimiswil, Kanton Bern, ist ein Teil einer Strasse abgebrochen beziehungsweise weggeschwemmt worden.
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Ein entwurzelter Baum liegt am 15. Juni in Gelsenkirchen (Nordrhein-Westfalen) nach einem Unwetter auf einem Haus.
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Überschwemmungen, geflutete Keller und Brände nach Blitzschlägen haben am 21. Juni in Kärnten für einige Feuerwehreinsätze gesorgt. Betroffen war vor allem die Bezirksstadt Wolfsberg.
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Autos fahren am 22. Juni in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) an einem umgestürzten Baum vorbei. Nach hochsommerlichen Temperaturen haben in Ostdeutschland die angekündigten schweren Unwetter eingesetzt.
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In Ebstorf (Niedersachsen) hat es am 22. Juni stark gehagelt.
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Auch die Strassen im Stadtteil Ricklingen in Hannover wurden am 22. Juni überschwemmt.
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Am 22. Juni kam es auch in Havighorst (Schleswig-Holstein) ...
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... und in Hamburg-Lohbrügge zu einem starkem Unwetter.
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Am 23. Juni hat sich im Raum Knittelfeld, Österreich, ein Unwetter ereignet.
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28. Juni in Lugano im Tessin: Die Wassermassen des Flusses Cassarate fliessen mit Hochwasserstand vor dem Monte San Salvatore vorbei. Nach dem starken Regen und den heftigen Niederschlägen in der Nacht hatte die Kantonspolizei die Bewohner aufgefordert zuhause zu bleiben.
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Bauarbeiter heben das Bachbett des Flusses Cassarate ausn nachdem Wasser und Schlamm auf die benachbarte Kantonsstrasse geflutet war.
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Der Fluss Maggia bei Avegno-Gordevio führt nach den heftigen Regenfällen vom 28. Juni viel Wasser, weshalb der anliegende Campingplatz Piccolo Paradiso vorsorglich evakuiert wurde.
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Eine Böschung an der Anschlussstelle Oranienburg-Süd/B96 in Oranienburg, nördlich von Berlin, ist am 29. Juni auf einer Länge von etwa 250 Metern nach den starken Regenfällen im Tagesverlauf abgerutscht. Örtlich fiel binnen weniger als 24 Stunden mehr als doppelt so viel Regen wie normalerweise im ganzen Juni.
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Ein Kleinwagen schwimmt am 29. Juni in Oranienburg (Brandenburg) nach Starkregen in einer überfluteten Bahnunterführung. In Oranienburg sind mehr als 200 Liter Regen pro Quadratmeter in wenigen Stunden gefallen und haben teilweise den Verkehr lahmgelegt.