Serie «Ferien in der Schweiz» Luzern: 134 öffentliche Brunnen spenden gratis Trinkwasser

Meret Meier, Nachhaltigkeitsblog

27.7.2018

Das Gute liegt so nah: Ausflüge in der Schweiz sind nicht nur gut für die einheimische Wirtschaft, sondern belasten die Umwelt massiv weniger als ein Städtetrip per Flugzeug. Wir liefern in unserer sechsteiligen Sommer-Serie «Ferien in der Schweiz» die Tipps dazu – unser fünftes Ziel: Luzern.

Zwar herrscht aktuell in weiten Teilen der Schweiz eine ungewöhnliche Trockenheit und vielerorts steigt und steigt die Waldbrandgefahr. Aber auch wenn der Vierwaldstättersee und mit ihm die Reuss momentan einen tiefen Wasserstand ausweisen, dreht sich in Luzern unabhängig davon alles ums Wasser.

Von der Trinkwasserversorgung unabhängige Brunnen

Es fängt an bei der Wasserversorgung der Stadt. Neben dem Leitungssystem in die Haushalte verfügt Luzern seit dem Mittelalter über ein separates Brunnennetz mit Quellwasser.

Dieses funktioniert unabhängig vom restlichen Leitungsnetz, benötigt keinen Strom und kann deshalb in Notfällen die Stadt mit Trinkwasser versorgen. Insgesamt stehen in Luzern 215 Brunnen, 134 sind öffentlich zugänglich. Bei den öffentlichen Brunnen braucht man sich unterwegs kein Wasser aus der Flasche zu kaufen.

Geschwommen wird sowohl im See als auch im Fluss

Grundsätzlich sind die Luzernerinnen und Luzerner Seeschwimmer, die diversen Badis und Uferwiesen sind in den Sommermonaten täglich gut besucht. Immer mehr entdeckt die Bevölkerung aber die Reuss als Option für eine Abkühlung.

Das hat sicher auch mit der Sommerbar Nordpol am Reusszopf zu tun, die seit einem Jahr immer bei schönem Wetter geöffnet hat und nach knapp 20 Minuten im Fluss schwimmend zu erreichen ist (natürlich ist auch der Landweg möglich).

Fast alle Zutaten aus der Schweiz

Auffällig ist das Angebot der Bar: Bis auf wenige Zutaten wie Zitronen, die hier nicht wachsen, sind alle Lebensmittel und Getränke von Schweizer Produzenten, teilweise gar aus der Region. Damit soll die Energie vermieden werden, die für weite Transporte von Produkten benötigt wird.

Seit Jahren ein zuverlässiges Veloverleihsystem

Einfacher zurück in die Stadt als flussaufwärts zu schwimmen geht es mit den Leihvelos, die vor Ort vorhanden sind. Im Gegensatz zu anderen Schweizer Städten (das Zürcher O-Bike-Debakel lässt grüssen) hat Luzern mit Nextbike seit bald zehn Jahren ein zuverlässiges, auch in anderen europäischen Städten funktionierendes Veloverleihsystem. Einheimische dürfen es sogar gratis benützen.

Hallenbad raus, Zwischennutzung rein

Die Räder können jeweils an einer der rund 200 Stationen in der Region zurückgegeben werden. So eine hat es auch vor dem Neubad, einer seit fünf Jahren bestehenden Zwischennutzung. Das Gebäude war früher ein Hallenbad, inzwischen ist das Wasser aber aus den beiden Becken abgelassen worden, denn sie dienen nun als Veranstaltungsort und Coworking-Space.

Sauberes Trinkwasser für alle Menschen

Der ganze Betrieb basiert auf einer ressourcenorientierten Philosophhie und beachtet Kriterien der Nachhaltigkeit so weit als möglich. Wenn bauliche Veränderungen vorgenommen werden müssen, wird mehrheitlich auf vorhandenes, wiederverwendbares Material zurückgegriffen. Die Küche kocht ausschliesslich saisonal und mit so nah wie möglich produzierten Nahrungsmitteln.

Und wer im Bistro des Neubads Hahnenwasser bestellt, kriegt es in einer Karaffe der Luzerner Organisation Wasser für Wasser serviert und bezahlt dafür ein paar Franken. Dieses Geld fliesst aber nicht in die Gastrokasse, sondern in Hilfsprojekte zur Trinkwasserversorgung, die von der Organisation in Entwicklungsländern koordiniert werden.

Mit Viva con Agua ist im Neubad zufällig ein Verein zu Hause, dessen Ziel es ebenso ist, den Zugang zu sauberem Trinkwasser für Menschen in Südamerika und Afrika zu ermöglichen.

Solarstrom in der ganzen Unterkunft

Die «Gefahr» ist gross, dass es Besuchern des Neubads beim ersten Mal zu gut gefällt und prompt der letzte Zug nach Hause verpasst wird. Für diesen Fall steht nach wenigen Schritten das B&B Bettstatt zur Übernachtung bereit.

Es ist preiswert und wird überdies umweltfreundlich mit Energie versorgt. Das ganze Dach ist eine einzige Photovoltaik-Anlage, die den Eigenbedarf des Gebäudes deckt. Überschüsse des Kraftwerks werden ins Netz eingespiesen.

Sommerserie «Ferien in der Schweiz»

Die Sommer-Serie des Nachhaltigkeitsblogs von «Bluewin» liefert Tipps und Infos, wie Sie die heissen Tage in der Schweiz mit vielen schönen Erlebnissen gestalten können. Das Gute liegt so nah: Ausflüge in der Region sind nicht nur gut für die einheimische Wirtschaft, sondern belasten die Umwelt massiv weniger als ein Städtetrip per Flugzeug – bisher erschienen: Biel, das Entlebuch, der Jura und Lausanne.

Über den Nachhaltigkeitsblog

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Meret Meier ist im Corporate Responsibility Team von Swisscom Expertin für soziale Verantwortung, Jugendmedienschutz und Kommunikation.
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