Coronavirus Weiter sinkende Neuansteckungen — Armee reduziert Einsatz

Agenturen/red.

20.4.2020 - 21:50

Innerhalb eines Tages wurden in der Schweiz 204 Neuansteckungen mit dem Coronavirus registriert — die niedrigste Zahl seit Wochen. Der öffentliche Verkehr soll in kommenden Wochen wieder hochgefahren werden. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Die Zahl der Neuansteckungen sei weiter rückläufig, sagte Patrick Mathys vom BAG am Montag vor den Bundeshausmedien. Das gilt nach seinen Angaben auch für die Zahl der Todesfälle und der Intensivpflegefälle: Laut Mathys werden in den Schweizer Spitälern derzeit noch 260 Personen auf Intensivstationen wegen Covid-19 behandelt. Vergangene Woche waren es noch rund 400 gewesen. «Es ist eine Tendenz zu einer weiteren Abnahme zu sehen», fasste der BAG-Experte die Entwicklung zusammen.

Wegen der der Tendenz zur Abnahme der Fälle hatte der Bundesrat vergangene Woche eine Lockerung der Massnahmen zur Eindämmung der Epidemie in Aussicht gestellt. Derzeit liefen die Vorbereitungen, sagte Mathys, der im BAG die Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit leitet.

Insbesondere werden in den Branchen die nötigen Schutzkonzepte erarbeitet, um ein Wiederaufflammen der Virusausbreitung zu verhindern. Der Bund stellt nur Grobkonzepte zur Verfügung. Diese sollen am Mittwoch veröffentlicht werden, wie Mathys sagte.

Auch andere Fragen hat der Bundesrat vorläufig offengelassen. Für Verwirrung sorge insbesondere der Entscheid, Mitte Mai die Schulen wieder zu öffnen, Kontakte zwischen Kindern und Grosseltern aber weiterhin zu vermeiden. Die Antwort darauf sei nicht so einfach und klar, sagte Mathys.

Kinder könnten sich anstecken und die Krankheit auch übertragen, sie seien aber sicher nicht die wesentlichen Treiber der Epidemie. Antworten sollen spezifische Studien liefern. Die genauen Schutzkonzepte für die Schulöffnung würden derzeit zusammen mit der Erziehungsdirektorenkonferenz ausgearbeitet, sagte Mathys.

Derweil beginnt die Schweizer Armee mit der Reduktion ihres Corona-Einsatzes. Im Laufe der Woche werde man 300 bis 400 junge Menschen nach Hause schicken, kündigte Brigadier Raynald Droz vor den Medien an. Diese müssten aber weiterhin zur Verfügung stehen, falls sie wieder gebraucht würden, und zwar innert 24 Stunden. 115 sanitarische Einsätze seien noch am Laufen. Ein Grossteil der Einsätze sei beendet.

Ob diesen Sommer Ferien in der Schweiz möglich sind oder nicht, hängt wegen der Corona-Krise noch in der Schwebe. Auch der Tourismus und die Gastronomie müssen sich einfügen in den Plan des Bundesrat mit den drei Lockerungsschritten. Bundesrat Alain Berset warnte bei einem Besuch in Graubünden vor einer zu raschen Lockerung der Corona-Massnahmen im Tourismus und in der Gastronomie.

Der Bundesrat habe alles gemacht, um den bestmöglichen Weg zu finden. Und das gelte auch für die nächsten Lockerungsschritte. Ein zu rasches Vorgehen könne eine zweite Ansteckungswelle provozieren.

Laut dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) liegen die Umsätze im Tourismus im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 95 Prozent tiefer. Auf das ganze Jahr gerechnet beträgt der Umsatzrückgang laut dem Bund bis zu 35 Prozent. Das Seco prüft nun Impulsprogramme.

In Frankreich sind mehr als 20'000 Menschen in Folge der Coronavirus-Pandemie gestorben. Es handle sich um einen «symbolischen und schmerzhaften Meilenstein», sagte Gesundheitsdirektor Jerôme Salomon. Das seien nun mehr Todesopfer als bei der Hitzewelle 2003, damals seien mehr als 19'000 gestorben. Die Zahl der Menschen, die auf der Intensivstation behandelt werden, sinke aber weiter, so Salomon. Die Eindämmung im Land schreite fort.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat wegen der Corona-Krise eine viertägige weitgehende Ausgangssperre für 31 Städte und Provinzen angekündigt.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat im Streit mit den USA über ihre Aufklärungsarbeit in der Corona-Krise erneut auf frühe Informationen an die Adresse Washingtons hingewiesen. «Nichts wird vor den USA verborgen, und zwar seit dem ersten Tag», betonte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf.


Die Ereignisse des Tages im Überblick

Das Wichtigste in Kürze

  • Die öffentlichen Verkehrsbetriebe in der Schweiz werden in den kommenden Wochen ihr Angebot schrittweise wieder hoch fahren.
  • In der Schweiz und Liechtenstein sind offiziell 27'994 Corona-Infektionen registriert.
  • Bei seinem Besuch in Graubünden wurde Bundesrat Berset nach einem Fahrplan für die Tourismus- und Gastrobranche gefragt. Er wurde nicht konkret, warb aber darum, nichts zu überstürzen.
  • Der Schweizer Pharmakonzern Novartis kann in den USA mit einem Medikamententest beginnen.
  • Eine Mehrheit der Schweizer Bevölkerung ist laut einer Tamedia-Umfrage für eine generelle Maskenpflicht in der Öffentlichkeit.
  • Exportorientierte KMU in der Schweiz erwarten existenzielle Probleme.
  • Das Beratungsunternehmens McKinsey sieht wegen der Krise 59 Millionen Arbeitsplätze in Europa in Gefahr.

21.24 Uhr: Mehr als 143'100 Corona-Nachweise in Deutschland — 4514 Tote

In Deutschland sind bis Montagabend mehr als 143'100 Infektionen mit dem neuen Coronavirus registriert worden (Vortag Stand 20.30 Uhr: Mehr als 142'300 Infektionen). Mindestens 4514 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Vortag Stand 20.30 Uhr: 4415). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.

Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts haben in Deutschland rund 91 500 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten aber auch hierzulande mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.

20.58 Uhr: Sri Lanka verschiebt Parlamentswahl

Wegen der Corona-Pandemie ist die Parlamentswahl in Sri Lanka um acht Wochen auf den 20. Juni verschoben worden. Das teilte die Wahlkommission mit. Eigentlich hatte Sri Lankas Präsident Gotabhaya Rajapaksa die Wahl für den 25. April angesetzt.

Sri Lanka ist ein Inselstaat im Indischen Ozean und hat mehr als 21 Millionen Einwohner. Seit dem 18. März gilt wegen der Pandemie eine Ausgangssperre, die für einige Stunden in ausgewählten Bezirken gelockert wurde. Bislang wurden 303 Corona-Fälle gemeldet, sieben mit dem Virus infizierte Menschen starben. Am Montag wurden gleich 34 neue Fälle gemeldet — der bislang grösste Anstieg an einem Tag.

20.31 Uhr: Facebook begrenzt Organisation von Protesten gegen Corona-Auflagen

Facebook will die Organisation bestimmter Proteste gegen die wegen der Corona-Pandemie verhängten Schutzmassnahmen begrenzen. Wenn eine Demonstration von den Behörden verboten worden sei oder gegen die Vorschriften verstosse, wonach Menschen genügend Abstand voneinander einhalten müssten, dürfe diese nicht auf Facebook organisiert werden, erklärte ein Sprecher des Unternehmens. Facebook werde gegen entsprechende Inhalte vorgehen, hiess es weiter.

In mehreren US-Bundesstaaten war es zuletzt zu kleineren Protesten gegen die von den jeweiligen Gouverneuren verhängten Ausgangsbeschränkungen gekommen. Bei manchen Demonstrationen wurde dabei klar gegen die von der Regierung empfohlene Distanz-Regel verstossen. In den USA sind alle Menschen aufgerufen, immer mindestens etwa zwei Meter Abstand zu anderen Personen zu halten, um eine weitere Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zu bremsen.



US-Präsident Donald Trump hatte die Menschen seit Freitag zum Teil ermuntert, für eine Wiederöffnung der Wirtschaft und eine Normalisierung des öffentlichen Lebens zu demonstrieren. Nach den Protesten am Wochenende zum Beispiel äusserte sich Trump mit Blick auf die Demonstranten anerkennend. «Das sind grossartige Menschen», sagte er am Sonntagabend im Weissen Haus. Die Menschen wollten «ihr Leben zurück», denn mache Gouverneure seien zu weit gegangen.

20.25 Uhr: Mehr als 20'000 Corona-Tote in Frankreich

In Frankreich sind mehr als 20'000 Menschen in Folge der Coronavirus-Pandemie gestorben. Es handle sich um einen «symbolischen und schmerzhaften Meilenstein», sagte Gesundheitsdirektor Jerôme Salomon. Das seien nun mehr Todesopfer als bei der Hitzewelle 2003, damals seien mehr als 19'000 gestorben. Die Zahl der Menschen, die auf der Intensivstation behandelt werden, sinke aber weiter, so Salomon. Die Eindämmung im Land schreite fort.

Insgesamt gebe es seit Anfang März 12'513 Todesfälle in Krankenhäusern und 7752 Todesfälle in Pflegeheimen. Seit Sonntag wurden 547 neue Todesfälle gemeldet. «Wir müssen unsere Mobilisierung fortsetzen», warnte Salomon. Die Pandemie sei nach wie vor sehr aktiv und die Zahl der Todesopfer steige von Tag zu Tag.

20.14 Uhr: Projekt PEPP-PT verliert weitere Unterstützung

Das PEPP-PT-Konsortium verliert weitere Mitglieder. Nachdem sich vergangene Woche bereits PEPP-PT-Mitgründer Marcel Salathé, Professor an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL), sowie die ETH Zürich zurückgezogen haben, kehren nun weitere Forschungseinrichtungen dem Projekt den Rücken.

Im Laufe des Wochenendes kündigten auch das Helmholtz-Institut für Informationssicherheit (CISPA), die Turiner Forschungsstiftung ISI (Istituto per l'Interscambio Scientifico) und die Katholische Universität Leuven ihre Unterstützung auf.

In das Projekt PEPP-PT wurden grosse Hoffnungen gelegt, vor allem der Datenschutz wurde anfangs gelobt.

19.57 Uhr: Erdogan kündigt viertägiges Ausgehverbot für 31 türkische Städte an

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat wegen der Corona-Krise eine viertägige weitgehende Ausgangssperre für 31 Städte und Provinzen angekündigt. Sie beginne am Mittwoch um Mitternacht (Ortszeit) und ende am Sonntag um dieselbe Zeit, sagte Erdogan nach einer online abgehaltenen Kabinettssitzung. Am Donnerstag ist Nationalfeiertag in der Türkei, an dem das Land unter anderem der Eröffnung des türkischen Parlaments am 23. April 1920 gedenkt. Der islamische Fastenmonat Ramadan beginnt zudem am Freitag in der Türkei.

Die Türkei verhängt seit zwei Wochen 48-stündige Ausgangssperren übers Wochenende in den betroffenen 31 Städten, darunter in Ankara, Istanbul und Izmir. Wichtige Einrichtungen wie Apotheken, Bäckereien und Krankenhäuser bleiben in der Regel offen.

Gesundheitsminister Fahrettin Koca teilte unterdessen via Twitter mit, die offizielle Zahl der Coronavirus-Fälle sei auf 90 980 gestiegen. An einem Tag seien zudem 123 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, damit stieg die Gesamtzahl der Todesopfer auf 2140.

Ankara hat bereits zahlreiche Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus erlassen. So gilt etwa eine weitgehende Ausgangssperre für Menschen unter 20, Personen ab 65 Jahren und chronisch Kranke.

19.44 Uhr: Jungfraubahn verzichtet doch auf Dividende

Die Jungfraubahnen revidieren ihren Dividendenantrag und wollen der Generalversammlung neu beantragen, auf eine Ausschüttung für das Geschäftsjahr 2019 zu verzichten. Die Aussichten auf eine Normalisierung des Tourismus hätten sich markant verzögert.

Dies angesichts der globalen Ausbreitung des Coronavirus im Vergleich zu den Prognosen im März und mit dem aktuellen Entscheid des Bundesrates, teilte die Gesellschaft am Montagabend mit. Denn es bestehe in der Schweiz für den Tourismus noch kein Fahrplan für einen Ausstieg aus dem «Lockdown».



Gegenüber der Situation vor einem Monat hätten sich die Aussichten nochmals stark verschlechtert. Eine rasche Besserung zeichne sich im Tourismus unmittelbar nicht ab.

19.33 Uhr: «Pride»-Parade in New York abgesagt

Wegen der Corona-Pandemie ist die für Ende Juni in New York geplante «Pride»-Parade, bei der jedes Jahr auf die Rechte unter anderem von Homo-, Bi- und Transsexuellen aufmerksam gemacht wird, zum ersten Mal in ihrer Geschichte abgesagt worden. «Dieses Jahr ist das 50. Jubiläum der "Pride"-Parade und das ist eine ganz, ganz grosse Sache», sagte Bürgermeister Bill de Blasio. «Diese Parade ist so ein wichtiger Teil des Lebens in dieser Stadt, aber dieses Jahr wäre es ein ganz besonders geschichtsträchtiger Moment gewesen.»

Die Stadt hatte allerdings zuvor schon angedeutet, alle grossen Veranstaltungen im Juni abzusagen - darunter fallen auch zahlreiche andere Paraden. Die öffentlichen Schwimmbäder und Strände der Stadt würden in diesem Sommer wohl auch nicht aufmachen, hatte de Blasio gesagt.

19.22 Uhr: Proteste gegen Ausgangssperre in Russland

Im Süden Russlands haben Hunderte Menschen gegen die Ausgangssperre wegen der Corona-Pandemie demonstriert. In Wladikawkas, der Hauptstadt der Teilrepublik Nordossetien im Nordkaukasus, warfen viele Teilnehmer den Behörden mangelnde Transparenz im Umgang mit dem Virus vor und beklagten den Verlust von Arbeitsplätzen, wie lokale Medien berichteten. Nach Angaben des Bürgerrechtsportals OWD-Info gab es mehrere Festnahmen. Die Polizei habe auch Schlagstöcke eingesetzt. Die Zahl der Teilnehmer der nicht genehmigten Protestaktion wurde mit bis zu 1500 angegeben.

Der Unmut der Menschen richtete sich vor allem gegen die Regionalregierung. Deren Leiter Wjatscheslaw Bitarow wurde den Berichten zufolge bei einem kurzen Auftritt von den Demonstranten ausgebuht. Er verteidigte sein Vorgehen in der Corona-Krise. Zu Hause zu bleiben, sei das einzige Mittel im Kampf gegen das Virus, sagte er demnach. «Ich habe mir diese Krankheit nicht ausgedacht.»

Die Corona-Infektionszahlen nehmen in Russland rapide zu. Am Montag stieg die Zahl um mehr als 4200 auf rund 47 100 Fälle landesweit. Nach offiziellen Angaben starben bisher 405 mit dem Virus infizierte Menschen. Genesen seien 3440 Menschen, hiess es den Behördenangaben zufolge.

Der russische Präsident Wladimir Putin sagte, der Höhepunkt der Epidemie stehe noch bevor. Es sei aber gelungen, dass sich das Virus nicht mehr so schnell ausbreite. «Dies sollte uns aber auf keinen Fall beruhigen.»

19.10 Uhr: WHO-Chef: US-Beamte hatten frühen Zugang zu Corona-Informationen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat im Streit mit den USA über ihre Aufklärungsarbeit in der Corona-Krise erneut auf frühe Informationen an die Adresse Washingtons hingewiesen. «Nichts wird vor den USA verborgen, und zwar seit dem ersten Tag», betonte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. Er bestätigte einen Bericht der «Washington Post» (Sonntag), dass US-Experten bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) laufend Informationen zur Corona-Lage in China erhalten hätten. Von Präsident Donald Trump ernannte US-Gesundheitsbeamte hätten «regelmässig auf den höchsten Ebenen» mit WHO-Vertretern beraten, als sich die Corona-Krise entfaltet habe, berichtete die Zeitung.



Nicht nur die USA hätten eigene Experten bei der WHO, sondern auch andere Staaten, betonte Tedros. Deren Anwesenheit bedeute aber keinen Vorteil gegenüber anderen Ländern. «Wir geben unsere Informationen jedem», sagte Tedros weiter. Das sei in der Corona-Krise Voraussetzung für eine gute Prävention.

Trump hatte am Dienstag voriger Woche einen Stopp der US-Beitragszahlungen an die WHO veranlasst. Er macht die Organisation für die vielen Toten in der Krise mitverantwortlich und wirft ihr vor, die Pandemie mit Missmanagement und Vertrauen auf Angaben aus China dramatisch verschlimmert zu haben.

18.52 Uhr: Kanton Zug stellt Betrieben kostenlos Hygienemasken zur Verfügung

Wenn am 27. April Gesundheitseinrichtungen und gewisse Gewerbebetriebe wieder öffnen, stellt der Kanton Zug diesen gratis Hygienemasken zur Verfügung. Und zwar so lange, bis diese auf dem freien Markt genügend Masken beschaffen können.

Der Kanton verwendet dazu die Hygienemasken aus seinen eigenen Beständen, wie die Gesundheitsdirektion mitteilte.

Die betroffenen Betriebe können die Masken ab Dienstag beziehen. Dafür steht auf der Homepage des Kantons ein Bestellformular zum Download bereit. Der kantonale Führungsstab wird die Bestellung prüfen und dem Betrieb eine Rückmeldung geben.

18.46 Uhr: G20: Coronavirus hat Schwachstellen in Gesundheitssystemen aufgezeigt

Das neuartige Coronavirus hat nach Einschätzung der führenden Wirtschaftsmächte (G20) Schwachstellen bei deren Reaktion auf Pandemien offengelegt. Die Gesundheitssysteme der Länder litten unter «systemischen Schwächen», teilten die Gesundheitsminister der führenden Industrie- und Schwellenländer nach einer Videokonferenz mit. Die Länder müssten sich auf solche Krisen künftig besser vorbereiten, unter anderem durch Wissensaustausch, teilten die Minister mit.

Besonders besorgniserregend seien die Risiken, denen die am wenigsten entwickelten Länder mit Blick auf das Virus Sars-CoV-2 ausgesetzt seien. Die Minister der G20 sprachen bei ihrem virtuellen Treffen auch über die Sicherheit von Patienten und darüber, wie digitale Lösungen im Kampf gegen Pandemien künftig eingesetzt werden könnten.

Die Staatengruppe der G20 vereint zwei Drittel der Weltbevölkerung, 85 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung und 75 Prozent des Welthandels. Ihr gehören unter anderen die USA, China und Russland an.

18.29 Uhr: Investoren zweifeln an rascher Rückkehr zu Normalität

Trotz der jüngsten Lockerungen in Deutschland und anderen europäischen Ländern zweifeln Investoren einer Studie zufolge zunehmend daran, dass das wirtschaftliche Leben in Europa und den USA im Sommer wieder in Gang kommt.

60 Prozent der Investoren gaben in einer Studie der Deutschen Bank an, sie erwarteten nicht, dass das Leben bis September wieder zur Normalität zurückkehre. Anfang März hatte die Mehrheit noch ein schnelleres Ende der Pandemie erwartet.



Zudem schätzten die Umfrageteilnehmer die Aussichten von US-Präsident Donald Trump auf eine Wiederwahl geringer ein: Nur noch 58 Prozent rechnen mit einer zweiten Amtszeit des Republikaners, im Februar waren es noch 95 Prozent.

Die anstehende Nominierung von Joe Biden zum Kandidaten der Demokraten sowie sein Umgang mit der Pandemie würden kritisch gesehen.

18.16 Uhr: Öffentliche Verkehrsbetriebe fahren Angebot in Schritten hoch

Die öffentlichen Verkehrsbetriebe fahren in den kommenden Wochen ihr Angebot schrittweise wieder hoch. Erste Anpassungen soll es ab kommender Woche geben, wie das Bundesamt für Verkehr schreibt. SBB und Postauto bereiten ein Schutzkonzept für Fahrgäste und Personal vor.

Nachdem der Bundesrat vergangenen Donnerstag erste Schritte aus dem Corona-bedingten Stillstand angekündigt hat, hat das Bundesamt für Verkehr (BAV) auf seiner Webseite eine Agenda für die öffentlichen Verkehrsbetriebe publiziert. Diese hält sich an die Daten des Bundesrates.

Der öffentliche Verkehr soll in den kommenden Wochen schrittweise wieder hochgefahren werden.
Der öffentliche Verkehr soll in den kommenden Wochen schrittweise wieder hochgefahren werden.
KEYSTONE/ENNIO LEANZA (Symbolbild)

Erste regionale Anpassungen gibt es gemäss diesen Angaben am Montag in einer Woche (27. April). An diesem Tag sollen auch Coiffeure, Gärtnereien oder auch Baumärkte wieder öffnen dürfen.

Am 11. Mai, dem Tag, an dem der Bundesrat die obligatorischen Schulen und auch alle Läden wieder öffnen will, folgt laut BAV ein «zweiter, umfangreicherer Schritt» mit grösserem Angebotsausbau. Es brauche einen funktionierenden Nahverkehr, wenn die Schulen öffnen würden, sagte Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga letzte Woche.

Nähere Angaben zur Wiederinbetriebnahme machte das BAV auf seiner Internetseite am Montag nicht. Die SBB und Postauto Schweiz AG würden die für die Rückkehr zum regulären Fahrplan nötigen Umsetzungskonzepte erarbeiten. Für die Sicherheit von Passagieren und Personal werde ein Schutzkonzept erstellt.

Nach Angaben des BAV sind SBB und Postauto, unterstützt vom Bundesamt, verantwortlich, dass die Massnahmen landesweit abgestimmt und koordiniert umgesetzt werden. Details dazu teilte das BAV nicht mit. Informiert werden soll, wenn die Planung abgeschlossen ist.

18.07 Uhr: Zwei neue Corona-Todesfälle im Kanton Zürich

Im Kanton Zürich sind zwei weitere Personen an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Damit gab es bis am Montagnachmittag 103 Todesfälle. Das Durchschnittsalter aller Verstorbenen liegt nach wie vor bei 85 Jahren.

Wegen einer Corona-Infektion im Spital liegen aktuell 121 Patientinnen und Patienten, das sind 5 mehr als am Sonntag. Die Zahl jener, die künstlich beatmet werden müssen, blieb mit 43 konstant.

Bis jetzt wurden im Kanton Zürich 3'254 Personen positiv getestet, das sind 15 mehr als am Vortag.

18.02: Pressekonferenz zu Oktoberfest-Beratungen angekündigt

Es ist zwar noch einige Monate hin — dennoch stellen sich viele die Frage: Kann das Münchner Oktoberfest in Corona-Zeiten stattfinden? Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter wollen nun über ihre Beratungen zu einer möglichen Absage informieren. Die Staatskanzlei kündigte eine Pressekonferenz für 9.00 Uhr am Dienstagmorgen an.

«Wir beide haben eine ähnliche Einschätzung, dass wir sehr skeptisch darüber sind, ob ein Fest in der Grösse, mit der Internationalität und unter den Bedingungen überhaupt einen Sinn macht», sagte Söder am Montag in seiner Regierungserklärung im Landtag. Reiter hatte vergangene Woche eine Entscheidung zum Oktoberfest noch im April angekündigt.



Auch andere Volksfeste wurden bereits abgesagt, darunter das Gäubodenvolksfest in Straubing. Es startet immer am zweiten Freitag im August und zählt mit rund 1,4 Millionen Gästen zu den grössten Volksfesten im Freistaat.

Am vergangenen Mittwoch hatten Bund und Länder beschlossen, Grossveranstaltungen zunächst bis Ende August zu verbieten. Das Oktoberfest ist vom 19. September bis 4. Oktober geplant — demnach wäre die Wiesn durchführbar. Allerdings sehen Experten bis dahin zu wenig Zeit, um Medikamente und Impfungen zu entwickeln.

Rund sechs Millionen Besucher aus aller Welt kommen alljährlich zur Wiesn nach München. In der Enge der oft bis auf den letzten Platz besetzten Bierzelte, aber auch im Gedränge der Gassen draussen wäre ein Sicherheitsabstand von eineinhalb Metern kaum einzuhalten.

17.30 Uhr: Merkel warnt vor verfrühten Lockerungen

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat an die Regierungschefs der 16 deutschen Länder appelliert, die Schutzmassnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie nicht zu früh und zu weitgehend zu lockern.

«Es kann auch ein Fehler sein, dass man zu schnell voranschreitet», sagte sie am Montag in Berlin nach einer Sitzung des Corona-Krisenkabinetts.

17.11 Uhr: Filmfestival von Venedig findet wie geplant im September statt – Zusammenarbeit mit Cannes?

Trotz der Corona-Pandemie werden die Internationalen Filmfestspiele von Venedig wie geplant im September stattfinden. Die 77. Auflage des ältesten Filmfests der Welt unter Leitung von Alberto Barbera werde vom 2. bis 12. September abgehalten, teilte ihr Veranstalter, La Biennale di Venezia, am Montag mit.

Dagegen musste das Filmfestival von Cannes für dieses Jahr seinen Mai-Termin absagen. Nun denken die Organisatoren über ein Bündnis mit Venedig nach. Biennale-Präsident Roberto Cicutto, der auch das Filmfestival verantwortet, sprach von einer möglichen Zusammenarbeit zwischen den beiden Festival-Institutionen: «Mit Cannes ist alles möglich und alles lässt sich in Erwägung ziehen».

16.40 Uhr: Brasiliens Präsident tritt bei Demo gegen Corona-Auflagen auf

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro ist wegen seines Auftritts bei einer Protestaktion gegen die Corona-Auflagen in die Kritik geraten. Der frühere brasilianische Präsident Fernando Henrique Cardoso nannte es am Sonntag auf Twitter «beklagenswert, dass sich der Präsident einer antidemokratischen Kundgebung anschliesst». Die Demonstranten forderten im Beisein des ultrarechten Bolsonaro eine Militärintervention und die Schliessung des Parlaments.

«Ihr müsst für Euer Land kämpfen», rief Bolsonaro den rund 600 Menschen zu, die in der Hauptstadt Brasília vor dem Hauptquartier der Armee demonstrierten. Er kündigte an, er werde sich für die «Demokratie» und «Freiheit» in Brasilien einsetzen. Die Forderung nach einer Militärintervention kommentierte er nicht.

Seine Rede musste Bolsonaro wiederholt wegen Hustenanfällen unterbrechen. Unter den Versammelten waren auch ältere Menschen. Einen Sicherheitsabstand hielten die Demonstranten nicht ein, viele trugen keine Masken.

16.05 Uhr: Österreichische Regierungsmitglieder spenden Monatsgehalt

Die Mitglieder der österreichischen Bundesregierung werden als Reaktion auf die Corona-Krise jeweils ein Netto-Monatsgehalt an eine ausgewählte Organisation spenden. Das teilten Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) am Montag der österreichischen Nachrichtenagentur APA mit. Details sollen demnach in den kommenden Tagen geklärt werden.

15.50 Uhr: Medienkonferenz beendet

Damit ist die Pressekonferenz in Chur beendet. Vielen Dank für das Interesse.

15.45 Uhr: Dürfen wir im Sommer wieder ins Ausland reisen?

Das sei sehr schwer abzuschätzen, sagt Berset. Nicht zuletzt, weil man nicht wissen könne, was in anderen Ländern geschehe – «es gibt auch da Ungewissheit». Nicht nur die Schweiz habe ihre Grenzen geschlossen.

Wenn aber die Eindämmungsstrategie weiterhin gut gelinge, dann hätte die Schweiz «gute Perspektiven». Entscheidend seien die nächsten Wochen – und dass die Hygienemassnahmen weiter eingehalten würden: Hände waschen, Abstand halten, daran gelte es sich weiterhin zu halten. 

Wenn alles gut gehe, könne man Schritt um Schritt weitere Öffnungen ankündigen, sagt Berset. Der Bundesrat sei bereits jetzt dabei, Massnahmen für die zweite Exit-Phase am 11. Mai vorzubereiten. Doch: «Wir wollen keinen Blindflug machen.» Man müsse überwachen, welche Folgen die erlassenen Massnahmen hätten. Und: «Das Virus bestimmt das Tempo.»

15.35 Uhr: Wie lässt sich eine zweite Infektionswelle verhindern?

Dazu sagt Daniel Koch, es sei vieles noch ungewiss in dieser Pandemie – vor allem, was einen längeren Zeitraum betreffe. Der Bund konzentriere sich auf die aktuelle Phase mit ersten Öffnungen und der weiteren Senkung der Fallzahlen. Dazu müsse man sich auf allfällige weitere Wellen vorbereiten.

15.30 Uhr: «Das Beste herausholen»

Berset erklärt auf eine Frage, er begrüsse, dass nun eine breitere Debatte über den Weg aus dem Lockdown in Gang gekommen sei. Doch: Am Ende müsse man einen Weg finden, für die gesamte Bevökerung «das Beste herauszuholen».

Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit ergänzt: Das Ziel sei, auch mit der Gastrobranche schnellstmöglich griffige Schutzkonzepte zu finden, die einen Weg zurück zur Normalität erlauben, ohne die Gesundheit zu gefährden. Doch hält Koch auch fest: «So normal wie vor der Krise wird es nicht sein.»

15.25 Uhr: Wann gibt es Klarheit für Wirte?

Die Journalisten können nun Fragen stellen. Wann gibt es Klarheit für die Gastronomie? Berset antwortet, dass es im Gastgewerbe «eine riesige Vielfalt» gebe. Die Hotels etwa seien ja nach wie vor offen, stünden aber leer. Erst müssten detaillierte Schutzkonzepte ausgearbeitet und geprüft werden. Und: «Es gibt nirgends in Europa Gastrobetriebe, die vor Mitte Mai eröffnen werden. Wieso sollten wir in der Schweiz diesen abenteuerlichen Weg gehen?» Er hoffe aber, dass das Thema «in den nächsten Tagen» vertieft angeschaut werden könne. 

15.12 Uhr: Berset zu Besuch in Graubünden

Bundesrat Alain Beret hat heuten den Kanton Graubünden besucht, um sich vor Ort ein Bild der Coronavirus-Situation zu machen. Unter anderem besuchte der per Helikopter angereiste Gesundheitsminister die Firma Hamilton Medical in Domat/Ems, einen der weltweit grössten Hersteller von Beatmungsgeräten (mehr dazu lesen Sie hier). Graubünden zählt aktuell 40 Todesopfer aufgrund des Coronavirus sowie 769 bestätigte Fälle.

Am Nachmittag trat Berset gemeinsam mit Mitgliedern der Bündner Regierung vor die Presse. Regierungspräsident Christian Rathgeb stellte fest, als Tourismuskanton wünsche man sich vom Bundesrat möglichst bald Klarheit zu Gastronomie und Tourismus.

Graubünden sei von der Krise besonders stark betroffen, sekundierte Marcus Caduff, Vorsteher des kantonalen Wirtschaftsdepartements. Das gemeinsame Ziel von Kanton und Bund sei, den Sommertourismus zu ermöglichen. Dazu brauche es aber noch etwas Geduld, um in der Bevölkerung das nötige Vertrauen zu schaffen, dass man die Pandemie in den Griff bekommen habe. Caduff hofft auf mögliche Lockerungen per Juni.

Berset seinerseits betonte: «Wir sind nach wie vor in einer Situation, in der wir versuchen, diese Krise zu meistern. Es ist noch nicht fertig.» Bund und Kantone hätten bisher einen guten gemeinsamen Weg gefunden. Nun gelte es, diesen Weg weiterzugehen. Wenn jetzt Geschäfte und Restaurants «zu rasch öffnen und wir das Ziel der Eindämmungsstrategie verfehlen», dann werde der Schaden für die Wirtschaft umso grösser sein. Man dürfe nicht riskieren, alles zu verspielen. 

Bundesrat Alain Berset besucht die Hamilton Medical in Domat/Ems. 
Bundesrat Alain Berset besucht die Hamilton Medical in Domat/Ems. 
Bild: Keystone

15.09 Uhr: Ende der Medienkonferenz

Die Medienkonferenz der Fachexperten des Bundes ist vorbei. Nächste Informationen des Bundes sind im Verlauf des Mittwochs nach der Bundesratssitzung zu erwarten. Wird danken für die Aufmerksamkeit.

14.56 Uhr: Mathys verteidigt Massnahmen bei Spitälern

Patrick Mathys vom BAG wehrt sich gegen die Deutung eines Journalisten, wonach der Bund die Spitäler zu Tode geschützt habe, weil sämtliche nicht-dringlichen Eingriffe untersagt hat. Bis vergangene Woche haben sich laut Mathys noch 400 Covid-19-Patienten auf der Intensivstation befunden. Hätte man die sogenannten elektiven Eingriffe nicht untersagt, wären die Kliniken damit an ihre Kapazitätsgrenzen gekommen.

14.54 Uhr: Schulöffnung ist ein heisses Eisen

Bei der Wiedereröffnung der Schulen möchten die Westschweizer Kantone und das Tessin lieber auf die Bremse treten, stellt Patrick Mathys. Das Thema sei sehr emotional, gleichwohl brauche es ein koordiniertes Vorgehen.

14.45 Uhr: Die Disziplin nimmt langsam etwas ab

Es gibt erste Ermüdungserscheinungen bei der Bevölkerung, was die geltenden Abstandregeln angeht, antwortet Patrick Mathys auf die Frage einer Journalistin. «Wir werden alle müde, diese Massnahen umzusetzen», stellt er fest; vielen falle zu Hause langsam die Decke auf den Kopf. Trotzdem hoffe er, dass sich die Leute weiterhin an die Massnahmen hielten. Auch zeigen Daten aus dem Mobilfunk-Tracking, dass die Mobilität der Schweizer nicht grundlegend zugenommen habe in den vergangenen Tagen.

14.39 Uhr: Noch länger keine Lockerung bei Festivals

Grossveranstaltungen wie Openair-Festivals oder Fussballspiele seien auch während einer schrittweisen Öffnung ein grosses Risiko, auch weil sie ein allfälliges Zurückverfolgen der Kontakte von Kranken praktisch verunmöglichen, sagt BAG-Experte Patrick Mathys. In diesem Bereich seien darum bisher kaum Prognosen über eine allfällige Lockerung möglich.

14.35 Uhr: Lockerungen nur in kleinen Schritten

Ab dem 27. April wird es erste Lockerungen bei den Verkaufsgeschäften geben. Wie exakt die dann aussehen, wird frühestens am Mittwoch bekanntgegeben, wenn der Bundesrat das nächste Mal tagt, wie Patrick Mathys sagt. Die Lockerungen würden sich aber in eher kleinem Rahmen bewegen, ergänzt Erik Jakob vom Staatssekretariat für Wirtschaft.

Ziel sei es, die Zahl der Menschen, die sich in Läden aufhalten, weiterhin möglichst gering zu halten. Das Ziel sei, den Druck im öffentlichen Raum möglichst gering zu halten. Die inzwischen erzielten Erfolge seien auf die strengen Massnahmen zurückzuführen, die derzeit noch gelten, sagt Mathys.

14.28 Uhr: Keine Lockerungen bei Sport und Glaube

Wann darf man nach der Öffnung auch wieder Sport treiben, will ein Journalist wissen. Einzelsportarten seien da unproblematisch, sagt Patrick Mathys vom BAG. Für Kontaktsportarten werde es aber vorderhand noch keine Lockerungen geben.

Auch bei Gottesdiensten gibt es keine Lockerungen – mit Ausnahme des Personenkreises, der bei Beerdigungen zugelassen sei, so Mathys. Alle anderen Versammlungen blieben weiterhin untersagt.

14.19 Uhr: Armee reduziert ihren Einsatz

Die Armee diskutiere darüber, die Zahl der mobilisierten Truppen wieder zu verkleinern, sagt Brigadier Raynald Droz vom VBS. Derzeit seien rund 1'200 Armeeangehörige effektiv im Einsatz, bereit seien aber 3'600 – dieses Verhältnis zeigt, dass es nicht mehr alle mobilisierten Kräfte brauchen. 

Derzeit befinden sich noch 221 Personen in Quarantäne, 30 weitere in Isolation. Insgesamt seien bisher 106 Soldaten positiv auf das Coronavirus getestet worden, wie Droz ausführt.

14.15 Uhr: Komplexe Situation im Tourismus

Das SECO versucht nun, gemeinsam mit dem Tourismus-Sektor Schutzkonzepte auszuarbeiten. Allerdings sei das eine «überaus komplexe» Arbeit, sagt Erik Jakob: So ergebe es beispielsweise wenig Sinn, ein Bergrestaurant wiederzueröffnen, wenn nicht auch die Seilbahn, die die Kunden bringt, wieder läuft.

14.08 Uhr: Keine neuen Buchungen von Touristen

Dem Schweizer Tourismus-Sektor setzt die aktuelle Krise massiv zu, wie Erik Jakob vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) sagt. Es gebe eine Welle von Absagen, und neue Buchungen blieben aus. Seine Stelle rechne damit, dass sich frühestens im zweiten Halbjahr eine leichte Erholung einstellen werde.

Mit internationalen Gästen rechnet das SECO frühestens im zweiten Halbjahr 2021. Neben den Reiseverboten setze dem Standort Schweiz nun auch wieder der starke Franken zu zu, so Jakob. Mit einer Normalisierung im Tourismus-Sektor rechnet der Bund gar erst im übernächsten Jahr.

Korrigendum: In einer früheren Version dieser Meldung hiess es fälschlicherweise, der starke Euro setze der Wirtschaft zu. Wir entschuldigen uns für den Fehler.

14.05 Uhr: Weniger Kranke auf Intensivstation

In der Schweiz wurden bisher 225'000 Personen getestet, bei rund 28'000 der Getesteten sei das Virus nachgewiesen worden. Nun nehmen auch die Zahlen jener Covid-19-Patienten deutlich ab, die auf der Intensivstation gepflegt werden müssen, wie Mathys sagt. Derzeit seien es noch 260 Patienten, die Intensivpflege benötigten.

Vergangene Woche waren es noch rund 400 gewesen. «Es ist eine Tendenz zu einer weiteren Abnahme zu sehen», fasste der BAG-Experte die Entwicklung zusammen.

14.00 Uhr: Die Medienkonferenz beginnt

«Die Fallzahlen nehmen weiterhin deutlich und rasant zu», sagt Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit. Der Hotspot der Pandemie blieben klar die USA mit den höchsten Fallzahlen.

Besser sehe es in Österreich aus: Das Land habe zum ersten Mal seit der Trendwende wieder weniger als 100 Neuansteckungen vermeldet. In Russland nehmen die Fallzahlen hingegen «beängstigend schnell» zu, so Mathys. Und in Singapur nehmen die Fallzahlen trotz ergriffener Massnahmen derzeit rapide zu.

13.45 Uhr: Informationen des Bundes

Um 14 Uhr findet eine weitere Medienkonferenz mit den Experten des Bundes statt. «Bluewin» berichtet live im Ticker.

13.10 Uhr: Facebook will Link zu Umfrage weltweit anzeigen

Facebook will allen seinen mehr als 2,5 Milliarden Nutzern einen Link zu einer Umfrage von US-Forschern anzeigen, die Informationen über die Verbreitung von Coronavirus-Symptomen sammeln. Die zunächst auf die USA beschränkte Aktion solle nun global durchgeführt werden, kündigte Facebooks Gründer und Chef Mark Zuckerberg am Montag an. Das Online-Netzwerk sei als Plattform mit Milliarden Mitgliedern in einer einzigartigen Position, um Wissenschaftlern und Behörden zu helfen, schrieb er in einem Gastbeitrag in der «Washington Post».

Die Forscher der Universität Carnegie Mellon veröffentlichten am Montag erste Erkenntnisse aus der seit Anfang April laufenden Umfrage in den USA. Demnach bekommen sie pro Woche Antworten von rund einer Million Facebook-Nutzer. Daraus lasse sich zum Beispiel ableiten, dass in einigen New Yorker Vororten zwei bis drei Prozent der Einwohner Covid-19-Symptome hätten. Die weltweite Umfrage werde von der Universität von Maryland vorbereitet. Facebook hat keinen Zugang zu den Antworten der Nutzer.

12.50 Uhr: Polen können Schutzmasken aus Automaten ziehen

Gesichtsmasken, Einweghandschuhe und Desinfektionsmittel für die Hände zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus gibt es in Polen aus dem Automaten. In Krakau seien bereits sechs solcher Geräte aufgestellt worden, in der Hauptstadt Warschau bislang zwei, teilte die Betreiberfirma auf ihrer Webseite mit. Bezahlen können die Kunden ausschliesslich per Karte – aus Hygienegründen.

12.30 Uhr: KMU-Exporteure stark belastet

Die exportorientierten kleinen und mittleren Betriebe (KMU) in der Schweiz geraten wegen der Corona-Pandemie zunehmend in Schwierigkeiten. Nebst den Lieferketten bereiten den Unternehmen auch die Risiken durch ausbleibende Zahlungen Sorgen.

Auch die Aussichten bezüglich der konjunkturelle Entwicklung der kommenden Monate präsentieren sich düster. Die Massnahmen des Bundesrats zur Verhinderung der Ausbreitung des Coronavirus führten zu grossen Herausforderungen für die KMU-Exporteure, lautet daher das Fazit der am Montag publizierten jüngsten Umfrage des Verband Swiss Export.

So hätten 80 Prozent der Umfrageteilnehmer angegeben, Absatzschwierigkeiten im Ausland zu haben, welche auf die momentane Lage zurückzuführen seien. Und 62 Prozent der Betriebe seien mit gestörten Lieferketten und damit mit Problemen bei der Aufrechterhaltung des Vertriebs, der Dienstleistungen und mit Debitorenrisiken konfrontiert. Ausserdem litten sie unter den zunehmenden Tendenzen zum Protektionismus.

Rund 52 Prozent der Umfrageteilnehmer erwarten in den kommenden zwölf Monaten in den wichtigsten Exportmärkten eine negative Entwicklung im Umfang von 7 bis 30 Prozent. Die Abhängigkeit von der EU falle dabei besonders ins Gewicht.

Die Hilfspakete des Bundesrats werden von den KMU positiv beurteilt. 87 Prozent der befragten geben dem Bund für die Massnahmen zur Verhinderung von Liquiditätsengpässen die Bewertung «gut» oder «sehr gut», während lediglich für 13 Prozent die Massnahmen «genügend» oder gar «ungenügend» sind.

12.20 Uhr: 204 neue Infektionen

In der Schweiz und in Liechtenstein hat die Zahl der bestätigten Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages um 204 zugenommen. Insgesamt gab es bis heute Morgen laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) 27'944 bestätigte Fälle und 1142 Tote.

Damit erhöhte sich die Zahl der neuen bestätigten Fälle im Vergleich zum Vortag etwas weniger stark, wie das BAG weiter mitteilte. Am Sonntag waren noch bestätigte 336 Neuansteckungen gemeldet worden.

Gemessen an der Einwohnerzahl sind Genf, Tessin, Waadt und Basel-Stadt am stärksten von der Epidemie betroffen. Genf hat eine Inzidenz von rund 968 Fällen pro 100'000 Einwohner. Im Tessin sind es knapp 860 Fälle und in der Waadt 643. Landesweit liegt die Inzidenz bei 326 Fällen pro 100'000 Einwohner.

11.30 Uhr: Seit 72 Stunden kein neuer Fall in Gibraltar

Gute Corona-Nachrichten aus Gibraltar: In dem britischen Überseegebiet an der Südspitze der Iberischen Halbinsel wurde seit 72 Stunden kein neuer Fall des Virus SARS-CoV-2 mehr gemeldet, teilte die Regierung am Sonntagabend mit. Der letzte Anstieg der Infektionszahl sei am Donnerstag registriert worden, als die Gesamtzahl auf 132 gestiegen war. Davon gelten 120 Patienten bereits wieder als gesund, zwölf Fälle sind noch aktiv. Tote in Zusammenhang mit dem Virus wurden in Gibraltar bislang nicht verzeichnet.

11.15 Uhr: In Luxemburg gilt jetzt Maskenpflicht

Im Kampf gegen das Coronavirus gilt in Luxemburg seit Montag eine Maskenpflicht: Wer im Supermarkt einkaufen oder mit Bussen, Tram oder Zügen fahren will, muss jetzt eine Mund-Nase-Schutzmaske tragen.

Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel hat angekündigt, dass jeder Bürger bis zu fünf Masken bekommen solle, die von den Gemeinden ausgegeben werden. Alternativ sind auch Schals, Tücher oder selbst angefertigte Masken als Schutz zulässig.

10.30 Uhr: Sieben weitere Tote im Tessin

Im Kanton Tessin sind in den letzten 24 Stunden erneut 7 Personen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. 26 Personen sind neu positiv auf das Virus getestet worden.

Insgesamt wurden bis Montagmorgen im Kanton Tessin 2058 Personen positiv auf das Virus getestet. 288 Menschen verloren aufgrund der durch das Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit ihr Leben.

621 Personen konnten bisher aus den Tessiner Spitälern entlassen werden.

10.20 Uhr: Bestellplattformen für Restaurants boomen

Online-Bestellservices für Essenslieferungen in der Schweiz haben derzeit viel zu tun. Besonders denjenigen Bestellplattformen, die weniger strenge Aufnahmekriterien für Restaurants haben, spielt die Coronakrise in die Hände.

Die meisten Bestellplattformen verdienen ihr Geld, indem sie auf die getätigten Bestellungen eine Provision einstreichen. Dazu kommen je nach Anbieter und Modell noch Lieferkosten und eine einmalige oder wiederkehrende Gebühr für die Teilnahme der Restaurants. Die Plattformen profitieren also nicht nur bei jeder eingehenden Bestellung, sondern auch von jedem Restaurant, das sich neu auf der Plattform registriert.

Eat.ch verzeichnet derzeit etwa 40 Prozent mehr Kundenbesuche als sonst.

9.45 Uhr: Opernstars geben intime Gala

Während die Opernhäuser in Europa geschlossen sind, waren Weltstars wie Anna Netrebko, Juan Diego Flórez und Jonas Kaufmann am Sonntagabend in einer österreichischen Operngala zu hören. Unter Einhaltung strenger Coronavirus-Massnahmen betraten die Sänger nacheinander die Bühne des Radiokulturhauses Wien, während ein Pianist und ein Streichquartett des Radio-Symphonieorchesters Wien sie aus sicherer Entfernung begleiteten.

Andere wie Kaufmann nahmen per Videobotschaft teil. Die Gala wurde live übertragen. Der österreichische Rundfunk ORF will das Konzert eine Woche lang dem internationalen Publikum als On-Demand-Video zur Verfügung zu stellen.

9.35 Uhr: Schweizer suchen nach Städtetrips

Paris, London, Berlin. Nach diesen Städten suchten Schweizer in den letzten 30 Tagen deutlich mehr als sonst, wie eine Auswertung von Arg-You, einem Marktforschungsunternehmen aus Baar ZG, zeigt. Die Auswertungen zeigen über 600'000 Anfragen nach London, fast 400'000 nach Paris und über 200'000 nach Berlin, wie «20Minuten» schreibt.

9.05 Uhr: Neuseeland stoppt unkontrollierten Ausbruch

Neuseeland hat nach Einschätzung von Premierministerin Jacinda Ardern den «unkontrollierten Ausbruch» der Lungenkrankheit Covid-19 gestoppt. Der Ausnahmezustand wird aber um fünf Tage verlängert.

Lockerungen der Corona-Beschränkungen soll es nach dem 27. April geben, wie Ardern am Montag erklärte.

«Wir haben daran geglaubt, dass entschlossenes, hart und früh ansetzendes Handeln uns die allergrösste Chance gibt, das Virus auszumerzen», sagte Ardern. Und das sei passiert. Seit dem 26. März ist der Pazifikstaat mit rund 5 Millionen Einwohnern im verordneten Stillstand mit strengen Auflagen für Verkehr, Arbeit und Alltag.

Ardern betonte, die Massnahmen seien erst der Anfang gewesen. «Ich fühle auch eine riesige Verantwortung dafür, sicherzustellen, dass wir die Errungenschaften (...) nicht verlieren.» Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden bislang 1'440 Virus-Fälle verzeichnet, 12 Menschen starben.

Ardern sagte, wie in nur wenigen anderen Ländern sei es gelungen, die verheerende Welle zu stoppen. Die Reproduktionszahl des Virus liegt demnach bei 0,48. Das bedeutet: Zehn Infizierte geben das Virus im Schnitt an 4,8 andere Menschen weiter; damit geht die Zahl der täglichen Neuansteckungen zurück. Bei einem Wert unter 1 flaut eine Epidemie nach und nach ab.

8.42 Uhr: Chinesische Zentralbank senkt Leitzinsen

Chinas Zentralbank legt im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise nach. Sie senkte am Montag den Leitzins für Kredite mit einjähriger Laufzeit von 4,05 auf 3,85 Prozent, den mit fünfjähriger Laufzeit von 4,75 auf 4,65 Prozent. Das war bereits die zweite Senkung in diesem Jahr.

Mit der Zinssenkung sollen die Kreditkosten für die Unternehmen gesenkt und so die Konjunktur angeregt werden. Wegen der Corona-Krise ist die chinesische Wirtschaft zu Jahresbeginn eingebrochen: Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte von Januar bis März um 6,8 Prozent zum Vorjahresmonat und damit erstmals überhaupt seit Einführung der Quartalsstatistik 1992.

8.05 Uhr: Novartis darf Tests an Patienten durchführen

In den USA hat die Arzneimittelbehörde FDA eine klinische Studie des Schweizer Pharmakonzerns Novartis mit dem Medikament Hydroxychloroquine zur Behandlung von Covid-19-Patienten genehmigt. Wie Novartis mitteilte, sollen an den Tests etwa 440 am Coronavirus erkrankte und bereits in verschiedene US-Spitäler eingelieferte Patienten teilnehmen. Bislang gibt es noch keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass das Mittel Hydroxychloroquine Erkrankten hilft.

8.02 Uhr: 25 Corona-Einsätze der Kantonspolizei St. Gallen

In der Zeit zwischen Sonntagmorgen und Montagmorgen hat die Kantonspolizei St. Gallen 25 Einsätze im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Es ging dabei vor allem um Personengruppen im öffentlichen Raum, wie es in einer Mitteilung vom Montagmorgen heisst.

Die Meldungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus bezogen sich am Sonntag hauptsächlich auf Personengruppen in Parks und bei Grillstellen. Die Polizisten erläuterten den angetroffenen Gruppen die geltenden Bestimmungen. In den meisten Fällen sei das mit Verständnis aufgenommen worden, schreibt die Polizei.

8 Uhr: Gewalt gegen Frauen droht zuzunehmen

Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat angesichts der weltweiten Ausgangsbeschränkungen in der Corona-Krise vor einer Zunahme häuslicher Gewalt gegen Frauen gewarnt. Als Flüchtlinge, Vertriebene oder Staatenlose falle es ihnen schwerer, sich zu schützen, teilte die Organisation am Montag in Genf mit.

«Einige sind am Ende möglicherweise in ihren Unterkünften und Häusern mit ihren Peinigern eingesperrt, ohne die Möglichkeit zu haben, sich zu entfernen oder persönlich Hilfe zu suchen», sagte die stellvertretende Hochkommissarin Gillian Triggs.

Andere Frauen würden möglicherweise angesichts der sich verschlechternden wirtschaftlichen Umstände und mangels Ausweispapieren zu Prostitution oder Kinderheirat gezwungen. Weltweit sei das UNHCR deshalb in höchster Alarmbereitschaft.

Auch UN-Generalsekretär Antonio Guterres hatte jüngst vor einer «schrecklichen Zunahme» häuslicher Gewalt während der Corona-Pandemie gewarnt. In einer auf Twitter verbreiteten Videobotschaft rief er die Regierungen vor zwei Wochen weltweit dazu auf, dagegen vorzugehen.

7.27 Uhr: Mitarbeiter in afghanischem Präsidentenpalast infiziert

In Afghanistan sind mindestens 20 Mitarbeiter des Präsidentenpalastes positiv auf das neue Coronavirus getestet worden. Das erfuhr die Nachrichtenagentur AP von einem hochrangigen Regierungsvertreter, der Palast verweigerte einen Kommentar.

Ob Präsident Aschraf Ghani in Kontakt zu den Mitarbeitern stand oder selbst getestet wurde, war unklar. Er gehört mit seinen 70 Jahren und als ehemaliger Krebspatient zur Risikogruppe. Berichten zufolge hat sich Ghani selbst isoliert, trifft sich aber noch täglich mit anderen hochrangigen Regierungsmitgliedern.

6.31 Uhr: Trump behauptet beispiellose Nachfrage bei Waffen

Die Corona-Krise hat nach Angaben von US-Präsident Donald Trump zu einer beispiellosen Nachfrage nach Schusswaffen unter Amerikanern geführt. «Menschen kaufen wegen dieses Seuchenanstiegs Waffen in einem Ausmass, das man davor nicht gesehen hat», sagte Trump am Sonntagabend (Ortszeit) bei seiner täglichen Pressekonferenz zur Corona-Krise im Weissen Haus.



Der Republikaner Trump verurteilte in diesem Zusammenhang schärfere Waffengesetze im US-Bundesstaat Virginia, die der demokratische Gouverneur Ralph Northam kürzlich unterzeichnet hatte. Trump unterstellte Northam, Menschen in Virginia ihr in der US-Verfassung verankertes Recht auf Waffenbesitz streitig machen zu wollen. «Das können wir nicht erlauben», sagte der Präsident.

Trump nannte keine Zahlen. US-Medien haben in den vergangenen Wochen aber über eine deutlich gestiegene Nachfrage nach Waffen berichtet. Der amerikanische Online-Munitionshändler Ammo.com meldete zwischen dem 23. Februar und Ende März ein Umsatzplus von 792 Prozent verglichen mit dem knapp 40-tägigen Zeitraum davor.

5.52 Uhr: Maskenpflicht findet breite Zustimmung

Die Lockerung der Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus sollte nach dem Willen einer Mehrheit der Schweizer Bevölkerung mit einer generellen Maskenpflicht in der Öffentlichkeit einhergehen. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Tamedia-Umfrage hervor. Die Tamedia-Umfrage wurde am 15. April 2020 auf den Online-Plattformen der Tamedia-Zeitungen und von «20 Minuten» durchgeführt. Insgesamt nahmen 40'835 Personen aus allen Landesteilen daran teil. Die Umfrage erfolgte in Zusammenarbeit mit den Politologen Lucas Leemann und Fabio Wasserfallen.

Sechs von zehn befragten Personen sprachen sich in der Umfrage dafür aus, dass das Tragen von Masken in der Schweiz verpflichtend wird, sobald genügend Schutzmasken verfügbar sind. Ein Obligatorium fände derzeit bei der Basis aller Parteien eine Mehrheit.

Parteien von rechts bis links halten nichts von einer staatlich verordneten Durchseuchung. Eine knappe Mehrheit lehnt es ab, dass der Staat Ansteckungen in Kauf nimmt mit dem Ziel, dass die Bevölkerung immun wird.

Eine Mehrheit der Schweizer Bevölkerung spricht sich dafür aus, dass im öffentlichen Raum das Tragen von Masken obligatorisch wird. (Themenbild)
Eine Mehrheit der Schweizer Bevölkerung spricht sich dafür aus, dass im öffentlichen Raum das Tragen von Masken obligatorisch wird. (Themenbild)
Bild: Keystone

Hingegen stösst die Nutzung anonymisierter Bewegungsdaten in grossen Teilen der Bevölkerung auf Akzeptanz. Sollte dereinst ein Impfstoff vorliegen, würden Wähler aller Parteien eine Impfpflicht befürworten.

Der Bundesrat erhält von der Bevölkerung gute Noten. Die Massnahmen zum Gesundheitsschutz und zur Unterstützung der Wirtschaft werden als angemessen beurteilt. Auch die schrittweise Lockerung der Massnahmen stösst bei den befragten Personen auf Zustimmung.

Die rasche Wiedereröffnung von Geschäften und Coiffeursalons beurteilt die Bevölkerung positiv. Nur knapp jeder Dritte möchte, dass Restaurants schon in den nächsten Wochen wieder Gäste bewirten dürfen. In der SVP-Basis wollen dies nur 35 Prozent, bei der FDP sind es 32 Prozent und bei der CVP 29 Prozent.

Eine Wiedereröffnung von Freizeitbetrieben wie Kinos oder Zoos befürworten nur gerade 13 Prozent und eine Aufhebung des Veranstaltungsverbots nur 6 Prozent. Romands und Tessiner sind dabei noch deutlich zurückhaltender als die Deutschschweizer.

Die Tamedia-Umfrage wurde am 15. April 2020 auf den Online-Plattformen der Tamedia-Zeitungen und von «20 Minuten» durchgeführt. Insgesamt nahmen 40'835 Personen aus allen Landesteilen daran teil. Die Umfrage erfolgte in Zusammenarbeit mit den Politologen Lucas Leemann und Fabio Wasserfallen.

5.45 Uhr: Hohe Zahl von stornierten Reisen

Knapp drei Viertel der Schweizerinnen und Schweizer hat laut einer Umfrage der Hochschule Luzern in diesem Jahr eine Reise geplant. Die Hälfte davon hält an den Reiseplänen fest. Jeder dritte Schweizer hat wegen der Coronakrise seine Pläne auf Eis gelegt.

Sollten die Bergbahnen im Sommer wieder fahren dürfen oder die Reise nach Italien oder Spanien wieder erlaubt sein, so machen 38 Prozent der befragten Schweizerinnen und Schweizer Ferien wie geplant, wie eine Umfrage des Instituts für Kommunikation und Marketing (IKM) der Hochschule Luzern ergeben hat.

Ein Drittel hat die Reise storniert oder reist an einen anderen Ort, wie die Zeitungen der CH Media am Montag berichteten. Betroffen seien insbesondere Reisen nach Südeuropa (16 Prozent) und nach Mitteleuropa (15 Prozent). Die verbleibenden 28 Prozent der befragten Personen habe keine Reisepläne.



Profiteur der Stornierungswelle werde das Tourismusland Schweiz sein. Das sei für viele Tourismusregionen entscheidend, dürften doch wegen der Auswirkungen der Coronakrise gar keine oder nur wenige ausländische Gäste ihre Ferien in der Schweiz verbringen.

Wichtige Gruppen, etwa aus Asien und den USA, dürften wohl komplett wegfallen. Das treffe die Zentralschweiz und und das Berner Oberland stärker als Graubünden. Dort sei der Anteil von Schweizer Touristen bereits vorher gross gewesen. Nun würden die inländischen Gäste noch wichtiger, wie die CH-Media-Zeitungen weiter schreiben.

4.18 Uhr: Trump will Produktion von Abstrichstäbchen hochfahren

US-Präsident Donald Trump will nach anfänglichem Widerstand die Produktion von Abstrichstäbchen für Coronavirus-Tests erhöhen. Trump sagte am Sonntagabend, während er vor Reportern mit einem Stäbchen herumwedelte, er wolle das Gesetz Defense Production Act dafür nutzen. Diese ermächtigt den Präsidenten, Industriebetriebe zur Herstellung bestimmter Güter zu verpflichten.

2.00 Uhr: Starke Zunahme der Arbeitslosigkeit erwartet

Die Arbeitslosigkeit in Europa könnte sich in den kommenden Monaten fast verdoppeln. Nach Schätzungen des Beratungsunternehmens McKinsey liefen 59 Millionen Arbeitsplätze Gefahr, wegen der Coronavirus-Pandemie wegzufallen.

«Der Verlust dieser Arbeitsplätze wäre nicht nur eine Tragödie auf individueller Ebene. Auch aus der wirtschaftlichen Perspektive wäre es schmerzhaft», so McKinsey in seinem Bericht am Montag.

Das Beratungsunternehmen schätzte für 2020 die Arbeitslosenquote in den Mitgliedstaaten der EU auf 7,6 Prozent. Eine Rückkehr zu dem Stand vor der Krise könnte erst im 4. Quartal 2021 möglich sein.



Für den schlimmsten Fall geht McKinsey davon aus, dass die Arbeitslosigkeit in Europa sogar auf 11,2 Prozent klettern könnte und sich erst in 2024 wieder von den Folgen des Virusausbruchs erhole. Die Hälfte aller gefährdeten Arbeitsplätze wären im Kundenservice und Vertrieb, in der Gastronomie und im Baugewerbe.

In Europas Grosshandels- und Einzelhandelssektor könnten 14,6 Millionen Arbeitsplätze bedroht sein, 8,4 Millionen Arbeitsplätze im Hotelgewerbe und in der Gastronomie sowie 1,7 Millionen in der Kunst- und Unterhaltungsbranche.

22.01 Uhr: Israelis mit Mundschutz gegen Netanjahu

Mit Sicherheitsabstand wegen der Corona-Krise haben Tausende Israelis in Tel Aviv gegen den Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu demonstriert. Die Demonstranten auf dem zentralen Rabin-Platz trugen am Sonntag Gesichtsmasken.

Sie standen auf markierten Positionen jeweils zwei Meter von einander entfernt, damit die Polizei die Kundgebung nicht auflöst. Teilnehmer schwenkten schwarze sowie israelische Fahnen und riefen «Demokratie, Demokratie, Demokratie».

Sie protestierten gegen aus ihrer Sicht anti-demokratische Massnahmen unter anderem im Kampf gegen das neuartige Coronavirus. Zudem forderten die Demonstranten, angeklagte Politiker per Gesetz von der Regierungsbildung auszuschliessen. Der rechtskonservative Netanjahu ist wegen Korruption in drei Fällen angeklagt.



Israel wird seit Ende 2018 von einer Übergangsregierung unter Netanjahu verwaltet. Am 2. März hatten die Bürger das dritte Mal innerhalb eines Jahres ein neues Parlament gewählt. Dabei gab es erneut keinen klaren Sieger. Oppositionskandidat Benny Gantz hatte den Auftrag zur Regierungsbildung erhalten, war mit dem Versuch der Bildung einer grossen Koalition mit Netanjahu aber gescheitert. Am Donnerstag beauftragte Präsident Reuven Rivlin daraufhin das Parlament mit der Regierungsbildung.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Bevölkerung befürwortet laut einer Umfrage eine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit.
  • Die Bevölkerung beurteilt die rasche Wiedereröffnung von Geschäften und Coiffeursalons positiv.
  • Laut Schätzungen des Beratungsunternehmens McKinsey könnte sich die Arbeitslosigkeit in Europa in den kommenden Monaten verdoppeln; 59 Millionen Arbeitsplätze drohen wegzufallen.
  • Jeder dritte Schweizer hat laut einer Umfrage der Hochschule Luzern wegen der Corona-Krise seine Reisepläne auf Eis gelegt.
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Agenturen/red.