Die Schweiz steht im EM-Viertelfinal und so wird der im letzten Herbst angezählte Murat Yakin wieder als Taktikfuchs gefeiert. Grossen Anteil am Erfolg hat aber auch Assistenztrainer Giorgio Contini.
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- Nati-Coach Murat Yakin wird nach dem Viertelfinal-Einzug für seine mutigen Entscheidungen gefeiert.
- Grossen Anteil am Erfolg hat auch Assistenztrainer Giorgio Contini. Wobei Yakin das Wort Assistent nicht mag und lieber von «Partner» spricht.
- Auch von den Spielern hört man nur Gutes über das 50-jährige Sprachtalent.
Im letzten Herbst herrschte nach einer Sieglosserie in der EM-Quali Weltuntergangsstimmung. Doch seither hat sich vieles zum Guten gewandelt. Das angespannte Verhältnis zwischen Murat Yakin und Granit Xhaka drohte damals zum grossen Problem zu werden. Doch die Wogen sind nach ein paar Treffen längst geglättet – inzwischen ziehen die beiden Charakterköpfe definitiv am selben Strick. Vom Nati-Captain hört man auf Yakin angesprochen nur noch Gutes.
Ein kluger und wichtiger Schachzug war auch die Verpflichtung von Assistenztrainer Giorgio Contini, der auf Ende letzten Jahres auf Vincent Cavin folgte. Yakin und Contini kannten sich bereits aus ihrer gemeinsamen Zeit beim FC Luzern in der Saison 2011/12. Jüngst unterstrich Yakin die Wichtigkeit Continis an einer Pressekonferenz: «Wir wollten nicht nur die Spielweise verändern, sondern auch im Staff etwas anpassen. Damit wir in den Trainings auch sehr effizient sind. Ich wollte eine Person, der ich blind vertrauen kann. Ich habe schon früh an Contini gedacht. Ich sehe ihn auch nicht als Assistenten, sondern als meinen Partner. Er ist ein Glücksfall für uns.»
Dass sich Yakin und Contini auf Augenhöhe begegnen, ist beiden wichtig. Der intensive Austausch habe auch zu den mutigen Entscheidungen geführt, die bislang von Erfolg gekrönt waren. Die beiden scheinen bestens zu harmonieren und sich auch optimal zu ergänzen. Contini hat schon in den Trainingseinheiten Verantwortung übernommen und mit dem Selbstverständnis eines Chefcoachs, der er ja auch mehrere Jahre war, lautstark Anweisungen gegeben.
Contini ist ein offener Typ, der gerne auf Menschen zugeht und viel positive Energie ausstrahlt. Da er im Gegensatz zu Yakin ein wahres Sprachtalent ist, kann er auch problemlos die Kommunikation mit den französischsprechenden Spielern übernehmen. Als ehemaliger Stürmer liegt sein Augenmerk auf der Offensive – auch diesbezüglich ergänzen sich die beiden hervorragend.
Schon nach den ersten Trainingseinheiten im März gab es auch von Spielerseite viel Lob für Contini. «Er hat einen super Draht zu uns Spielern und ist ein grosser Motivator. Ich kannte ihn vorher gar nicht, aber jetzt bin ich sehr froh, dass er bei uns ist», sagte etwa Silvan Widmer. Und Remo Freuler betonte: «Man merkt, dass er schon Cheftrainer war.» Auch drei, vier Monate später hört man nur Gutes. Am Mittwoch sagte etwa Kwadwo Duah auf Contini angesprochen: «Er hat einen sehr, sehr grossen Einfluss. Ihm hörst du sicher zu, weil es hat alles Hand und Fuss, was er sagt.»